Oder sich zickenhaft zieren.
Im Gegentum: Ich erlebe die paar Geübten bisher allgemein als hilfsbereit.

Auf den "Grat" bist du offensichtlich hereingefallen.
Ja es stimmt, häufig findet man bei stark seitlich gewölbten Cockpithauben oben in der Mitte eine Formentrenn-Naht.
Bei seitlich stark eingezogenen Kanzeln läßt sich das Spritzgußteil wegen des sog. Hinterschnittes nicht aus der Form lösen, in solchen Fällen muß man die Form vertikal teilen, und dadurch entsteht dann solch eine Trenn-Naht.
Und die sollte man wirklich sorgfältig wegpolieren !
Aber hier ist es ganz klar erkennbar eben keine Trenn-Naht !
Wäre es eine solche, dann würde sie sich über die gesamte Länge der Kanzel hinziehen, und genau das ist hier nicht der Fall.
Die prägnanten seitlichen Begrenzungen des "Grates" weisen ebenfalls untrüglich auf ein gewolltes Detail hin !
Und ja, es dürfte die Sprengschnur sein ( vermute ich jedenfalls, ohne es genau zu wissen. ).
Die "dunkelgraue Blase" unten am Bug war meines Wissens ein Scheincockpit.
Zur Täuschung.
"Vorschattieren" ?
Das ist ja kein Absolutum, nur eine Methode zur optischen Bereicherung der Modelle.
Der von Dir benutzte stellenweise Überzug mit heller getönter Farbe geht ja schon in diese Richtung.
Allerdings hast Du augenscheinlich ziemlich deckend gespritzt, wodurch der Effekt kaum zur Geltung kommt ( auf den Fotos. ).
Es erfordert manchmal ein bißchen Mut rechtzeitig mit dem Farbauftrag aufzuhören !
Die Vorschattieren soll schließlich noch durchscheinen, denn sonst könnte man sie sich ja sparen !
Übrigens hält nicht jeder Modellbauer Vorschattierungen für authentisch !

Was soll Vorschattierung eigentlich bewirken ?
Nun, primär soll sie Bereiche die beim Original im Schatten liegen ( also Ruderspalte, Blechstöße u.ä. ) beim Modell etwas abdunkeln um optisch Tiefe vorzutäuschen.
Es wirkt ansatzweise aber auch im Bereich von Ecken und Kanten, die man nach dem Lackieren z.B. mit dem bekannten Trockenmalen mit helleren Farben optisch aufhellt.
Die Ecken und Kanten wirken dadurch räumlicher.
Lt. Paul Cesanne enthalten Schatten immer auch etwas Blau, und blau ist seine "kalte" Farbe.
Man sollte immer mit "kalten" Farben vorschattieren, denn die treten optisch in den Hintergrund.
Also z.B. Umbra statt gebr. Sienna
oder ein blaulastiges Buntgrau anstelle eine braunlastigen.
Es gibt mindestens 2 prinzipiell unterschiedliche Methoden zum Vorschattieren:
1.)
Das ganze Modell wird komplett dunkel grundiert ( bzw. mit einer dunklen Variante der Basisfarbe bemalt ), und danach nicht komplett deckend mit der eigentlichen Basisfarbe gespritzt.
Die Gravuren, Ecken und Kanten werden nur tws. deckend gespritzt, die großen Flächen bzw. ihr Inneres und prominente Kuppeln usw. werden mit dem helleren Farbton quasi "ausgeleuchtet".
Verwendung stufenweise aufgehellter Farbe ist zielführend.
2.)
Klassisch werden die Gravuren, Ecken und Kanten mit einem dünnen Strahl einer dunklen ( s. oben ) Schattenfarbe gespritzt, und dann wie oben mit der eigentlichen Basisfarbe überspritzt.
Auch hier gilt wieder:
Über den Vorschattierungen nicht deckend spritzen !
Hier wurde ja auch schon einmal gezeigt wie man mit einem schwarzen Permanentmarker die Gravuren vorschattieren kann.
Die Übergänge sind da zwar oberflächlich betrachtet nicht weich und fließend genug, ich halte es aber durchaus für passabel, und besonders einfach durchzuführen !
Mit Isopropanol ( oder jedem anderen Alkohol wie Brennspritus oder Wodka ) kann man den Permanentmarker verwischen, der sammelt sich dann bevorzugt in den Gravuren was besonders glaubhaft wirkt.
Diese Textbeschreibung muß ausreichen, einen "Lehrgang" werde ich nicht liefern, denn der Aufwand ist mir in meiner Lebenssituation dann doch zu groß.
