Gebe ich dir Recht. Absolut sogar.
Gerade Lego ist KEIN Kinderspielzeug mehr. Das ist eindeutig an Erwachsene Sammler gerichtet.
Jedoch gibt es auch andere Hersteller, die wesentlich günstiger sind und Kinder ansprechen. Die wären nicht da, würde es so gar keinen Markt dafür geben.
Nur so als Beispiel, die Asterix und Obelix sowie Lucky Luke Serie bei Lidl. War meines Wissensstand nach, innerhalb weniger Tage ausverkauft. Logisch, auch hier werden Erwachsene Sammler zugeschlagen haben. Dennoch richten sich diese Sets eher an Kinder und sind zum spielen gedacht. Somit gehe ich davon aus, in den Kinderzimmern sind genug Sets gelandet.
Wie oben erwähnt, ich kenne überall keine Zahlen. Es sind alles nur Einschätzungen und Vermutungen meinerseits.
Und auch wenn ich selbst kein Kind habe, habe ich genug Kinder im Freundes- und Bekanntenkreis beim Erwachsenwerden erlebt. Eines hab ich dabei schon festgestellt, es hängt massiv von den Eltern ab. Wenn Eltern ihr Kind lieber vor die Playstation setzen oder ans Handy um Ruhe zu haben, statt ihm Klemmbausteine, Playmobil oder sonst was hinzustellen, ist das nicht vom Kind abhängig. Das Kind beschäftigt sich zwangsläufig mit dem, was vorhanden ist. Klar, gibt es auch die Situation, wo das Kind dann auf andere Kinder referenziert und meint: Aber der/die hat eine Playstation und darf den ganzen Tag spielen, warum ich nicht? Dann muss ich klar sagen: Auch das sehe ich an den Eltern, ihrem Kind etwas schmackhaft zu machen. Darauf zu achten das die Fantasie nicht von Grafiken ersetzt wird. Und ja, da muss man sich vielleicht mit dem Kind hinsetzen und mit ihm mal spielen, mal zeigen, aus Klemmbausteinen kann man mehr machen, als das was die Bauanleitung zeigt.
In meiner Kindheit überlebte kein Set lt Bauplan länger als ein paar Tage. Dann war es etwas anderes.
Abgesehen davon wird mit so einem Spielzeug auch die Grob und Feinmotorik trainiert und ausgebildet. Und nicht nur der Daumen vom Tiktoken und Whatsappen.
Und nur mal so am Rande. Ich habe mit 12 oder 13 eine Zeitlang Modelle gebaut. Angestachelt durch meinen 9 Jahre älteren Bruder. Dann kam eine Zeit, oh welch Wunder, wo andere Sachen wichtiger waren. Mädels, Sport, feiern... Aber auch diese Sturm und Drang Zeit ging vorüber und mit 22-23 Jahren hab ich wieder angefangen. Das ging dann, bis Katzen in den Haushalt zogen und ich merkte: beide Sachen vertragen sich nicht. Was ich damit sagen möchte: Es gibt wohl ein gewisses Alter, da kannst machen was du willst, du wirst diese Altersschicht nicht erreichen, da sind andere Sachen einfach wichtiger.
Zum Thema Modellbau und Erwachsene. Es kann und darf nicht das Ziel sein nur auf Erwachsene zu setzen. Den, das ist trauriger Fakt, jeder Erwachsene geht irgendwann mal.
Und warum schaffen es andere Bereiche? Warum hat Tabletop eine relativ große und viel wichtiger, JUNGE! Fangemeinde?
Hat man sich in der Modellbau Gemeinde schon mal in der Tabletop Szene umgesehen, das diese Sparte mittlerweile immer mehr Richtung Modellbau geht? Das die dort Kunstwerke zaubern was Bemalung angeht? Was da an Dioramen und Spieltischen gebaut wird? Was da Geld rein läuft?
Reagieren die Modellbauhersteller darauf? Nein.
Warum nicht? Man hat das Knowhow, man hat die Produktionsstätten, man hat das Personal. Warum also bringt Revell kein eigenes Tabletop raus? Thema: Egal. Es zieht irgendwie alles. Vom WW2 über Star Wars bis hin zu Fallout. Es gibt mittlerweile fast kein Thema mehr, das man nicht im Tabletop Bereich findet. Warum nicht beides verbinden?
Thema Revell: Ich bin schon fast müßig darüber zu reden. Das Thema ist immer das gleiche. Warum bietet Revell weiterhin so viel Schrott an, der frustet. Ich verstehe es auch nicht. Ich verstehe auch nicht, warum Revell nicht aus diesem Forum profitiert und das Feedback in Produktentscheidungen einfließen lässt. Und wenn doch, das auch Transparent macht, damit man sich als Modellbauer ernst genommen fühlt und einen Sinn erkennt, warum man sich die Zeit nimmt und ellenlange Beiträge tippt.
Ich glaube, es ist genug Potential/Kunden am Markt, man muss nur die Zeichen der Zeit erkennen und mit gehen. Das man heutzutage keinen jungen mit einem 50 Jahren alten Bausatz abholt, der durch Detailarmut, Fischhäuten, verzogenen Teilen und mangelhaften Decal Varianten glänzt ist, erscheint mir logisch. Noch logischer ist für mich, das ich einen jungen Menschen mit keinem James Bond Auto abhole, wo der Film gedreht wurde als seine Eltern noch Kinder waren. Der kennt den Film noch nicht mal. Welchen Bezug soll der haben?
Gerade, weil auch von Wolf richtig angesprochen, es andere Hersteller gibt, die teils ums selbe Geld, manchmal ein wenig mehr, manchmal weniger, weitaus bessere Qualität anbietet. Wo Ätzteile dabei sind. Bei Panzern Alurohre. Decalbögen die an Möglichkeiten alles bieten das man sich vorstellen kann.
Ich vermute: Es ist ein Zusammenspiel aus vielen Faktoren warum man keine jungen abholt. Die jungen sind aber da. Und die jungen machen was. Aber halt anders. Tabletop, Figuren bemalen, Dioramen, Themen aus Film, Serien und digitalen Spielen.
Der Markt ist da. Der muss da sein. Anders kann ich mir nicht erklären das es immer Kleinserien Hersteller gibt. Das Zubehör Hersteller in allen Bereichen immer mehr werden. Und wenn ein Markt da ist, können das nicht nur "Alte Leute" sein.
Hat sich jemand hier schon mal umgesehen, was es die letzten Jahre allein auf dem Dioramenzubehör Sektor an Zuwachs gab? Vom Grasstreu über Miniatur Pflanzen bis hin zu ganzen Bauwerken. Und kaum glaube ich: so jetzt ist Ende, jetzt gibt es wirklich alles, kommt wieder ein neuer und hat noch geileres Zeug.
Ich glaube, ein Fehler ist es, sich allein auf die Modelle zu konzentrieren. Modellbau ist vielfältiger geworden. Da geht es nicht mehr um das Auto in der Vitrine. Da geht es um das Auto das in einer voll ausgerüsteten Werkstätte steht, mit Mechanikern rundum, wo eine Geschichte erzählt wird. Um das ein wenig bildlich zu machen.
Wie schon vorher erwähnt: alles nur meine Meinung, kein Anspruch auf die absolute Wahrheit und Richtigkeit
