Diesmal möchte ich euch den Bausatz des japanischen Schlachtschiffes Nagato vorstellen - ein wie ich finde, wunderschön anzusehendes Schiff.
Kurzer historischer Exkurs
Ab 1917 entstand auf der Kure-Werft in Japan das erste Schlachtschiff der Nagato-Klasse, die Nagato selbst. Weil man die britische Queen-Elizabeth-Klasse übertreffen wollte, bekam die Nagato für ihre Hauptartillerie ein Kaliber von 41 Zentimeter (Bismarck: 38cm).
Mit einer Länge von knapp 225 Metern und einer Breite von über 32 Metern hatte sie ab 1936 eine maximale Verdrängung von über 44.000 Tonnen.
Am 2. Dezember 1941 wurde von der Nagato der Befehl Admiral Yamamotos zum Angriff auf Pearl Harbor abgesetzt.
Während des 2. Weltkrieges nahm sie an verschiedenen Operationen teil, u. a. an der Schlacht im Golf von Leyte, während der sie an der Versenkung des amerikanischen Flugzeugträgers Gambier Bay beteiligt war.
Zum Ende des Krieges wurde die Nagato nach Kure zurückgezogen, wo ihre Fla-Waffen demontiert und auf dem Festland wieder aufgebaut wurden
Nach der Kapitulation Japans nahmen die Amerikaner das Schlachtschiff in Besitz und wurde in der Operation Crossroads, bei dem die Wirksamkeit von Atomwaffen getestet wurde, im Bikini-Atoll versenkt.
Der Bausatz
Schnelle Fakten:
Hersteller: Hasegawa
Maßstab: 1:350
Größe: Länge: 64,3cm Breite: 11,0cm
Preis: 199,00 EUR (variiert aber)
Einzelteile: 847 in 31 Gussästen
Photoätzteile: nein
Klarsichtteile: ja
Extras: Ankerkette, Poster des Modells in Originalgröße mit Angaben zur Bemalung und Takelung
Der Karton
Der Stülpkarton hat eine Größe von 76 x 25,5 x 16 Zentimeter und zeigt neben einigen japanischen Schriftzeichen ein Bildnis der Nagato auf See, im Hintergrund ist ihr Schwesterschiff Mutsu angedeutet. Lesbare Angaben zu Größe, Inhalt und Maßstab des Modells sind auch auf dem Karton, man muss sie nur finden.
Auf den Längsseiten des Kartons finden sich große Bilder eines bereits gebauten Modells und ich kann nicht verleugnen, dass es genau diese Bilder waren, die meine Begeisterung für dieses Modell entfacht haben.
Auspacken
Nimmt man den Deckel des Kartons ab, zeigen sich zunächst die beiden Rumpfhälften, die auf einem eigenen, passgenauen Karton festgeklemmt sind sowie das eingerollte Poster:
Das Poster
Zunächst zum Poster. Um Irritationen zu vermeiden: es handelt sich dabei nicht um ein Poster zum Aufhängen übers Bett, sondern es kommt einem eher wie ein Bauplan vor. Die eine Seite des Posters zeigt das Modell in seiner Originalgröße und macht Angaben zur Bemalung, während die andere Seite nochmals das Modell in Originalgröße zeigt und die Takelage anleitet.
Die Rumpfhälften
Die beiden Rumpfhälften des Modells sind wirklich sehr gut gegossen, da gibts nichts zu meckern. Absolut erwähnenswert die feinen Details, mit denen auch andere größere Bauteile aufwarten.
Gussäste
Die fast 850 Bauteile verteilen sich auf 31 Gussäste, die wiederum in sieben Tüten verpackt sind. Ich glaube nicht, dass ich jetzt jede Tüte einzeln aufmachen und abfotografieren muss. Der Großteil der Bauteile ist im Standard-Grau gehalten, ein paar Klarsichtteile sind auch dabei und auch ganz wenige schwarze Teile. Wofür die dann sind, wird sich dann beim Bau zeigen.
Die Bauanleitung
Das Poster mit dem Modell in Originalgröße, Farbangaben und Takelungen war ja doll. Die Bauanleitung in Größe DIN-A4 ist es leider nicht. Die kommt in einfachem schwarz/weiß daher und hätte ruhig etwas größer und übersichtlicher ausfallen können.
Auf den ersten Seiten sind die einzelnen Gussäste abgebildet und alphabetisch durchnummeriert, die Bauteile auf den einzelnen Gussästen sind dann mit Ziffern nummeriert.
Die Bauteile werden dann auch in der Anleitung, die in 23 Bauabschnitten durch den Bau führt, entsprechend bezeichnet: J13, K12 usw.
Das Beiheft
Ganz unten im Karton findet sich noch ein Beiheft in A4-Größe. Leider nur für Kenner der japanischen Schriftzeichen zu lesen. Auf den letzten Seiten gibt es noch historische Bilder des Schiffes zu bewundern und in klitzekleiner Schrift auch einen kurzen geschichtlichen Abriss der Nagato. Naja - kann man auch auf Wikipedia lesen.
- 13-Beiheft.jpg (63.5 KiB) 1008 mal betrachtet
Fazit
Ein wirklich sehr detailliertes Modell eines sehr schönen Schiffes, das in unseren Breitengraden nicht unbedingt so bekannt ist, wie das bei der Yamato der Fall ist. Wer es noch detaillierter haben möchte, kann sich noch Ätzteile für diesen Bausatz dazukaufen. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich dachte, die Ätzteile wären schon dabei. Ist wohl aber nur bei dem etwas teureren Modell des 1944er-Bauzustands so.
Ob mit oder ohne Ätzteile: Das Modell der Nagato ist - genau wie Bismarck und Tirpitz - nichts, um in die Welt des Modellbaus einzusteigen.
Ich selbst traue mich auch noch nicht so wirklich an den Bau ran und fange jetzt erstmal mit kleineren Schiffen im Maßstab 1:350 an, um mich dann nach oben zu arbeiten.
Falls jemand weitere Infos oder Bilder zu diesem Bausatz wünscht, einfach Bescheid sagen.
Grüße,
Onkel Markus
Und wenn du dich traust fru ich mich schon auf den Baubericht 
