Vielen Dank für die Blumen und das Interesse!
Die Vollendung des Modells hat sich bis in das neue Jahr hinein verzögert, da sich hier und da noch Probleme ergeben haben. Auch wollte ich, dass sich das Ergebnis in meinem Kopf "setzen" kann, um letzte Fehler zu erkennen und auszumerzen. Diese Woche bin ich aber endlich fertig geworden und kann im Anschluss den Baubericht vollenden. Es folgen ein paar Aufnahmen des Modells.
Nachdem der Großteil des Zusammenbaus abgeschlossen war, ging es also an die Bemalung mit Pinsel und Farbe. Ich verwendete hier die Revell Aquas zusammen mit Sidolin Cristal Glasreiniger zur Verdünnung. Damit ergibt sich meiner Meinung nach eine bessere Benetzbarkeit der Kunststoffoberfläche als bspw. mit Leitungswasser. Zunächst wurde das Modell abgeklebt, um den getrennten Anstrich der Unterseite zu bewerkstelligen. Die Fahrwerksschächte und die Einlässe für die Kühler unterhalb des Kinns und der Tragflächen waren in einem früheren Schritt bereits in Helloliv behandelt worden. Flüssiges Maskiermittel bot sich hier an, um diese Flächen zu schützen. Zwei bis drei Farbanstriche genügten für einen deckenden Auftrag. Anders als in der vorgegebenen Anweisung, verwendete ich ein Helloliv anstatt eines Hellgrau als Teil des Zweifarbentarnanstrichs. Die Farbwulst, welche sich am Rand des Klebebands bildete, konnte für die weitere Bemalung nutzbringend eingesetzt werden, da hier nochmaliges Abkleben entfiel. Stattdessen lief die Farbe brav an der Kante entlang. Anbei ein paar Bilder der schrittweisen Erstellung der Grundbemalung:
In Ermangelung eines Reinraums ergaben sich trotz aller Vorsicht noch vereinzelte Staubeinschlüsse und Unregelmäßigkeiten im Auftrag der Farbe. Auch die Wülste zwischen den drei Farben störten. Ich bin dann also so gut es ging mit den Feilen aus einem Polierkit über die Oberfläche gegangen. Das Resultat sieht man unten. Die unterschiedlichen Schattierungen in derselben Farbfläche ergeben sich einfach durch Änderungen in der Oberflächenrauheit. Nach der Behandlung mit Klarlack verschwinden sie. An dieser Stelle hat mich bei diesem Modell besonders die ausgeprägte Struktur der Panellinien gefreut, da nicht alles mit Farbe zugekleistert gewesen ist. Das flüssige Maskiermittel ließ sich im Anschluss problemlos aus den Schächten und Vertiefungen entfernen.
Nach weiteren, kleinen Korrekturen an der Grundbemalung ging es an die Decals. Also zuerst eine dünne Schicht Klarlack in den entsprechenden Bereichen aufgetragen. Dann mit viel Decal Soft die Decals aufgebracht und an die Konturen angepasst. Diesmal ist es mir auch gelungen das Silbern der Decals zu verhindern. Bei den beiden roten Begrenzungsmarkierungen ergab sich aber eine Schwierigkeit. Wenn die Klappen wie in diesem Fall angewinkelt sind, passt ein Teil der Beschriftung ("Nicht betreten!") entlang dieser Kante nicht auf den Flügel. Beim ersten Decal musste ich den Schriftzug noch vorsichtig mit dem Hobbymesser entfernen, beim zweiten habe ich ihn gleich abgetrennt. Die restlichen Decals ließen sich aber problemlos anbringen. Das Ergebnis sah dann so aus:
Danach gab es eine Runde glänzenden Klarlack aus der Dose in mehreren Schritten. Die unregelmäßige Dicke der Lackschicht habe ich auf den Flügelflächen und entlang des Rumpfes nochmal mittels Schleifen und Polieren so weit es ging ausgeglichen.
Als nächstes ging es daran die Panellinien noch stärker hervorzuheben und das Modell ein klein wenig zu altern. Ich habe hierzu zum ersten Mal die Panel Line Accent Color von Tamiya verwendet, und zwar in schwarz. Das hat auch prima funktioniert. Die überschüssige Farbe wurde mit Terpentinersatz und einem Wattestäbchen entfernt. Hierbei ist es mir an einer Stelle passiert, dass ich sogar die Schicht Klarlack teilweise entfernt habe. Zum Glück hat man davon später nichts mehr gesehen. Beim nächsten Mal weiß ich, dass man sehr sparsam mit dem Terpentinersatz sein sollte. An einzelnen Stellen habe ich nun mit einem feinen Pinsel mit Weiß abgemischte Grundfarbe aufgetupft, um ein paar Lackabplatzer darzustellen. Detailbilder folgen am Ende des Beitrags.
Zwischendurch habe ich mich auch um den "Kleinkram" gekümmert, also das Fahrwerk und die Propellersektion zusammengebaut und in gleicher Weise behandelt. Zu diesem Zeitpunkt habe ich dann auch alle Teile, bis auf die Klarsichtteile, angeklebt, also auch die Kleinteile entlang der Unterseite. Mit etwas Sekundenkleber ging das ganz gut. Das Teil A17 ist hier besonders kritisch, muss man es doch auf ein Decal kleben. Das war reiner Nervenkitzel! Ist mir sogar nochmal abgebrochen, ich Dussel, aber es ließ sich ankleben.
Zum Schluss habe ich mich an etwas "Dreck" versucht. Die Fahrwerksschächte wurden mit einer Suspension aus schwarzer Pastellkreide in Sidolin versaut, während etwas gemahlene Kreide entlang der Rumpfseiten die Ablagerung der Abgase darstellen sollte. Nachdem alles ordentlich getrocknet war, wurde das Modell mit mattem Klarlack eingesprüht und so konserviert.
Es folgte mein "Lieblingsteil", die Bearbeitung der Klarsichtteile. Dem Bausatz sind hiervon vier Stück beigeliefert, von denen drei die Kanzelverglasung darstellen. Mit der Qualität der Klarsichtteile war ich aber nicht zufrieden. Fischhäute, eine ungenügende Ausfüllung der Form und eine mangelnde Klarheit versprachen viel Nachbessern. Schlussendlich habe ich mir das gespart, indem ich auf ein Ersatzteil aus einem Revellbausatz zurückgegriffen habe. Bisher ist es mir nicht gelungen einen Bausatz fehlerfrei zu vollenden, wodurch sich bereits ein kleiner Fundus angesammelt hat. Die früheren Fehler hatten also auch ihr Gutes!

Anbei ein Vergleich der Klarsichtteile von Airfix (links) und von Revell (rechts, Bausatz-Nr. 03893). Die Unterschiede sind deutlich! Das hieß natürlich auch, dass die Kanzel nun geschlossen dargestellt werden musste. Ein Zerteilen habe ich mir nicht zugetraut. Sei's drum!
Also, das Teil herausgetrennt, entgratet, abgeklebt und dann bemalt. Zunächst mit einer dünnen Schicht glänzendem Klarlack, dann in Dunkelgrün und schließlich mit mattem Klarlack, wieder aus der Dose. Nach der Trocknung wurde das Teil dann mit Contacta Clear angeklebt. Zuletzt noch ein paar Farbunterschiede entlang der Klebenaht ausgeglichen und als Abschluss den Antennenmast befestigt. Diesen habe ich ebenfalls aus dem Revellbausatz entnommen; das passte gut zusammen.
Ingesamt hat der Bau sehr viel Spass gemacht. Ich habe ein paar für mich neue Techniken ausprobiert und einiges dabei gelernt. Im Vergleich zum Revellbausatz der Bf 109 F-2 gefallen mit die ausgeprägteren Panellinien sehr gut. Das Modell macht sich sehr gut neben der F-2, die ich bereits fertiggestellt habe. Einzig die Qualität der Klarsichtteile von Airfix scheint hinterher zu hinken. Oder haben andere Mitglieder hier bessere Erfahrungen gemacht? Ich bin ansonsten sehr zufrieden mit dem Ergebnis, wenngleich es mich schon danach gelüstet mich am nächsten Projekt auszutoben und meine Fertigkeiten zu verbessern.
So, jetzt möchte ich euch aber die finalen Bilder nicht vorenthalten. Ich bin gespannt auf eure Kritik!
Im Vergleich mit dem Revellbausatz der Bf 109 F-2 (2. Modell) lassen sich hoffentlich einige Fortschritte erkennen:
