Revell Ferrari 250 GTO 1/12

Hutfahrer
Beiträge: 56
Registriert: Do 23. Mai 2019, 10:32
Wohnort: Bayer in Berlin

Da gebe ich dir an sich völlig recht, Peter, Ich mag es bei Autos auch gerne farbenfroher. Aber beim 250 GTO ist die Zahl der Farbtöne recht überschaubar, der wurde nicht in allzu vielen verschiedenen Farben ausgeliefert. Und das klassische Rot passt für meinen Geschmack einfach am besten zu den eleganten Linien.

Rot ist ja auch nicht gleich Rot. Gerade bei Ferrari ist das eine Wissenschaft für sich, allein vom Rosso Corsa gibt es einige verschiedene Abstufungen. Und für den GTO müsste vom Zeitraum Rosso Corsa 300 passen.

Wenn ich so in mein 1/12er Lager schaue, dann sind da tatsächlich noch ein paar dabei, die außer Rot nicht viel Optionen bieten. Ferrari 330 P4, Fiat SB4 Eldridge, Fiat 806 Grand Prix und der (noch nicht erschienene, aber vorbestellte) Alfa 8C 2300 Monza. Alles verschiedene Rottöne, gerade die beiden letzteren verlangen nach einem dunkleren Rot.

Aber habe auch noch einen Bentley Blower (wird das typische Dunkelgrün bekommen), einen Ford GT40 (wird hellblau) und einen 2010er Shelby GT500. Den wollte ich eigentlich dunkelblau mit weißen Streifen machen, aber momentan tendiere ich zu einer Bullitt-Hommage mit den schönen Retro-Felgen von Scale Motorsport. Der würde dann in einem Dunkelgrün Metallic gehalten sein.
Mit den besten Modellbauergrüßen

Philipp
Benutzeravatar
Nightquest1000
Beiträge: 1845
Registriert: Mi 10. Feb 2016, 13:14

paul-muc hat geschrieben: Di 1. Okt 2019, 17:14 Liegen sie nach dem Einsetzen der Nabe einfach drumherum?
sieht fast so aus. Das könnte man verschmerzen, denn der Zentralverschluss des Rads könnte das weitgehend verdecken.
Was mir mehr Kopfzerbrechen bereitet, liegt bei einer Borrani der äußere Speichenkranz nicht im äußeren (weiteren) Teil der Felge?
Am Liebsten sind mir Menschen die mir reinen Wein einschenken. Oder Whisky. Whisky geht auch.
Hutfahrer
Beiträge: 56
Registriert: Do 23. Mai 2019, 10:32
Wohnort: Bayer in Berlin

paul-muc hat geschrieben: Di 1. Okt 2019, 17:14 Was die Speichen angeht, so denke ich, es sind zweimal 12 Stück: 24 - 13 und 12 - 1. 12 ist also inklusive.
Ich bin auch neugierig: Wie kommen die Speichen in die Nabe? Liegen sie nach dem Einsetzen der Nabe einfach drumherum?
Sorry, hatte deine Frage völlig übersehen! :oops: Das siehst du grundsätzlich richtig. Allerdings hat die Nabe eine Nut, in die der Speichenkranz einrastet. Sollte also von der Optik her passen.

Bild
Nightquest1000 hat geschrieben: Mi 2. Okt 2019, 10:17 Was mir mehr Kopfzerbrechen bereitet, liegt bei einer Borrani der äußere Speichenkranz nicht im äußeren (weiteren) Teil der Felge?
Ja und nein. Du meinst diese Anordnung?

http://classicjaguar.com/wp-content/the ... 60x424.jpg

Ist auch Borrani, aber beim 250 GTO ist die Anordnung der Speichen so:

http://sportscarbible.com/_images/ferra ... 070scb.jpg
Mit den besten Modellbauergrüßen

Philipp
Benutzeravatar
Nightquest1000
Beiträge: 1845
Registriert: Mi 10. Feb 2016, 13:14

Tatsache! Dann passt ja alles! Weitermachen!
Hinten ist es Tiefbett, oder?

Grüße
Tom
Am Liebsten sind mir Menschen die mir reinen Wein einschenken. Oder Whisky. Whisky geht auch.
Hutfahrer
Beiträge: 56
Registriert: Do 23. Mai 2019, 10:32
Wohnort: Bayer in Berlin

Die tiefere Felgenschüssel ist beim 250 GTO vorne. Beim E-Type z. B. ist es andersrum.

Ganz 100%ig ist die Lösung mit der hinteren Speichenreihe auch nicht, da die Speichen leicht gebogen sind. Eigentlich müssten es aber gerade Speichen sein, die zur Nabe hin abgewinkelt sind. Ich schau es mir mal an, wie die Speichenreihe mit Nabe aussieht. Wenn ich gar nicht damit leben kann, dann probiere ich es mal mit geraden Neusilberdrähten.
Mit den besten Modellbauergrüßen

Philipp
Benutzeravatar
Ex43er
Beiträge: 1309
Registriert: So 9. Feb 2014, 12:25
Wohnort: Saarbrücken

Hutfahrer hat geschrieben: Mi 2. Okt 2019, 08:00 ... Aber beim 250 GTO ist die Zahl der Farbtöne recht überschaubar, der wurde nicht in allzu vielen verschiedenen Farben ausgeliefert.
Nicht wirklich: Silber, BP-Grün, Pastellgrün Französischblau, Dunkelbraun, Weiß, Blaumetallic sind eigentlich recht vielseitig. Dazu noch einige kundenseitige Farbkombinationen.
http://www.barchetta.cc/all.ferraris/by ... index.html
Hier sind einige zu finden
VG
Peter
"Die größten Kritiker der Elche waren früher selber welche!"
Benutzeravatar
paul-muc
Beiträge: 1635
Registriert: Mo 17. Aug 2015, 10:21

Ich glaube, beim Einspeichen ist dir ein Missgeschick passiert. Die Speichen müssten symmetrisch zur Mitte liegen, bei dir ist alles irgendwie nach links gerutscht (möglicherweise ist das aber auch nur das Foto). Und dadurch, dass die Bögen nach außen ausgerichtet sind, ergibt sich in der Mitte, wo später die Nabe eingeschoben wird, ein freier Raum. Bei dir liegen die Speichen alle an einer Stelle übereinander.
Vielleicht hilft ein Nagel in einem Holzbrett als Montagehilfe und zur Ausrichtung.
Borrani_01.jpg
Borrani_01.jpg (163.2 KiB) 5756 mal betrachtet
Quelle: Autograph


Die Speiche 12 wird von außen unter dem bereits vorhandenen Speichenkranz eingeführt, in der Mitte, im freien Raum wo später die Nabe sitzt, nach oben geholt, und dann über den vorhandenen nach außen gelegt und durch das zugehörige Loch auf der anderen Seite geführt. So ergibt sich dann die Öffnung für die Nabe.
Borrani_02.jpg
Borrani_02.jpg (94.26 KiB) 5756 mal betrachtet
Quelle: Autograph
Hutfahrer
Beiträge: 56
Registriert: Do 23. Mai 2019, 10:32
Wohnort: Bayer in Berlin

Besten Dank für deine Mühe! :clap: Du liegst völlig richtig. Die Biegung war falsch herum.

Nachdem ich das Biest ungefähr ein Dutzend Mal eingespeicht und wieder auseinandergepflückt habe, brachte das zwei Erkenntnisse: 1. Meine Frustrationsgrenze liegt höher als gedacht, und 2. Das Konzept mit gebogenen Speichen und einer Nut ist Murks.

Das müssten wie beim Original gerade Speichen mit passenden Bohrungen sein, so wie Autograph es ja auch bei der vorderen Speichenreihe gemacht hat. So steht alles zu sehr unter Spannung und beim Einsetzen der Nippel hüpfen Speichen irreversibel aus der Nut - außer man zerpflückt nochmal alles, um wieder am selben Punkt anzugelangen.

Ich habe aber doch einen Weg gefunden, es halbwegs akzeptabel hinzukriegen.

Nach dem einspeichen, noch nicht gespannt:

Bild

Gespannt und mit Nippeln versehen, Speichen verziehen sich oder hüpfen aus der Nut:

Bild

Vordere Speichenreihe begonnen, man beachte die weitaus bessere Optik und Verarbeitbarkeit der geraden Speichen mit Bohrungen in der Nabe:

Bild

Rettende Idee: Die rausgesprungenen Speichen in der Mitte mit einem ganz spitzen Seitenschneider (der gute von Tamiya, nicht der Standard) in Höhe der Nabe kappen, an den Enden insgesamt einen knappen mm abtrennen. So lassen sie sich in die Nabe stecken und verkleben, der Pfusch geht in dem Speichenrudel an der Nabe unter.

Die entsprechenden Speichen sind noch nicht in die Nabe geklebt, sieht man auf ein bis zwei Uhr, aber die Optik ist schon deutlich besser.

Bild

Das muss noch erledigt werden, außerdem noch die restlichen Nippel angebracht und die vordere Speichenanlage mit Kleber fixiert werden.

Dann kanns an die restlichen drei Borranis gehen. Aber hab ja nun etwas Übung. :mrgreen:
Mit den besten Modellbauergrüßen

Philipp
Hutfahrer
Beiträge: 56
Registriert: Do 23. Mai 2019, 10:32
Wohnort: Bayer in Berlin

Ich habe nun die Speichen, die völlig verschoben waren und daher durchtrennt/gekürzt wurden in der Nabe befestigt. Sieht man tatsächlich nicht mehr. Hierfür habe ich zum ersten mal den Bondic UV-Kleber ausprobiert, hat sich absolut bewährt. Tolles Zeug, selbst wenn was daneben geht, kann man es einfach abwischen. Solange es nicht mit UV-Licht gehärtet wird ist das einfach eine nicht klebrige Flüssigkeit. Deshalb kann man auch in aller Ruhe ausrichten und wenn es passt -> UV-Lämpchen an.
Könnte auch was für Klarsichtteile sein, da er recht klar aushärtet und nicht wie Sekundenkleber ausblüht.

Hier nun die fertige Felge. Bitte bedenken dass es eine extreme Nahaufnahme ist, so nah kommt außer mir und der Kamera niemand sonst ran. Aus normalem Betrachterabstand gefällt mir das Ergebnis ganz gut. Ein Nippel der hinteren Reihe (kurz nach drei Uhr) fehlt, den werd ich mit Flüssigspachtel oder Holzleim ersetzen.

Bild

Jetzt kann´s an die restlichen drei gehen, aber nun hab ich ja genug Übung und kenne die Tücken des Konzepts. Kann nun auch langsam an die Lackierung der Felgen denken.

Neuzeitliche Borranis sind verchromt, bei für den GTO zeitgenössischen ist lackieren angesagt. Damals waren im Rennsport verchromte Felgen verboten, wegen der Bruchgefähr durch versprödendes Material. Auf Bildern sieht das nach einer Silberfarbe mit ordentlichem Graustich aus.

Ich werde daher an Resten mal meine Idee ausprobieren, bevor es an die Felgen geht: Zero Paints Silber, das schon einen leichten Graustich hat. Dann einen Filter mit stark verdünntem Hellgrau drübernebeln, bis es von der Optik passt.
Mit den besten Modellbauergrüßen

Philipp
Benutzeravatar
Nightquest1000
Beiträge: 1845
Registriert: Mi 10. Feb 2016, 13:14

Nicht böse sein, aber wirklich überzeugend sieht das nicht aus. Zumal das Zeug ja auch seinen Preis hat.
Am Liebsten sind mir Menschen die mir reinen Wein einschenken. Oder Whisky. Whisky geht auch.
Hutfahrer
Beiträge: 56
Registriert: Do 23. Mai 2019, 10:32
Wohnort: Bayer in Berlin

Böse? Auf keinen Fall! Bin selbst der Meinung, dass Autograph hier gerade Speichen und Bohrungen in der Nabe hätte verwenden müssen. Haben sie bei der vorderen Speichenreihe ja auch gemacht. In der Nahaufnahme tritt das gnadenlos zutage. Aus normalem Betrachterabstand und ganz besonders am Fahrzeug relativiert es sich aber.

Ich kann nun Vollzug melden, die Borranis (oder die Autograph Interpretation davon) sind fertig. Nachdem die Nerven arg gelitten haben, ist die endgültige Sicherung der Speichen und Nippel mit einer dicken Schicht Uhu Hart beinahe schon ein therapeutischer Akt.

Bild

Ich habe dann noch in alle vier ein kleines Loch gebohrt und mit einem Ventil aus Weißmetall von MFH versehen.

Bild

Und nun das Gruppenbild:

Bild

Ich bin recht zufrieden mit dem Anblick, auch wenn das Set konzeptbedingt Schwächen hat. War ein ziemlicher Kampf, aber das Durchhalten hat sich am Ende gelohnt. Pro Rad waren es 1 Felgenring, 24 gebogene Drähte, 24 gerade Drähte, 72 Speichennippel, 1 Nabe und 1 Ventil. Macht 123 Teile pro Rad, 492 für alle vier. Später kommen noch die Zentralverschlüsse samt Nabendeckeln hinzu, dann ist die 500 Teile Marke nur für die Räder geknackt.

Neben der Proxxon samt Bohrständer, einer gebogenen Pinzette, einer kleinen Zange, Seitenschneider, flüssigem Sekundenkleber und UHU Hart waren mehrere Flaschen Wiesn-Bier und ein paar Gläser 12 years Balvenie Single Malt unverzichtbare Hilfsmittel bei der Realisierung. :mrgreen:
Mit den besten Modellbauergrüßen

Philipp
Benutzeravatar
LXD
Moderator (Revell)
Beiträge: 2467
Registriert: Mi 12. Mär 2014, 19:52
Wohnort: Kreis Böblingen
Kontaktdaten:

Trotz der Widrigkeiten doch ein gutes Ergebnis und das ist, was am Ende zählt :respekt:.
...waren mehrere Flaschen Wiesn-Bier und ein paar Gläser 12 years Balvenie Single Malt unverzichtbare Hilfsmittel bei der Realisierung.
Mein Reden. Nur mit dem richtigen Equipment kommt man auch an das gewünschte Ziel :lol:
Hutfahrer
Beiträge: 56
Registriert: Do 23. Mai 2019, 10:32
Wohnort: Bayer in Berlin

Eigentlich wollte ich mich als Nächstes den Sitzen widmen, aber nach der Filigranarbeit mit den Borranis schien mir etwas Groberes ein guter Ausgleich. Also habe ich mit den Karosseriearbeiten angefangen. Von der Passung her sind der untere Teil der Front und das Heckteil echt übel, wie man hier sieht:

Bild

Die Unterkante ist ein echtes Problem. Da muss schwereres Geschütz in Form des kleinen Hammers aus dem RP Punch & Die Set her.

Bild

Nach dem Hämmern sieht das Ganze schon etwas besser aus, nun kann es ans spachteln gehen.

Bild

Auf der anderen Seite ist es nicht ganz so extrem, aber wie man am Vorher-/Nachher-Bild sieht kann man hier die untere Kante auch durch Hämmern besser in Form bringen.

Bild

Bild

Bei der Front bringt es sehr viel die Zapfen, die die Schrauben aufnehmen, etwas abzufeilen. So wird aus dem anfänglichen Grand Canyon ein normaler Spalt, der sich problemlos spachteln lässt. Einen ganz leichten Versatz gab es auch, der sich aber recht leicht mit feilen beseitigen lässt.

Bild

Bild

Ich habe noch die Kanten an den Lufteinlässe dünner gefeilt. Hier das untere Teil, der Lufteinlass in der Mitte ist zum Vergleich noch unbearbeitet.

Bild

Oberseite im Vorher-/Nachher-Vergleich:

Bild

Bild

Ich hatte heute auch diverse Teile in der Karosserie abgeschnitten, so z. B. auch die Stifte am Dachhimmel an denen die verbundene Front- und Heckscheibe befestigt waren. Die werden nicht mehr benötigt, da ich die Scheiben einzeln einkleben werde. Meine Frau meinte angesichts kreischender Trennscheiben und Gehämmer, dass sich das ja anhört wie in einer echten Karosseriewerkstatt. :lol:
Mit den besten Modellbauergrüßen

Philipp
IchBaueAuchModelle
Moderator (Revell)
Beiträge: 5304
Registriert: Mi 9. Apr 2014, 10:41
Wohnort: SU
Kontaktdaten:

Die Felgen haben sich gelohnt. Schöner Aufwand, für mich tolles Ergebnis.
Deine Kleinigkeiten an der Karosserie sind auf jeden Fall sinnvoll. Vor allem das Ausdünnen von Öffnungen. Das mache ich meistens auch bei meinen "Plastikmodellen"
__________________
Es grüßt Christian Bild
Mein Portfolio
Benutzeravatar
paul-muc
Beiträge: 1635
Registriert: Mo 17. Aug 2015, 10:21

Könntest du später bei der Lackierung etwas ausführlicher werden? Ich habe noch einen MGB in 1:24 von Wills Finecast. Tolle Speichenräder, aber die Oberflächen müssen geglättet und wahrscheinlich gut grundiert werden.
Antworten

Zurück zu „Bauberichte (Zivil)“