Baubericht 917-20TC MFH1/24

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Gastronaut
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Hallo Leute

Ich habe mich dazu entschlossen auch hier mein aktuelles Projekt zu zeigen.
Objekt der Begierde ist der MFH-Bausatz vom Porsche 917-30-001 (oder eben 917-20TC)
Auch ist der Bausatz den ich hier bauen werde eine kleine Premiere für mich.
Mein erster Bausatz dieser absolut genialen und in Sachen Detaillierung unerreichten Firma.
(Ihr werdet später sehen was ich damit meine)
Auch habe ich mit Weißmetall-Teilen und Resin eher wenig Erfahrung.
Für Tipps und Hilfestellungen bin ich immer Dankbar. Und bei Fragen; einfach in die Kommentare schreiben.
Aja... seit ein wenig nachsichtig mit mir zum Thema Geschwindigkeit. Gut Ding braucht Weile.

Ein bisschen zur Geschichte des Wagens:
(ich weiß ich weiß...es ist viel getippse - jedoch auch nicht uninteressant wie ich meine)

Porsche 917 Historie:

Le Mans ist eine der prestigeträchtigsten Automobilveranstaltungen der Welt.
Und mit dem 917er waren auch die Autohersteller von Porsche maßgeblich daran beteiligt.
Der 917 war einer der erfolgreichsten Rennsportwagen der 1970er-Jahre.
Über die Jahre wurde das Auto ständig weiterentwickelt. Bis der Wagen so schnell und gefährlich wurde,
dass er schließlich verboten wurde. Danach konzentrierte sich Porsche auf die Can-Am-Serie,
in der sie eine Zeitlang die Freiheit hatten, die vielleicht spektakulärsten Turbo-Autos aller Zeiten zu entwickeln...
1973 war das letzte Jahr des 917 in der Can-Am. Durch verschiedene Reglementänderungen kam dann
auch in dieser Rennserie das aus für den Porsche. In diesem Jahr wurde der 917 zum ersten Mal bei einem
Rennen der Interserie in Hockenheim gefahren. Der Porsche 917 wurde im Jahre 1975
nur noch in der Interserie eingesetzt. Dabei hatte der 917 seinen letzten erfolgreichen Einsatz beim Rennen zum
Preis von Wiesbaden am Hockenheimring, wo Herbert Müller den Sieg herausfuhr.

Motor:

Der 5.4l 12-Zylinder Twin-Turbo-Motor war einer der größten luftgekühlten Renn-Aggregate, die je gebaut wurden.
Bei einer Motordrehzahl von 8400 U/min saugte das Lüfterrad gewaltige 2400 Liter Kühlluft über die Kühlrippen der Zylinder.
Nachteil; Das Lüfterrad war über ein Kegelradgetriebe direkt Angeflanscht. Wurde der Motor abgestellt, fiel auch die Kühlung flach.
Bosch entwickelte für diesen Motor eigens eine Einspritzpumpe. Auch das Doppelzündsystem stammt von dieser Firma.
Zwei Ebersbacher Turbos blasen den Motor mit 1,3bar -2,2bar auf über 1000Ps auf. In der Can-Am-Serie sind auch bis zu 1500Ps
mit diesem Motor gefahren worden. Der Pilot konnte in Cockpit das sogenannte Wastegate-Ventil an den Turbos so stellen,
dass er im Rennen kurzzeitig diese extremen Leistungen abrufen konnten.
Dieser Motor gilt bis heute als die stärkste jemals bei einem Rundstreckenrennen verwendete Maschine.
Dank dieser Leistung ließ sich der nur 845 Kilogramm schwere Wagen in 2,4 Sekunden von Null auf 100 km/h beschleunigen.
Der Wagen hatte ein 4-Gang-Getriebe und der Achsantrieb verfügte über kein Differenzial, sondern einen starren Durchtrieb.

Cahassis Nr.: 917/30 001:

Die Geschichte zum 917/30 001 ist ein wenig verwirrend. Auch im Netz ist eher wenig dazu zu finden.
Das gleiche gilt für Fotos. Die Fahrgestellnummer lautet 917 / 30-001.
Jedoch ist es ist nicht der 917/30 der auch in der Can-Am-Serie gefahren wurde (Sunoco usw).
In seinem ersten Rennen wurde er als 917/10 Turbo bezeichnet. Der genaue Beobachter erkennt jedoch,
dass es sich nicht um den 917/10 Turbo handelt, sondern um eine Weiterentwicklung.
Auch war es keine Weiterentwicklung des Le Mans 917/20 von 1971(Schweinchen).
Dennoch sollte das Auto nicht als 917/30 bezeichnet werden, um es von den 917/30 Can-Am-Autos zu unterscheiden.
1974 wurde beschlossen, es als 917/20 Turbo zu bezeichnen. Also -> 917/20 TC
Der 917 wurde am 15. Juli 1973 zum ersten Mal beim Rennen der Interserie Hockenheim gefahren.
Vic Elford gewann das Rennen mit dem Porsche in Jägermeister-Optik.
Das Auto wurde weiterverkauft und erschien 1973 in zwei weiteren Interserie-Rennen.
Danach wurde es an das Team „Martini Racing“ verkauft. Der Motor wurde von 5 Liter auf 4,5 Liter umgebaut.
Der Fahrer Herbert Müller dominierte mit diesem Martini 917 die gesamte Interserie-Saison von 1974.
Zu dieser Zeit trug das Auto also die Martini-Farben.
Das letzte Rennen, das mit diesem 917 gefahren wurde, war das Hockenheim-Rennen der Interserie am 13. April 1975.
Der Wagen wurde von Herbert Müller zum Sieg gefahren.
Das Auto war (nur) in diesem (letzten) Rennen mit den Vaillant-Farben geschmückt.
(Den Rest der Saison bestritt der Schweizer mit dem Porsche 908-3)

Bild

Ich hab vor, dass ich den Wagen direkt nach Anleitung bauen werde.
Dabei werde ich den jeweiligen Bildabschnitt der Bauanleitung zum dementsprechenden realen Baufortschritt hochladen.
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Gastronaut
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Da ich schon vor längerer Zeit begonnen hab, hier nun meine ersten Schritte.
Wie gesagt ist das mein Erster MFH-Kit. Also werde ich soweit es geht streng nach der Anleitung vorgehen.

Punkt 1. der Bauanleitung:

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Zunächst wurden also die Luftgekühlten Zylinderblöcke zusammengeklebt.
Auch die Ventildeckel wurden aufgeklebt. Es werden auch schon erste Ätzteile gebogen und verbaut.

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Punkt 2. der Bauanleitung:

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Hier werden die Zylinderblöcke auf den Rumpfmotor geklebt.
Auch ein paar Anschluss-Fittings wurden angebracht.
Es werden später dann Schläuche und Leitungen verbaut.

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Punkt 3. der Bauanleitung:

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Der Kupplungsflansch und die Abtriebswelle wurden angebaut.
Auch hier kamen wieder Ätzteile zum Einsatz.

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Danach wurde auch schon das erste Mal lackiert.
Hier hab ich eine Mischung aus matt-Schwarz und stahl-Silber aufgebracht.

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Dar Motor wurde zusätzlich noch mit einem silbernen Drybrushing ein bisschen gealtert.

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Punkt 4. der Bauanleitung:

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Der GFK Aufsatz für den Lüfter wurde mit dem Borstenpinsel lackiert.
Durch auftupfen der Farbe wurde ein bisschen Struktur auf die Oberfläche aufgebracht.
Auch hier wurden wieder verschiedene Farben zur Alterung aufgetragen.

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Punkt 5. der Bauanleitung:

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Vorbereitung der Teile zum anbauen auf den Motor:

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Hier mal eine Auswahl der kleinsten Teile im Bausatz.
Die kleinen goldenen Verschlusskappen werden später auf die Vergaser geklebt.

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Die Vergaser-Flansche wurden vorab auf das GFK geklebt.

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Danach wurde der Turbo-Krümmer (bin mir nicht sicher ob das Teil so heißt - od. ev. auch Verteiler?) zusammengebaut.
Ätzteile verbinden die mechanische Steuerung der Einspritzung.

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Die Turbo-Krümmer wurden nur auf den Motor aufgesteckt.
In den nächsten Schritten wird der Motor verkabelt.
In meinen Augen wird es vermutlich einfacher sein wenn man die Teile für diesen Bauschritt noch abnehmen kann.

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Bild

Ich hoffe ich kann den ein oder anderen auch begeistern hier mitzulesen.
Sollte es Fragen geben immer her damit! Mit konstruktiver Kritik kann ich ebenfalls umgehen.
Und wenn jemand Tipps hat bin ich natürlich sehr Dankbar.

Bis dahin MFG Stefan
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LXD
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"Wenn der Gastronaut ein Auto baut, dann wird auf jeden Fall vorbeigeschaut " :lol:

Das wird garantiert wieder ein Schmuckstück, der Anfang ist jedenfalls wieder vielversprechend :thumbup:
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Ex43er
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LXD hat geschrieben: Do 14. Mär 2019, 22:43 "Wenn der Gastronaut ein Auto baut, dann wird auf jeden Fall vorbeigeschaut " :lol:
Aus dem Buch: Lerne reimen ohne zu schleimen von Wilhelm Klink :lol: :lol: :thumbup:
Aber recht hatter 8-)
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Junge :shock: ! Wenn ich schon die Details am Motor sehe, bin ich auf den Rest schon gespannt.
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Gastronaut
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"Wenn der Gastronaut ein Auto baut, dann wird auf jeden Fall vorbeigeschaut "
:lol: :lol: :lol:

Toll das doch wieder einige mit dabei sind. Freut mich immer sehr!
Momentan bin ich ja schon ein paar bauschritte weiter. Mal sehen ob ich heute noch zum Upload der Fortsetzung komme...

Aja was ich vergessen hab; Sollte jemand Vorlage bzw Reverenzfotos von diesem Auto besitzen; Ich würde mich sehr darüber freuen!!! :thumbup:

MFG Stefan
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Ex43er
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Leider kein Bild aus Hockenheim, aber vlt hilfts ja doch :?:
http://www.racingsportscars.com/chassis ... 0-001.html
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Rafael Berlin
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Das sieht kompliziert, verspielt und detailreich aus. Da schaue ich sehr gerne zu :thumbup:
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Mittlerweile spiele ich mich gerade mit dem Auspuff. Ich muss an dieser stelle auch mal ein großes Lob an die Jungs von MFH aussprechen. Bei einem Bausatz, der nicht gerade in massen produziert wird und bei dem sehr viele Teile aus Weißmetall gegossen sind, hätte ich mich auf weit mehr an "Anpassungsarbeiten" eingestellt. Bis hier passt aber jedes Teil absolut perfekt. :thumbup:

@Ex43er: Diese Bilder und generell diese Seite ist eine gute Reverenz. Da schau ich auch meistens vor Projektbeginn ob da was zu finden ist. Leider ist das bei dem Auto nicht der Fall... trozdem vielen Dank :thumbup:

@Rafael: Freut mich das du auch mit dabei bist. Wie oben schon geschrieben; Das ist mein erster MFH. Und wenn ich mir die Bauanleitung so ansehe, zieht sich das mit der Detaillierung bis zum Schluss durch. Auch sind die Teile in der Bausatzschachtel noch nicht wesentlich weniger geworden... :D

MFG
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Gastronaut
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Weiter gehts mit dem Porsche.
Zunächst wurden die Lichtmaschine und die Zündverteiler angebracht.
Lt Bauanleitung, Schritt Nr.6.:

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Danach kam ein (für mich eher nicht nachvollziehbarer) Zwischenschritt.
Die Verkabelung des noch nicht vorhandenen Cockpits:

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....deswegen weiter zu Schritt Nr.8:

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Ventilbänke wurden mit Schläuchen mit dem Rumpfmotor verbunden.

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Schritt Nr.:9

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Hier wurde der Kraftstoffverteiler mit einem Riemen versehen.
Der (bzw. alle) Riemen wird/werden mit einem kleinen Stück Klebeband dargestellt:

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Im Schritt Nr.10: wird eines der markantesten Bauteile am Motor fertiggestellt.
Das Lüfterrad:

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Hier nur zur "Anprobe" aufgesteckt:

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Und auch die Rohre für die Zwangsbeatmung wurden probemontiert:

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Schritt 11:

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Eine menge Kabel wurden in diesem Schritt angebracht.
Bei 12-Zylinder und Doppelzündung kommt schon einiges zusammen:

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Und um das ganze noch abzurunden, muss auch jeder Vergaser mit einer eigenen
Spritleitung verbunden werden.

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Um das anbringen der Leitungen zu vereinfachen,
habe ich die Schritte 11u.12 zusammen erledigt.

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Chaos....

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Chaos beseitigt:

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Soooo nun seit ihr wieder am aktuellen Stand der Dinge.
In den nächsten Schritten wird dann der Auspuff zusammengebaut.

MFG Stefan
eydumpfbacke
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Sehr schön, Stefan :thumbup: :clap: :respekt:
Es grüßt der Reinhart
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Rafael Berlin
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:respekt:

Sowas liebe ich, sieht ganz fantastisch aus. Ich könnte mir den ganzen Tag solch detailverliebten Motoren anschauen, ganz ohne irgendwas drumherum. Das sind schon Schmuckstücke für sich!
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IchBaueAuchModelle
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Jungejunge :shock: Das finde ich so richtig gut! Was für eine Arbeit. :respekt: Schon die Teile für das liegende Gebläse gefallen mir sehr gut. Und dann kommt die Verschlauchung und Verkabelung.
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Gastronaut
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Vielen Dank Leute :)

Ja die Verkabelung ist schon nicht ganz ohne... wenn man die Kabel bündelt und sich darauf einstellt später jedes einzelne gesondert zu montieren, dann klappt es aber ganz gut. Mit 0,4mm durchmesser hatte ich auch keine Platzprobleme.
Leider sind die Fotos etwas dunkel geraten. Ich werde mich bei den nächsten Bauschritten bemühen das zu ändern.

MFG Stefan
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Nightquest1000
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Servus Stefan !

ein 917 also... Prima. Bin ich dabei. Und was ich sehe wird prima. Da habe ich keine Sorgen. Nur eine kleine Anmerkung.
Das Lüfterrad war aus so einem gelben Delrin-Zeugs. Da hast du, meine ich, die falsche Farbe erwischt. Jeder, der den Motor schon im Original gesehen hat, wird wissen was ich meine.
Schau mal hier:
917.JPG
917.JPG (107.03 KiB) 6719 mal betrachtet
würd ich ändern. Ansonsten wunderbar.

Grüße
Tom
Am Liebsten sind mir Menschen die mir reinen Wein einschenken. Oder Whisky. Whisky geht auch.
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