North Sea Fishing Trawler

coen58
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Es kommt da auf den Zeitpunkt an. Die "Jackal" hatte ja verschiedene Ausrüstungszustände. Ich werde zwei Bordkräne montieren, die aber auf dem Hauptdeck stehen. Sie sind oben durch eine Traverse verbunden und haben auch Lüfterköpfe.
Aber das ist noch Zukunftsmusik, da ich erst einmal das nicht sehr paßgenaue Hauptdeck montieren muß. Und da sind so einige Änderungen fällig.
coen58
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Makros sind ja sooo unbarmherzig. Sie zeigen jeden Makel und jeden Fehler. Bei dem zweiten Beiboot stellte ich fest, daß ich den Rumpf noch einmal komplett abschleifen mußte, da mir die Oberfläche nicht gefiel. Nach dem Abschleifen habe ich das Boot innen und außen neu grundiert und begonnen, den Innenraum farblich zu gestalten. Auch der "Außenborder" bekam einen ersten Anstrich am Schaft. Das erste Beiboot muß nur noch mattiert werden, dann ist es fertig.

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Das neu grundierte Beiboot 2 mit Boden und Außenborder

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Beide Beiboote, Boot 1 fast fertig und Boot 2 mit Boden und "Außenborder", nach erster Farbgebung
coen58
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So Beiboot 1 ist erst einmal staubdicht verpackt. Bei Beiboot zwei hatte ich zuerst einen hellen Braunton angewendet und ein dunkles Braun beim Unterwasserschiff verarbeitet. So sah es ja ganz gut aus, aber irgendwie passte dieser "Schokoladenton" nicht zu einem Arbeitsboot. Außerdem waren mir die Bordwände zu kahl. Viele Arbeitsboote haben aber ein verstärktes Dollbord, damit sie beim Anlegen keinen Schaden nehmen, wenn sie etwas schamfielen. Also entschloß ich mich, auch hier das Dollbord zu verstärken. Der Deckel einer Margarinedose lieferte das Grundmaterial. Ich schnitt eine ca. 0,5 mm starke Leiste aus. Da das Material sehr dünn ist, kann man es sehr gut an den Verlauf des Dollbordes anpassen. Dabei nahm die Farbe etwas Schaden, was aber nicht so schlimm war, da ich den Farbton sowieso ändern wollte. Ich mischte daher ein dunkleres Braun aus "Mahagoni" und "Grauweiß" zusammen und lackierte das gute Stück neu. Das Unterwasserschiff wird ein "Schwarzbraun" werden, so als ob der Unterboden geteert worden wäre, und die Dollbordverstärkung wird mit orginal "Mahagoni" angemalt, genau wie der Kiel am Bug.

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Hier noch mit alter Farbgebung und neuem Dollbord.

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Hier schon mit einem passenderen Farbton versehen.
coen58
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Beiboot 2 hat das Zeug zu einem Sorgenkind zu werden, die Farbgebung der Bordwand wollte und wollte mir nicht gefallen. Die Ergebnisse mit dem Pinsel waren einfach nur "bescheiden" schön. Da ich geschrieben hatte, daß ich den Trawler mittels Airbrush zu seiner Farbe verhelfen will, kam mir die Idee, auch das Beiboot 2 zu airbrushen.
Zuerst habe ich an einer ausrangierten Schüssel etwas geübt, besonders, was Abstand zum Objekt und Konsistenz der Farbe anging. Danach habe ich dann dem Beiboot seine Farbe "verpasst". Der erste Versuch ging leider "in die Hose". Da hieß es warten, schleifen und neu grundieren, Gott sei dank war es nicht der Rumpf des Trawlers.
Dann der zweite Versuch und er klappte. Nach dem Trocknen wurde der Rumpf des Beibootes penibel abgeklebt und dann das Unterwasserschiff mit einem "braunrot" lackiert, was einem realen Unterwasseranstrich entsprach.
Meine Airbrushpistole sieht aus wie eine normale Lackierpistole en miniature und kommt mir vom Handling sehr entgegen. Sie hat auch den Vorteil, daß sie drei Farbbehälter in unterschiedlichen Größen zur Auswahl hat.

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coen58
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Hier zeige ich mal mein, schon beschriebenes Schmuckstück: Meine Airbrushpistole

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Beiboot 2 ist nun von außen fertig lackiert, nur noch der Firniß fehlt. Dann ging es zum Rumpf des Trawlers. Das erste Problem: Wie halte ich den Rumpf sicher zum Airbrushen? Dazu habe ich zwei Gußäste passend geschnitten und im Rumpf eingeklebt. So hatte ich eine sichere Fixierung für die "dritte Hand" und gleichzeitig wurde der Rumpf stabilisiert und zusätzlich versteift. Die "dritte Hand", ein Ständer mit zwei Krokodilklemmen und einer Lupe wurde eigentlich für Elektroniker entwickelt, aber für den Modellbauer, dann ohne Lupe, ist sie genau so nützlich. So, nun ist der Rumpf erst einmal schwarz/matt lackiert. Jetzt kommt noch das dunkelrote Unterwasserschiff dazu und dann trage ich die Decals auf. Aber ich kann sagen: "Es entwickelt sich, das Flugwesen".

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Das obige Bild zeigt die Versteifungen im Rumpf und die Fixierung an der "dritten Hand".

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coen58
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Nachdem nun der Rumpf ein schönes Schwarz bekommen hat, ging es nun das Unterwasserschiff in Farbe zu bringen. Dazu habe ich ein kräftiges Rot mit einigen Tropfen Schwarz abgedunkelt und für die Airbrush entsprechend verdünnt.
Das A und O ist, daß die Flächen, die nicht lackiert werden sollen, sauber abgeklebt werden. Ebenso Usus ist, daß alle Flächen mehrmals gesprüht werden. Als nächstes werden dann die Tiefgangsanzeigen und der Name, nebst Fischereikennung, angebracht. Dann kann der Firniß drauf.

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Hier kann man sehen, daß man mit Maskierband nicht sparen sollte. Die Wasserlinie wurde mit dünnem blauen Maskierband (1 mm) markiert und der Rest mit breiten Maskierband einer bekannten Modellbaufirma, nein nicht Revell, sondern eine andere, abgedeckt.

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coen58
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Nachdem der Trawler seine Hauptfarben bekommen hat, ging es um das Anbringen der Decals (Naßschiebebilder) an die entsprechenden Stellen. Dabei ist es meistens ärgerlich, daß man meistens einen "silbernen" Schein der Decalfolie sieht. Dazu habe ich dann einen Fixierer und einen "Weichmacher" gekauft, die das Aufbringen der Decals enorm erleichterten. Auf dem unlackierten Rumpf sieht man aber trotzdem unschöne Ränder. Einen Grundfirniß (matt) aus dem Modellbaubedarf half da wenig. In einem Baumarkt in meiner Nähe werden auch Modellbau- und Bastelartikel geführt. Dort erstand ich dann zwei Sprühdosen mit Klarlack, einmal Seidenglanz und einmal Matt.
Da ich mir nicht sicher war, wie der Lack auf dem Modell wirkt, habe ich erst einmal auf diversen Plastikdeckeln und Einweg-Schnapsbechern geübt. Erst danach habe ich dann den Rumpf des Trawlers entsprechend mit Decklack versehen, der dann die unschönen "Silberränder" eliminierte.

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So nun kann man den fertigen Rumpf sehen, zwar noch kopfüber an der "dritten Hand", aber schon fertig gelackt.

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Eine Teilansicht vom Bug mit Ankertasche und Decals.

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Das fertig gelackte Beiboot 2.

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Hier nochmals beide Teile.
coen58
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Nachdem nun der Rumpf so weit fertig gestellt ist, habe ich mich an die Grundplatte gemacht. Selbige habe ich erst einmal mit "Füßen" ausgestattet, damit man später das Diorama sicher stellen kann.
Bei einem Online-Versandhaus habe ich mir vor einiger Zeit einen Styropor-Schneider mit verschiedenen Aufsätzen besorgt. Heute habe ich ihn "eingeweiht". Nach einigen, mehr oder weniger erfolgreichen Versuchen ging das Styroporschneiden gut und flott von der Hand.
Nachdem die Grundplatte fertig zugeschnitten war, habe ich grob die Stelle, wo sich der Hafenkai befinden soll, mit Schnittresten ausgelegt und darauf dann das vorgesehene Hafengebäude platziert. Davor wurde der Rumpf positioniert und auch das Beiboot 2 wurde in die, zur Zeit nur in der Vorstellung vorhandenen, Landschaft eingefügt. Dabei sollte man darauf achten, daß man bei der Anordnung der einzelnen Elemente rechte Winkel vermeidet, sondern in etwa so vorgeht, als ob man fotografieren würde und dabei die sog. zwei drittel-Regel beachtet. Da alle Elemente miteinander interagieren sollen, lasse ich das Beiboot auf den Trawler zufahren. An Deck wird dann ein Matrose stehen, der das Boot erwartet. Da noch alles lose ist, kann man sicher noch einiges ändern.

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Hier noch einmal die Grobplanung des Dioramas

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eydumpfbacke
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Der Baubericht gefällt mir.
und auch das bisherige Ergebnis.
Es grüßt der Reinhart
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Admiral Hornblower
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Hallo Coen 58, interessante Fortschritte, gefällt mir. Kannst Du mir einen Tipp geben wo ich so etwas wie einen "Takelplan" finde. Ich hab zwar eine Art Plan für die Leinen des "Fanggeschirrs" (Quelle: Lexikon der Seefahrt, VEB, Verl. f. Verkehrswesen). Und ein Bild des Kartonmodells ,"Seitentrawlers Wuppertal", das auch was zeigt, aber ich hoffe es gibt noch etwas mehr.
Wenn ich Decals aufbringe spritze ich den entsprechenden Bereich mit glänzendem Klarlack, nach dem Durchtrocknen dann das Decal und zum Schluss, in diesem Fall, den gesamten Rumpf mit Mattlack. Der glänzende Lack sorgt für eine absolut glatte Fläche für das Decal, der Mattlack verhindert das silbern.
Jürgen
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Sokrates
coen58
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Mit einem Takelplan für das Fanggeschirr kann ich leider auch nicht dienen. Meine Unterlagen zum Fanggeschirr bestehen auch nur aus Fotos und logischen Überlegungen. Es gibt da viele Bilder von der ROSS TIGER, die mir auch gute Vorlagen zur Gestaltung des Fanggeschirrs und auch der Ladeluken geben. Aber als nächstes steht erst einmal die Grundgestaltung des Dioramas auf dem Plan. Wenn dann die "Silhouette" steht, dann geht es an das Deck des Trawlers, hier zuerst an die Ladeluken und die Netzgalgen, die eine grundlegende Überarbeitung nötig haben.
Es wäre aber schön, wenn Hornblower mir den "Takelplan", den er in seinem Beitrag erwähnt hat, zusenden würde.
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Admiral Hornblower
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Hallo Coen 58
ich füge Dir den "Plan" für die Leinenführung des Fanggeschirrs bei. Entnommen aus dem Lexikon der Seefahrt Ausgabe 1976.
Das zweite Bild ist das Deckblatt eines Kartonmodells, ist zwar allenfalls als "Orientierungshilfe gedachtaber vielleicht hilft es ein wenig weiter
.
2019-03-18 Fanggeschirr.jpg
2019-03-18 Fanggeschirr.jpg (143.33 KiB) 7310 mal betrachtet
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Seitentrawler Rigg.jpg
Seitentrawler Rigg.jpg (25.92 KiB) 7310 mal betrachtet
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Sokrates
coen58
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So, nun weiter im Baubericht.
Nachdem der Rumpf nun fertig ist, habe ich mich dem Hafen zugewendet. Bei dem Aufbau des Untergrundes und des Kais wurden Styropor-Platten verwendet, die ich aus Thermobehältern der Lebensmittelindustrie geschnitten habe. Diese werden aus hygienischen Gründen in der Regel nur einmal verwendet und werden dann entsorgt. Eine freundliche Anfrage beim Asialebensmittelhändler im Dong-Xuan-Center (größter Asiamarkt in Berlin) und zwei Euro brachten mich in den Besitz von zwei großen Styropor-Kisten nebst Deckeln und noch einige kleine Deckel dazu. Im Baumarkt oder beim Hobbybedarf wären passendere Platten auch erhältlich gewesen, aber warum Geld bezahlen für etwas, was man fast umsonst kriegen kann.
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Zuerst habe ich zwei große Platten zugeschnitten und auf die Grundplatte aufgeklebt. Dazu habe ich die Oberfläche aufgeraut und die erste Platte aufgeklebt. Nachdem der Stroporkleber leicht abgebunden hatte, habe ich die zweite Platte angeklebt. Wenn man die Bilder ansieht, bemerkt man leicht, daß zwischen den beiden Styropor-Platten ein Spalt sichtbar ist. Das hat aber nichts zu sagen, da die Deckel, zwecks besserer Stabilität für den ursprünglichen Gebrauch, eine erhabene Struktur aufweisen. Fehlstellen habe ich mit diversen Reststücken, die ich beim Zuschneiden der Teile für den Hafenkai zurückbehalten habe, aufgefüllt. und anschließend habe ich die Ränder mit einem Styroporschneider begradigt.
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Die Platte habe ich dann über Nacht gut abbinden lassen, damit auch alles fest ist und man keine unliebsamen Überraschungen erlebt.
Dann ging es darum, die Lage der Kaimauer festzulegen und und anschließend das entsprechende Gerüst zu bauen, wobei der Begriff Gerüst nicht zutreffend ist, besteht auch dieses Konstrukt aus, entsprechend zugeschnittenen, Styroporabschnitten.
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Dazu habe ich dann eine Pappe, die ich ursprünglich für einen anderen Zweck gekauft habe, grob zugeschnitten, um eine plane Oberfläche auf meinem Hafenkai zu bekommen.
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Diverse Spalten zwischen den Styroporteilen habe ich mit schmalen Abfallstreifen und Styroporkleber aufgefüllt. Nach dem Durchtrocknen der Styroporbasis habe ich die äußeren Kanten begradigt und die Papp-Platte auf Maß geschnitten und mit Sekundenkleber auf der Basis befestigt.
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Der blaue Strich markiert den ungefähren Liegeplatz des Trawlers. Die unschönen Ränder werden dann hinter eine Holzeinfassung aus Balsa verschwinden, bevor der "Ozean" den Hafen flutet. Dazu werden Holzleim und reichlich Küchenkrepp und Zellstoff benötigt und auch "Modellwasser", und damit dieser "Ozean" nicht auch mein Bügelbrett und das Wohnzimmer "flutet" wird halt eine entsprechende Einfassung benötigt. So, das war es mal wieder.
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