Fertig: Gorch Fock, Revell, 1:253

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mike313
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... und weiter gehts!

Es ist schon erstaunlich, immer mehr interessiere ich mich, die für mich unmöglichen, kleinen Dinge zu probieren. Und siehe da - ist ja gar nicht so unmöglich:

0.3 mm Messingdraht um einen 0.65 mm Stahldraht gedreht, Überstand abgezwickt und ein wenig zurechtgebogen:
Gorch Fock 028.JPG
Gorch Fock 028.JPG (143.86 KiB) 5631 mal betrachtet
Anschliessend die Messingteile gesäubert und brüniert:
Gorch Fock 029.JPG
Gorch Fock 029.JPG (117.71 KiB) 5631 mal betrachtet
Jetzt erkennt man auch wofür ich diese Teile hergestellt habe. Die Löcher in die Rah bohrte ich 0.4 mm um noch etwas Platz für den Kleber zu lassen:
Gorch Fock 030.JPG
Gorch Fock 030.JPG (121.79 KiB) 5631 mal betrachtet
... und mit eingefädelter Fussleine:
Gorch Fock 031.JPG
Gorch Fock 031.JPG (120.81 KiB) 5631 mal betrachtet
(Bitte entschuldigt die schlechten Aufnahmen, aber meine Sony Cybershot DSC-WX200 hat irgendwie keine Einstellung für Makroaufnahmen, oder ich hab sie nicht gefunden!?)

Jetzt habe ich noch ein paar Rahen so zu optimieren.
Die Wanten werde ich dann wohl auch noch neu machen, obwohl ich das ja eigentlich nicht wollte.
Die Segel, ich weiss ehrlich noch nicht was ich mit den mitgelieferten Segel machen soll.
Das wars vorerst mal wieder.
Mike
Der Optimist irrt genauso oft, wie der Pessimist, aber er hat viel mehr Spaß dabei. :thumbup:
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Admiral Hornblower
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Hallo Mike,
Ich verfolge deinen Baubericht von Anfang an. Was Du bisher gemacht hast gefällt mir richtig gut!
Ich habe heute morgen den Beitrag über die Fusspeerde gelesen und möchte dir dazu einen Tipp geben.
Auf den Fotos erscheinen die Abstandshalter sehr lang.
Ich will mal versuchen das zu erklären: Zwischen den Haltern verläuft ein Seil (?) auf dem die Matrosen stehen um sich bäuchlings auf die Rah legen um die Segel zu bergen.Wenn man davon ausgeht, dass ein 1,8 m grosser "Matrose" in deinem Massstab ca. 7 mm gross wäre und das Seil des Fusspeerds ca. 80 cm unter der Rah verläuft, dann sollte der Abstand ca. 3mm unter der Rah verlaufen.
Falls Du das noch ändern möchtest dann hol Dir doch noch vorher den Rat der Segelschiff Experten hier im Forum ein z.b. Diwo, Nightquest um nur zwei zu nennen.
Wie gesagt , keine Kritik nur ein Hinweis.

Jürgen
Wer glaubt etwas zu sein hat aufgehört etwas zu werden.
Sokrates
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paul-muc
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Lustig, als ich die Bilder gesehen habe, hab ich gleich einen Taschenrechner genommen, um den Abstand im Vergleich zur Körpergröße nachzumessen. Und dann habe ich mehrere Bücher zur Segelschiffahrt eingesehen, um mich schlau zu machen. Wenn ich es richtig verstanden habe, waren auch die "Abstandshalter" aus Tauwerk und um die Rahe geschlagen. Also keine Stangen, die in der Rahe verankert waren.
Trotzdem sieht es irgendwie gut aus. Es sind wohl die Details, die ein Modell hinsehenswert machen. Aber wenn du diese Aufwertung der Rahen durchziehst, kannst du es nicht bei den Plastikwanten belassen.
Was die Segel angeht, so kannst du die mitgelieferten als Form für eigene aus leimverstärktem Papier nehmen. Dazu hatte ich letztens einen guten Baubericht gesehen, aber leider jetzt auf die Schnelle nicht wiedergefunden.
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mike313
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@Jürgen & paul-muc
Danke für euer Feedback, das ist toll und wird gerne angenommen! :thumbup:
Ob ihrs glaubt oder nicht, ich habe mich zuvor schlau gemacht und richtigerweise auch bemerkt dass die Fussperde mit Tauen von der Rahe herunter befestigt wurden. Bei meinen Versuchen in diesem Massstab sah dies jedoch nicht zufriedenstellend aus, daher die Lösung mit dem 0.3 mm Messingdraht. Was ja wiederum umgerechnet auch viiiel zu dick wäre (76 mm). :roll:
Der wirkliche Abstand von der Fussperde zur Rahe habe ich in meinen Unterlagen nirgends gefunden, also habe ich auf ca. 100 cm geschätzt, was 4 mm entspricht. Nun sind teilweise fast 5 mm daraus geworden, was ich jedoch nicht schlimm finde, da das Gesamtbild für mich ausschlaggebend ist.

Mike
Der Optimist irrt genauso oft, wie der Pessimist, aber er hat viel mehr Spaß dabei. :thumbup:
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Nightquest1000
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Servus,

für mich sieht es auch ein bisschen zu weit unten aus, aber trotzdem Respekt für die Courage einfach mal Dinge auszuprobieren. Daran wächst man letztendlich.
Für einen Erstling kannst du das ruhig so lassen. Solche Details dokumentieren die eigene Entwicklung doch sehr schön.
Paul's Einwand mit den Plastikwanten ist durchaus angebracht, aber auch hier kann man wieder aus dem Bauch entscheiden. Lässt man den inhomogenen Eindruck ganz bewusst, oder versucht man das zu ändern. Das Problem ist, das es an einem nagt.
Daher muss man das für sich selber entscheiden. Wenn du die Wanten so lässt ist das nicht verwerflich, solange du es beim nächsten Modell besser machst ;)

Weiter so. Man sieht, die Motivation ist da. Ist doch gut.

Tom
Am Liebsten sind mir Menschen die mir reinen Wein einschenken. Oder Whisky. Whisky geht auch.
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Nightquest1000
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Was mir gerade noch aufgefallen ist, ist die Stärke der Rahnocks. Die musst du ändern, die sind viel zu dick. Immerhin kommt da noch einiges an Blöcken dran, die mit Tau an der Nock angeschlagen sind.
Am Liebsten sind mir Menschen die mir reinen Wein einschenken. Oder Whisky. Whisky geht auch.
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mike313
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Wieder mal ein Update!

Bin dabei neue Wanten zu knüpfen, sorry, kleben natürlich in diesem Massstab. Es stellte sich unproblematischer raus als gedacht. Mit meinem supermodernen, hightech-Wantenknüpfrahmen geht das sehr gut von der Hand.
Gorch Fock 032.JPG
Gorch Fock 032.JPG (217.18 KiB) 5496 mal betrachtet
Für die Wanten habe ich schwarzes, 0.5mm Takelgarn von Mantua verwendet (Und ja, ich weiss, eigentlich zu dick, aber sonst sind sie von den Webleinen ja kaum zu unterscheiden. :roll: ). Die Webleinen sind aus handelsüblichen, beigefarbenen Polyester-Nähgarn. Dicke ? Geklebt habe ich mit UHU Alleskleber Super Power.
Meine Frage an die Profis hier. Webleinen in dieser Farbe lassen oder noch ein wenig dünkler färben? (Ich weiss, es gibt schon zig Meinungen wie die Webleinen auszusehen haben...).
Und dann müssen die Wanten ja auch noch ans Modell - aber auch das geht irgendwie! Da bin ich zuversichtlich!
Gorch Fock 033.JPG
Gorch Fock 033.JPG (153.57 KiB) 5496 mal betrachtet
Daneben bin ich mittels Versuch und Irrtum noch an der Segelherstellung aus Papier. Das Resultat verschieden vielen Lagen Papiernastüchern überzeugt mich nicht so wirklich. Probiere es nun weiter mit Papierservietten. Irgenwann sehen die Originalsegel so verschlissen aus dass ich diese nehmen kann. :lol:
Gorch Fock 034.JPG
Gorch Fock 034.JPG (179.99 KiB) 5496 mal betrachtet
...dran bleiben, ich bleibe auch dabei!
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paul-muc
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zu den Segeln:
Vielleicht hilft dir diese Seite weiter.
Eine Alternative wäre, die Plastiksegel auf beiden Seiten zu bekleben und das Papier drauf zu lassen.
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mike313
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Danke paul-muc für den Link
Durch diese und viele andere Seiten, bin ich darauf gekommen die Segel aus Papier zu machen.
Ich teste dann mal weiter, hab ja Zeit!
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KaleuNW
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Besegelung Gorch Fock

Hallo Mike

An deiner Stelle würde ich es mit gewöhnlichem Druckerpapier (matt oder gestrichen, 80 Gramm, 100 Gramm, oder 120 Gramm schwer) versuchen, auch ein Büttenpapier (ist etwas fester) könnte sich für den Massstab gut eignen. Bevor du das Papier über die Form legst, würde ich es kurz im Tapetenkleister einweichen, es formt sich dann besser an.

Bezüglich Farbgebung braucht’s für die Gorch Fock meines Erachtens höchstens ein paar Tupfer schwarze Aquarellfarbe zum Abtönen, die Segel sollen ja praktisch weiss bleiben.

Jeder Versuch zeigt den Stand des letzten Irrtums.
Gruss dem Segelmacher
Wilfred
Zuletzt geändert von KaleuNW am Sa 27. Okt 2018, 14:35, insgesamt 1-mal geändert.
Kein Wind ist demjenigen günstig, der nicht weiß, wohin er segeln will.
Michel de Montaigne (1533 - 1592)

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Nightquest1000
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bez. Webleinenfarbe. Die kannst du so lassen. Ist mehr eine Geschmacksfrage. Witziger Weise zählen die Webleinen zum laufenden Gut; wären also erst mal hell. Im Holzmodellbereich bestehen viele Kollegen darauf die Webleinen sehr hell zu zeigen.
Mir taugt das nicht. Ist aber letztendlich eine persönliche Entscheidung. Man kann davon ausgehen das die Webleinen durch die Benutzung schnell dunkel wurden. Sie waren aber auch ständiger Abnutzung ausgesetzt. Von daher kann man annehmen das immer wieder welche erneuert wurden. Also wären verschiedene Schattierungen von heller bis sehr dunkel auch nicht verkehrt. Das habe ich allerdings noch nie auf einem Modell gesehen.
Auf den alten Museumsmodellen, und die gefallen mir vom Aussehen her immer noch am besten, sind sie meist dunkelbraun bis schwarz.
Am Liebsten sind mir Menschen die mir reinen Wein einschenken. Oder Whisky. Whisky geht auch.
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Nightquest1000
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Ach so, und große Anerkennung für die Entscheidung die Wanten zu tauschen ! :respekt:
Am Liebsten sind mir Menschen die mir reinen Wein einschenken. Oder Whisky. Whisky geht auch.
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satori
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Hallo Mike

Erstmal ein grosses Kompliment an Deine Geduld und den Mut neues auszuprobieren.
Ich habe im Netz ein sehr schönes Bild der Gorch Fock gefunden auf dem die Segel gut zu sehen sind.
Auch die Wanten mit den Webleinen kann man gut erkennen. Hier muss ich Tom widersprechen. Zwar gehören die Webleinen zum laufenden Gut, behandelt wurden sie trotzdem (siehe z.B. "Der Untergang der Batavia"). Zwar wurden sie nicht dick mit Teer eingestrichen wie das Stehende Gut aber eben dennoch behandelt. Abgesehen davon waren die Webleinen durch die rege Nutzung sowieso dunkel (Teer an den Schuhen/Füssen, dreckige Hände etc).
Ich würde mal sagen, dass im konkreten Fall Deiner Gorck Fock die Webleinen auch dunkel zu färben sind. Egal welche Bilder ich mir anschaue, die Webleinen sind immer sehr dunkel.

Bild
Auch mit Steinen die Dir im Weg liegen kann man was schönes bauen!
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Nightquest1000
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satori hat geschrieben: Mi 10. Okt 2018, 09:58 . Hier muss ich Tom widersprechen.
tust du doch gar nicht. Ich hab ja nicht gesagt das sie nicht behandelt wurden. Alles gut.
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anschinsan
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Danke Satori für das Foto!

die Wanten erscheinen dabei so zart im Vergleich zu Schiff und Segel, daß ich bei 1: 253 geschätzt mal max. 0,2 mm Garn verwenden würde, um halbwegs dabei zu sein.

Gehe ich recht??
Leistungsfähigkeit schließt Muße aus.
Milan Kundera
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