Baubericht North Sea Fishing Trawler "Ross Tiger"

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Admiral Hornblower
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11.09..2018
Revell Modell North Sea fishing Trawler “Arctic Corsair”

Eigentlich sollte dieser Baubericht mein Wettbewerbsbeitrag werden. Leider musste ich, aus verschiedenen Gründen, schon relativ früh das geplante Diorama auf ein Einzelmodell reduzieren. Mitte August musste ich mich dann wegen einer Augenoperation endgültig aus dem Wettbewerb abmelden.

Aus dem Revell Modell „Arctic Corsair“ wird der „Ross Tiger“
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s-l300.jpg
s-l300.jpg (28.26 KiB) 7514 mal betrachtet
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Ein Modell, viele Namen:

Das Modell ist seit 1970 mit wechselnden Namen, aber (soweit ich das beurteilen kann) unverändert im Handel:
ab 1970 als „Volga“
ab 1972 als „Kandahar“
ab 1973 als „arctic Huntress“
ab 1992 als „Russian Spy Ship“
ab 1998 als „Arctic Corsair“
seit 2015 als „Ross Jackal“

1979 gab es noch eine Ausgabe als „Russian Spy Ship“ allerdings von der Firma Advent.

Die Schiffe „Kandahar“, „Arctic Corsair“ und "Ross Jackal“ hat es wirklich gegeben.
Bei der Suche nach Vorlagen bin ich auf Fotos des „Ross Tiger“ gestoßen und habe mich entschlossen mein Modell als „Ross Tiger“ zu bauen. Das Modell zeigt den Zustand von 2015 und orientiert sich an Fotos eines "walk around" bei Scalemates.

Vor dem Bau steht, bei mir, immer die Recherche zu den Modellen die ich bauen möchte.

Ein paar Details zum Original:

MV Ross Tiger wurde 1956 auf Kiel gelegt und 1957 an Ross Trawlers Ltd. Ausgeliefert. Ross Trawlers war auch der Auftraggeber für den Bau.
Im gleichen Jahr wurde auch „Ross Kashmir“ ausgeliefert. Dieses Schiff wurde später als das Flaggschiff von Greenpeace, „Rainbow Warrier“, berühmt.

Technische Daten zum „Ross Tiger“

Schiffstyp: Seitentrawler
Tonnage: 355 T
Antrieb : 7 Zylinder Schiffsdiesel , Leistung 305 PS
Länge : 127,6 Fuß = 39,09 Meter
Strahl(Breite): 26.6 Fuß = 8,08 Meter
Tiefgang: 13,9 Fuß = 4,24 Meter
Bauwerft: Cochrane & Sons Ltd., Selby
Baujahr: 1956
In Dienst gestellt : Februar 1957

Das Schiff hat heute noch seinen Original Motor, einen Ruston & Hornsby Dieselmotor, Typ
Lincoln 7VGBXM 780 HP. Dieser Motor ist einer der frühesten Marinediesel die speziell an die Anforderungen der Hochseefischerei angepasst wurden.
Die Netzwinde und zwei Generator Motoren sind ebenfalls von Ruston u.Hornsby
Quelle: www.National Historc Ships UK u. Ship spotting. com

Lebenslauf des ”Ross Tiger”

1957 - 1984 Reederei Ross / Grimsby .
Fischerei. Die Fanggebiete waren die Nordsee bis zu den Faröer Inseln, die
Norwegische Küste und in den Sommermonaten auch die Gewässer vor
Grönland.

1985 Verkauf an Cam Shipping Ltd. / Umbenannt in "Cam Tiger"

1985 - 1991 Einsatz (vermutlich) als Bohr-Insel Versorger in der Nordsee

1991 Verkauf für den symbolischen Preis von 1 engl. Pfund an das Grimsby Heritage Center . (Fischereimuseum
in Grimsby/Lincolnshire , England) / Umbenannt in den ursprünglichen Namen "Ross Tiger"

1992 - heute Museumsschiff in Grimsby, Alexandra Dock, als Teil des „Fishing
Heritage“. Führungen werden von ehemaligen Besatzungsmitgliedern
durchgeführt.
Zuletzt geändert von Admiral Hornblower am Mi 12. Sep 2018, 12:26, insgesamt 4-mal geändert.
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14.04.2018

„Wenn du weißt, dass in einem Modell noch mehr steckt, und du nicht sicher bist, was es ist, dann musst du einfach danach suchen. Es ist ein Drahtseilakt“
(Abwandlung eines Zitates von James Dean)


Nachdem ich „tagelang“ die Spritzrahmen begutachtet habe, habe ich endlich begonnen. Erfreulicher Weise konnte ich (bisher) keine Sinkstellen an unpassenden Stellen finden, auch sonst machen die Teile einen guten Eindruck.
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2018-04-14. 1.jpg (84.51 KiB) 7568 mal betrachtet
Allerdings ist es eine dumme Angewohnheit von mir, sich nicht an die vorgegebenen Schritte der Bauanleitung zu halten. So beginne ich hier mit dem Brückenaufbau, genau genommen mit den Brückenfenstern. Leider sind die Fenster ooB nicht offen. Die Fenster sind je 3,5 x 3,5 mm groß. Erster Gedanke ist, die Fenster mit schwarzer Folie darzustellen. Versuche, mit glänzender schwarzer Folie, ergeben ein sehr bescheidenes Bild, also beschließe ich die Fenster zu öffnen.
In die Ecken der Fenster werden 1 mm große Löcher gebohrt, dann mit der Laubsäge die „Verbindung“ ausgesägt und mit Schleifpapier verschliffen. Die offenen Fensterhöhlen werden später, von innen, mit klarer Folie verglast.
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2018-04-18.1.jpg (109.22 KiB) 7568 mal betrachtet
18.04. – 25.04.2018

Heute ist das Hauptdeck dran. Den Sinn der drei „Legosteine“ auf dem vorderen Teil des Arbeitsdecks und der parallel aufgespritzten „Punkte und Linien“, die sich längs auf dem Deck befinden, konnte ich an Hand von Originalaufnahmen und dem „Lexikon der Seefahrt“ entschlüsseln. Die „Legosteine“ sind die sog. Königswinden (Umlenkrollen für die Kurrleinen der Netzwinde), die „Punkte und Linien“ sollen die Halter für die Fischkästen darstellen in die die Netze mit dem frisch gefangenen Fisch, zum sortieren, ausgeleert wurden.
„Legosteine, Punkte und Linien“ sowie die aufgespritzte „Leine“ werden abgeschnitten bzw. abgeschliffen und durch „Eigenbauten“ ersetzt.
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2018-04-18.2.jpg (107.72 KiB) 7568 mal betrachtet
Auf Bildern des original „Ross Tiger“ sehe ich, dass der „Walrücken“ über dem Vorschiff sowie die Decks des Achterschiffs und das Brückendach mit einem Stahldeck ausgestattet sind. Um diese „Stahlplatten“ darzustellen zeichne ich zunächst mit einem Bleistift die Konturen der Platten auf die Bauteile. Als nächstes habe ich dann die, vorgezeichneten Linien, mit Dymo Band einzeln abgegrenzt und mit einem Gravierwerkzeug nachgezogen.
Mit schwarzer Farbbrühe wurden die Decks abgerieben, so dass die Gravuren deutlich hervortraten.

Aus Profilen und Kunststoffröhrchen entstanden die beiden Königswinden und Halterungen für die „Fischkästen“.
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2018-04-23.2.jpg (136.38 KiB) 7568 mal betrachtet
Die beiden Rumpfhälften passen (beim zusammenhalten) recht gut zusammen. Leider sind die Speigatten nur halb offen, mit Skalpell und Diamantfeilen öffne ich die Speigatten. Danach wurden die beiden Rumpfhälften mit rostbraun grundiert.
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2018-04-18.3 jpg.jpg (138.47 KiB) 7568 mal betrachtet
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2018-04-23.3.jpg (156.79 KiB) 7568 mal betrachtet

Nächster Schritt war das Lackieren des Decks in verschiedenen Brauntönen. Nach dem Trocknen wurden verschiedene Bereiche des Decks seehr vorsichtig mit einem Glasfaser Radierer bearbeitet um besonders beanspruchte Bereiche darzustellen. Nachdem alles gut durchgetrocknet war wurde noch diverse „Wash´s“ (grau, grün und schwarz), fast in Trockenmaltechnik, mit einem Schwämmchen aufgetupft bzw. gerieben.

Nach einer weiteren Trockenphase wurde das Deck komplett abgeklebt um die Ladeluken und die Stufe zum Aufbau zu lackieren. Zuerst mit der rostbraunen Grundierung, dann mit rot.
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2018-04-23.4.jpg (93.48 KiB) 7568 mal betrachtet
Kaminbau

Auf den Bildern des „Walk around“ ist zu sehen, dass sich im Kamin mehrere kleine Kamine und ein Lüfter „verstecken“. Das möchte ich natürlich nachbauen. Das erste Problem ist schon mal eine Platte, in den vorhandenen Kamin, so einzupassen das einen Fläche entsteht auf der ich die „kleinen Kamine“ platzieren kann. Nach unzähligen Mess- und Zuschneide versuchen habe ich eine passende Grundplatte. Die kleinen Kamine entstanden aus Kunststoff- und Messingröhrchen, der Lüfter aus Lötzinn.

Fischkästen die erste

Die Netze mit den gefangenen Fischen werden in Fischkästen entleert und dort nach Größe vorsortiert. Leider ich habe zwar Fotos von diesen Kästen, aber keine Maße. Also ist Schätzen angesagt. Die Länge ist relativ klar. Für die Höhe gab es folgenden Anhalt: auf einem Bild ist zu sehen, dass ein Fischer bis zur Hüfte in einem solchen Kasten steht. Wenn ich mal davon ausgehe, dass das in etwa 1 Meter ist, so ergibt sich eine Modellhöhe von ca. 7 mm.

Aus Profilen klebe ich zwei U-Profile (1,5 mm) so auf eine Platte von 4,8 x 4,8 mm das zwischen den Profilen ein Spalt entsteht, der später die „Trennbretter“ aufnimmt. Die „Bretter“ für die Seiten und die Trennstege fertige ich aus 4,8 und 3,2 mm Evergreen Streifen.
Die „Aufnahmen“ für die Bretter hatte ich bei meinem ersten Versuch mit 10 mm angenommen.
Zum Glück hatte ich erst ein Muster angefertigt. Dieses Muster steht beim Probieren deutlich über die Bordwand, was leider nicht dem Original entspricht. Also ist Neubau angesagt!
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15.05.2018

Fischkästen die zweite

Die erste Version der „Fischkästen“ war ja zu hoch, trotzdem wurden sie, sozusagen „probeweise“, zusammengebaut…. und sahen schrecklich aus! Der Kölner sagt in solchen Fällen: „schief und schääl“ (krumm und schief).

Also kompletter Neubau: Anstatt nur zwei U-Profile auf die Fußplatte zu kleben, schließe ich wie beim Original, die Rückseite, mit einem flachen Streifen Sheet.
Weiterhin baue ich mir aus einem Brettchen und einem Plastiklineal eine Hilfskonstruktion um alles gerade auszurichten. Die Höhe der seitlichen Führungen beträgt jetzt nur noch 5 mm.
Pfosten für Fischkästen
Pfosten für Fischkästen
2018-05-05.1jpg.jpg (164.82 KiB) 7557 mal betrachtet
Montagehilfe
Montagehilfe
2018-05-15.1 jpg.jpg (93.47 KiB) 7557 mal betrachtet
Zwischenspiel:

Am vorderen Mast befinden sich im oberen Teil drei Lampen, die bei Nacht anzeigen, dass gefischt wird.
Diese Lampen müssten bei meinem Trawler eine Größe von ca. 4 mm Höhe und 2 mm im Durchmesser haben.
Beim Reinigen meiner Airbrush (mit Wattestäbchen) kommt mir die Idee, dass der Kunststoffstift des Wattestäbchens ein schönes Lampenglas abgeben würde.
Werkzeug und Material zum Lampenbau
Werkzeug und Material zum Lampenbau
2018-05-15.3 jpg.jpg (81.53 KiB) 7557 mal betrachtet
Einzelteile der Lampe
Einzelteile der Lampe
2018-05-15.4 jpg.jpg (61.87 KiB) 7557 mal betrachtet
Fertiges "Baumuster"
Fertiges "Baumuster"
2018-05-15.5 jpg.jpg (25.04 KiB) 7557 mal betrachtet
Versuch macht kluuch…..
Mit der Revolverlochzange stanze ich aus 0,2mm Sheet Boden und Deckel der Laterne. Der Durchmesser dieser Plättchen ist geringfügig größer wie das Kunststoffröhrchen, dann wird das 3 mm lange Röhrchen in ein H- förmiges Profil so eingeklebt, dass Deckel und Boden mit dem Querstrich des „H“ abschließen. Die jetzt noch offene Seite des „H“ kommt an den Mast.
Die ersten „Baumuster“ sehen schon ganz vielversprechend aus, jetzt muss ich das ganze nur noch „in schön“ herstellen.

Inzwischen ist auch der Kleber an den Fischkästen durchgetrocknet, so dass eine „Stellprobe“ gemacht werden kann.
Stellprobe der Fischkästen
Stellprobe der Fischkästen
2018-05-15.2 jpg.jpg (90.87 KiB) 7557 mal betrachtet
Die im ersten Versuch hergestellten „Königsrollen“ habe ich dann auch noch mal neu erstellt. Sie werden, wie die Knechte und weiteren Umlenkrollen mit Messingröllchen versehen.

Weiterhin fiel mir auf, dass nirgendwo am Aufbau Türen zu sehen sind, wohl aber auf den Fotos des Originals. Auch hier habe ich die Türen aus 0,2er Sheet und Resten von Profilen selbst gebaut. Bei den Bullaugen in den Türen kam dann wieder die Lochzange zum Einsatz.
Türen im "Rohbau"
Türen im "Rohbau"
2018-05-13.1 jpg.jpg (225.4 KiB) 7557 mal betrachtet
Inzwischen habe ich die Rumpfhälften zusammengeklebt. Ich bin sehr überrascht, wie gut die beiden Hälften zusammenpassen und wie gut sich das Hauptdeck einfügt. Für den Augenblick sieht es so aus als wenn nur minimale Nacharbeit nötigt ist. Als nächstes wird der Rumpf fertig lackiert und mit Gebrauchsspuren versehen.
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04.06.18


Ich bin wieder in meinem zweiten zuhause, habe Zeit zum schreiben und werde in den nächsten Tagen mal wieder das örtliche Museum besuchen um mir in der Abteilung Hochseefischerei noch ein paar Dinge anzuschauen und das Personal mit Fragen nerven….

Die Ankerwinde

Ein weiteres Objekt das mir nicht gefiel, war die Ankerwinde. So wie sie vom Spritzrahmen kam hatte sie nämlich nur entfernt Ähnlichkeit mit einer Ankerwinde.
Ankerwinde im Rohzustand , 1
Ankerwinde im Rohzustand , 1
2018-05-31.1 jpg.jpg (137.75 KiB) 7550 mal betrachtet
Ankerwinde im Rohzustand , 2
Ankerwinde im Rohzustand , 2
2018-05-31.2.jpg (34.37 KiB) 7550 mal betrachtet
Zunächst wurde der Körper von Graten befreit. Um die Trommeln darzustellen in denen die Kette läuft, verwendete ich Messingröllchen der Firma Krick. Die Bohrung der 3mm Messingröllchen wurde an den Seiten eingesenkt um den Eindruck von Trommeln anzudeuten. Dann wurde der Körper der Winde quer durchbohrt und mit einem abgelängten 1mm Messsingdraht versehen auf den später die Messingröllchen aufgesteckt und verklebt werden. Zwischenzeitlich hatte ich 2 mm Handräder mit Achsen versehen und auf der Rückseite der Ankerwinde entsprechende Löcher zur Aufnahme gebohrt.
Bei der Stellprobe mit einem „Besatzungsmitglied“ musste ich leider feststellen, dass die Handräder zu tief sitzen. Das wird aber noch geändert.
Ankerwinde mit Rollen und Handrädern
Ankerwinde mit Rollen und Handrädern
2018-05-31.3.jpg (41.39 KiB) 7550 mal betrachtet
Weil die Ankerwinde mit Ketten ausgestattet werden soll, mussten noch zusätzliche Bohrungen in das Deck damit die Kette zu den Ankerklüsen und zum Kettenkasten geführt werden kann.
Ankerwinde mit "Personal"
Ankerwinde mit "Personal"
2018-05-31.4.jpg (61.34 KiB) 7550 mal betrachtet
Der hintere Aufbau

Der hintere Aufbau ist auch soweit vorgefertigt. Er besteht aus wenigen Teilen die (relativ) gut zusammen passen. Was mir nicht gefiel war, dass im Bereich des Hauptdecks und der Brücke keine Türen vorhanden und die Handläufe und Leitern nur aufgeprägt waren.
Die Türen hatte ich ja, wie schon beschrieben, aus 0,25 mm Plastiksheet selbst angefertigt.
Handläufe und Leitern wurden mit einer scharfen Klinge entfernt und der Bereich verschliffen.
Aus 0,3 mm Federstahl habe ich mir dann Handläufe gebogen und entsprechende Aufnahmelöcher in den Aufbau gebohrt. Dann wurden die Wände des Aufbaus lackiert.
Ein etwas größeres Problem waren die Leitern. Die Steigeisen, die noch von einem anderen Modell übrig waren erwiesen sich als, für diesen Maßstab, zu groß. In meiner Grabbelkiste fanden sich dann noch ein paar Leitern die besser passten.
Was mir noch fehlt sind Niedergänge im passenden Maßstab. Bei meinen bevorzugten Lieferanten sind derzeit keine lieferbar und Liefertermine sind nicht bekannt. Alle anderen, mir bekannten, Lieferanten haben so was nicht. Mal sehen wie sich dieses Problem lösen lässt.
Nachdem der Lack trocken war konnten die Handläufe und Leitern „montiert“ werden. Um die Leitern anzupassen hatte ich im oberen Bereich zwei 0,3 mm Löcher in die Holme gebohrt und Stifte aus Federstahl eingeklebt. Die Wände des Aufbaus erhielten ebenfalls Löcher der gleichen Größe.
Die Handläufe und die Stifte der Leitern wurden eingesteckt, ausgerichtet und von innen mit Sekundenkleber fixiert.
Zum Schluss wurden dann noch die Türen am Hauptdeck und an den Eingängen zur „Brücke“ angeklebt. Für die Bullaugen in den Türen hatte ich vorher an den entsprechenden Stellen Bohrungen in den Außenwänden angebracht.
Das „verglasen“ mit KristallClear werde ich wohl noch üben müssen….
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"Stand der Dinge" Ende Mai
"Stand der Dinge" Ende Mai
2018-05-31.5.jpg (69.35 KiB) 7550 mal betrachtet
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Maste

Die Masten waren gerade und hatten so gut wie keine Auswerferstellen. Was mir nicht gefiel, waren die Ausleger für die Kurzwellenantennen (?). Die Ausleger waren mit über 1 mm Durchmesser einfach zu dick. Sie wurden abgetrennt und durch 0,3 mm Federstahl ersetzt.
Die angedeuteten Leitersprossen am vorderen Mast habe ich auch abgeschnitten und dann verschliffen. Der Mast soll eine Leiter aus Ätzteilen erhalten.
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vorder Mast , unbearbeitet
vorder Mast , unbearbeitet
2018-06-01.1jpg.jpg (25.49 KiB) 7550 mal betrachtet
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Achterer Mast , unbearbeitet
Achterer Mast , unbearbeitet
2018-06-01.2.jpg (23.69 KiB) 7550 mal betrachtet
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Bei Vergleichen mit den Fotos vom Original bemerkte ich das der hintere Mast zu lang war.
Er wurde gekürzt. Weil durch das kürzen die halbkreisförmige Halterung für den Mast nicht mehr vorhanden war wurde die Aufnahme für den Mast auf den Durchmesser des Mastes aufgebohrt. Um den Mast später gerade in das Modell einzubauen, habe ich in den Mastfuß
ein Stück 0,5 mm Draht eingesetzt und das darunterliegende Deck mit einer entsprechenden Bohrung zur Aufnahme versehen.
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Achtermast mit neuem Antennenhalter und Mastfuß
Achtermast mit neuem Antennenhalter und Mastfuß
2018-06-01.3.jpg (26.22 KiB) 7550 mal betrachtet
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Zuletzt geändert von Admiral Hornblower am Di 11. Sep 2018, 15:12, insgesamt 1-mal geändert.
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15.07.2018


In meinem letzten Beitrag hatte ich ja über den Beginn des „Mastbau“ berichtet. Der im Bausatz beigefügte hintere Mast entsprach nicht den Bildern vom Original und wurde gekürzt.
Der vordere Mast erhielt drei Träger für die Lampen, die zur Kennzeichnung des Schiffes vorgeschrieben sind, weiterhin eine Steigeleiter vor dem Mast und eine zweite, kurze Leiter, im oberen Bereich an der Steuerbordseite.
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Mast im "Rohbau"
Mast im "Rohbau"
2018-07-15.8 jpg.jpg (106.55 KiB) 7548 mal betrachtet
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Da es keine Leitern im Maßstab 1: 142 gibt habe ich eine Leiter aus dem Modellbahnbereich (Maßstab 1:160) verwendet. Die Montage war relativ einfach das es sich um ein „Ätzteil“ handelte. An der eigentlichen Leiter befanden sich ca.5mm lange „Stege“ im Abstand von ca. 5 mm. Diese Stege wurden im rechten Winkel umgebogen, entsprechend gekürzt und mit Sekundenkleber, links und rechts, am Mast befestigt. Das ganze entspricht optisch sogar (fast) dem Original. Etwas fummelig waren die beiden Abstützungen zum Vorderdeck! Dann wurde der Mast lackiert und mit einem leichten Rost-washing überzogen.
An der Plattform habe ich zwei Taljen an kurzen Ketten befestigt. An den Enden der Ketten wurde eine Ader aus einem Kupferkabel angebracht. Dieses Kupfer Äderchen wird dann später durch die Plattform gezogen und mit einem Tropfen Sekundenkleber fixiert. Dazu wurde die Plattform links und rechts mit einem 0,3er Bohrer durchbohrt. Als letztes bekam der Mast seine Signallampen.
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Hauptmast mit Leiter u. Lampen
Hauptmast mit Leiter u. Lampen
2018-07-15.9.jpg (82.4 KiB) 7548 mal betrachtet
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Trockenpassen des Hauptmastes
Trockenpassen des Hauptmastes
2018-07-15.10.jpg (110.4 KiB) 7548 mal betrachtet
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Der Niedergang, der vom Vordeck auf das Hauptdeck führt, ist im Bausatz ebenfalls nicht vorgesehen. Auch für diesen Niedergang habe ich ein passendes Teil im Modellbahnzubehör (Spur N) gefunden. Ebenfalls ein Ätzteil.
Mittels einer Biegehilfe war die Montage auch nicht so schwierig wie gedacht.
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Niedergang vom Vor- zum Hauptdeck
Niedergang vom Vor- zum Hauptdeck
2018-07-06.2 jpg.jpg (111.3 KiB) 7548 mal betrachtet
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Niedergang von der Seite
Niedergang von der Seite
2018-07-06.3 jpg.jpg (112.79 KiB) 7548 mal betrachtet
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Zuletzt geändert von Admiral Hornblower am Di 11. Sep 2018, 15:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Radar und so….

Beim vergleichen der Bauanleitung mit den Fotos vom Original fällt auf, das es auf dem „Ross Tiger“ nur eine Radarantenne gibt. Das liegt wahrscheinlich daran, dass der Bausatz ja als „Ross Jackal“ ausgewiesen ist und „Ross Jackal“ ein sogenannter „Tiefwasser Trawler“ war.
Auf jeden Fall war die eigentliche Radarantenne bzw. der Radarkopf (?), wie so vieles an diesem Bausatz, recht grob ausgeführt.
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links Radar ooB, rechts neuer Radar sogar mit Motor
links Radar ooB, rechts neuer Radar sogar mit Motor
2018-07-08.1 jpg.jpg (84.73 KiB) 7550 mal betrachtet
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Also habe ich den Radarkopf abgesägt und gegen einen etwas „schöneren“ aus dem Zubehörhandel ausgetauscht. Jetzt hat die Radarantenne sogar einen Motor.
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Radar Umbau
Radar Umbau
2018-07-08.2 jpg.jpg (163 KiB) 7550 mal betrachtet
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Radar nach dem Umbau
Radar nach dem Umbau
2018-07-08.3 jpg.jpg (189.44 KiB) 7550 mal betrachtet
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Zufällig sehe ich, dass die Reedereiflagge im Bausatz blau ist. Das stimmt so auch nicht, die Flagge ist von der Grundfarbe grün, also habe ich mir, von der Web Site der Reederei Ross aus Grimsby, das Original heruntergeladen, entsprechend verkleinert und auf Etikettenpapier ausgedruckt.
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Die Reedereiflagge ist grün, nicht blau
Die Reedereiflagge ist grün, nicht blau
2018-07-08.4jpg.jpg (188.02 KiB) 7550 mal betrachtet
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Anker

Der Anker ooB war, selbst beim besten Willen nicht zu gebrauchen!
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oh, oh weh......das ist der Anker ooB
oh, oh weh......das ist der Anker ooB
2018-07-15.13.jpg (72.33 KiB) 7550 mal betrachtet
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Zum Glück hatte ich noch Anker, als Bausatz, in meiner Grabbelkiste. Dieser Anker besteht aus insgesamt 8 Einzelteilen!
Bei dieser Gelegenheit wurden dann auch noch die Poller auf dem Vordeck angebracht, übrigens auch Teile aus dem Zubehörhandel,
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Dieser Anker sieht besser aus
Dieser Anker sieht besser aus
2018-07-15.14.jpg (145.13 KiB) 7550 mal betrachtet
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Das Vordeck wurde noch um Poller ergänzt. Auf dem Vordeck aus dem Bausatz waren die Poller nur angedeutet.
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Vordeck, jetzt mit Poller
Vordeck, jetzt mit Poller
2018-07-09. jpg.jpg (77.66 KiB) 7550 mal betrachtet
Zuletzt geändert von Admiral Hornblower am Di 11. Sep 2018, 15:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Fangverarbeitung :

Mein „Ross Tiger“ hat ja ein reales Vorbild, von dem auch eine ganze Reihe Detailfotos existieren. Auf diesen Fotos ist eine Art Kasten zu sehen, dessen Sinn und Zweck mir anfangs nicht ganz klar war. Nach langen Recherchen und betrachten unzähliger Bilder glaube ich den Zweck dieses Kastens zu kennen.Da ich die Begrifflichkeit dieses "Teils" nicht kenne habe ich mich, für mich, für den Begriff "Rutsche" entschieden.
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So sieht das Original aus!
So sieht das Original aus!
2018-07-14.0. jpg.jpg (84.6 KiB) 7549 mal betrachtet
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Die "Rutsche" aus anderer Perspektive
Die "Rutsche" aus anderer Perspektive
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Der gesamte Fang wird über die Steuerbordseite eingeholt und in das Netz in die „Fischkästen“ entleert. Vermutlich werden die gefangenen Fische nach Größen, und/oder Sorten vorsortiert und in diesen Kasten geworfen. Ist der Kasten voll wird er in die entsprechende Luke entleert. Der Kasten ist so konstruiert, dass er am hinteren Ende angehoben werden, und so in die Laderäume entleert werden kann.
Das ist jedenfalls das, „was ich aus Bildern herauslesen konnte“. Beschreibungen dieser Tätigkeiten habe ich bisher nicht gefunden.

Und so sieht mein Eigenbau aus:
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Größenvergleich
Größenvergleich
2018-07-14.3. jpg.jpg (43.26 KiB) 7549 mal betrachtet
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Eigenkreation der "Rutsche"
Eigenkreation der "Rutsche"
2018-07-14.2. jpg.jpg (59.87 KiB) 7549 mal betrachtet
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Beim Original ist der Kasten an einer Führung am Mast eingehangen. An den Kästen der Luken erkennt man ( auf den Fotos von Original) Aufnahmen für die „Füße“
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Passprobe
Passprobe
2018-07-14.5. jpg.jpg (72.36 KiB) 7549 mal betrachtet
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Gesamteindruck von Vordeck u. "Rutsche"
Gesamteindruck von Vordeck u. "Rutsche"
2018-07-14.6. jpg.jpg (85.24 KiB) 7549 mal betrachtet
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Das Fanggeschirr:

Das wesentliche an einem Fischtrawler ist natürlich das Fanggeschirr, bestehend aus Netzwinde, Königsrollen, Knechten, Netzgalgen, Scherbrettern und natürlich dem Netz.
Die Königsrollen und Knechte hatte ich ja neu angefertigt und schon zu Beginn beschrieben.
Der Bauplan sieht vor die Netzgalgen an Deck festzukleben. OoB sind die Rollen, über die das Netz eingeholt wird, nur angedeutet. Die angedeuteten Rollen wurden entfernt und durch Rollen aus der Grabbelkiste ersetzt.
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Netzgalgen ooB
Netzgalgen ooB
2018-09-11.1 jpg.jpg (57.7 KiB) 7521 mal betrachtet
...modifiziert, die Kette ist noch zu lang
...modifiziert, die Kette ist noch zu lang
2018-09-11.4 jpg.jpg (60.58 KiB) 7521 mal betrachtet
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Auf den Fotos die mir als Vorlage dienen ist zu sehen, dass die Netzgalgen mit Verstrebungen
(vorn) mit dem Vordeck und dem Hauptmast, (hinten) mit dem Bootsdeck verstrebt sind. Diese Verstrebungen sind aus 0,5 mm Federstahldraht gefertigt.
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Netzgalgen achtern im "Rohbau"
Netzgalgen achtern im "Rohbau"
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...und fertig
...und fertig
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Die Bauteile wurden mit Bohrungen zur Aufnahme der Stahlstäbe versehen, die Stäbe mit Sekundenkleber eingeklebt, verspachtelt und verschliffen.


Ein Netz muss her….

Klar, dass mein Trawler ein Netz haben muss! Versuche mit Gardine, Netzen von Kartoffeln und ähnlichem sahen nicht so aus wie ich es mir vorstellte. Zum Einsatz kam schließlich ein Fangnetz aus der Aquaristik. Es ist zwar zu groß, hat aber die richtige Farbe.
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Netz
Netz
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Zum Netz gehören natürlich auch Auftriebskugeln, Netzsenker und Scherbretter. Die suche nach Kugeln (mit Bohrung), mit einem Durchmesser von 3 mm war fast unmöglich. In einem Bastelladen habe ich dann Holzperlen gefunden, Durchmesser allerdings 5 mm. Bei ersten Versuchen das Netz, mit Auftriebskugeln, zwischen Fischkasten und Bordwand unterzubringen musste ich leider erkennen das die Kugeln zu groß sind.
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Probe: Netz mit (noch) zu großen Kugeln
Probe: Netz mit (noch) zu großen Kugeln
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Auftriebskörper
Auftriebskörper
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Mittlerweile habe ich die passenden „Kugeln“ gefunden: Bleikugeln aus dem Angelsportbedarf. Gewicht 1 Gramm Durchmesser 3 mm. Man muss eben nur lange genug suchen!
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...so kommen die Algen an den Rumpf
...so kommen die Algen an den Rumpf
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viktor
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Servus Jürgen, deiner Bitte entsprochen. Viel Erfolg weiterhin.

Gruß Viktor
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viktor hat geschrieben: So 14. Okt 2018, 00:23 Servus Jürgen, deiner Bitte entsprochen. Viel Erfolg weiterhin.

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coen58
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Also, deine Decksausrüstung ist dir gut gelungen. Was mich aber irritiert sind die Lichter am vorderen Mast. Ein rotes und grünes Topplicht ist mir nirgends bekannt. An den Masten werden im allgemeinen nur gelbe bzw. weiße Lichter geführt. Die Blöcke an den Netzgalgen hängen mir irgendwie zu tief. Auf Bildern von der "Tiger" und auch der "Jackal" hängen die schweren Blöcke fast unter dem Netzgalgen, was auf ein Lager innerhalb des Blocks schließen läßt. Wäre es da nicht vorteilhafter, ein oder auch beide Kettenglied/er zu entfernen, dann würden die Blöcke auf die "optisch" richtige Höhe kommen.
Wie schon gesagt, Andreas Lassek führt auch Positionslichter. Ich werde auch mal die Rettungsringe ausmessen und dann auch bei Lassek bestellen, da ich die Reeling komplett neu aufbaue.
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Hallo Coen,
das rote und grüne Licht am vorderen Mast wird ,soweit ich weiss, nur bei Fischereifahrzeugen geführt. Beim einholen der Netze ist das Schiff "manövrierunfähig/-behindert" , daher rot über weiss.
Grün über weiss "das Fanggeschirr ist ausgebracht"
In den späten 50ern sollen sogar 3-farbige Lampen bei englischen Trawlern in Gebrauch gewesen sein. (Aussage eines Mitarbeiters im Deutschen Schifffahrtsmuseum Bremerhaven).
Diese Lampen konnten wahlweise grün-weiss (Netz im Schlepp) oder rot-weiss (manövrierunfähig) geschaltet werden.
Bei den kleinen Krabbenkuttern in meiner "zweiten Heimat" sind die roten und grünen Rundumleuchten ebenfalls am Mast zu finden. (Z.T. sogar gedoppelt)

Hier noch ein Auszug aus einem Lehrbuch für den Sportbootführerschein:

Fischer bei Nacht

Zwei Rundumlichter, das obere rot, das untere weiß
bei ausgebrachtem Fanggerät, das mehr als 150 m horizontal vom Schiff wegweist, ein weißes Rundumlicht auf der Seite des Fanggerätes.
bei Fahrt durchs Wasser zusätzlich Seitenlichter rot und grün und das Hecklicht.

Die Rollen an den Netzgalgen habe ich höher gesetzt, so wie auf dem Bild ging das ja gar nicht.

Jürgen
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@Coen

Ich habe noch eine Quelle gefunden in der das 3 farbige Licht beschrieben wird. Ich denke das Werk ist auch für dich von Interesse:

Haack, Die Weltmeere, 15.3 Uitgave (1962)
Tafel 10 ; Die Lichterführung der Schiffe (II)

Du findest bei Google die deutsche Ausgabe in Bildern u. Auszügen.

Gruss

Jürgen
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