Mark A "Whippet" - 1/35 by MENG Models

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elmarriachi
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Der Britische Panzer Mark A - auch "Whippet" genannt, war ein neuer Panzertyp zu Zeiten des 1. Weltkriegs.  Es handelte sich hierbei um den ersten Kavalleriepanzer aller Zeiten und bedeutete einen enormen Fortschritt in der Panzerentwicklung, leistete er für damalige Verhältnisse enorme Geschwindigkeiten (13 Km/h), welche dank zweier separat laufender jeweils 45PS Tyler-Vierzylindermotoren erzeugt wurden.  
 
Beide Motoren hatten eigenständige Getriebe und waren jeweils für den Antrieb einer einzelnen Kette zuständig.  Die Lenkung erfolgte wie bei normalen Radfahrzeugen, in dem das Lenkrad in die jeweilige Richtung gedreht wurde - mit dem Unterschied, dass das Lenkrad direkt mit dem Gashebel verbunden war, so dass bei der jeweiligen Lenkbewegung der entsprechende Motor beschleunigt und so das Fahrzeug gelenkt wurde. Da der Mark A ein ungefedertes, daher flach ausgeführtes  Kettenlaufwerk besaß, konnte somit Gewicht eingespart werden, wodurch das Fahrzeug sehr wendig wurde.
 
Am Heck des Fahrzeugs befand sich der Kampfturm, in dem sich neben dem Fahrer auch der Kommandant und zwei MG-Schützen befanden. Darüber war auf beiden Seiten ein Hotchkiss Maschinengewehr montiert. Aufgrund der Enge im Fahrzeug wurde meist auf einen Schützen verzichtet.


Der Bau des Mk.A "Whippet" beginnt mit dem Zusammenbau des mehrteiligen Geschützturms am Heck des Fahrzeugs. Dieser wird aus einzelnen Platten mit wunderschön dargestellten Nieten zusammengefügt, einzelne Platten müssen hierzu an einer vorhandenen Biegestelle in Form gebogen werden. Nach dem vollständigen Zusammenbau des Turmes wird dieser auf das große Unterteil der Wanne montiert, ausgerichtet und an Ort und Stelle verklebt. Es folgen dann weitere Details der Panzerung und weitere Anbauteile. Auf eine Inneneinrichtung verzichtet der Bausatz komplett, so dass daher auch die einzelnen Luken und die Klappen zum Motorraum verschlossen bleiben. Bis auf die beiden seitlich noch zu montierenden Kettenlaufwerke sowie die Geschützläufe kann der "Whippet" dann bereits zu diesem Zeitpunkt vollständig zusammen gebaut werde.
Die mehrteiligen Laufwerke werden dann jeweils zusammengebaut und an der Wanne montiert. Die Laufrollen sind fest verklebt und nicht beweglich - auch wenn das gemäß Bauplan eventuell möglich gewesen wäre. Die beiden Auspufftöpfe werden gemäß Vorbildfotos mit einem etwas dickeren Faden unregelmäßig umwickelt um dem Panzer etwas Eigenständiges zu geben und ihn von anderen etwas abzuheben. 

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Der gesamte Panzer wird zunächst mit Valleyo's "Black Primer" grundiert. Dieser schafft eine hervorragende Basis für die weitere Lackierung was Haftung und Oberflächenbeschaffenheit betrifft, sorgt auf der anderen Seite direkt für eine erste Schattierung, indem dann die weitere Lackierung nicht deckend, sondern dünn und lasierend aufgetragen wird. Die Grundierung muss anschließend einige Tage trocknen, bevor dann die weitere Lackierung mit den weiß/roten Markierungen beginnen kann.

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Die eigentliche Lackierung beginnt dann mit einem dunklen Grün, welches lasierend mit der Airbrush aufgebracht wird. Stets darauf achtend, dass die eher im Schatten liegenden Bereiche durch die schwarze Grundierung dunkler erscheinen, als die dem Licht zugewandten Bereiche. Anschließend werden mit einem helleren Grün die oberen und linken Seiten aller einzelnen Panzerplattem des Fahrzeugs aufgehellt. Dies wirkt eventuell in diesem Stadium noch übertrieben, wird sich aber später noch etwas angleichen. Ist auch diese Farbe getrocknet, werden alle Schraubenköpfe , sowie einzelne Luken, Klappen und andere hervorstehende Teile mit dem Pinsel ebenfalls in dem hellen Grün nachgemalt. Während die aufgehellten Schraubenköpfe somit auch später besser erkennbar bleiben, sorgen die helleren Partien für Abwechslung in der Oberflächenlackierung. Nach Trocknung wird das Fahrzeug soweit maskiert, dass die weiß-/roten Streifen am Heck, sowie seitlich an den Laufwerken auf ackiert werden können. 
Es folgen dann Lackschäden, Kratzer und mehr. Hierzu kam ein dunkles Grau zum Einsatz, welches mit einem Schwamm oder einem feinen Pinsel aufgebracht wurde. Einzelne Bereiche werden hierzu maskiert, um nur an hervorstehenden Stellen Beschädigungen anbringen zu können. Auch weitere Details, wie bspw. die Werkzeuge werden nun mit dem Pinsel bemalt, sowie auch die Geschützläufe, welche nun auch an ihren jeweiligen Stellen montiert werden. Lackiert werden die Geschützrohre sowie die Kugelblenden in Dunkelgrau und werden dann mit Pigmenten  zu einem metallischen Glänzen gebracht. Filter aus verschiedenen Ölfarben (Dunkelgrün, Weiß, Blau, Braun, Gelb) werden nun aufgebracht, indem kleine Farbpunkte partiell aufgebracht und mit Verdünnung verblendet werden. Hierbei kommen in den oberen Bereichen eher die helleren, in den unteren Bereichen mehr die dunkleren Farben zum Einsatz. Ein anschließendes Pinwashing mit dunkelbrauner Ölfarbe betont die Nieten und andere Kanten, Fugen und Details.
 
Die Auspuffrohre werden mit Lifecolors Rust & Dust Set bemalt, die Holzblöcke mit Ölfarben und Tamiyas Dark Metal bemalt. Nach Aufbringen der Decals folgt eine Schicht Mattlack über alles zur Fixierung der Decals und zum Schutz der bisherigen Lackierung vor den folgenden Alterungsschritten.


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Die Panzerketten werden nach dem Zusammenbau (einteilige Kettenglieder, die nur zusammengesteckt werden müssen) zunächst mit Tamiya Dark Metal per Airbrush lackiert. Ein Washing mit AK Interactive's Rust Streaks stellt die erste Farbe dar, nach deren Auftrag die Ketten am Panzer montiert werden können. Nach einer Verschmutzung der Ketten mit verschiedenen Pigmenten und deren Fixierung mit Tamiya Thinner werden die erhabenen Bereiche - die Laufflächen - mit einem Bleistift metallisch herasgearbeitet.

Mit diversen Pigmenten in verschiedenen Erdrarben wird dann die typische, starke Verschmutzung eines World War 1 Panzers dargestellt. Die Pigmente werden schichtweise aufgebracht und mit Tamiya Thinner fixiert. Hierbei werden - nach jeweiligem Trocknen - verschiedene Farben Schicht für Schicht aufgebracht, um somit auch dickere Schmutzschichten darstellen zu können. Auf den waagrechten Flächen des Panzers werden weitere staubflächen dargestellt, sowie aufspritzender Dreck an den senkrechten Flächen direkt neben den Ketten. Im Bereich der Auspuffanlage werden Rußablagerungen mit schwarzen Pigmenten dargestellt. Ausgelaufenes Öl mit Tamiya Smoke, sowie Regenspuren an den senkrechten Flächen. Abschließend wird blankes Metall an exponierten Stellen dargestellt, bevor dann auf beiden Seiten das Stahlseil - ein Drahtseil aus der Restekiste - angebracht werden kann, nachdem dieses schwarz bemalt, mit Rust Streaks gealtert und mit Pigmenten metallisch dargestlelt wird.

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Micha
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tintifax_2
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Wahnsinn. Ich bin voller Bewunderung wie du solche tollen Sachen immer wieder hinbekommst.  :clap:
Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten.
panzerchen
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Nahezu perfekt !
Und nicht nur daß Du Modelle auf höchstem Niveau präsentierst ( der Begriff "zeigen" käme dem nicht gerecht ! ), auch Deine Vorbildauswahl begeistert mich immer wieder !

Wie ist denn die Paßgenauigkeit des Bausatzes ?
Ich ( und nicht nur ich, wer hatte den hier schon mal gezeigt ??? ) habe ja mal den alten EMHAR Bausatz mit seinen notorisch übel schlechten Passungen gebaut, wie steht es um den hier ?

Du beschreibst hier verständlich die zeitgeistig als "Farbmodulation" bezeichnete Methode.
Damit trägst DU dankenswerterweise zur Verbreitung der gängigen Methoden bei.
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elmarriachi
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Danke Euch :) 

Ist noch nicht ganz fertig, etwas Feinarbeiten fehlen noch.... und - @Panzerchen: Der weiße Sockel :) 

Die Passgenauigkeit ist sehr gut - wenn man beim Bau mitdenkt (nicht so wie ich). Fotos von unten wird es hiervon keine geben - der seitliche Überstand des Turms über den Ketten hat nämlich leider keinen Boden .... :) (Das passiert, wenn man den Bauplan nicht richtig liest und erst später ein großes Teil am sonst leeren Rahmen findet.... und das Teil, mit Kleber dann umrandet, beim Anpassen in den Innenraum fällt und sich dank Kleber nicht mehr heraus holen lässt :) 

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Micha
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panzerchen
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Oh ja, die kleinen Mißgeschicke gehören zum Leben, sonst wäre es ja langweilig.....    8-)
Und man kann es ja halten wie die Japaner die glauben daß Perfektes von den Dämonen als Menschenwerk erkannt wird was sie anlockt um den Menschen Schaden zuzufügen.
Denn Dämonen sind ja bekanntlich dämonisch böse !
Da Dämonen aber auch dumm sind erkennen sie Nichtganzperfektes nicht als Menschenwerk und bleiben weg.
Was lernen wir daraus ?
-->Immer ein bißchen schludern um die Dämonen fern zu halten !!!
Darin bin ich inzwischen perfekt.......was wiederum die Dämonen anlockt :evil:
Axt
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Der Bausatz steht auf meiner Wunschliste ganz oben. Welche Farbe hast du für das Grün benutzt?

Super umgesetzt, so muss ein Panzer aussehen! ;)
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