USS United States1:150 (05406)

Antworten
Benutzeravatar
satori
Beiträge: 1662
Registriert: Mi 27. Jun 2012, 18:35
Wohnort: Winterthur/Kobe

Zum Original

Die United States war das erste von sechs Schiffen, deren Bau der US-Kongress 1794 beschloss und in Philadelphia bauen liess.
Der Stapellauf fand am 10. Mai 1797 statt und am 3. Juli 1798 lief sie das erste Mal aus.
Zusammen mit ihren Schwesterschiffen USS Constitution (ebenfalls bei Revell erhältlich) und USS President repräsentierte sie einen neuen Typ Fregatten, die sehr gute Segeleigenschaften mit modernster Bewaffnung verbanden. Die United States wurde während ihrer Dienstzeit einige Male umgebaut.
Nach turbulenten Jahren im Einsatz, beschlossen die US-Behörden im März 1864, die United States abzuwracken.

Zum Modell

Die in schwarzen und beigen Plastik gespritzten Bauteile sind sehr sauber und ordentlich in einer Plastiktüte verpackt. Es sind mit Ausnahme der Wanten keine Auswurfmarken an relevanter Stelle zu finden und Formenversatz oder Sinkstellen sucht man vergebens. Fischhäute konnte ich nur an sehr wenigen Stellen ausmachen. Es gibt nichts zu meckern. Also die perfekte Ausgangslage für ein paar schöne, entspannte Modellbau Abende.
Die Bauanleitung ist in bekannter Revell Qualität. Die einzelnen Bauabschnitte sind einfach dargestellt und gut erklärt.
Die Decals sind wie immer bei Revell, sehr sauber und ohne Farbversatz gedruckt. Zudem liegen Sternfaden in Schwarz und Natur bei. Ein Segelsatz aus tiefgezogenem Plastik ist ebenfalls vorhanden.

Die Vorbereitung

Als erstes entnehme ich dem Bausatz den Bauplan und schaue mir die einzelnen Bauschritte genau an.
Im Internet recherchiere ich etwas und lese die Geschichte zu diesem Schiff. Als Referenz lade ich mir Bilder der noch existierenden USS Constitution herunter und drucke mir ein paar Bilder aus. Ich werde mich farblich anhand dieser Bilder und nicht der im Bauplan angegeben Farben orientieren.
Los geht’s:


Bild
Bild
Die Stückliste des Bausatz'
Bild
Die Details sind filigran und wirken sehr authentisch. Das Kupferbeplankte Unterwasserschiff wirkt sehr realistisch. Revell hat auf die Darstellung der Nieten verzichtet, was bei einem so kleinen Massstab auf jeden fall sinnvoll ist.Bild
Fischhäute sind nur sehr dezent vorhanden.
Bild
Mit einem Messer schabe ich diese ab.
Bild

Bild

to be continued...
Zuletzt geändert von satori am Do 9. Jul 2015, 08:06, insgesamt 1-mal geändert.
Auch mit Steinen die Dir im Weg liegen kann man was schönes bauen!
Benutzeravatar
satori
Beiträge: 1662
Registriert: Mi 27. Jun 2012, 18:35
Wohnort: Winterthur/Kobe

Ich habe mich entschieden die grossen Flächen mit der Airbrush zu lackieren weil ich denke, dass sich dieses Modell zum Üben mit dem Luftpinsel gut eignet. Wer keine Airbrush hat, kann auch mit den Farbdosen von Revell arbeiten. Sinn machen die Farben Weiss matt und Schwarz matt. Revell bietet auch ein günstiges Einsteiger Set an das mit Farben, Pistole und Gasdruckkartusche ausgestattet ist (39196). Für dieses Schiffsmodell ist ein solches Set absolut ausreichend.
Kleinere Teile bemale ich mit Nylon Pinseln. Nylon hat gegenüber den Naturhaarpinsel den Vorteil dass sie länger in Form bleiben und nicht Haaren. Natürlich kann man das Modell auch problemlos komplett mit dem Pinsel bemalen.
Beginnen werde ich mit dem Schiffsrumpf. Zuerst sprühe ich mehrere dünne Schichten Weiss. Nach jeder Schicht warte ich einige Minuten um die Farbe antrocknen zu lassen. So verhindere ich das bilden unschöner „Nasen“. Für die Airbrush verwende ich Farben von Tamiya und Mr.Hobby. Diese lassen sich mit Ethanol (Alkohol) gut verdünnen und sind fein genug pigmentiert um sie problemlos sprühen zu können. Für die Arbeiten mit dem Pinsel kommen die Revell Aquas zum Zug.
Bild
Bild
Die Rumpfinnenseite lackiere ich grün.
Bild
Mit Maskingtape das ich auf die richtige breite mit dem Japanmesser geschnitten habe, decke ich den Streifen ab, der weiss bleiben soll.
Bild
Nun sprühe ich wieder mehrere dünne Schichten. Diesmal schwarz. Das Unterwasserschiff bekommt eine Schicht Tamiya X33. Ich habe mich für diesen Farbton entschieden, weil mir das knallige Kupfer nicht so gefällt. Segelschiffsmodelle wirken Authentischer, wenn man auf zu knallige Farben verzichtet. Ich werde beim oberen Geschützdeck nochmals darauf zurück kommen.
Bild
Nachdem die Farbe gut durchgetrocknet ist, möchte ich noch einige Verzierungen in weiss lackieren.
Bild
Am Ende sieht das so aus. Zum Schluss werde ich noch einige Stellen mit dem Pinsel ausbessern.
Bild
Der Rumpf ist nun soweit um das untere Geschützdeck einzubauen. Das Deck ist in eine Steuer- sowie Backboard Seite aufgeteilt.
Bild
Revell sieht vor, den Mündungsschlund farblich anzudeuten (J) da das Geschützrohr geschlossen gegossen ist.
Bild
Ich bohre den Mündungsschlund mit einem 0,3mm Bohrer (Gibt es von Proxxon) von Hand auf. Dabei gehe ich nur etwa 1mm tief. Das reicht.
Bild
Danach klebe ich die Deckteile ein. Als Klemmhilfe dienen mir Plastikklammern die ich aus dem Baumarkt habe. Die Klammern sind relativ günstig und vielseitig einsetzbar. Ich lasse das Deck komplett schwarz da man es nach dem Zusammenbau nicht mehr sehen kann. Hier kann man sich viel Malerarbeit sparen.
Bild
In der Zwischezeit bemale ich den Schiffssockel in Desert Yellow. Nach dem Trocknen sprühe ich eine Schicht Bodenglanz. Bodenglanz dient der Versiegelung und kaufe ich bei Drogerie Müller. Man kann aber auch einfach eine Schicht Klarlack Glanz verwenden. Versiegeln tue ich, weil ich mit Ölfarben eine Holzstruktur simulieren möchte.
Bild
Dafür nehme ich nun etwas Ölfarbe auf einen alten, schon etwas „verwuselten“ Pinsel und streife die meiste Farbe auf ein Taschentuch wieder ab. Nun ziehe ich flüchtig über den Sockel. Ich verwende Umbra Gebrannt, Schwarz und Weiss. Zum Schluss wische ich mit dem Finger sachte über die Farbe. So entstehen stimmige Muster. Nachdem ich fertig bin, stelle ich den Sockel weg und lasse den nun mindestens eine Woche trocknen.
Bild
Als nächstes möchte ich das Deck lackieren. Dafür verwende ich erst einen Sandton und lackiere das ganze Deck. Als zweites neble ich mit einem hellen Grau über das Deck. Ich möchte nur einen Grauschimmer erzielen. Holzdecks alter Segelschiffe waren meist grau und nicht braun. Als Referenz dienen mir Bilder der USS Constitution die ich aus dem I-Net habe.
Als nächstes klebe ich alle Bereiche ab die ich in einer anderen Farbe haben möchte. Die Abkleborgie beginnt
Bild
Die Lafetten der Geschütze waren vermutlich rot wie auf meinen Referenzbildern ersichtlich. Da mir Rot zu knallig ist, wähle ich H-7 Braun von Mr.Hobby.
Bild
Das Deck ist nun für den Einbau bereit. Auf dem Bild scheint das Deck Ocker. Tatsächlich ist es aber gräulich.
Bild
Es passt perfekt!!!!
Bild
Als nächstes kommt der Abschluss "Achtern" (Achtern = Hinterer teil des Schiffes). Auch hier vereinfache ich etwas und male nur mit schwarz und weiss. Die Fenster der Seitentaschen bekommen einen blaugrauen Anstrich. Danach pinsle ich mit Weiss den Rahmen. Dabei nehme ich wenig Farbe und streiche sehr flach über die Erhebung. Diesen Vorgang wiederhole ich, mit einer zwischentrocknungzeit von ca 30 Minuten, drei mal. Jetzt deckt das weiss perfekt. Man sollte wirklich nur mit wenig Farbe arbeiten damit einem diese nicht in die Vertiefung laufen kann und die ganze Arbeit zunichte macht. Jetzt klebe ich die Fenster mit Revell Abdeckband ab um die Seitentasche schwarz zu sprayen.
Bild
Heckspiegel und Seitentasche klebe ich auch gleich an. Die Weissen Verzierungen habe ich von Hand mit Aqua Weiss Matt bemalt.
Bild
Die Fenster der Seitentaschen sind noch abgeklebt. Dieses Abdeckband nehme ich erst weg, wenn die Seitentaschen fixiert sind. Ich möchte nicht, dass diese verschmutzen können da das bemalen dieser Filigraner teile sehr mühsam ist.
Bild
Ich lasse nun das Modell über Nacht trocknen.

To be continued…
Zuletzt geändert von satori am Mo 20. Jul 2015, 16:00, insgesamt 2-mal geändert.
Auch mit Steinen die Dir im Weg liegen kann man was schönes bauen!
Benutzeravatar
satori
Beiträge: 1662
Registriert: Mi 27. Jun 2012, 18:35
Wohnort: Winterthur/Kobe

Nachdem nun das Deck sowie Heckspiegel und Seitentaschen verklebt sind, beginne ich mit dem Bestücken des Hauptdecks. Beim Bugspriet entferne ich noch die Gusszapfen mit einem Messer. Danach lackiere ich diesen wie auf meinen Referenzfotos zu sehen.
Bild
Ich gehe gemäss Bauanleitung vor
Bild
Bild
Die Nagelbänke sind schnell angebracht.
Bild
Als nächstes kommen nun die Rüsten ans Schiff
Bild
Sie passen perfekt
Bild
Erst jetzt widme ich mich Spill und Ruder
Bild
Das Spill (35) hat eine ziemlich grosse Sinkstelle und muss erst mit Revell Spachtelmasse verschlossen werden. Aufgetragen habe ich die Masse mit meinem Japanmesser.
Bild
Ich lasse die Masse nun 24 Stunden trocknen
Bild
Mit einer Einwegfeile schleife ich die überschüssige Masse ab.
Bild
Für das Seil, das Ruder und Pinne verbindet, bohre ich wieder 0.3mm Löcher.
Bild
Den beigelegten Faden wickle ich einige Male um die Achse des Steuerruders und fixiere ihn mit Sekundenkleber.

Tipp1: Sekundenkleber nie direkt aus der Tube verwenden. Mit der Spitze eines Zahnstochers oder Schaschlik Spiesses etwas Kleber von der Düse streifen und nun punktgenau auftragen

Bild
Damit die Fadenenden besser ins Bohrloch eingefädelt werden können, habe ich diese mit Sekundenkleber verstärkt
Bild
Zuletzt klebe ich die Geschützrohre auf die Lafetten
Bild


To be continued..
Zuletzt geändert von satori am Do 9. Jul 2015, 16:04, insgesamt 3-mal geändert.
Auch mit Steinen die Dir im Weg liegen kann man was schönes bauen!
Benutzeravatar
satori
Beiträge: 1662
Registriert: Mi 27. Jun 2012, 18:35
Wohnort: Winterthur/Kobe

Bild
Auch mit Steinen die Dir im Weg liegen kann man was schönes bauen!
Benutzeravatar
satori
Beiträge: 1662
Registriert: Mi 27. Jun 2012, 18:35
Wohnort: Winterthur/Kobe

Der Rumpf ist nun soweit fertig das ich mich der Takelung widmen kann. Unter Takelung wird der ganze Aufbau des Schiffes verstanden. Also auch die Masten und Rahe. Die Takelage hingegen bezieht sich direkt auf die Leinen (Seile werden Leinen genannt) die in Stehendes und laufendes Gut unterteilt sind. Das Stehende Gut dient der Stabilisierung der Takelung und ist unbeweglich. Um die Lebensdauer des Stehenden Gutes zu verlängern wurden diese Leinen Imprägniert. Dies erfolgte in der Regel mit Teer. Darum sind diese Teile meist dunkel bis schwarz. Das laufende Gut sind all jene Leinen die beweglich sein müssen. Da man diese Leinen nicht teeren kann (Teer mach die Leinen hart und unbeweglich) sind sie oft hell in der Farbe.
Bei der Takelage wird oft gepfuscht. Hier teilt sich die Spreu vom Weizen. Wer ein authentisches Modellschiff bauen möchte, sollte hier besonders vorsichtig arbeiten. In den nächsten Bauschritten zeige ich, worauf man besonders achten sollte.

Als erstes Sprühe ich die Marsen (auch Krähennest) weiss.
Bild
Revell hat die Rahe bereits an den Masten angegossen. Dies erleichtert die Arbeiten für einen Einsteiger ungemein, mach aber das bemalen etwas aufwändiger. Aus diesem Grund habe ich die Marsen noch nicht angeklebt.
Die Bauanleitung.
Bild
Es ist einfacher die Mars erst jetzt nach dem bemalen an den Mast zu kleben
Bild
Da auch Untermast und Marsstenge aus einem Stück sind, muss ich Löcher bohren um die Toppnanten anbringen zu können.
Bild
Mit einem 0.3mm Bohrer mache ich die Löcher für die Toppnanten
Bild
Ich befestige die Toppnanten noch bevor ich die Masten in das Deck klebe. Dabei achte ich darauf, dass der Faden lange genug ist um ihn an den Nagelbank Knoten zu können und später für die Brasse wieder bis zur Rah hochziehen kann. Das heisst, der Faden ist doppelt so lang wie er eigentlich sein müsse.
Bild
Die Toppnanten werden an der Rahnock befestigt (äussere Spitze der Rah). Bei diesem Modell sind diese allerdings nicht dargestellt.
Die Toppnante dient dem Fieren (Nachlassen der Leine-Absenken der Rah) und Dichtholen/Hieven (Ziehen der Leine-Hochziehen der Rah) der Rah

Hier einen kleinen Überblick zu den Fachausdrücken. Weitere folgen später noch
Bild

To be continued...
Zuletzt geändert von satori am Mo 20. Jul 2015, 13:36, insgesamt 1-mal geändert.
Auch mit Steinen die Dir im Weg liegen kann man was schönes bauen!
Benutzeravatar
satori
Beiträge: 1662
Registriert: Mi 27. Jun 2012, 18:35
Wohnort: Winterthur/Kobe

Die Masten sind nun Ready für den Einbau. Bevor ich sie nun aber fest verklebe, stecke ich sie nur provisorisch auf das Deck. Dies, weil ich nun auch gleich die Wanten (73-75 und 27-29) anbringen möchte. Damit der Winkel der Masten zu den Wanten stimmt mache ich erst Pass proben. Alles passt.

Bild

Nun nehme ich nochmals die Masten vom Deck und klebe die Wanten an die Rüsten mit den Jungfern (Also nur die unteren Wanten 73-75 und 27-29). Hier gehe nicht synchron mit der Bauanleitung. Nachdem der Leim etwas abgebunden hat (ca. 10 Minuten). Setze ich die Masten nun fix ein und positioniere die Wanten unterhalb der Mars wie vorgesehen. Dies ist eine Fummelarbeit und fordert Geduld.

Bild

EV. entsteht ein kleiner Spalt zwischen Rüste und Wante. Das ist nicht weiters schlimm.

Bild

Nachdem alle Masten mit der untersten Wanten verklebt sind, arbeite ich anschliessend Mast für Mast

Bild

Bild

Die Fäden der Toppnanten knüpfe ich gleich an die Nagelbänke. Jetzt kommt man noch relativ gut dazu.

Bild

Bild

Bevor es weitergehen kann, muss der Leim gut durchtrocknen.

to be continued...
Auch mit Steinen die Dir im Weg liegen kann man was schönes bauen!
Benutzeravatar
satori
Beiträge: 1662
Registriert: Mi 27. Jun 2012, 18:35
Wohnort: Winterthur/Kobe

Den Bau des Beiboots habe ich etwas vor mir hergeschoben, doch nun muss ich es auf das Deck stellen. Manchmal liest man von "Rettungsboot". Dies ist allerdings eine falsche Bezeichnung, denn die Boote auf Segelschiffen dienten nicht der Seenotrettung sondern schlicht dem Erreichen des Ufers.

Zuerst bohre ich vier Löcher für die Fäden ins Deck und klebe den Faden mit Sekundenkleber an.

Bild

Danach leime ich die Barkasse (das grösste Beiboot auf einem Schiff) auf das Deck und befestige es mit dem Faden.

Bild

Schlagt den Faden jeweils nur EINMAL über das Beiboot. Bei manchen Modellen sieht man wie die Boote regelrecht mit Faden eingewickelt sind, das ist FALSCH.

Weiter geht es nun mit der Stag. Der Stag ist Teil des stehenden Guts und dient dem Abstützen der Masten in Längsrichtung. Da die Stage der Unteren Masten einem sehr viel höheren Druck ausgesetzt sind als die oberen, sind sie auch dicker als jene in den Oberen Bereichen. Grundsätzlich gilt beim Takeln von Segelschiffen immer: Je höher man takelt, um so dünner werden die Leinen. Dies hat nicht zuletzt auch mit der Toplastigkeit der Segelschiffe zu tun. Um den Schwerpunkt des Schiffes möglichst tief zu halten, versuchte man das Gewicht der Takelage so weit möglich zu reduzieren. So verwendet man nicht nur dünnere Leinen in den oberen Masten, sondern auch kleinere Blöcke, Jungfern etc. Diese Vorgehensweise ist nicht willkürlich, sondern unterliegt genauen Regeln. In Wolfram zu Mondfelds Buch "Schiffsmodelle" findet man eine Umrechnungstabelle, die im konkreten Fall aber nur noch bedingt nützt denn dieses Modell ist zu klein um noch historisch korrekt zu arbeiten. Dennoch kann man optische Akzente setzten die dem Betrachter ein historisch korrektes Modell vorgaukeln.
Ich habe drei unterschiedlich dicke Garne für die Stag genommen. Für den Grossmast (und nur für diesen) nehme ich den dicksten. Dieser ist rund vier Mal dicker als der dünne schwarze faden der dem Bausatz beigelegt wurde. Der Zweite Faden ist rund doppelt so dick.

Revell sieht keine Unterscheidung der Stag vor.

Bild

Hier eine Veranschaulichung wie ich die verschieden dicken Fäden verwendet habe.
Rot ist der Dickste Faden der nur für den Grossmaststag verwendet wurde
Blau ist der Faden der etwa doppelt so dick ist wie der Faden aus dem Bausatz.
Schwarz ist der Faden aus dem Bausatz

Bild

Da man bei 1:150 viele Details nicht mehr berücksichtigen kann, habe ich den Faden einfach um den Mast geknüpft.

Bild

Bild

Mir ist ein kleines Malör passiert. Beim Bohren der sog. "Augen" (Ösen) sind mir diese aufgebrochen

Bild

So blieb mir nichts anderes übrig, als den Faden um den Bugspriet zu knoten.

Bild

Ich arbeite bei der Takelage immer von unten nach oben, Achtern (Hinten) beginnend. Die Fäden sollen zwar straff sein, aber man muss darauf achten, die Masten nicht zu verziehen.

Bild

Bild

Bild

Der Bugspriet ist ziemlich dünn und es ist nicht ganz einfach hier die Fäden zu spannen. Ich habe "Stützfäden" verwendet die ein verbiegen verhindern. Diese Stützfäden kommen später wieder weg. Solche Stützfäden kann man überall anbringen wo man ein verbiegen befürchtet. Sollte man trotz Stütze mal ein Bauteil verbiegen, löst man den Faden einfach wieder und beginnt von vorn.

Bild

Nebenbei bemale ich noch weitere Bauteile die ich später anbringen werde.

Bild

to be continued...
Auch mit Steinen die Dir im Weg liegen kann man was schönes bauen!
Benutzeravatar
satori
Beiträge: 1662
Registriert: Mi 27. Jun 2012, 18:35
Wohnort: Winterthur/Kobe

Als letztes "stehendes Gut" kommen noch die Pardunen, auch Backstag genannt. Die Pardunen stützen den Mast seitlich und nach hinten ab. Diese Stützen sind mit der Zeit nötig geworden da die Schiffe immer höher gebaut wurden und die Wanten alleine als Stütze nicht mehr reichten. Dafür verwende ich dünnen Faden aus dem Bausatz

Bild

Mit den Brassen treiben wir nun die Fadenfummelei auf die Spitze. Hier macht es Sinn in Etappen zu arbeiten und öfter mal eine Pause einzulegen.
Die Brassen dienen dazu, die Rah horizontal um den Mast zu drehen und so das Segel optimal zum relativen Wind zu stellen. Wie die Topnante, wird auch die Brasse an der Rahnock befestigt. Diese wird dann nach hinten (bzw. nach vorne) zum Mast und danach via Block direkt zur Nagelbank geführt.

Bild

Bei den Brassen verhält es sich gleich wie mit der Stag. Je höher wir arbeiten je dünner muss der Faden sein. Da aber die dickste Brasse viel dünner als die dickste Stag ist, kann man bei unserem Massstab kaum mehr Rücksicht darauf nehmen. Darum arbeite ich ausschliesslich mit dem hellen Faden aus dem Bausatz.
Wieder beginne ich unten, allerdings nun vorne. Dies, um mir den "Weg" frei zu halten. Das spannen der Fäden ist sehr heikel. Sehr schnell verzieht man Mast oder Rah. Nach jedem Knoten überprüfe ich, ob alles noch in der richtigen Position ist. Habe ich zu stark angezogen, oder auch zu wenig, löse ich den Faden und beginne nochmals von vorn. Wie schon gesagt, bedarf es bei dieser Arbeit viel Ruhe und Geduld.

Entgegen der Zeichnung ziehe ich die Brassen nach dem Umleiten über den Mast nicht hinunter zur Nagelbank sondern mache es genau umgekehrt. Da ich ja noch Fäden an der Nagelbak habe die von der Topnante über sind (siehe Takelung), ziehe ich die einfach am Mast hoch und verknote die dort wo sie auf die effektive Barsse stossen. Am Schluss kann man nicht mehr sehen ob die Brasse durchgängig von Rahnock bis zur Nagelbank gezogen wurde oder nicht. Durch diese Technik erspare ich mir viel Fummelarbeit.

Bild

to be continued...
Auch mit Steinen die Dir im Weg liegen kann man was schönes bauen!
Benutzeravatar
satori
Beiträge: 1662
Registriert: Mi 27. Jun 2012, 18:35
Wohnort: Winterthur/Kobe

Der nächste Schritt ist genau so eine Fummelei wie der mit den Pardunen und Brassen. Ich fange nun mit den Segel an.

Viele Modellbauer verwenden für Ihre kleinen Modellsegel Stoff, was aber nicht nötig ist. Ab 1:100/1:120 ist Stoff einfach zu grob und zu dick und die Plastik Segel aus dem Bausatz meiner Meinung nach, die bessere Wahl

Ich werde für diesen Bausatz die aus tief gezogenem Plastik beigelegten Segel verwenden. Nicht allen Modellbauer behagen diese Segel, aber in Anbetracht des Massstabs finde ich dies eine gute Lösung. Alternativ würde sich noch Papier anbieten. Ich bleibe aber bei der Revell Variante.

So Sehen die Segel direkt aus der Schachtel aus.
Bild

Zuerst bekommen sie eine Grundfarbe aus Tamiya "Desert Yellow". Um eine schöne Tiefenwirkung zu erzielen, setze ich noch Akzente mit Mr.Hobby "Cream Yellow" . Die Segel waren bis ins 20 JH. nicht hochweiss, sondern je nach Herstellungsverfahren zwischen rot bis grün oder von Ocker bis grau.
Bild

Danach schneide ich vorsichtig aber möglichst grossräumig die einzelnen Segel mit dem Cutter aus. Erst wenn ich das einzelne Segel habe, schneide ich mit einer Schere exakt den Konturen nach.
Um Das Segel an der rah befestigen zu können, muss ich Löcher in die Segel machen. Die Löcher Bohre ich mit einem Proxxon 0.5mm Bohrer.
Auch wenn man das gelegentlich liest: NIEMALS macht man Löcher mit einer heissen Nadel!!
Wer keinen Bohrer hat, kann auch eine Nadel nehmen, nur eben auf keinen Fall heiss machen.
Schon jetzt zieh ich einen Faden ein. Allerdings nur an den Ecken (Legel). und verknüpfe ihn. Das erleichtert später das Anbringen (Anschlagen) des Segels an der Rah.

Bild

to be continued...
Auch mit Steinen die Dir im Weg liegen kann man was schönes bauen!
Benutzeravatar
satori
Beiträge: 1662
Registriert: Mi 27. Jun 2012, 18:35
Wohnort: Winterthur/Kobe

Einmal mehr kommt nun eine Sissifuss Arbeit: Das Anschlagen der Segel. Manch ein Modellbauer tut dies schon bevor er die Rah an den Mast klebt. Ich komme damit nicht zurecht und mach das lieber erst später. Damit das Segel nicht so am Faden herum zappelt, knote ich erst beide Enden an der Rah fest und tröpfle ganz wenig Sekundenkleber auf den Knopf. So hält das danach auch.

Bild

Ich finde, so geht das am einfachsten von der Hand. Rechts ist das Segel nun fest geknotet. Nun beginne ich von Links mit dem "Nähen".

Dafür nehme nehme ich eine etwas dickere Nadel um den Faden zu führen. Natürlich geht es auch ohne Nadel, mit ist es aber einfacher.
Es gibt verschiedene Techniken wie man diesen Arbeitsschritt ausführen kann. Ich nehme einen Faden den ich einfach um die Rah wickle. Man kann auch einzelne Knoten bei jedem Bohrloch machen.

Bild

Ich habe am Bug begonnen um das besser Fotografieren zu können. Um sich nicht selber in die Quere zu kommen, sollte man aber Achtern, also hinten, beginnen. Am besten arbeitet man bei Segelschiffen immer von hinten nach vorne, von unten nach oben. Dies hat sich bei mir bei allen Arbeitsschritten bewährt.


to be continued...
Auch mit Steinen die Dir im Weg liegen kann man was schönes bauen!
Antworten

Zurück zu „Bauberichte“