M50 "Ontos" von Academy in 1:35

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panzerchen
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Den kleinen amerikanischen Luftlandepanzer M50 "Ontos" mit seinen 6 rückstoßarmen 105 mm Geschützen ( "recoilless gun" ) verbindet man allgemein mit Vietnam.
Durch seine für solch einen Winzling enorme Feuerkraft war er beim Vietkong ziemlich ungeliebt.
Die auf je 40 Grad seitlichen Schwenkbereich beschränkten Geschütze wurden mit Hilfe von koaxialen Einschieß-MG gerichtet, ein MG auf dem Turm diente zur Slebstverteidigung und als Fla-MG.
Die Geschütze konnten nur von außen nachgeladen werden, ein eklatanter Nachteil.

Die Ketten bestanden aus endlosen Gummibändern mit aufgenieteten ( geschraubten ??? ) Metallstegen.

Als das Modell von Academy erschien war ich ganz aus dem Häuschen, hatte ich ihn mir doch schon seit Jahren gewünscht.
Desto größer war die Enttäuschung daß die Trimmlage des Aufbaus völlig daneben lag.
Der Aufbau des Ontos steigt nach vorne hin eindrucksvoll an ( wie selbstbewußt ), aber beim Modell hat Academy derart geschludert, daß "das Ding" der Bug ganz schlapp hängt.
Schade für das ansonsten gelungene Modell !
Ich hatte den Bausatz für lange Zeit in der Warteschleife geparkt weil ich keine brauchbare Idee hatte wie ich die Trimmlage angemessen korrigieren könnte.
Im Laufe des Sommers fand ich die Lösung: ich baute mir eine Helling mit der korrekten Steigung des Aufbaus und baute die Schwingarme mit den bereits montierten Laufrollen in entsprechend ausgefederter Position an.
Dazu mußten die Paßflächen an den Schwingarmen leicht abgefeilt werden, aber das ist simpel.
DIe Ketten waren ausreichend lang und ließen sich ohne Spannung aufziehen.
Dottseidank, denn die Vernietungen sind sehr grazil und bruchgefährdet.

Insgesamt ist das Modell sehr fein detailliert, aber mit vielen bruchgefährdeten Kleinteilen.
Die aus vielen einzelnen Teilen bestehenden Geschütze lassen sich kaum in exakter Flucht montieren, das ist ganz klar ein Nachteil.
Sie sind leider nicht höhenrischtbar ausgeführt, dennoch habe ich sie mittels Blumendraht höhenrichtbar gestaltet.
Leider sind die ( ziemlich schweren ) Ausgleichsgewichte im Turminneren abgebrochen, ich komme da nicht mehr heran und werde die Geschütze jetzt ankleben müssen-->schade.

Das Modell ist mit oliv drab dreier Hersteller spritzlackiert worden, durch die leicht unterschiedlichen Farben ergibt sich automatisch eine leichte Farbvariation, eher subtil bemerkbar als grell und aufdringlich.
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Die 3-teilige geätzte Auspuffabdeckung war eine rechte Fummelei, so richtig wollte sie nicht zusammenpassen.
Aber dennoch wirkt sie gar nicht schlecht.
Auch bei den geätzten Scheinwerferbügeln tat ich mich schwer, sie sind etwas vereinfacht gebogen.

......
Oh, beim Betrachten bemerke ich daß ich den Kanister und den Zurrgurt noch nicht bemalt habe, das kann so nicht bleiben !
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eupemuc
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Gefällt mir erheblich besser, als der Gothic-Panzer :!:
Gruß, Eugen
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Ex43er
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Da schließ ich mich an. Ein seltenes, schönes Modell eines ausgefallenen Vorbilds, das vielen unbekannt sein dürfte.
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panzerchen
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Lt. Wiki wurden 297 Stück geliefert, gemäß meiner Sichtweise also gar nicht mal so selten das Ding.
Daß der Ontos mir so bekannt ist mag aber auch an meiner Lebenszeit liegen.
Im Nachhinein: der Ontos war wohl nur beim US Marine Corps im Einsatz. ( ??? )

Nebenbei bemerkt: Ich baue immer noch mehr "ernsthafte" Modelle als Scherzmodelle.
Auch wenn ich sie nicht alle zeige, bzw. gezeigt habe.
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Oliver Bizer
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Mir gefällt es sehr gut.
Wenn ich das doch auch könnte :mrgreen:
Bei der Bundeswehr gibt es doch auch so kleine Dinger.
War da der M50 ein Vorgängermodell?
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eupemuc
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Meinst Du den Hotchkiss (Unterlegekeil für den Leo)
https://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%BCtzenpanzer_Kurz
oder den HS-30?
https://de.wikipedia.org/wiki/HS_30
Gruß, Eugen
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LXD
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eupemuc hat geschrieben:...Unterlegekeil für den Leo...
der ist gut. :lol:
Ein schön gebautes Modell von einem interessanten Fahrzeug, sieht man nicht alle Tage.
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Oliver Bizer
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Genau den Hotchkiss meinte ich.
Danke werde mich dann mal weiterbilden.....................
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Ex43er
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Oliver Bizer hat geschrieben: Bei der Bundeswehr gibt es doch auch so kleine Dinger.
War da der M50 ein Vorgängermodell?
Mit den "kleinen Dingern" meinst Du bestimmt die Wiesel (die es ja auch als REVELL-Bausatz gibt). Gegen die war selbst der Hotchkiss wuchtig.
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panzerchen
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Oliver hat es ja selbst geschrieben daß er den Hotchkiss ( Schützenpanzer 1 kurz ) meinte, und das paßt auch.
Der Aufbau der Beiden hat ja tatsächlich eine starke Ähnlichkeit.
Und in etwa waren sie auch Zeitgenossen.
Der Wiesel kam erst deutlich später.

Im Übrigen glaube ich nicht daran daß Einer vom Anderen abgekupfert hätte ( auch wenn gegenseitige Befruchtungen völlig normal sind ), sondern für mich liegen ähnliche bis gleichartige technische ( und nicht nur diese ! ) Lösungen ganz einfach in der Luft.
Für mich gibt es auch kaum wirkliche Erfinder, Jeder baut irgendwie auf irgendwelchen Vorgängern auf.
James Watt hat nicht die Dampfmaschine erfunden, nur das Wattgestänge.
Und auch Stephenson hat nicht die Lokomotive erfunden.
Und die Schweizer nicht das Kräuterbonbon, auch nicht Ricola !

Den Hotchkiss gibt es leider nur als hochpreisigen ( aber hochqualitativen, das muß zugestanden werden ! ) Gießharzbausatz von perfect scale.
( REVELL könnte mir mit dem als bezahlbarem Spritzgußbausatz eine Freude bereiten, gelle REVELL ? 8-) )
panzerchen
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Nachtrag zum Bau:
Ich erwähnte ja eine "Helling" ( hochtrabendes Wort für das Stückchen Pappe :lol: ) zur Montage der Laufwerks in der stimmigen Trimmlage.
Auf dem Foto zeige ich sie mal:
ontos0.jpg
ontos0.jpg (78.76 KiB) 4701 mal betrachtet
Der Karton von Bausatzschachteln ist für solche Zwecke gut geeignet.
Hier habe ich aus dem Seitenriß der Bauanleitung ( den Scan am Computer auf 1:35 hochskaliert ) die Schrägen des Aufbaus entnommen und diese Außenkontur aus Pappe nachgebildet.
Die Wanne des Modells ist ganz simpel mit Maskierband in diesem Formgehäuse fixiert.

Treib- und Leitrad waren schon vorher montiert und der Kleber durchgetrocknet.
Dann konnte ich die Schwingarme mit den bereits montierten Laufrollen anbringen, dabei wurden sie auf Bodenkontakt ausgerichtet.
Gleichzeitig mußte diese außen liegende Schiene angepaßt werden, hier mit Patafix temporär in Position gebracht.
Ich weiß jetzt nicht mehr weshalb ich diese Schiene nicht gleich ankleben konnte, es hing mit einer noch zu ergänzenden Kettenabstützung und der notwendigen Drehung des Antriebsrades bei der Kettenmontage zusammen. ( ??? :roll: )

Heute würde ich es wohl anders machen, einfacher.
Treib- und Leitrad ankleben und den Bug soweit unterstützen bis der korrekte Winkel erreicht ist.
Dann die 3 Schwingarme mit den Laufrollen ankleben.
Man lernt halt nie aus, manchmal verkünstelt man sich mehr oder weniger gewollt oder ungewollt.... :roll:
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