Geli Nr 22 Saab J29/Tonne, eine Jugendliebe

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alf03
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Registriert: Do 26. Feb 2015, 10:44
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Hallo Freunde des Kartonverbiegens,
Mit dem Beginn der Vorbereitung zur Meisterprüfung von Richard möchte ich gleichzeitig meine Saab J29 vorstellen. Das ist wieder ein Modell, das einst im Outlook der österreichischen Luftraumüberwachung als "Geli-Flieger" im Handel war.
Die Saab J29 war bei den österreichischen Luftstreitkräften 1961 bis 1972 im Dienst. Nach Ausserdienststellung der Tonne im Jahre 1972 hat Herr Wittrich das Modell wieder an sein ursprüngliches Aussehen angepasst. Somit war Die Tonne wieder ein Flugzeug der schwedischen Luftwaffe.
Die Tonne flog in Österreich mit verschiedenen Kleidern und ich habe noch nicht exakt herausbekommen, welches Design wann verwendet wurde.
Das bringt den Vorteil, dass man bei der Umgestaltung relativ freie Hand hat.
Zur Tonne habe ich eine besondere Bindung, war doch während meiner Kindheit eine der alten Tanten neben einer Kaserne in meiner Heimatstadt Graz als 1:1 Modell aufgestellt. Das ist auch die Erklärung, warum ich von meiner Tonne schreibe :D

Hier ein Foto aus dieser Zeit
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Wann immer ich Zeit fand, radelte ich los um das alte, einsame Mädchen zu besuchen. Mit einem Schraubendreher von Papa bewaffnet (zwei Schrauben sicherten die Cockpithaube vor dem Öffnen), schaffte ich mir Zugang ins Cockpit und konnte mich wie ein Pilot fühlen. Seiten- und Höhenruder, sowie Querruder waren sogar noch funktionstüchtig und ich brachte es auf unzählige Abschüsse. Als ich meine erste Kamera hatte, entstand dann das Bild.
Es war also ein regelrechtes Muss, der Geli-Tonne wieder das alte Kleid zu schneidern, welches sie während ihrer Dienstzeit in Österreich trug. Wenn überhaupt, war die originale Geli-Tonne zum Zeitpunkt meiner erneuten Infektion mit dem Geli-Virus ja nur mehr mit Schwedischen Kokarden zu bekommen.

Ich entschied mich, die Tonne in Zwei Varianten nachzubilden:
Jellow O, weil das dem originalen Geli-Bogen entsprach
Jellow B, weil mir das Outfit mit den orangen Flügelenden besser gefiel.
Die Entscheidung, auch meine Jugendliebe nachzubilden fiel, als ich die "red I"
Im Technikmuseum Lauffen bei Bad Ischl in wunderschön restauriertem Zustand wiederfand:
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Aber nun Zum Bau:

21. Oktober 2013
Es ist jetzt beinahe zwei Jahre her, dass ich mit meinem damaligen Geli-Lehrling Richard die Spitfire baute.
Der Baubericht kann hier nachgelesen werden
Nun bereitet sich Richard auf die Meisterprüfung vor. Richard wählte die Saab j29 "fliegende Tonne" zum Trainingsbau aus. Das ist sozusagen der "Vorbereitungskurs" zur Meisterprüfung. Hier darf ich noch da und dort ein bisschen helfen. Das Meisterstück muss dann im Alleingang gebaut werden.
Naja, als Geli classic Modell noch nicht erhältlich mussten wir auf eines von meinen umgefärbten Modellen zugreifen.
Klar, ein bisschen habe ich schon die Red I forciert.....das Vorbild war ja in meiner Kindheit mal mein Lieblingsspielplatz ;)

Erstmal wird das Spantenblatt zerteilt und auf Karton geklebt.....
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...eine Arbeit, die bei den Originalmodellen wegfällt, da sind die Spantteile nämlich schon auf Graukarton gedruckt
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Baubeginn mit Teil 5: ausschneiden....... vorrunden.....
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.....und zusammenbauen.
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Natürlich ist es beim Kartonmodellbau wie beim Schifahren: man kommt zwar ein bisschen aus der Übung, aber man verlernt es nie ganz.... :D

Teil 5 fertig!
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Nach dem ersten Bauteil geht es schon wieder recht zügig dahin...
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...so konnte Richard sich von der Mitte des Rumpfes bis zur Nase vorarbeiten.
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Auch für den Weiterbau in Richtung Heck blieb noch Zeit

Bis auf ein paar vernachlässigbare Hilfestellungen von meiner Seite......
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....hat Richard alles selbst gemacht.
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wie schon beim letzten mal (beim Bau der Spitfire) ein mit Recht stolzer Blick auf das Tageswerk
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]Sobald es die Schule erlaubt, wird an der Tonne weitergebaut. Es schaut aber sehr danach aus, dass dies erst in den Weihnachtsferien möglich ist....
Ich werde aber sicher weiterberichten.

3. Jänner 2013

wie gesagt, die Weihnachtsferien mussten kommen und auch das neue Jahr.
Aber gestern ging es mit dem Bau der Tonne weiter

Triebwerksauslass und Seitenruder sind angebaut.....
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...und auch der Pilotensitz ist eingepasst.
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Natürlich darf auch ein Pilot Marke Eigenbau nicht fehlen.

Ein Blitzlehrgang im Tiefziehen (das Herstellen einer Gußform blieb erspart, weil ich ja noch den Gipsabdruck hatte)
und auch eine Standesgemäße Cockpitverglasung war kein Thema mehr

Sieht einfach besser ohne die Klebenaht im Glas aus :D
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Das Ergebniss des Nachmittages......
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..schaut jetzt nicht wirklich berauschend in Bezug auf Baufortschritt aus, weil uns die Anpassung des Seitenruders ein bisschen geärgert hat. Meine Schuld, denn ich Esel habe vergessen, dass ich für diese Kniffelei ja eh bei meinem Erstbau extra einen Hilfsspant dazugebastelt hatte, der diese Aufgabe um einiges erleichtert

Hier ist der Spant, der ca 1cm vor der Anschlussstelle am Rumpf eingeklebt wird.
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Dadurch wird die Übergangsstelle vorgeformt und die Anbindung an den Rumpf um einiges erleichtert

So blieb halt nach dreieinhalb Stunden nur mehr ein bisschen Zeit übrig, die zur Vorbereitung einiger Kleinteile genutzt wurde.

Die Räder sind eh eher eine zeitintensive Angelegenheit....
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da ist es gut, wenn man rechtzeitig drauf schaut das man sie hat, wenn man sie braucht :D

Hoffentlich findet sich bald eine Gelegenheit zum Weiterbau....

29.Marz 2013

Heute habe ich wieder meinen Geli-Schüler Richard bei mir.
es gilt die Tonne endlich fertigzustellen.

gleich in der Früh geht es munter ans Werk
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Anbau der Tragflächen...
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..und des Höhenruders. Beim Höhenruder haben wir uns an die Empfehlung von Alfred Seifert gehalten....
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... Eine Trennung in zwei Teile erleichtert den sonst eher kniffeligen Anbau.
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Jetzt fehlen "nur" mehr das Fahrwerk und die Fitzellteile....nun, diese Arbeit wurde in Teamwork erledigt, um Zeit zu gewinnen
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Nun, damit endet der Vorbereitungskurs zur Meisterprüfung.
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als nächstes wird Richard....
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...ganz alleine ein Gelimodell bauen.....
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...und ich sehe da keine Probleme :)
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Richard hat mit seinen zehn Jahren eine sehr ruhige "Scherenhand" und auch sonst eine für dieses Alter sehr hohe handwerkliche Geschicklichkeit und Ausdauer gezeigt.
Es ist eine wahre Freude, mit ihm zu basteln. :thumbsup:

Als Meisterstück habe ich die Geli Jak11 auserkoren. Richard bekam sie zum Bauen mit nach Hause, also wird es vielleicht keinen Bauericht geben. Vielleicht lässt sich Richards Mama ja überreden, ein paar Bilder zu machen. Vorstellen möchte ich Richards Meisterstück aber auf alle Fälle.

Bis dahin Liebe Grüße ,
Richard und Heinz
Im echten Manne ist ein Kind versteckt. (Friedrich Wilhelm Nietzsche]
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