fiktive Hawker-Heinkel "Hinkelhawk" 1:32

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panzerchen
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Das Vorbild:
Ich muß hier ganz deutlich festhalten daß ich kein Modell eines real existierenden Vorbildes baue.
Ich wähle stattdessen ein fiktives britisches Marineflugzeug in der äußerst attraktiven Farbgebung aus der Zeit des Suezkrieges.

Mein fiktives Flugzeug soll einer fiktiven Zusammenarbeit der Firmen Hawker und Heinkel entstammen, auf einem geänderten Flugwerk der Heinkel 162 aufbauen, ein Spornradfahrwerk aufweisen und mit einer Luftschraube angetrieben werden.
Als Motor soll ein nicht minder fiktiver ultrahoch aufgeladener Schiebermotor unbekannter Bauart dienen.
Diese modellbauerische Freiheit gestatte ich mir. :mrgreen:

Hier ein Display des fiktiven Vorbildes bei einem ebenso fiktiven Luftangriff auf Ägypten:
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Zum Hinweis:
Dieses Display soll nicht bewertet werden, es sol nur zur Einstimmung in das Thema dienen.
Das Modell selbst ist auf den Fotos ( wie auch allen folgenden Fotos vom fertigen Modell) nicht elektronisch bearbeitet worden !
panzerchen
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Und jetzt die Fotos vom fertigen Modell.
Da es sich hier um einen Modellbauwettbewerb handelt, und nicht um einen Fotografenwettstreit habe ich mir das Recht gestattet, rein fotografische Unzulänglichkeiten tws. elektronisch auszumerzen.
Also Gammakorrektur, Beseitigung eines unhaltbaren Blaustiches, Anpassung von Helligkeit und Kontrast, Beseitigung störender Hintergrundelemente und tws. Weichzeichnen des Hintergrundes.
Bau- und Bemalungsfehler am Modell selbst habe ich ( selbstverständlich ) nicht geschönt !
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panzerchen
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Der Bausatz:
Ursprünglich wollte ich für den Wettbewerb die 1:32 Arado 196 bauen, disponierte dann aber doch auf den ebenfalls ganz hervorragenden 1:32 Bausatz der Heinkel 162 um.
Für einen Schnäppchenpreis von 10 € kann man da nichts falsch machen.
Die Teile sind prägnant und detailliert gespritzt und passen bis auf wenige kleinere Ausnahmen ganz vorzüglich zusammen.
Das Bugfahrwerk und der Hauptfahrwerksschacht weisen einige diffizile Teile auf, hier wird der Anfänger womöglich bereits an seine Grenzen stoßen. Ansonsten läßt sich das Modell sicher und zügig zusammenbauen.
Ein preisgünstiges Vergnügen der erbaulichen Art !
Hier der Bausatz:
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Wie oben erwähnt unterziehe ich das Modell einer tiefergreifenden Umbaukur, wobei der Umbau auf ein Spornradfahrwerk, der Neubau eines Luftschraubenantriebs und der Einbau eines Heckschützen den größten Aufwand bedeuten.
Aber genug geschwätzt, jetzt wird gebaut:

Für ein Spornfahrwerk muß das Hauptfahrwerk nach vorne verschoben werden, auf den Innenseiten der Rumpfhälften habe ich die erforderlichen Sägeschnitte skizziert.
Die Cockpitteile und der Hauptfahrwerkschacht sind bereits tws. zusammengeklebt um die Änderungen besser anpassen zu können.
Übrigens befinden sich die hier noch deutlich erkennbaren Auswerfermarken beim fertigen Modell in nicht mehr einsehbaren Bereichen, stören also nicht.
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Das Verdichterrad und das Turbinenrad des Triebwerkes hatte ich zwar mit Poliermetall bemalt und das Triebwerk nach Bauanleitung montiert, es kommt aber nicht zur Anwendung.
Die 2 Fotos dienen nur der Randinformation interessierter Leser.
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Um den übermäßig langen vorderen Überhang, der durch den Motor ja noch verschärft wird, zu verringern, entferne ich zwischen Cockpit und Tragfläche ein Stück des Rumpfes, auch die Nase fällt der ROCO-Feinsäge zum Opfer.
Auf dem Bild die Markierungen für die Sägeschnitte.
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Der Hauptfahrwerksschacht ist bereits komplettiert und bemalt und in der nach vorne verschobenen Lage in den Rumpf geklebt.
Das vor dem Schacht entfernte Rumpfstück sollte eigentlich die neu entstandene Lücke hinter dem Schacht füllen, paßt aber wegen der konischen Rumpfform nicht und muß deshalb mühsam angepaßt, sprich gespachtelt, gefeilt und geschliffen werden.
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Auch das Cockpit ist bereits bemalt und gealtert eingebaut denn nach dem Einbau ist es nicht mehr überall zugänglich.
Geätzte Gurte habe ich nicht verwendet, mit Abdunklung der Ränder lassen sich die angespritzten Gurte auch optisch hervorheben.
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Und schon ist die Säge angesetzt, trotz des winkligen Verlaufes reichen geradlinige Schnitte völlig aus.
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Schnell ist der gekürzte Cockpitbereich an den Rumpf geklebt, freilich passen die Konturen nicht wirklich zusammen, da muß dann der Spachtel ran !
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Zur Auflockerung der doch etwas simplen Form gestalte ich den Wartungsausschnitt für das Backbord MG zu einer Lüftungsöffnung um.
Eine Schottwand und Anschläge aus Plastikkarte werden später mit einem Stückchen Kunststoffsieb abgedeckt.
Die Lücke hinter dem Fahrwerksschacht ist bereits wie oben erwähnt geschlossen, bedarf aber noch der Nacharbeit.
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Anstelle des Strahltriebwerkes baue ich einen Heckschützen ein, die seitlichen Triebwerksverkleidungen habe ich deshalb nahezu bis zur Tragflächenwurzel entfernt.
Der Rumpfrücken wird als Kopfschutz erhöht, die Form baue ich mit Spanten auf.
Als Basis für die Spanten habe ich die hier sichtbare Plastikkarte eingebaut.
Die Fügenähte der Rumpfverkürzungen sind bereits mit viel Feilen und Schleifen angepaßt.
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Zwischendurch nutze ich schon mal die Zeit um die Tragflächen zu bemalen.
Die gelben Bereiche der schwarz-gelben Invasionsstreifen sind hier bereits gespritzt und mit 6 mm breitem Klebeband maskiert um die schwarzen Bereiche spritzen zu können.
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Plastikkarte ist das Mittel der Wahl um das Spantengerüst für die obere Rumpfkontur aufzubauen.
Die seitlichen Laschen vergrößern die Klebefläche für die Außenhaut.
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Jetzt wird es ein bißchen haarig denn ich will die Außenhaut ohne Tiefziehen anbringen.
Selbst die 0,25 mm dünne Plastikkarte läßt sich nicht dauerhaft in Form biegen, deshalb wird sie zuerst nur an einer Seite angeklebt und der Kleber darf über Nacht gründlich aushärten.
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Mit viel Gewalt und Kleber wird die Außenhaut um die Spanten gezogen und sehr sehr lange zwecks Aushärtens gut festgehalten.
Da sind wirklich Standfestigkeit der Finger und des Willens gefragt !
Ein stromlinienförmiger Ansatz soll in diese obere Rumpfkontur übergehen und ist aus 3 Schichten dicker Plastikkarte zusammengeklebt.
Auch der muß noch kräftig gespachtelt und gefeilt werden bis die Form stimmt.
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Nachdem der Rumpfaufsatz mehrfach gründlich gespachtelt, gefeilt und geschliffen wurde hatte ich, um die Zeit zu nutzen, die Baugruppen separat fertig gespritzt und mit Abziehbildern aus dem Fundus versehen.
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Nun zum Sitz des Heckschützen.
Erfreulicherweise verfügte ich noch über Sitze aus dem 1:32 Bausatz einer MIG 17 von Trumpeter, der Einbau erfolgte nach Augenmaß.
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Das Spornrad bereitete mir einiges Kopfzerbrechen, schließlich fand ich aber ein überzähliges Bugfahrwerk aus einem 1:144 Bausatz einer PBY Catalina-->so viel Glück muß sein !
Die stabile Befestigung erforderte ein paar kleine Tricks.
So bohrte ich z.B. in das auf dem Rumpfheck positionierte Höhenleitwerk eine entsprechende Bohrung für den hinteren Bolzen des Spornrades, die Auflagefläche des Rumpfes erforderte selbstverständlich einen dazu passenden Ausschnitt.
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Obwohl ich kein begnadeter Figurenmaler bin entschloß ich mich das Modell mit Pilot und Schützen zu bemannen.
Trumpeter legt seinen 1:32 Bausätzen der MIG 15 und MIG 17 Pilotenfiguren bei, zwar etwas einfach gestrickt, aber für meinen Zweck gerade mal so knapp genügend.
Links der Pilot, dem mußte ich die Innenseiten der Beine ausdünnen sonst hätte er nicht in das Cockpit gepaßt, rechts der Schütze, dem mußte ich die Schultern verschmälern, mit Feile und Messer.
Der in der Mitte ist unverändert und kommt als Reserve in den Fundus.
Zugegeben, die Figuren sind nicht beeindruckend, allerdings habe ich nachträglich noch die Konturen betont.
Dann paßt es halbwegs.
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Inzwischen habe ich das Modell schon mal zusammengebaut um die Anmutung zu überprüfen, ja es gefällt mir recht gut.
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Der Schütze muß selbstverständlich noch ein Dach bekommen, das habe ich, wie sonst ?, aus Plastikkarte erstellt.
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Und jetzt kommt mein Angstgegner an die Reihe-->der Motor !
Nach einem unbefriedigenden Intermezzo mit einem Polyurethan-Abguß der Motorhaube einer Sd.Kfz. 7 Halbkette von Tamiya erwählte ich den Lufteinlauf einer 1:32 MIG 17 von Trumpeter als Basisbauteil für den Umbau.
Den Radarkonus habe ich hier bereits abgesägt, der soll mal als Spinner für die Luftschraube dienen.
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Es führt zu weit jeden Umbauschritt zu dokumentieren, aber so viel sei gesagt:
Für ein glaubhaftes Motorgehäuse wirkte das Bauteil dann doch arg mickrig, weshalb ich es tws. seitlich mit Plastikkarte verbreiterte.
Außerdem mußte ich an der Kontur extrem viel Material entfernen, deshalb habe ich den unteren Bereich mit Polyurethangießharz aufgefüllt.
Und wieder wird gespachtelt und gefeilt und gespachtelt und geschliffen und...
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Ein kleines Stückchen photogeätztes Gitter verleiht der runden Kühleröffnung in der Front eine glaubhafte Erscheinung, und 2 in die Motorhaube eingeklebte Stückchen Lötzinn können gut als Abgasrohre durchgehen.
Mit dem angeklebten Motor sieht das Modell schon wie ein Flugzeug aus.
Die 2 MG oben hinter der Kanzel entstanden aus 1,2 mm Spritzenkanülen, der Fanghaken aus Blumendraht.
Die fiktiven Außenlasten bereichern das etwas langweilige Erscheinungsbild des schlicht gestrickten Äußeren und sind mit Blumendraht schnell angebaut.
Die Bombe stammt von einer 1:32 Boeing P12E von Hasegawa, und die Raketenbehälter unter den Tragflächen von einer 1:32 REVELL Cobra.
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Nachdem ich die Hürde Motorhaube erfolgreich gemeistert habe muß ich mich nur noch der Luftschraube zuwenden, die bereitet mir auch noch kräftige Bauchschmerzen !
......
......
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Aber hallo-->kommt Zeit kommt Luftschraube !
Eine geschenkte Luftschraube einer 1:48 Thunderbold kommt gerade Recht um den erheblichen Aufwand eines Eigenbaus zu sparen. Die zu langen Blätter habe ich um gut 5 mm gekürzt, und die eckigen Enden gefallen mir ohnehin besser.
Drehbar gelagert wird sie auf dem Stückchen Blumendraht das auf dem vorherigen Bild vorne aus der Motorhaube ragt.
Für ein wirklichkeitsgerechtes Erscheinungsbild habe ich keinerlei "Farbabplatzer" auf der Vorderseite der Luftschraubenblätter angebracht sondern leichte simulierte Sandstrahleffekte auf der Hinterseite der Blätter, zum Rand hin zunehmend.
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28.jpg (31.65 KiB) 8042 mal betrachtet
Die Farbgebung:
Britische Marineflugzeuge zur Zeit des Suezkrieges waren auf der Oberseite mit "dark sea grey" lackiert, die Seitenflächen und die Unterseiten mit "Sky Type S".
Tamiya hat die passenden Acrylfarben im Angebot, und genau die habe ich hier verwendet.
Die schwarz-gelben Invasionsstreifen spritzte ich mit REVELL Aqua Gelb und Teerschwarz, wobei ich die Streifen mit 6 mm breitem Tamiyatape maskierte.
( REVELL hat neuerdings ein vergleichbares Produkt im Angebot, etwas preisgünstiger und unbedingt zu empfehlen ! )
Interessanterweise waren die britischen Anstriche zu der Zeit nicht matt sondern glänzend !
Ich habe die matten Farben daher mit einem Tuch poliert, so erhalten sie eine besser passende seidenmatte Oberfläche.
Die Abziehbilder haften auch besser darauf.
Die Ruderspalten habe ich mit schwarzem Lidschatten vom Kosmetikbedarf abgedunkelt.
Ansatzweise auch einige Blechstöße.

Schlußbetrachtung:
Ziemlich viel Aufwand für ein rel. unspektakuläres Modell, man sieht ihm die Mühe nicht an, zumal es ja durch kein reales Vorbild gestützt wird.
Im Nachhinein spüre ich daß ich den Cockpitbereich doch noch weiter nach hinten hätte versetzen sollen denn der vordere Überhang erscheint mir immer noch zu lang.
Auch hätte ich das Cockpit selbst für glaubwürdigere Proportionen kürzen können, auch wenn es wegen der Klarsichthaube deutlichen Mehraufwand bedeutet hätte.
Der Motor ist sachlich betrachtet zu klein, aber noch größer würde er die Proportionen noch mehr stören.
Immerhin kann man ihn auch so schon als einen Stilbruch interpretieren.
Aber so pummelig hat er auch seinen Reiz.

Trotz der genannten Bedenken: auf irgendeine schwer zu beschreibende Art kann das "Modell" doch gefallen !
Es bleibt also so !

Besten Dank für Euren Besuch ! 8-)
Gesperrt

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