Jagdtiger "Porsche" Herbst 44 1/35

[marco_1973]

Hallo Modellbaufreunde!
Ich möchte euch heute mein gestern fertiggestelltes Diorama vorstellen.
Da ich den Henschel-Jagdtiger schon mal in 1:35 gebaut habe, fand ich die Variante mit dem Porsche-Laufwerk sehr interessant, von dem ja nur eine überschaubare Zahl (11 Stück) gebaut wurden.

Den entsprechenden Dragon-Bausatz 6925 und das obligatorische „Drumherum“ hatte ich schon eine Weile da, was da wäre:
• Fotoätzteile (im Dragon-Bausatz nur wenige vorhanden) von Eduard (35701)
• Alurohr von RB-Model (35B016)
• Wiese, Spätherbst Silhouette (720-24H)
• Figuren von Alpine (35086 + 35264)

Als ich beim Bauen zum Schritt „Gleisketten“ kam und ich mich vor einer großen Sisyphos-Aufgabe sah (alle Plastikkettenteile einzeln an Gussästen; sauber abtrennen, einzeln montieren und verkleben!), widerstrebte mir das gewaltig und ich dachte mir, wenn schon alles einzeln – probierste mal die Friol-Ketten! Sogleich beim König bestellt und dann später verarbeitet.
Fazit dafür: Ohne Zweifel sehr detaillierte Kettenglieder aus Zinn, jedoch auch mit Negativkriterien.
Die Ausführung für den Porsche-Jagdtiger ist nicht korrekt, da zwei Führungszähne vorhanden sind, in der Realität war es nur einer. Dadurch musste jedes Glied nachbearbeitet werden.
Wenn wir schon beim Thema „Aufbesserung“ sind: Die Löcher für die Bolzen (bzw. Draht) müssen fast überall nachgebohrt werden, dafür ist ein extralanger 0,5 mm – Bohrer notwendig.
Mit der beiliegenden Lehre kann man dann die Ketten abschnittweise relativ leicht zusammenbauen und dann zusammenfügen (92 Glieder je Seite). Vorteil: Durch das Eigengewicht hängen die Ketten am Leitrad durch, was sehr realistisch wirkt. Weiterer Nachteil: Von den beiliegenden Zinn-Leiträdern war eines nicht ganz sauber ausgeformt, das muss aber nicht in jedem Set der Fall sein.

Ansonsten war mein Ansinnen eine Fahrt im Gelände mit Darstellung einiger Unebenheiten. Die Base entstand also aus einer dünnen MDF-Grundplatte, Styropor und Spachtelmasse, und zwar bevor das Fahrzeug begonnen wurde. So konnte dann das Laufwerk später genau angepasst werden.

Beim Jagdtiger selbst entschied ich mich für das Fahrzeug mit der Seriennummer 305009 mit Zimmerit bis zu den oberen Reservekettengliederhaken. In dieser Form gab es tatsächlich nur 2 Stück (305010 war der andere). Vom 09er gibt es aber ein paar mehr Originalfotos. Er diente wohl vorerst als Ausbildungsfahrzeug der 653. Panzerjägerabteilung und besaß zu diesem Zeitpunkt noch keinen Tarnanstrich. Das war Anfang November 1944 in Döllersheim und aus dieser Zeit sollte mein fiktives Diorama sein: Der Jagdtiger kämpft sich durch eine Wiese, der Panzerführer (Feldwebel) kommuniziert dabei mit dem beobachtenden Ausbildungs-Leutnant. Ein weiterer Offizier (Hauptmann) observiert die Fahrt ebenfalls.

Da es der Schulung der Truppe dient, habe ich den Jagdtiger bewusst komplett ausgestattet, mit Abschlepp- und Aufzugsseilen, allen Werkzeugen und sogar mit dem Fla-MG. Die Seile lagen übrigens dem Dragon-Bausatz nicht bei, die Abschleppseile sind von Aber (Durchmesser 1 mm – Verarbeitung sehr schwierig, da sehr widerspenstig), das Kettenaufzugsseil stammt aus China/ebay (Durchmesser 0,3 mm). Die passenden Ösen hatte ich noch herumliegen.

Die Figuren sind top detailliert und leicht zu verarbeiten (haben aber auch ihren Preis).

Das Gedöns auf der Wiese stammt mehrheitlich aus meiner Restekiste.
Insgesamt habe ich für das Diorama 110 Arbeitsstunden aufgewendet.

Meinung & Kritik wie immer erwünscht…

P.S. Mein nächstes Projekt wird (vielleicht) ein besonderes Schmankerl:
Ein Tiger I (mittlere Produktion) steht mit Verladeketten transportbereit auf einem SSyms-Wagen der Reichsbahn.