Handel und Zubehör

Allgemeines zum Modellbau, das für alle Bereiche interessant ist oder keinem zugeordnet werden kann
Daniel24
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Bei mir ist es auch so. Es gibt keine Läden wo ich etwas bekomme außer Müller. Aber die haben eine doch recht große Auswahl.
Im inet nervt mich das die Preise mit Porto meist höher sind als im Laden zu kaufen. Amazon zB. Da Köster der Revell Spachtel der günstigste 5€ der teuerste 11€ plus Versand .... Im Müller kostet der gleiche 3,99€ :?
Und es nervt das man im inet bei den Verkäufern fast keine Infos zu den Modellen bekommt. Also such ich auf 5 Seiten um mir die gewünschten Infos zusammen zu kratzen. *nervig*
Und 1 Farbe für 1,69€ bestellen macht auch keinen Sinn bei 6€ Porto also bestellt man einfach mehr ^^
Habe das gesamte inet abgegrast. Im Umkreis von 30 km kein Modellbauladen, ist echt schade. Aber wundern tut es mich nicht so wie meine Vorredner auch schon sagen.

*ich bin Facebook geschädigt, ich habe gerade den "Like"Button gesucht* :lol:
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Toolman Toto
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Mahlzeit!

Ja, das Sterben des Einzelhandels ist ein leidiges und trauriges Thema.

Den lokalen Händler zu unterstützen ist ein sehr ehrwürdiges Unterfangen und ich versuche das auch so oft wie möglich umzusetzen - ABER

ich muss für jeden Euro arbeiten. Man traut sich ja fast nicht zu bekennen, dass man Artikel online gekauft hat, weil sofort jemand kommt und einen an die Wand stellen möchte - :evil: online kaufen ist böse :evil:

Aber mal ernsthaft. Liest man in den Foren, gibt es nur Käufer die den Einzelhandel unterstützen. Spricht man mit seinem persönlichen Umfeld, sieht das schon ganz anders aus. Ich habe den Eindruck, dass viele gerne auf den Zug der Samariter aufspringen, da es sich auch gut anhört.

Wenn ich aber im online-Handel deutlich z. B. bei einem Bausatz sparen kann, sieht das schon wieder ganz anders aus. Es macht einen deutlichen Unterschied, ob ich 34,99 € oder 19,99 € bezahle - Versandkosten hin oder her - und das ist keine Seltenheit. Das habe ich kurz nach dem Erscheinen bei der neuen Revell-Enterprise erlebt und ja, dann kaufe ich online.

Zwei Händler habe ich in der Nähe und frage auch dort die Preise ab. Wenn der Unterschied gering ist, kaufe ich dort. Ist der Unterschied groß, kaufe ich online. Manchmal geht beim Händler noch was beim Preis und dann ist es auch gut. Das Revell-Modell für den aktuellen Wettbewerb (Revell Artikel Nr. .... :shock: nein, nein, nein :lol: ) habe ich z.B. bei dem lokalen Händler gekauft. Es war "nur" 4 € teurer und sogar auf Lager! Das hat mich auch sehr gefreut und dann gebe ich den Mehrbetrag auch gerne aus.

Bei Zubehör und Kleinigkeiten mache ich das auch nicht. Aber wenn es um Artikel jenseits der 20-30 € geht, dann schon.

Letztendlich muss das jeder für sich entscheiden und wer weiß wie sich alles noch entwickelt.

Grüße

Thorsten
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satori
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Ich verstehe das ganze HickHack um die Onlienshops nicht. Warum muss ich den Händler um die Ecke unterstützen, den Händler im Netz aber nicht? Wo bitte ist da die Logik? Man sollte sich vielleicht mal überlegen das wer Online einkauft nicht nur den (Online) Händler unterstützt sondern auch den Paketdienst sowie die Verpackungsindustrie.
Auch bei den Shops im Netz stehen Menschen dahinter die arbeiten. Amazon zum Beispiel ist ein wichtiger Arbeitgeber geworden und stellt vermutlich mehr Menschen ein als ein regionaler Händler es je könnte. Ich glaube kaum dass Amazon keine AHV, BVG, Pensionskassenbeiträge (oder was Ihr in DE alles an Abgaben zu entrichten habt) für seine Angestellten zahlt. Das sind böswillige WildWest Märchen.
Ich empfinde es als Diffamierend wenn man vom Fachhandel zum einen und vom Onlineshop zu anderen spricht. Der Digitale Laden wird hier schon klar abgewertet, ungeachtet dessen, ob dahinter Fachleute stehen die ihn betreiben oder nicht. Zudem ist es ein Versäumnis des konventionellen Händlers und somit seine eigene Verantwortung, wenn er seine Produkte nicht auch Online anbietet. Das Sprichwort "Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit" bringt es auf den Punkt.

Jeder arbeitet für sein Geld und ich mache mir kein Gewissen wenn ich im Netz ein Produkt viel günstiger bekommen kann als im konventionellen Handel. Es ist mein Geld das ich verdient habe und ich überlege mir sehr wohl zu welchem Gegenwert ich es ausgebe. Denn auch in meinem Betrieb müssen wir effizient arbeiten und neue Vertriebswege finden um am Markt bestehen zu können, also darf ich das auch von anderen erwarten.
Auch mit Steinen die Dir im Weg liegen kann man was schönes bauen!
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Dierk3er
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Es geht wohl eher draum, dass der Einzelhandel vor Ort eben auch Services bietet, die es online nicht gibt.
Ich erinnere mich immer gerne daran zurück, wie ich als Kind im Modellbauladen stundenlang gestöbert habe.
Da konnte man Gleichgesinnte treffen, sich beraten lassen, in die ganzen Kartons reingucken und die Bausätze miteinander vergleichen.
Der Junior Chef war nebenbei selbst am basteln, wenn keine/wenige Kunden im Laden waren. Da habe ich meine ersten Airbrusherfahrungen sammeln können. :D
Am Ständer mit den ganzen Zeitschriften habe ich auch das ein oder andere Heft von Verlinden, Osprey oder Squadron Signal durch gelesen.
Sowas geht heut leider nicht mehr.

Die ganzen Modellbauläden sterben aus. Häbgt wohl weniger mit dem Internet zusammen, sondern mit dem Aussterben des Hobbys an sich.
Wieviele Kinder haben vor 20-30 Jahren noch mit elektrischer Eisenbahn gespielt? Und heute? Da hat doch jeder ne Playstation und ein Smartphone.
Wie oft bin ich als Kind mit anderen raus zum Spielen gegangen. Nur mit Stöcken, und haben Soldaten gespielt oder so. :D
Macht heute auch kein Kind mehr. Deswegen haben soviele Kids schon im Grundschulalter Übergewicht und keine sportliche Ausdauer mehr.
Gibt natürlich auch Ausnahmen. Aber ich schweife vom Thema ab.

Zurück zum Einzelhandel:
Heute gibts es kaum noch spezifische Modellbauläden. Wenn man Glück hat, bekommt man halbwegs vernünftige Bausätze in Drogerien (Müller) oder Handeslketten (Karstadt). Aber auch da stirbt der Modellbau aus. Mein Kaufhof in Dortmund z.B. hat die komplette Modellbausparte vor 3-4 Jahren aus dem Sortiment genommen.
Die wenigen Läden die es da noch gibt führen meist auch nur die noch Modelle vom Marktführer in Deutschland, Revell. Wenn man mal was anderes möchte, wird man ja schon gezwungen im Netz zu suchen.
Und wenn ich im Netz Preise finde, die weit unter denen im Einzelhandel liege, schlage ich doch dort zu. Wegen 5,-€ mache ich mir jetzt nicht den Aufwand, da meist Versand- und Portokosten im Netz dazu kommen. Aber wenn ich z.B. für die Revell Snowberry Platinum Edition im Einzelhandel 129,-€ zahlen muss (UVP) und im Netz die Bausätze für 85,70€ ist das schon ein gewaltiger Unterschied.
Weiteres Beispiel: Revell Enterprise NCC 1701statt 35,-€ nur 21,-€. etc.
Könnte so weiter machen.

Ich persönlich würde jedenfalls mein tägliches Bedarfszeug (Farben, Tape, Kleber, Spachtel, etc.) auch weiterhin im Einzelhandel kaufen. Leider hab ich dir Möglichkeit in meiner Stadt nicht. bausätze kaufe ich fast ausschließlich im netz, es sei denn, es bietet sich mal ein Angebot dem ich nicht widerstehen kann.
Bei größeren Investitionen fahre ich auch schon mal etwas weiter ins Fachgeschäft. So habe ich letztes Jahr einen neuen Kompressor gebraucht und bei der Gelegenheit auch eine neue Airbrush dazu gekauft. Dazu bin ich 30 km nach Bönen gefahren (airbrushdesign4you.com). Hat sich aber durch die Beratung schon wieder gelohnt.

Gruß, Dierk
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"Das Leben ist zu kurz für schlechte Bausätze!"
Axt
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Ich bin öfter in den "Metropolen des Ruhrgebiets" unterwegs und stelle mit erschrecken fest, dass der Modellbau aus den Innenstädten verschwindet. Dortmund hatte bis vor ein paar Jahren eine ziemlich gute Modellbauabteilung bei Karstadt, die aber immer weiter ausdünnt und wohl bald ganz verschwunden ist. Conrad ist wohl der einzige Laden, der in die Richtung geht. Aber es gibt in Dortmund noch den einen oder anderen guten Laden.
In Essen ist es noch schlimmer. Die einzigen Bausätze, Star Wars SnapKits, fand ich in einer Buchhandlung. Wir hatten dort aber nur eine Mütze für meine Tochter gekauft...

Ich möchte jetzt nicht sagen, dass früher alles besser war, die Auswahl war auch kleiner. Auch war mein Anspruch viel geringer. Der ist erst durch das Internet gewachsen. Jetzt weiß ich erst, was es für Möglichkeiten gibt, sowohl mit "Erweiterungen" als auch in den Techniken.
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eupemuc
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Da kann ich Dich "trösten". In München ist es genauso.

@Dierk3er: Ich habe mich vor kurzem mit dem Inhaber von Tradls Modellbau in München darüber unterhalten.
Er hat mir erzählt, dass teilweise Leute, z.B. aus Straubing zwei Farbdöschen bei Ihm bestellen, weil es in ihrer
Region gar nichts in der Beziehung mehr gibt.
Gruß, Eugen
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Daniel24
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In Dortmund & Umgebung wüsste ich genug. Nur seit dem ich hier im Hinterland wohne is leider ebbe :|
Dortmund: Modellbau Berlinski
Conrad
Unna: Modellbau Wiggerich
Und in weiterer Umgebung zB in Hamm is auch noch ein recht großer.
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Toolman Toto
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Moin!

In Dortmund gibt es doch auch noch TS-Modellbau, oder?

http://www.ts-modellbau.com/armor/start.php

Da bin ich auf der Durchreise mal gewesen und fand den Laden echt gut!

Grüße

Toto

P.S. TGIF :D :D :D
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Daniel24
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sagt mir jetzt nichts.
Ich war immer bei Berlinski. Das ist der größte in der Region oder ich glaub sogar in ganz Deutschland ^^

http://www.modellbau-berlinski.de/
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OFW
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Moin

Wenn es um Farben, Modelle und Zubehör geht, kommt nach Hamm
Spielwaren Kremers. Eine riesige Modellbauabt und noch größer Eisenbahn und Zubehör
An der Ostenallee/Musikschule. Gegenüber steht noch ein alter Hochbunker.
Dann in Bönen,Bahnhofstr. gegenüber eine Sparkasse, Airbrushdesign4you. Kleine Modellbauecke aber alles für AIrbrush und Zubehör und Farben und lekker Kaffee. :lol:

OFW
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Dierk3er
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Daniel24 hat geschrieben:In Dortmund & Umgebung wüsste ich genug. Nur seit dem ich hier im Hinterland wohne is leider ebbe :|
Dortmund: Modellbau Berlinski
Conrad
Unna: Modellbau Wiggerich
Und in weiterer Umgebung zB in Hamm is auch noch ein recht großer.
Berlinksi hat vor 1-2 Jahren zu 99% auf RC umgestellt. Nur noch Restposten für Plastikbastler. Wie du da auf die Idee kommst, den als größten Europas zu benennen kann ich gar nicht nachvollziehen. :P :roll:
Conrad hat ebenfalls nur RC-Kram.
In Unna und Hamm kenn ich gar keine Modellbauläden.
Gibt noch Modell Pelzer in Hagen. Die haben aber auch nur noch Märklin-Zeugs.
Ebenso der Lokschuppen in Dortmund.
Lütgenau hat zum August 2013 dicht gemacht und alle Modelle zu super Preisen rausgehauen.
Nur um dann ab September 2013 wieder neu aufzumachen. Mit extrem reduziertem Sortiment.
Derzeit auch nur Revell-Bausätze wie in jedem Karstadt.
TS-Modellbau macht auch keinen Ladenverkauf mehr. War jedenfalls immer zu wenn ich mal vor Ort war. Auf deren Homepage steht inzwischen auch, dass sie nur noch Versand machen.

Wie ich ja oben schon schrieb, war ich schon in Bönen und hab dort Farben, Kompressor und Gun gekauft.
Klare Empfehlung. ;) Aber leider auch keine Bausätze. (mal von 3-4 Panzern abgesehen)

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@eupemuc: Traudl hat wenigstens Mega-Auswahl. Sowas würde ich mir hier auch wünschen.
Zuletzt geändert von Dierk3er am Fr 10. Jan 2014, 20:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Daniel24
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Berlinski hat fast nur noch RC das stimmt allerdings. War aber auch seit über 2 jahren nimmer da weil ich ja nimmer in Do Wohne.
PS: ich sagte Deutschland, nicht Europa ;) zumindest einer der größten ^^
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Modell Pelzer in Hagen kenne ich. Außer Revell noch ein paar Bausätze anderer Hersteller. Glaube es war meist Trumpeter. Schwerpunkt ist da aber Eisenbahn.

Insgesamt sind ja nicht nur die Modellabteilungen übersichtlich geworden, sondern zahlreiche Spielwarengeschäfte verschwunden. Daher wundert es mich nicht, das viele im Internet kaufen und nur gelegentlich im Fachhandel.
Der Verzicht auf ein Ladengeschäft spart kosten. Deshalb bieten Internethändler meist recht günstig an. Internet lohnt aber nur wenn man genug bestellt um Portofrei zu kommen.
Persönlich kaufe ich auch bei Ausstellungen.
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Dierk3er
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Wenn ich statt 129,-€ nur noch 86,-€ zahlen muss, dann bezahle ich auch gerne 5,90€ Porto und bekomme die Artikel sogar nach Hause gebracht.
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satori hat geschrieben:Ich verstehe das ganze HickHack um die Onlienshops nicht. Warum muss ich den Händler um die Ecke unterstützen, den Händler im Netz aber nicht? Wo bitte ist da die Logik? Man sollte sich vielleicht mal überlegen das wer Online einkauft nicht nur den (Online) Händler unterstützt sondern auch den Paketdienst sowie die Verpackungsindustrie.
Auch bei den Shops im Netz stehen Menschen dahinter die arbeiten. Amazon zum Beispiel ist ein wichtiger Arbeitgeber geworden und stellt vermutlich mehr Menschen ein als ein regionaler Händler es je könnte. Ich glaube kaum dass Amazon keine AHV, BVG, Pensionskassenbeiträge (oder was Ihr in DE alles an Abgaben zu entrichten habt) für seine Angestellten zahlt. Das sind böswillige WildWest Märchen.
Vielleicht wäre es für Dich mal angebracht, Dich mit dem Thema ähnlich ausführlich zu beschäftigen wie mit dem Modellbau. Händler, die mit ihrem (Laden)Geschäft auch online und im Heimatland ansässig sind möchte ich jetzt mal außen vor lassen. Aber Amazon? Sicher, ja, die stellen jede Menge Leute ein. Einen guten Teil befristet. Mit Eingliederungszuschuß vom Arbeitsamt. Kann man nach der Befristung aus verschiedenen oder auch ohne Grund wieder entlassen. Stellt man halt neue ein. Mit Eingliederungszuschuß. Vom AA. Man kann auch sagen, vom Steuerzahler. Spart noch etwas anderes: Abfindungen, deren Höhe sich bei Entlassung nach den Jahren der Betriebszugehörigkeit richtet, wie es sich Arbeitnehmer in normalen Beschäftigungsverhältnissen erwerben konnten. Und wo stellt Amazon die Leute ein? In schicken, neuen "Versandzentren". Gebaut auf der grünen Wiese. Da man ja der "ultimative Jobmotor" für die Gemeinde/Region ist, kann man da auch schon mal ein kostenlos erschlossenes Riesengrundstück verlangen. Da man ja soo viele Leute einstellt, gern auch befreit von der Grundsteuer und Regenwassergebühr. Die zahlen dann andere mit. Und da die Ansiedlung ja soo bedeutend ist gibt es natürlich Unterstützung vom Land. So viel, daß man die Halle quasi kostenlos kriegt. Und da man ja soo viel tut für die armen Verbraucher und sie mittels superbillig vorm bösen goldberingten und porschefahrenden Einzelhändler in ihrer Stadt rettet zahlt man gleich mal keine Steuern- für nichts. Gut, in Luxemburg. 2 Prozent, von was auch immer. Sicher nicht von den Milliardenumsätzen.
Jetzt möcht ichs mal andeutungsweise mit dem Händler vor Ort vergleichen. Der zahlt seine Miete mit allen verbundenen Nebenkosten- Müll, Grundsteuer, Wasser/Abwasser- vor Ort, an Stadtwerke, Vermieter, Ver- und Entsorger, welche großteils vor Ort ansässig sind und dort wie der Händler ihre Gewerbesteuer zahlen. Ebenso wie der Friseur zu dem er geht und seine Autowerkstatt und der Imbiss wo er sein Mittagessen kauft. Und DAMIT bezahlt DEINE STADT Stadtreinigung, Winterdienst, Kita- Plätze und vieles mehr. Und nicht mit Geld dass auf Nimmerwiedersehen in -in diesem Fall- die USA abfliesst.
In dem Zusammenhang möcht´ich auch mal an die Stern-TV-(?) Sendung mit Günther Jauch erinnern mit dem Titel "Ich bin doch nicht blöd". Um welche Handelskette es geht dürfte mit dem Werbespruch jedem klar sein. Ich krieg es noch ungefähr zusammen für alle die es nicht gesehen haben: In einer mittleren Stadt hat mit großem Tamtam einer jener Märkte eröffnet. Zwanzig Leute wurden eingestellt. Mit der Zeit haben rundrum die selbstständigen Einzelhändler dieser Branche erst ihre großteils langjährig Beschäftigten entlassen und meist dann auch ganz geschlossen. Eine Lehrlingsausbildung konnte sich dann natürlich auch keiner mehr leisten. Die entsprechende Gewerbesteuer ist für die Stadt natürlich weggefallen. Nein nein, vom neuen Super- Markt ist da natürlich nichts nachgekommen, schließlich ist man ein sehr preiswerter Anbieter und operiert an der Verlustgrenze- da kann man nun wirklich nichts zahlen. Und wenn fliesst es erstmal an die Konzernzentrale.

Aber wenn alle nur noch billig wollen? Nun, dann bekommen sie es. Wenn der Einzelhändler seinen Laden nicht mehr halten kann wird er ihn aufgeben. Und da er als Selbstständiger sofort auf Hartz IV fallen würde, macht er online weiter, in irgendwelchen Räumen mit ein paar Neonröhren an der Decke. Braucht er jemanden, der mal die Glasplatte vom Ladentisch abschleift weil sie zerkratzt ist? Nein. Oder mal eine neue Ladeneinrichtung? Nein. Oder mal neuen Bodenbelag? Nein. Oder eine Fachfirma (mit Mitarbeitern) die ihn verlegt? Nein. Eine neue Leuchtreklame ? Nein. Kann er sich noch, wie er es mal geträumt hat, ein Haus bauen? Nein. Braucht man für kein Haus eine Baufirma? Nein. Braucht eine Baufirma noch Mitarbeiter? Nein. Wir der ehemalige Bauarbeiter sein nächstes Auto wie geplant kaufen oder das angedachte Zeitungsabo bestellen? ....

Glaubst DU, daß irgend jemand von den ganzen Neins noch leben kann?
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