Das Original ( Ist etwas aus dem Ruder gelaufen

Im April 1941 war das erste Versuchsflugzeug fertiggestellt. Etwa gleichzeitig erteilte das RLM dem neuen Muster offiziell die Nummer 262. Da die P-3302-Strahltriebwerke von BMW (später BMW 003 genannt) noch nicht verfügbar waren, wurde zunächst auf einen zentral im Bug eingebauten Junkers-Jumo-210G-Hubkolbenmotor zurückgegriffen. In dieser Konfiguration wurden insgesamt 47 Testflüge absolviert, wobei sich bei höheren Geschwindigkeiten problematische Schwingungen der Ruder einstellten. Der Erstflug des Prototyps Me 262 V1 in dieser Konfiguration fand am 18. April 1941 statt. Der erste Flug mit zwei BMW-Versuchstriebwerken vom Typ P 3302 wurde am 25. März 1942 absolviert.

Der erste Prototyp der Me 262 mit Propeller.

Dritter Prototyp der Me 262 in Leipheim.
Insgesamt wurden 1433 Me 262 gebaut, davon waren meist nicht mehr als 100 Maschinen gleichzeitig einsatzbereit. Gründe dafür waren die massiven Bombenangriffe der Alliierten und der Mangel an Treibstoff und Ersatzteilen sowie das Fehlen von ausgebildeten Piloten. Dennoch lief gegen Kriegsende unter der Federführung der SS-eigenen Deutsche Erd- und Steinwerke GmbH (DEST) im damals streng geheimen unterirdischen Produktionskomplex B8 Bergkristall in St. Georgen an der Gusen die Serienproduktion von Rümpfen in großem Stil an. Ab Mai 1945 sollten dort monatlich bis zu 1250 Maschinen vom Fließband laufen.[3] Die Tragflächen wurden zwischen April 1944 und April 1945 von Häftlingen des KZ-Außenlagers Leonberg in den Röhren des Engelbergtunnels produziert. Ab Januar 1944 wurden die Rümpfe der Me 262 im Werk Obertraubling und Baugruppen ab Sommer 1944 im Waldwerk „Staufen“ (bei Obertraubling) gefertigt.[4] Andere Produktionsorte in der Endphase des Kriegs waren die Werke der REIMAHG im Walpersberg in der Nähe von Kahla, auch hier sollten monatlich bis zu 1200 Flugzeuge das Werk verlassen. Des Weiteren gab es Werke auch in Leipheim, Burgau, Horgau und auch in Außenlagern des KZ Dachau, dem KZ-Außenlager Augsburg-Haunstetten wie dem Nachfolger Augsburg-Pfersee, mit dem zugeordneten KZ-Außenlager Burgau wie dem KZ-Außenlager Lauingen.
Die Endmontage lief bei Messerschmitt in Augsburg (MttA), Leipheim (MttL), im Werk Obertraubling, in einem getarnten Werk in der Nähe des Fliegerhorstes Schwäbisch Hall-Hessental sowie beim Leichtbau Budweis (LBB). Die Serie lief im April 1944 an, die letzten Flugzeuge wurden im April 1945 ausgeliefert. Nachweisbar sind 1369 Flugzeuge bis zum 10. April 1945.[7] Da Augsburg erst am 28. April 1945 besetzt wurde, kann die o. a. Zahl von 1433 Flugzeugen stimmen. Bis zum 30. November 1944 wurden 212 Blitzbomber A-2 sowie 228 Jagdflugzeuge A-1 hergestellt. Danach wurde nur noch die A-1 produziert. Bis Ende März 1945 wurden 33 Umbauten zum Nahaufklärer sowie 26 Umbauten zum Schulflugzeug B-1 bei Blohm & Voss/Hamburger Flugzeugbau (16 Stück) und der Deutschen Lufthansa, Staaken (10 Stück), hergestellt. Vier Nachtjäger B-1/U1 wurden bis zum 10. April 1945 von der DLH Staaken aus der B-1 hergestellt.

Da eine Luftbremse fehlte und weder Propeller noch schlechte Aerodynamik das Flugzeug bremsten, konnte die Me 262 nur schlecht im Sturzflug eingesetzt werden. Außerdem hatte sie durch die fehlende Bremsung einen langen Landeanflug, während dessen sie zur leichten Beute wurde. Strahltriebwerke reagieren langsamer als Kolbenmotoren. Die Jumos neigten dazu, beim allzu abrupten Gasgeben einen Flammabriss zu erleiden, wobei das Triebwerk ausging und neu gestartet werden musste, was kurz vor der Landung problematisch war. So lauerten die Mustangs, Tempests und Thunderbolts in niedriger Höhe in der Nähe der Me-262-Flugplätze, um sich auf die dann trägen Flugzeuge zu stürzen. Deswegen mussten andere Jagdeinheiten mit Fw-190- oder Bf-109-Kolbenjägern speziell zum Schutz dieser Flugplätze abgestellt werden. Zusätzlich waren um die Flugplätze bis zu 500 Rohre Flak im Einsatz.

Bemerkenswert im Zusammenhang mit Produktionsstraffungen, Treibstoff- und Personalmangel ist die Tatsache, dass es zwar zweisitzige Varianten der Me 262 gab, die Musterschulung (Vertrautmachen mit dem neuen Flugzeug) jedoch selten im Doppelsitzer stattfand, sondern durch „Zuschauen und Nachmachen“. Die Warte – selbst ohne Flugerfahrung – erklärten den Piloten die Systeme und deren Handhabung und die Piloten erfragten von ihren Kameraden Anflughöhen und Leistungseinstellungen. Vor dem Hintergrund völlig neuer Technik und der Herausforderung, die ein Strahlflugzeug an seinen Piloten stellt, war dies ein klarer Hinweis auf die verzweifelte Lage der Luftstreitkräfte, kurz vor der Niederlage und mittlerweile ohne funktionsfähige Strukturen, den Kampf noch aufrechtzuerhalten.

Gleichwohl waren die Einsätze der Me 262 aus deutscher Sicht in der Gesamtbilanz erfolgreich: Nach deutschen Angaben schossen Me-262-Piloten 509 alliierte Flugzeuge ab und verloren dabei selbst 100 Maschinen. Gelegentlich sind auch noch höhere Abschussziffern geltend gemacht worden.


Messerschmitt Me 262 A-1a
Technische Daten
Besatzung 1
Länge 10,60 m
Spannweite 12,65 m
Flügelfläche 21,70 m²
Flügelstreckung 7,4
Höhe 3,84 m
Landegeschwindigkeit 175 km/h
Höchstgeschwindigkeit 870 km/h in 6000 m Höhe
Rollstrecke 1300 m
Flugzeit auf 9000 m 13,2 min
Reichweite 1050 km
Dienstgipfelhöhe 11.450 m
Gesamtflugzeit 50–90 min
(Quelle: Wikipedia; Fotos: WorldWarPhotos)
Der Bausatz:

arke: Revell
Titel: Messerschmitt Me 262 A-1a
Nummer: 04119
Maßstab: 1:72
Preis: zwischen 10 € und 15 €
Der Bausatz erschien erstmals im Jahre 1997 bei Revell und wurde seitdem konstant wieder aufgelegt. Die Decals in dieser Ausgabe sind identisch mit denen der Erstausgabe.
Die Anleitung ist im alten Revell Stil ( in Schwarz Weiß) gehalten. Man erhält auf der ersten Seite ein paar Hintergrundinformationen.

Die Anleitung wirkt an manchen Stellen überladen.

Negativ fällt auf, dass man einige Teile ( Fahrwerksklappen) auseinandersägen muss. Das könnte zu Problemen bei Anfängern führen. Die komplette Anleitung kann man hier herunterladen:https: //www.scalemates.com/de/kits/revell-04119 ... 1a--123487
Mit den Decals lassen sich 2 Varianten darstellen:



Hier ein Originalfoto der blauen 3.
Eine Maschine der III./Erprobungsgruppe 2 in Lechfeld, 1944 und eine Maschine des III/JG 7 im März 1945. Die 2. Variante hat noch WGr. 21 unter dem Rumpf montiert.
Es wäre Zeit, dass dieser konstant wiederaufgelegte Bausatz von Revell mal eine Farbige Anleitung bekommt, da die meisten 262 durchgehend im Sortiment ist.
Die Bauteile sind auf Fünf Gußrahmen verteilt, von denen einer klar ist. Am 1 Gußrahmen sind die beiden Rumpfhälften und die Jumo 004 Triebwerke. Der Bausatz hat schöne Gravuren und positive sowie Negative Nieten, jedoch ist überall Gußgrat.

Das Cockpit ist in die Rumpfhälften integriert und kann voll und ganz überzeugen. Feine Nieten und schöne Gravuren.

Der 2. Spritzling enthält größtenteils dir Flügelhälften.
Diese weisen schöne Nieten und Panellienien auf. Der ganze Gußgrat trübt leider etwas den Gesamteindruck, da er echt jenseits von gut und böse ist.


Die Benietung ist vereinfacht, aber korrekt.
Am 3. Spritzling sind die restlichen Kleinteile wie das Instrumentenbrett, das Fahrwerk, usw...

Die Teile sind schön gemacht. Die Reifen haben ein sehr schönes Profil. Es sind noch Zusatztanks enthalten.

Hier zum Vergleich ein paar Originalfotos:


Der letzte Gußrahmen enthält die Teile für die WGr. 21. Do Teile sollten durch Resinteile ersetzt werden.


Die Klarteile sind nicht wirklich klar. Auf der kanzel ist ein Streifen (?), der negativ auffält.


Die Decals sind sauber gedruckt, jedoch sind die Wartungshinweise sehr unscharf.


Zubehör: Ersatz für die schlechten WGr.21 ist bei
Eduard (https://www.eduard.com/eduard/brassin/a ... -1-72.html) verfügbar und mit leichten Modifikationen für die Me 262 Nutzbar :

Für die Klarsichteile gibt es Ersatz von Airmodel(https://www.airmodel.de/product_info.ph ... -1-72.html

Ein allgemeines zubehörset gibt es von Mulberry Scalekits(https://www.ebay.es/itm/326000863676?_s ... SwVRxlxUSS)

Ein set, mit dem man die Triebwerke offen darstellen kann ist von cmk erhältlich (https://www.aviationmegastore.com/de/mo ... 27411.html).
Fazit: Der Bausatz ist heutzutage der einzige, in Deutschland problemlos verfügbar ist. Er ist schön gestaltet und kann auch heute noch überzeugen. Einzige Minuspunkte sind der viele Gußgrat, die alte Anleitung und die mittelmäßigen Decals. Für den Preis unschlagbar.
8/10 Punkten.
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Bonus:
Literatur zur Me 262 : Ich persönlich würde das Buch aus der Reihe Airplane and Miniature von Valiant Wings empfehlen. Im Buch ist die Hintergrundgeschichte, Farbprofile, Pläne, Bausatzvorstellungen und Bauberichte, eine Variantenübersicht und eine Liste aller me 262 Bausätze.
Das Buch kostet ca 30 €.
