hier mal wieder ein Update. Es haben sich viele Bilder angesammelt, aber es ist mal wieder kompliziert, daraus eigene Bauabschnitte zu machen.
Eigentlich sind es viele Baustellen gleichzeitig.
Darum wird das jetzt mal etwas anders. Vieles war eigentlich langweilig, anderes fast schon ein Schockmoment.
Ich werde mal zeigen, wie ich mir das so mit den Tragflächen gedacht habe. Die sind noch nicht fertig, aber ein Zwischenstand ist ja auch mal was.
Das Spannende an den Tragflächen ist, dass diese innen Seilzüge enthalten, die man später durch Klarsichtteile sehen kann. Das macht es in der Aufarbeitung nicht gerade einfacher. Von solchen Aussparungen in den Flügeln spreche ich:
Die wurden zuerst bemalt. Leider hab ich kein ordentliches Foto gemacht, man wird es erst später etwas besser sehen können. Hier nur ein vergrößerter Ausschnitt:
Sämtliche Aussparungen wurden dann mit Maskierflüssigkeit aufgefüllt.
Die Unterseite der Flügel wurde einfach nur (fast) weiß wie in der Anleitung gesprüht. Da kommt der Schmutz erst später mit Öl drauf. Die Flügeloberseite ist anspruchsvoller.
Es soll wahlweise ein Grünton oder ein Braunton sein. Historische Quellen gibt es für genau dieses Flugzeug nicht. Da die AMC DH.2 bei mir grün war, hab ich mich hier für ein braunes Flugzeug entschieden.

Braunton ist eine Mischung aus Tamiya 5x XF10 (flat brown) und 1x XF1 (flat black). Es wurde ausreichen angemischt, um damit das ganze Flugzeug zu lackieren.
Die Tragflächen-Oberseiten haben im ersten Schritt eine Lackierung komplett in Braun erhalten.
Auch noch ohne Foto, kann sich aber jeder vorstellen.
Für die Rippen habe ich dann das Braun mit Weiß aufgehellt (etwa 1-2 Tropfen Weiß nach Gefühl auf auf das Flugzeug-Braun) und das ganze mit Verdünner etwas dünner gemacht, so daß man beim Lackieren besser dosieren kann.
Ein Stück Pappe als Maskierung immer direkt AUF die Rippe legen, unterhalb der Rippe (also auf die Maske) sprühen, so dass sich ein gewisser Nebel darüber auf der Tragfläche absetzt:
Das gleiche auch in der Gegenrichtung jeder Rippe. Und so oft für alle Rippen wiederholen, bis sich ein befriedigendes Ergebnis einstellt. So bleiben die Rippen selbst dunkel, daneben sind sie aber heller. So sieht das dann aus:
Nun wurde das Flugzeug-Braun wieder genommen und in gleichem Maße mit Schwarz abgedunkelt (auch so etwa 10%-20%). Hier auch wieder unbedingt die Farbe deutlich verdünnen, um besser dosieren zu können.
Damit wurden nun die Zwischenräume zwischen den Rippen abgedunkelt. Maskiert wurde dabei nicht. So nach Gefühl, wie es einem gefällt. Folgendes Bild zeigt zum Vergleich eine unbehandelte Tragfläche und eine Tragfläche mit Aufhellungen und Schattierungen:
Das gute an der Arbeitsweise ist, dass man am Ende immer nur mit der gleichen Farbe arbeitet. Ist etwas zu dunkel (oder zu hell), kann man mit der eigentlichen Farbe problemlos nachkorrigieren.
Hier einmal alle Tragflächen vor der weiteren Bearbeitung (der Staub ist glücklicherweise nur oberflächlich und wurde später weggepinselt):
Ohne separates Foto haben alle Tragflächen beiderseitig 2 Schichten Glanzlack Tamiya TS-13 bekommen.
Hier dann mal der größte Schockmoment während dieses Baus. Das Seitenruder wurde mit zugehörigen Decals beklebt (direkt auf die grauen Plastikteile unter Nutzung von Mr. Mark Setter) und diese waren auch einen Tag lang angetrocknet. Nun wollte ich auch diese mit Glanzlack besprühen, um später mit Ölfarbe zu verschmutzen. Und hier mein Fehler. Ich habe die eine Seite auf Maskierband geklebt, um die andere Seite ordentlich sprühen (TS-13) zu können. Das hat super geklappt. Am nächste Tag sollte die Rückseite ebenso versiegelt werden und dabei ist ein Teil des Decals am Maskierband kleben geblieben:
Ich habe alle meine Bausätze durchsucht, ob ich ein gerades Decal in genau diesem Blau habe, das bei einem anderen Modell nicht genutzt wird. Es gab nichts

Eine Sache wollte ich aber trotzdem nicht unversucht lassen. Mit einer ganz frischen Bastelklinge konnte ich das Decalstück tatsächlich vom Maskierband lösen:
Mehr Glück als Verstand. Ich konnte es mit Decal Setter aufkleben und jetzt sieht man es nur noch, wenn man es weiß:
Der Flugzeugkörper selbst hat auch ein paar Herausforderungen. So gibt es an den Seiten Partien, an denen sich die Holzkonstruktion durch den Stoff drückt:
Man kann es auf den Fotos (die ich zum damaligen Zeitpunkt gemacht habe) kaum sehen, aber ich habe diese Durchdrückstellen mit aufgehellter Grundfarbe (wie bei den Tragflächen aufgehellt) quasi trockengebürstet
Hinterher wurde mit der Grundfarbe (sehr stark verdünt) und der Airbrush nachgearbeitet. Immer schön mittig rein in die Rechtecke, aber vorsichtig, nur ganz fein, sonst entstehen runde Farbansammlungen, die verlaufen.
Auf folgendem Foto kann man den Effekt erahnen, später wird es bessere Fotos geben:
Noch eine kleine Anmerkung dazu. Hier ist schon eine Schicht Klarlack drüber, aber ich musste einen Fussel ausbessern, deswegen die Verunreinigung. Davon ist später nichts mehr zu sehen.
Die beiden Flugzeughälften wurden nun zusammengeklebt (mit dem vorherigen Innenleben). Wir zu erwarten geht das nicht ohne sichtbare Nähte. Die Unterseite ist dabei die Standardherausforderung:
Die Oberseite ist heikel, weil sich auch hier die Holzkonstruktion durchdrückt und das keinesfalls weggeschliffen werden darf. In beiden Fällen war es sehr hilfreich, die Naht mit Maskierband abzukleben und nur einen Spalt von vielleicht einem halben mm zu lassen. Dieser wurde mit Mr Surfacer 1200 gefüllt.
Nach nur 1-2 Minuten wurde das Maskierband abgezogen. 24 Stunden trocknen lassen. dan ganz vorsichtig in Flugrichtung abgeschliffen.
Alles nun mit Mr Surfacer 1500 (ja, der ist feiner) grundiert. Dazu etwa zur Hälfte mit Mr Color Thinner verdünnt. Ich habs sogar mit der Fineliner Düse versprühen können. Was ein Teufelszeug. Wenn man das ohne Maske macht, ist man sofort high

Unterseite ähnlich. Nicht die kleinste Naht übrig.
Nochmal eine ganz deutliche Empfehlung für das Zeug von Mr Surfacer. Mit dem 1200 hab ich die Nähte aufgefüllt. Mit etwas Maskierband an den Seiten wurde ein kleiner Berg aufgetragen, der dann mit der Zeit etwas einsinkt. Maskierband recht schnell (innerhalb von Minuten) entfernen, damit es beim Abziehen keine Schäden in der Naht hinterlässt. Abschleifen. Dann MrSurfacer 1500 1:1 mit dem zugehörigen Verdünner aufgesprüht. Leichte Imperfektionen können dann direkt weggeschliffen werden. Und das Zeug lässt sich z.B. mit eine Poliernagelfeile beinahe spiegelnd glatt bekommen. Ich nehme glaub ich nichts anderes mehr für solche Arbeiten. Aber Achtung, das ist bestimmt noch ungesünder als es stinkt. Ohne Schutz hab ich sofort Kopfschmerzen.
Danach wurde alles mit Klarlack besprüht. Decals wurden aufgebracht. Danach kam nochmals Glanzlack drüber.
Die untere Tragfläche wurde angeklebt, Spalte entsprechend verspachtelt.
Hier ein Zwischenstand, wie das Ganze von unten ausschaut (Der Sporn unten sieht schräg aus, weil er noch locker ist und ungünstig hängt):
Schwarze Teile "Motorhauben" wurden probehalber aufgesteckt. Die Holzabdeckung mit Aussparung für den Piloten (Lederumrandet) wurde aufgesteckt. Das Teil ist minimal krumm, nach dem Festkleben wird es perfekt sitzen.
Das ist der Stand, den das Flugzeug derzeit hat. So glänzend wird das alles natürlich nicht bleiben. Wer genau hinschaut, kann nun sehen, wie sich die aufgehellte Holzstruktur an den Seiten unterhalb des Piloten abzeichnet.
Und hier nochmal ein Bild mit aufgelegtem Höhenruder. Da hab ich schon mit der Alterung mit Ölfarbe gespielt (und vergessen, die Fussel wegzupusten).
Am Höhenruder hatte ich auch schon auf der Unterseite mit Ölfarbe gespielt. Dazu dann aber mehr im nächsten Zwischenstand
Das wars für heute. Schönes Restwochenende wünscht
Rafael