Nach zwei U-Boot-Bausätzen aus dem Zweiten Weltkrieg kommt nun ein Modell aus der neueren Zeit auf meine Werkbank:
Das deutsche U-Boot der Klasse 206A
Kurzer historischer Hintergrund:
Wie schon nach dem Ersten Weltkrieg war Deutschland auch nach dem Zweiten Weltkrieg diversen Beschränkungen im U-Bootbau unterworfen. So durften zunächst nur Boote mit einer Verdrängung von bis zu 350 ts gebaut werden, Anfang der 60er-Jahre wurde diese Obergrenze auf 1000 ts angehoben.
Als Weiterentwicklung des Vorgängertyps der Klasse 205 hatte die Klasse 206 diverse Verbesserungen aufzuweisen, wie die Möglichkeit des Einsatzes drahtgelenkter Torpedos, Mitnahme von Minen ohne die Torpedoladung zu reduzieren, Sonardom auf dem Bug.
Bei einer Länge von 48,6 Meter und einer Verdrängung von 450 t (getaucht: 498 t) hatten diese Boote eine Besatzung von 27 Mann, eine Reichweite von 4500 Seemeilen und konnten maximal 30 Tage auf See bleiben.
Mit ihrer extrem kleinen Größe waren sie auf ihre Aufgaben im Kalten Krieg zugeschnitten: Bewachung und Verteidigung der Ostseeausgänge. Dass diese kleinen Boote es durchaus mit den ganz Großen aufnehmen konnten, bewies U 24, als es während eines Manövers gelang, in den als undurchdringlich geltenden Bewacherring des US-Flugzeugträgers USS Enterprise einzubrechen und einen simulierten Torpedofächer auf diesen abzufeuern.
Insgesamt wurden 18 Boote dieser Klasse gebaut und ab 1973 in Dienst gestellt. 12 Boote wurden später zur Klasse 206A umgerüstet. Anfang der 2000er-Jahre wurden die Boote dann nach und nach außer Dienst gestellt. Zwei Boote, darunter U 24, fahren noch immer unter kolumbianischer Flagge.
Zum Bausatz:
Der Bausatz ist schon etwas älter und derzeit nicht mehr im Handel zu bekommen. Vielleicht findet man noch irgendwo in einem versteckten Laden in einer staubigen Ecke einen Karton oder man guckt mal bei eBay. Ich glaube, meinen Bausatz habe ich auch dort erstanden.
Der Karton
Der grüne Faltkarton ist ca. 35 x 21 Zentimeter groß und zeigt ein gemaltes Boot (U 28) in Überwasserfahrt, über welches gerade ein Tornado der Bundeswehr hinwegfliegt.
Die Angaben der Einzelteile und Level waren zu der Produktionszeit noch nicht auf der Vorderseite abgedruckt. Auf der Rückseite mach Revell reichlichst Werbung in eigener Sache und erläutert die verschiedenen Abstufungen der Level.
Erst auf der Seite des Kartons, dort wo auch die Bilder eines fertigen Modells zu bewundern sind, erfährt man von den 49 Einzelteilen des Bausatzes. Angegeben sind auch fünf Basisfarben, deren Anzahl sich aber beim Studium der Bauanleitung schnell erhöhen wird.
Der Inhalt:
Besonders vollgestopft ist der Karton nicht. Zum Vorschein kommen die Bauanleitung, ein kleiner Decalbogen, der obligatorische Wisch mit irgendwelchen Sicherheitshinweisen (hat den jemals jemand gelesen?) und die eingeschweißten Bauteile im ungewohnten Braun.
Die Anleitung
Die Anleitung ist ein auf die ungefähre Größe eines A4-Blattes gefalteter Bogen in Größe A2 in schwarz-weiß, der neben dem Bild eines fertigen Modells und einer kurzen Vorstellung des Bootstyps natürlich die Schritte der Bauanleitung aufweist.
Wie bereits oben erwähnt, kommt man mit den fünf Basisfarben nicht weit, wenn man sich strikt an die Vorgaben halten möchte. Aus den fünf Farbangaben auf der Kartonseite werden in der Bauanleitung plötzlich derer 13, die dann auch noch gemischt werden müssen, um die braune Farbe der U-Boote darstellen zu können. Also einfach mit Pinsel in die Farbe tunken und losmalen ist nicht. Für ein exaktes Mischverhältnis sollte man sich am besten Pipetten und Mischbecher besorgen.
Die Spritzlinge:
Die insgesamt 49 Bauteile sind auf drei Spritzrahmen verteilt und erscheinen in dem eher ungewohnten Braunton.
Die Oberflächen des Modells sind fein strukturiert, da lässt sich später mit Washing und Trockenmalen bestimmt einiges an Effekten erzielen.
Die Arbeitsschritte.
Das Modell ist auf den ersten Blick recht einfach zu bauen: Die beiden Rumpfhälften bilden an sich bereits einen fast geschlossenen Bootskörper, lediglich auf der Back (Bug) muss noch etwas vom Oberdeck aufgeklebt werden. Wasserlinien sind beim Bemalen auch nicht zu beachten, das Boot wird einfarbig lackiert. Dann halt noch die Anbauteile des Turms, des Antriebs und die Tiefenruder. Wahlweise kann man das Boot mit aus- oder eingefahrenen Periskopen, Schnorcheln und Sensoranlagen bauen.
Die Decals erlauben die Darstellung von vier spezifischen Booten: U 15, U 18, U 19 und U 28.
So viel zur Bausatzvorstellung, ein Baubericht folgt dann wieder!
Grüße,
Onkel Markus
Deutsches U-Boot Klasse 206A - Revell - 1:144
- Onkel Markus
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Ja dann mal ran da.
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Der Bausatz der Klasse 206A ist derzeit im Handel kaum zu kriegen.
Das Technik-Museum in Speyer hat allerdings diesen Bausatz in seinem Online-Shop, in einer Extra-Auflage für das Museum:
Bausatz im Online-Shop
Dem Karton wurde sogar ein eigenes Bild spendiert:
Ist vielleicht auch was für Sammler.
Grüße,
Onkel Markus
Das Technik-Museum in Speyer hat allerdings diesen Bausatz in seinem Online-Shop, in einer Extra-Auflage für das Museum:
Bausatz im Online-Shop
Dem Karton wurde sogar ein eigenes Bild spendiert:
Ist vielleicht auch was für Sammler.
Grüße,
Onkel Markus