Lackarten & Bemalung Triebwerke

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geminius
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Registriert: So 20. Nov 2022, 20:31

Hallo Zusammen,

gleich drei Fragen die mir unter den Nägeln brennen, evtl. kann mir ja jemand weiterhelfen. :)

- Bei meinem ersten Modell F-14D Tomcat (03960) werden die Oberseiten der Flugzeugs in Grau matt bemalt, die Unterseiten mit hellgrau seidenmatt. Wenn ich das später versiegle, sollte man dann auch farblos matt auf matt und seidenmatt auf seidenmatt? Dass man beim Aufbringen von Decals Klarlack nimmt hab ich bereits gelesen. Prinzipiell macht es dann ja Sinn alle drei farblos Varianten zu kaufen oder?

- Macht die Lackart (matt, seidenmatt, glanz) einen Unterschied bei der Fließeigenschaft der Farbe? grau matt konnte ich viel besser pinseln als hellgrau seidenmatt, die hat direkt Inseln gebildet.

- Bei o.g. Modell werden die Triebwerksdüsen in Eisen bemalt, ich habe jetzt aber schon Fotos gesehen, bei denen eine etwas realistischere Bemalung gemacht wurde, teilweise eher ins rötliche rein, da sich das Metall durch die Hitze ja verfärbt. Wie kann ich das denn erreichen? Läuft das über Washing? Bin bei dem Thema noch ganz neu und mir ist vieles noch nicht geläufig. :oops:

Gruß,
-Yannick
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Simitian
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Hallo Yannick,

Bezüglich deinen Fragen:

1. Wenn man die 3 Mattlacke auf Lager hat, brauch man sie bei bedarf
nicht erst kaufen :) . Du must aber nicht zwingend auf matten Farben mit Klarlack matt
drüberlackieren. Ebenso nicht Glanzlack farblos auf Glanzfarben.
Du kannst natürlich auf matten Farben auch glänzenden Klarlack geben und andersrum.
Die Wahl des Klarlacks hängt davon ab ob später dein Modell
glänzen soll oder nicht.

2. Die Fließeigenschaft hängt nicht zwingend von der Lackart ab.
Diese kann sogar bei gleich gleichen Farben aus unterschiedlichen
Chargen anders sein. Auch die Lagerzeit der Farbe beeinflusst
hier auch. Hier hilft nur ein gutes Verdünnungsverhältnis.
Und etwas Erfahrung, mit den gewählten Farben.

3. Ja ein washing könnte hier helfen, ebenso ein Trockenmalen.
Einfach mal bei der Videoplattform, deren Name nicht genannt werden muss,
mal ein paar Videos ansehen.
Rötlich sind Triebwerksteile allerdings nur, wenn diese laufen.
Metall wird nur bei entsprechender Hitze rötlich.
Sobald es kalt ist, ist das Rötliche wieder weg.
Metall färbt sich nach starker Hitze eher ins Blaue.

MfG
Jan
Derzeitiges Projekt: Bf 110 G-4 in 1:48 von Revell.
Aus Prinzip, finden die Bemalungen meiner Modelle nur mit Pinsel statt.

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Revell-Bert
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Bei "Aqua- Color farblos" bitte erst testen, bevor du dein Modell "weiß" machst
Ich mag keine Menschen, die überall suchen, was sie stört...
Ich mag Menschen, die überall etwas finden, was sie fasziniert


Gruß der Bert
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Simitian
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Oh ja, den sollte man sehr gut verdünnen
und relativ dünn auftragen.

MfG
Jan
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paul-muc
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Registriert: Mo 17. Aug 2015, 10:21

Ich möchte auch meinen Senf dazu geben.

Bei den Farbangaben werden von Revell neben den matten Farben mitunter auch seidenmatte angegeben wie hier. Ich denke, dass es weniger um den Glanz geht als vielmehr darum, den richtigen Farbton zu treffen. Wenn das erforderliche sehr helle Hellgrau nicht in der matten Farbpalette vorhanden ist, gibt Revell eben die seidenmatte Farbe an, wenn sie passt. Du könntest genausogut Mattweiß mit Schwarz abtönen oder mattes Hellgrau mit Weiß aufhellen. Allerdings besteht das Risiko, dass man den richtigen Farbton nicht mehr trifft, wenn man nachmischen muss.

Beim Aufbringen von Decals geht es um die Vorbereitung mit glänzendem Klarlack, damit sie einen glatten Haftgund haben. Matte Farbe hat oft eine leicht raue Oberfläche, besonders beim Spritzen, so dass die Decals Luft ziehen und silbern. Es bringt dann wenig, wenn du auf eine matte Farbe matten Klarlack für die Abziehbilder pinselst. Die Oberflächenstruktur verbessert sich ja nicht. Die anspruchsvollen Modellbauer mit Spritzpistole verpassen dem Modell nach Fertigstellung daher zunächst eine Dusche mit Glanzlack für eine glatte Oberfläche, bringen dann die Decals auf, um anschließend mit Mattlack zu versiegeln.

Bei der Streichfähigkeit haben Farben unterschiedliche Eigenschaften. Es empfiehlt sich daher, wie von Simitian immer wieder geraten, die Farbe gut zu verdünnen und dann mehrere Schichten aufzutragen. Eine Alternative wäre Emsal (?) Bodenglänzer zur Oberflächenvorbereitung. Die Flüssigkeit gleicht Unebenheiten aus, so dass eine glatte Oberfläche für die Decals entsteht. Mit breitem Flachpinsel auftragen und gut verstreichen. Auf Nasenbildung achten! Das Modell erhält dadurch eine schöne, gleichmäßige, leicht glänzende Oberfläche.

Zu den Triebwerksdüsen habe ich mehrere Fotos moderner Jets in meiner Sammlung gefunden. Rostige sind nicht dabei, eher verrußte. Du könnstes für unterschiedliche Farbschattierungen mit roten Pigmenten arbeiten. Sie lassen sich notfalls wieder abwaschen (aber nicht auf weiß!).

Gutes Gelingen!

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