U-Boot Type VIIC Special Version (Flakfalle) in 1:350 von Flagman

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Simitian
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Hallo an alle Interessierten.
Eine kleine Bausatzvorstellung zu dem Modell: U-Boot Type VIIC Special Version (Flakfalle) in 1:350 von Flagman.
Am Ende der Bausatzvorstellung, findet Ihr noch eine kleine Vorstellung des Zubehörsatzes für dieses Modell.Ebenso von der Firma Flagman.

Ein kleiner Wunsch von mir war es immer, eine sogenannte ´´U-Boot-Flakfalle´´ zu bauen.
Als erstes hatte ich geplant, ein normales Typ VII Modell zu einer Flakfalle selbst umzubauen.
Aber ich hatte Glück und fand ein passendes Modell einer solchen ´´U-Boot-Flakfalle´´ bei Flagman.
Da bleibt mir ein mühseliger Umbau erspart :)


Zum Baubericht
Zum fertigen Modell


Das Original


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u441.jpg (20.44 KiB) 1550 mal betrachtet



Die U-Boot-Klasse VII war eine Bauserie von U-Booten der deutschen Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg. Entstanden aus den Erste-Weltkriegs-Konstruktionen UF und UG und den Erfahrungen mit Typ I und Typ II war sie die am häufigsten produzierte U-Boot-Klasse der Geschichte; mit ihr wurden auch mehr Raum an Schiffstonnage versenkt als mit jedem anderen Typ. Mehr als 700 Einheiten wurden in Dienst gestellt. Geplant waren noch 160 weitere, deren Bau aber zugunsten des technisch überlegenen Typs XXI gestrichen wurde.

Beim Typ VII handelte es sich um Einhüllen-Hochseeboote, deren charakteristisches Merkmal die außenliegenden Drucklufttanks waren, die sogenannten Satteltanks in den seitlichen Rumpfausbuchtungen. Im Gegensatz zu den Hochseebooten des Typs IX und den Küsten-U-Booten des Typs II wurden sie „Atlantikboote“ genannt. Sie erreichten von allen im Zweiten Weltkrieg gebauten Booten die größte Tauchtiefe, diese ging in der Praxis deutlich über die Werftgarantie hinaus. Die Boote hatten eine hohe Angriffskraft und gute Leistungseigenschaften bei relativ geringen Abmessungen, unter Verzicht auf Wohnqualität.

Typ VII C
Der Typ VII C war das bei weitem meistgebaute U-Boot überhaupt. Er war außerdem der erfolgreichste U-Bootstyp der gesamten Seekriegsgeschichte. Bis zum Kriegsende wurden 577 Einheiten fertiggestellt. Es war bei unveränderter Antriebsleistung länger als das VII B, wodurch die Leistungen im getauchten Zustand minimal schlechter ausfielen. Neben den MAN-Motoren kamen auch Krupp-GW F46 Motoren zum Einbau. Nach der ersten Indienststellung dieser Variante im April 1940 bildeten diese Einheiten das Rückgrat der U-Boot-Waffe bei der Schlacht im Atlantik.

Die Flakfalle
Die Flakfalle war eine Sonderform der deutschen U-Boote des Zweiten Weltkrieges.

Ab 1943 stiegen die Verlustzahlen der deutschen U-Bootwaffe in der Schlacht im Atlantik enorm an. Die alliierten Seestreitkräfte verwendeten moderne Jagdverfahren zur U-Bootabwehr. Dazu zählten Asdic-Geräte, Hedgehog-Wasserbombenwerfer und viele neue Fregatten, Korvetten und Zerstörer. Einen weiteren großen Anteil an der Bekämpfung der deutschen U-Boote hatte auch die Luftwaffe der Alliierten. Mit weitreichenden Flugzeugen, wie den Catalina-Flugbooten, konnten weite Räume des Atlantiks überwacht werden. Von Island, den Azoren und Großbritannien aus operierten diese Flugzeuge. Ebenfalls genutzt wurden auch Flugzeuge, die für einen Landeinsatz an der Front bereits zu veraltet waren, wie etwa die Blenheim-Bomber. Die deutsche U-Bootführung unter Admiral Karl Dönitz war über die hohen Verlustzahlen sehr besorgt und so suchte man nach einem Mittel, besonders die Luftbedrohung auszuschalten. Dazu wurden einige Boote vom Typ VII vollständig umgerüstet. Auf dem Turm wurde statt einer 2-cm-Flugabwehrkanone eine 3,7-cm-Flugabwehrkanone installiert. Das 8,8-cm-Geschütz verschwand und wurde durch einen Flakvierling ersetzt. Hinter dem Turm wurde ebenfalls ein Flakvierling installiert. Die so ausgerüsteten Boote sollten als Flakfallen dienen.

Nach diesem Prinzip wurden im Sommer 1943 insgesamt acht U-Boote umgerüstet: U 211, U 256, U 263, U 271, U 441, U 621, U 650 und U 953. Ihr Auftrag bestand darin, alliierte Fliegerkräfte auf sich zu ziehen. Im Normalfall sollten angegriffene Boote wegtauchen und sich so dem Zugriff der Flieger entziehen. Die Flakfalle sollte jedoch aufgetaucht bleiben und den Angreifer mit der verstärkten Flakbewaffnung bekämpfen.

Die Idee der Flakfalle erwies sich als Fiasko. Zwei liefen gar nicht erst zum Einsatz aus und von den sechs umgebauten Booten kehrten fünf nicht in die Häfen zurück. Sie wurden durch feindliche Fliegerkräfte versenkt. U 441, das sechste Boot, erreichte im Dezember 1943 den Hafen von St. Nazaire. Das gesamte nautische Personal war durch einen Blenheim-Bomber getötet worden und Einschüsse hatten das Boot tauchunfähig gemacht. Der anwesende Bordarzt hatte mit seinen beschränkten Nautikkenntnissen das Boot zurückgeführt.
Im Dezember 1943 wurde der Versuch mit Flakfallen eingestellt.

Technische Daten UBoot Typ VII C

Verdrängung: 1.050 m³
über Wasser 761 Tonnen
unter Wasser 865 Tonnen
Länge: 67,1 m,
Breite: 6,2 m
Geschwindigkeit bei Äußerste-Kraft-Fahrt:
über Wasser 17,6 Knoten
unter Wasser 7,6 Knoten
Reichweite:
über Wasser 6.500 sm (12.000 km) bei 12 Knoten
unter Wasser rein elektrisch 80 sm (150 km) bei 4 Knoten
Besatzung: 44–52 Mann
Mitgeführte Torpedos: 14
Tauchtiefe: 100 m (Konstruktionstauchtiefe)
165 m (Prüfungstauchtiefe)
250 m (rechnerische Zerstörungstauchtiefe; nach heutigen Kenntnissen betrug die Zerstörungstiefe mindestens 280 m.

Quellen: Wikipedia und ww2technik.de
Link zu Wikipedia U Boot Typ VII
Link zu Wikipedia Flakfalle
Link zu ww2technik Hier sind die verschiedenen Rohrwaffen und Turmformen des UBootes Typ VII sehr schon dargestellt. Bzw. das Aussehen einer Flakfalle

Das Modell:


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Modell: German U-boat type VIIC special version
Hersteller: Flagman
Maßstab: 1:350
Einzelteile: 58 ohne Decals
Länge: 19,7 cm
Breite: 1,77 cm
Material: Kunststoff
Art.Nr.: 235022
Preis: ca. 22€
Erscheinungsjahr: 2009


Der Bausatz kommt in 58 Einzelteilen, in einem Spritzrahmen daher.
PE-Teile sucht man vergebens (die Firma Flagman vertreibt jedoch für dieses Modell, einen Satz Zubehör-Platinen).
Der Spritzrahmen ist relativ sauber gegossen. Fischhaut sind hier und da vorhanden, aber Auswerfermarken sind nicht erkennbar.
Die Qualität ist so weit jedoch in Ordnung, ich hoffe das die Passform beim bau sich genauso verhält :)
Einen Ständer für das Modell beinhaltet der Bausatz ebenso.
Man darf bei diesem Bausatz jedoch nicht vergessen, das es sich um einen ´´short run´´ Bausatz handelt.
Das Bedeutet, die Bausatzqualität kommt nun nicht an Revell, Dragon oder ICM heran.
Jedoch liegt die Qualität in einem angemessenem Rahmen für so einen kleinen Hersteller.

Es können sogar 3 Varianten des U Bootes Typ C aus dem Bausatz hier gebaut werden.
zu einem wären hier 2 Varianten einer ``Flakfalle`` einmal mit einer weiteren 3,7cm Flak vor dem Turm in einem offenem
Wintergarten oder einer 2cm Vierling vor dem Turm in einem verkleideten Wintergarten.

Ebenso kann man aus dem Bausatz einen Mini-Uboot-Träger bauen.
Hierzu befinden sich zwei Mini-Uboote vom Typ Biber mit im Bausatz, samt jeweils 2 Torpedos.
Diese würden dann auf dem Deck vom UBoot ihren Platz haben.

Bezüglich der Varianten vom Modell, hat man hier die Wahl der Qual :)

Die Deckals sind alle sehr sauber und ordentlich gedruckt.
Zur Auswahl befinden sich hier 18 verschiedene UBoote bzw. deren Decals.
6 Stück für die Flakfalle und 12 als Mini-UBootträger.
2 Flaggen runden dann den Decalbogen ab.

Die Bauanleitung ist sehr Übersichtlich und führt in 10 Schritten
zum fertigen Modell.
Die Farbangaben in der Bauanleitung, beziehen sich auf RAL, FS, Revell, Humbrol, Modelmaster



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Zubehörsatz für U-Boot Type VIIC Special Version (Flakfalle) in 1:350 von Flagman

Einzelteile: 99
Material: Ätzteile /Metall
Art.Nr.: 235322
Preis: ca. 11-12€

Die Ätzteile 99 an der Zahl, befinden sich aufgeteilt auf 2 Platinen.
Alle Teile sind sehr sauber geätzt und entsprechen einem hohen Standard.
Auffällig ist hierbei, das die Platinen sehr sehr dünn ausfallen.
Jedenfalls für mein Empfinden. Bei der Verarbeitung ist dann ein hohes Maß an
Vorsicht geboten, damit nichts kaputt geht.

Was befindet sich nun auf den Platinen?
Hier wären zu aller erst natürlich sämtliche Reelinge für alle
Varianten zum Hauptmodell.
Ebenso Schutzschilde für die 3,7cm Flak und die 2cm Flak Vierling.
Die Rohre der 2cm Flak Vierling sind ebenso dabei, wie die beiden Schiffsschrauben.
Radar, Peil und Funkantennen und deren Halterungen dafür, runden dann das Set ab.

Zu guter Letzt, liegt dem Set noch eine Bauanleitung mit bei.
Hier wird dann beschrieben 1. wo kommen die Zubehörteile hin 2. welche
Originalteile vom Modell, werden hier ausgetauscht.



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IMG_20220824_193202~2.jpg
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MfG
Jan
Zuletzt geändert von Simitian am Sa 5. Nov 2022, 15:36, insgesamt 4-mal geändert.
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Aus Prinzip, finden die Bemalungen meiner Modelle nur mit Pinsel statt.

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Hans
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Das ist ja keine erfolgreiche Geschichte. Danke für die Informationen und Vorstellung.
👋 Hans
.
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ModellfreakDD
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Eine sehr umfangreiche Bausatzvorstellung. Vielen Dank dafür :thumbup:
Ich wusste gar nicht, dass es diese Firma und dann auch noch mit U Booten in 1:350 gibt :shock:
Da bin ich ja auf das fertige Modell gespannt.


Ich würde aber gerne noch was anderes Anmerken, denn ich habe eine andere Version zur Geschichte von U 441 in meinen Unterlagen gefunden. (zitiert aus dem hervorragenden Buch "Clay Blair - Der U-Boot Krieg" )

"Das Flak-Boot U441 vom Typ VII unter Götz von Hartmann, 29 Jahre alt, lief am 8. Juli von Brest aus. Am Nachmittag des 12. Juli entdeckte ein Schwarm aus drei Beaufighters der britischen Squadron 248 bei einer Patrouille in der Biskaya U441 und griff das Boot mit den Maschinengewehren und Bordkanonen an. Bei diesem massiven Beschuß, den die Piloten C. R. B. Schofield, P. A. S. Payne und G. C. Newman durch eine wahre Wand aus Flak-Geschossen ins Ziel brachten, wurden zehn Deutsche getötet und dreizehn weitere verwundet, darunter Hartmann und alle seine Offiziere. Der Arzt des Bootes, »ein begeisterter und tüchtiger Amateursegler«, übernahm das Kommando über U441, ließ die Verwundeten unter Deck bringen, tauchte und brachte das Boot am 13. Juli zurück nach Brest. Zur Verwirrung wurde der verwundete Kommandant Götz von Hartmann wieder von dem ehemaligen Kommandanten des Bootes, Klaus Hartmann, abgelöst. Obwohl die Erfahrungen mit U441 gezeigt hatten, daß das Flak-Boot ein sehr schlechtes Konzept war, lief die Ausrüstung von sieben weiteren VII-Booten mit Flak weiter. Im August stach das nächste Boot, U621, in See."

Ich denke das Konzept war prinzipiell ein Himmelfahrtskommando, vor allem im Anbetracht der Tatsache, dass die Alliierten in der Biskaya (quasi Ein Nadelöhr für U-Boote) 1943 vier Luftoffensiven führten, war das Projekt einfach zum Scheitern verurteilt und nur ein Notbehelf, um wenigstens ein Paar normale Boote in den Atlantik und zurück zu bekommen oder zumindest den Alliierten etwas entgegen setzen zu können, da es ja auch an deutschen Flugzeugen zur Abwehr der feindlichen Flieger fehlte.
Revell-Bert
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Eine interessante Vorstellung, danke dafür :thumbup:
Ich mag keine Menschen, die überall suchen, was sie stört...
Ich mag Menschen, die überall etwas finden, was sie fasziniert


Gruß der Bert
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Simitian
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Hallo euch und vielen Dank für euer Feedback :)

Und ebenso Dank an Frank, für die Ausführung der Historie von
U 441 :thumbup:

Eine grauenvolle Geschichte der Deutschen U-Bootwaffe.
Bei einer Verlustrate von rund 80% war es ein
ungleicher Kampf.
Darüber können auch die Erfolge, einzelner U Boote
nicht hinweg täuschen.

MfG
Jan
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Simitian
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Hi Holger,
vielen Dank für deine Ausführung,
bezüglich Theorie und Praxis :thumbup:
Sehr interessante Informationen.

Die Frage wäre nur gewesen, ob es genug Diesel
für so eine Flotte plus die Dickschiffe gegeben hätte.

Bezüglich solch einer Frage, aus der Sicht des Heeres,
hat das DPM eine sehr Interessante Videoreihe (4 Folgen) gemacht.

Benzin oder Diesel? Die Panzermotoren der Wehrmacht

MfG
Jan
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