
Die Bundesluftwaffe hatte nach der Wiedervereinigung von den Streitkräften der DDR u. a. 24 MiG 29 A/UB übernommen. Die 20 einsitzigen Kampfflugzeuge (A) und 4 zweisitzigen Trainingflugzeuge (UB) wurden nach einer Erprobungsphase und der Umrüstung aller Maschinen auf NATO-Standards unter der neuen Bezeichnung MiG-29G bzw. GT (G für German, GT German Trainer) der deutschen Luftwaffe unterstellt und am 1. Juni 1993 zunächst auf dem Flugplatz Preschen in Dienst gestellt und 1994 in Laage bei Rostock beim Jagdgeschwader 73 „Steinhoff“ stationiert. Die Maschinen dienten unter anderem als Alarmrotte der Überwachung des deutschen Luftraums. Einige Maschinen waren zu Manöverzwecken in den USA stationiert, wo die MiGs fortan regelmäßig für US-Luftwaffe, Marine-Corps-Flieger und Navy als Übungsgegner dienten.

1996 ging in Mecklenburg eine Maschine durch Absturz verloren (ohne Personenschaden). Bei Einführung des Eurofighters wurden 22 Maschinen 2003 für den symbolischen Preis von 1 €/Stück nach Polen verkauft, eine Maschine ging als Ausstellungsobjekt in den Bestand des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr auf dem Flugplatz Berlin-Gatow über. (Quelle: Wikipeda)

Das von mir gebaute Modell hat es in dieser Konfiguration nicht gegeben. Der zweisitzige Trainer war nur mit einer Bordkanone ausgerüstet. An den Unterflügelstationen konnten zwar Luft-Luft-Raketen mitgeführt werden. Ich habe aber kein entsprechendes Foto gefunden und nehme an, dass der Trainer nur bei entsprechendem Anlass aufgerüstet wird. Und mit den Zusatztanks wurden überhaupt nur 7 Maschinen ausgerüstet. Andererseits: Ein Modell so ohne alles gefiel mir auch nicht, weil ein Kampfflugzeug dann ziemlich nackt aussieht.

Das Italeri-Modell zeichnet sich durch feine Detaillierung aus. Das Cockpit reicht für meine Ansprüche völlig aus, d.h. es hat Armaturenbretter und Konsolen mit aufgeprägten Instrumenten (keine Abziehbilder) und Sitze mit Gurten. Die Fahrwerksschächte haben Rippen und Leitungen. Die Passgenauigkeit ist gut, lediglich im Nasenbereich passen Ober- und Unterteil des Rumpfs nicht exakt aufeinander und erfordern Spachtel- und Schleifarbeit. Und bei der Kanzel weiß ich nicht, ob es am Bausatz oder an mir gelegen hat, jedenfalls habe ich unter dem hinteren Ende einiges an Material am Rumpf abgenommen.Außerdem scheint die Kanzel zu schmal zu sein. Ich fand es hilfreich, dass in der Bauanleitung bei der jeweiligen Baustufe auch die dafür benötigten Teile aufgeführt waren, z.B., 2/6-14 oder 5/41-51.

Es gibt ein paar Fehler seitens Italeri: Die Kennung 29 + 21 betraf einen Einsitzer. Überhaupt ist die Ausstattung mit Abziehbildern für die bundesdeutsche Version etwas ärmlich. Die Beine des Hauptfahrwerks sind beim Original um einige Grad nach vorne geneigt, was nicht berücksichtigt worden ist (wurde von mir korrigiert). Die mittlere Fahrwerksklappe hat einen kuriosen Fehler: Die Detaillierung der Innnenseite wurde außen aufgeprägt. Ich habe die Klappen auf der rechten und linken Rumpfseite deshalb vertauscht. Jetzt stimmt zwar das Profil der Klappen mit der Rumpfkontur nicht mehr überein, aber es fällt nicht auf, weil sie so versteckt liegen. Für die Klappen am Triebwerksauslass gibt es bessere Teile im Zubehörmarkt, aber diesen Anspruch auf absolute Detailtreue habe ich nicht.

Der spätere graue Luftüberlegenheitsanstrich bringt die Eleganz dieses Fliegers besonders gut zur Geltung. Ich wollte mich bei diesem Modell mit den feinen Gravuren in der Kreidetechnik versuchen, um die Blechstöße zu akzentuieren, hatte aber nicht das erhoffte Ergebnis. So bin ich bei der Ölmalerei mit feinstem Pinsel geblieben. Dieses Liniennetzt auf der Oberfläche gefällt mir allerdings auch noch nicht so recht. Aber ohne sähe das Modell wiederum wohl ziemlich tot aus. Beim Fühler (?) vorne links war mein Tatterich wegen der Konzentration so stark, dass das Teil zu hoch gerutscht ist. Da der Sekundenkleber die Farbe schon angelöst hatte, habe ich es dabei belassen. Ärgerlich, wenn so etwas auf den letzten Metern passiert.

Die Szene ist einem Foto bei Wikipedia nachgestellt. Hier sind es Startvorbereitungen für den Testflug eines Zweisitzers mit voller Zuladung. Die Fotos sind wegen der unzureichenden Lichtverhältnisse leider nicht besonders. Sie sind unscharf und haben einen kräftigen Blaustich, der sich auch mit Paint Shop Pro nicht ganz beheben ließ..