Vielen Dank Oliver!!!
inzwischen ging es erkennbar weiter, der Motorraum wurde fertiggestellt. Das bedeutet eine ganze Menge Klein-Klein. Die eigentlichen Teile waren ja durchaus schon fertig.
Beispielsweise wurde aus Büroklammern Kühlwasserleitungen. Hier exemplarisch die Überlaufleitung, die zum Boden hin einfach offen ist:
Die zweite Leitung geht unten in den Zylinder, siehe Pfeil:
Die Benzinleitung vom Tank in den Vergaser wurde aus dünnem Kupferdraht gebastelt. Um einen passenden Pinsel gewickelt, die Endstücke mit etwas Messingröhrchen aufgedickt. Nach dem Einpassen wurde es eingeklebt:
Hier kann man es sehen, hier gehts raus aus dem Benzintank,
und hier (Sicht direkt von unten) rein in den Vergaser.
Der Bausatz spart leider die Box für die "Zündapparatur" aus. Die habe ich aus einem alten Stück Resin gebastelt. Drei Löcher für Kabel, angedeutet aufklappbar:
Holzdesign drauf und hier im Modell zu sehen:
Für die Kabel selbst habe ich Angelleine genommen. Da hab ich noch eine große Menge vom letzten Flugzeug übrig. Diese hier:
Die Kabel wurden kurz mit Tamiya XF 68 Nato-Braun per Pinsel bemalt. Danach kam ein Nebel schwarz drüber. Also Vallejo air schwarz ist bei mir eines der am häufigsten genutzten Produkte
Den Meisten wird der Antriebsriemen nicht entgangen sein. Um ehrlich zu sein, ist das wohl eines der kniffeligsten Probleme dieses Bausatzes. Ich glaube, ich habe bislang 1-2 Bauberichte gelesen und niemand hat da eine voll zufriedenstellende Lösung gefunden. Aber von vorne.
Dem Bausatz liegen 2 Varianten bei. Einmal kann der Riemen in Form dicker Plastikteile "gebaut" werden. Dafür sind die Rollen sogar entsprechend aufgedickt. Zu verwenden wären dann alle roten Teile:
Die Räder gibt es auch "nicht-aufgedickt", um seine eigene Lösung zu finden. Siehe grün markierte Teile oben. Problematisch ist dabei diese Rolle:
Die Rolle ist nur auf einer Seite befestigt und mit zu viel Zug würde sich sich in Richtung des Gegenstücks verbiegen. So würde das Auto in Realität nich fahren können
Hier nun meine Lösung: Tamiya Klebeband. Ein langes Stück genommen, aufgeklebt und an Metalllineal auf die passende Breite gebracht. Meine Empfehlung: Da man langes Band nie ganz gerade aufkleben kann, auf beiden Seiten mit dem Lineal abschneiden. Den Streifen dann so befestigen, dass man ihn von beiden Seiten bearbeiten kann. Ich hatte kein Foto gemacht, hab es für den Baubericht aber noch einmal wiederholt:
Moderne Nachbauten haben wohl einen Stoffriemen? Der Riemen vom ersten Nachbau im Nürnberger Museum scheint mir aber eher aus Leder zu sein. Schaut euch das Foto im letzten Beitrag mal an.
Ich habe den Riemen also beidseitig mit Valleyo air RLM grau besprüht. Danach mit einem Pinsel und Acrylfarbe "Burnt Sienna" ungleichmäßig bestrichen. Zum Schluss schwarze Pigmente zwischen Daumen und Zeigefinger genommen und dann darauf verteilt. Im Detail hier ein Reststück:
Das Gute an diesem Riemen: er ist leicht biegsam und klebt kein bisschen. An der unteren Rolle wurde ein Tropfen Sekundenkleber angebracht, rüber zur oberen Rolle. Dort ebenfalls ein Tröpfchen Sekundenkleber. Mit minimalem Zug, gerade so, dass der Riemen gerade ist, ankleben. Das gleiche Spiel in der Gegenrichtung. Fertig ist der Riemen. Liest sich einfach... ist es aber nicht. Durch die Drehung im Riemen bekommt man einen Drehwurm. Und dann bloß nicht zu viel Zug und und und... Aber irgendwann ist man auch hier durch.
Hier noch 3 restliche Fotos zum derzeitigen Bauzustand (das letzte Foto ist nur perspektivisch etwas verzogen, der Wagen selbst ist gerade):
Schönes Restwochenende wünscht
Rafael
Baubericht: Benz Patent-Motorwagen 1886 - ICM - 1:24
- Rafael Berlin
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Du setzt halt immer noch eins drauf
Auf die Idee mit dem "frei" gespannten Tape bin ich auch noch nicht gekommen, dabei ist es so einfach...
Danke für's Augen öffnen!
Zum Modell sage ich nichts mehr
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Ich mag keine Menschen, die überall suchen, was sie stört...
Ich mag Menschen, die überall etwas finden, was sie fasziniert
Gruß der Bert
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- CaptainMeat
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Hey Rafael....
Du machst ja Sachen .... unglaublich gut wie so oft bei Dir
Auf dem letzten Foto die braune längliche Kiste ?? wozu ist die ??? irgendwie stört die Farblich das Gesamtbild der feinen Mechanik
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Auf dem letzten Foto die braune längliche Kiste ?? wozu ist die ??? irgendwie stört die Farblich das Gesamtbild der feinen Mechanik
LG Ralf
Rechtschreibfehler wie auch Groß und Kleinschreibung sowie Satzzeichen sind gewollt und Bestandteil meiner Persönlichen Freiheit.
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- Rafael Berlin
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Vielen Dank euch!
@Ralf: In der Kiste ist (zumindest beim Nachbau) die Batterie untergebracht.
Andere Infos habe ich nirgendwo gefunden.
Viele Grüße
Rafael
@Ralf: In der Kiste ist (zumindest beim Nachbau) die Batterie untergebracht.
Andere Infos habe ich nirgendwo gefunden.
Viele Grüße
Rafael
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- Eukaryot98
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Da mich die Frage jetzt doch interessiert hat habe ich hier ein Link:
http://www.autoglasklar.de/autolexikon_ ... erie.shtml
Der Benz-Patentwagen hatte noch keinen Anlasser, sondern die Schwungscheibe wurde per Hand angedreht, dass das Fahrzeug den Motor starten konnte.
Ich könnte mir vorstellen dass es die Box beim Original entweder gar nicht gab oder aber ein Werkzeugkasten mit den wichtigsten Geräten war.
http://www.autoglasklar.de/autolexikon_ ... erie.shtml
Der Benz-Patentwagen hatte noch keinen Anlasser, sondern die Schwungscheibe wurde per Hand angedreht, dass das Fahrzeug den Motor starten konnte.
Ich könnte mir vorstellen dass es die Box beim Original entweder gar nicht gab oder aber ein Werkzeugkasten mit den wichtigsten Geräten war.
- Rafael Berlin
- Beiträge: 893
- Registriert: Do 9. Aug 2018, 19:20
- Wohnort: Berlin
Also ohne Batterie ist der Wagen sicherlich nicht ausgekommen, den Zündfunken brauchte es auf jeden Fall. Die Box gabe es auch schon früher, siehe hier:
Du hast vollkommen recht, einen Anlasser gab es noch nicht, auch noch keine Kurbel. Das hat man alles mit dem Schwungrad gemacht. Einfach mal folgendes Video anschauen https://www.youtube.com/watch?v=TjZLFJliuR0, hier wird alles erklärt.
Ich denke, die Batterie sah damals nur anders aus, war vielleicht etwas größer, so dass der Kasten auch größer ausfiel.
Ich bin jetzt mal gnadenlos ehrlich: ich habe einen riesigen Spaß, dass Benz' Erfindung nach über 135 Jahren noch diese Art von Diskussion auslöst. Einfach wunderbar
Danke, dass ihr mitlest und euch für die Ingenieursleistung unserer Urgroßväter begeistern lasst. Damals alles ohne Computer, CAD, usw. Alles viel mühsamer als heute. Die Leute waren damals ganz gewiss nicht dümmer als heute, sie hatten nur noch nicht die Möglichkeiten. Sie haben häufig durch persönlichen Einsatz mehr geleistet als unsereiner, der um 17 Uhr das Laptop zuklappt und Feierabend macht.
So, dat musste ma gesacht werden. Dat Wort zum Sonntach
Du hast vollkommen recht, einen Anlasser gab es noch nicht, auch noch keine Kurbel. Das hat man alles mit dem Schwungrad gemacht. Einfach mal folgendes Video anschauen https://www.youtube.com/watch?v=TjZLFJliuR0, hier wird alles erklärt.
Ich denke, die Batterie sah damals nur anders aus, war vielleicht etwas größer, so dass der Kasten auch größer ausfiel.
Ich bin jetzt mal gnadenlos ehrlich: ich habe einen riesigen Spaß, dass Benz' Erfindung nach über 135 Jahren noch diese Art von Diskussion auslöst. Einfach wunderbar
Danke, dass ihr mitlest und euch für die Ingenieursleistung unserer Urgroßväter begeistern lasst. Damals alles ohne Computer, CAD, usw. Alles viel mühsamer als heute. Die Leute waren damals ganz gewiss nicht dümmer als heute, sie hatten nur noch nicht die Möglichkeiten. Sie haben häufig durch persönlichen Einsatz mehr geleistet als unsereiner, der um 17 Uhr das Laptop zuklappt und Feierabend macht.
So, dat musste ma gesacht werden. Dat Wort zum Sonntach
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Hallo Rafael,
grandios bis zum kleinsten Detail
Man vermag nun gar nicht, zwischen Modell und Original zu unterscheiden.
Absolut inspirierend was du hier zeigst
MfG
Jan
grandios bis zum kleinsten Detail
Man vermag nun gar nicht, zwischen Modell und Original zu unterscheiden.
Absolut inspirierend was du hier zeigst
MfG
Jan
Derzeitiges Projekt: Bf 110 G-4 in 1:48 von Revell.
Aus Prinzip, finden die Bemalungen meiner Modelle nur mit Pinsel statt.
Jan's Modellbau- Portfolio
Aus Prinzip, finden die Bemalungen meiner Modelle nur mit Pinsel statt.
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- Rafael Berlin
- Beiträge: 893
- Registriert: Do 9. Aug 2018, 19:20
- Wohnort: Berlin
Dankeschön!
OK, hiermit wären wir dann beim letzten Update meinerseits im Baubericht. Das Meiste war Zusammenstecken bereits fertiggestellter Teile (z.B. Räder).
Ein paar Kleinigkeiten vielleicht noch. Das darf man dann ruhig wörtlich nehmen. Hier sind einige Kleinteile zu sehen, die hinterher alle in Messing gehalten sein sollen:
Diese Teile zu Versäubern ist echt fummelig, aber man kommt durch
Zum Lackieren werden solche Teile bei mir auf Doppelklebeband aufgeklebt. Kann man später ganz einfach mit der Bastelklinge lösen.
Wer mag, kann die Teile hinterher im fertigen Modell suchen
Als nächstes fehlte dem Bausatz noch der "Zündschlüssel". Am Ende ist dies nichts weiter als eine Art Flügelschraube auf der Vorderseite des Sitzes im "Fußraum", welche auf der Rückseite einen Kontakt schließt. Direkt neben dem Kleinen Rad zur Regulierung der Luftzufuhr (fettes/mageres Gemisch)
Hier mein geklautes Bauteil für die Flügelschraube aus einem anderen Bausatz:
Leicht modifiziert und gesprüht
Für die Kontakte auf der Rückseite wurde ebenfalls ein Stück Plastik mit zwei Stücken Angelschnur (siehe letzter Beitrag) versehen:
Eingebaut siehts dann so aus:
Ein Leckerchen des Bausatzes hab ich mir für den Schluss aufgehoben: der Kettenantrieb. Den gibt es auf beiden Seiten des Fahrzeugs. Hier kommen wieder PE Teile zum Einsatz. Für jede Kette 3 Teile, welche dann in Schichten übereinandergeklebt werden:
Zum Zentrieren in einen Zahnstocher gesteckt
Zusammengeklebt und gesprüht. Die Zahnräder eher Messingfarben, die Kette aus Stahl
Mit schwarzem Panelliner und etwas Pigmenten "verfeinert"
und montiert
Wie gesagt, nichts Besonderes mehr, nur noch zusammenstelcken. Damit ist der Patentwagen nach exakt 3 Monaten Bauzeit fertig.
Wer mag, kann in die Gallerie wechseln. Hier: viewtopic.php?t=9352
Vielen Dank fürs Mitlesen
Rafael
OK, hiermit wären wir dann beim letzten Update meinerseits im Baubericht. Das Meiste war Zusammenstecken bereits fertiggestellter Teile (z.B. Räder).
Ein paar Kleinigkeiten vielleicht noch. Das darf man dann ruhig wörtlich nehmen. Hier sind einige Kleinteile zu sehen, die hinterher alle in Messing gehalten sein sollen:
Diese Teile zu Versäubern ist echt fummelig, aber man kommt durch
Zum Lackieren werden solche Teile bei mir auf Doppelklebeband aufgeklebt. Kann man später ganz einfach mit der Bastelklinge lösen.
Wer mag, kann die Teile hinterher im fertigen Modell suchen
Als nächstes fehlte dem Bausatz noch der "Zündschlüssel". Am Ende ist dies nichts weiter als eine Art Flügelschraube auf der Vorderseite des Sitzes im "Fußraum", welche auf der Rückseite einen Kontakt schließt. Direkt neben dem Kleinen Rad zur Regulierung der Luftzufuhr (fettes/mageres Gemisch)
Hier mein geklautes Bauteil für die Flügelschraube aus einem anderen Bausatz:
Leicht modifiziert und gesprüht
Für die Kontakte auf der Rückseite wurde ebenfalls ein Stück Plastik mit zwei Stücken Angelschnur (siehe letzter Beitrag) versehen:
Eingebaut siehts dann so aus:
Ein Leckerchen des Bausatzes hab ich mir für den Schluss aufgehoben: der Kettenantrieb. Den gibt es auf beiden Seiten des Fahrzeugs. Hier kommen wieder PE Teile zum Einsatz. Für jede Kette 3 Teile, welche dann in Schichten übereinandergeklebt werden:
Zum Zentrieren in einen Zahnstocher gesteckt
Zusammengeklebt und gesprüht. Die Zahnräder eher Messingfarben, die Kette aus Stahl
Mit schwarzem Panelliner und etwas Pigmenten "verfeinert"
und montiert
Wie gesagt, nichts Besonderes mehr, nur noch zusammenstelcken. Damit ist der Patentwagen nach exakt 3 Monaten Bauzeit fertig.
Wer mag, kann in die Gallerie wechseln. Hier: viewtopic.php?t=9352
Vielen Dank fürs Mitlesen
Rafael
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