Grumman HU-16D Albatross, Revell 1/72 (4380)

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paul-muc
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Registriert: Mo 17. Aug 2015, 10:21

Der Bausatz ist bereits 1957 von Monogram auf den Markt gebracht worden. Im Beitrag von Malle in den Bauberichten wird der Bau näher erläutert. Ich habe auf der Zeitachse bei scalemates gesehen, dass dieser Bausatz  2011 noch einmal von Monogram in neuer Box aufgelegt worden ist. Erstaunlich, dass dies immer der einzige Bausatz in diesem Maßstab ist und es noch kein adäquates Modell zu diesem attraktiven Flieger gibt.
1989 hat Revell den Bausatz aufgelegt, dieses Mal auch mit Markierungen für die Version "D" der Marineflieger. Das Deckelbild  zeigt eine farbenfrohe Maschine der SAR-Staffel (RE+502) mit Leuchtorange an Rumpf und Tragflächen. Die beigefügten Abziehbilder sind allerdings für den zurückhaltenderen Anstrich zum Zeitpunkt der Überführung (SC+102).

Die erste Arbeit war das Abschleifen aller Nieten. Leider habe ich nicht alle erwischt, was erst nach dem Auftragen der Alufarbe deutlich wurde. An anderen Stellen habe ich dagegen soviel abgenommen, dass die Vertiefungen um die Wartungsklappen herum arg flach wurden und nachgezogen werden mussten.

Die Hauptarbeit war der Aufbau des Cockpits, weil das heute ja Standard ist, auch wenn man später kaum etwas davon sieht. Also: Bodenplatte, Schott vorn und achtern, Instrumentenbrett mit Konsole, drei Sessel (Pilot, Copilot; Funker) und zwei Steuerknüppel, Arbeitsplatte für den Funker, Regal mit technischen Geräten.
Der Fahrwerkschacht im Bug war leer und hat Wände und Decke bekommen, die mit Rippen versteift wurden. Dazu kamen Bleigewichte in ausreichender Menge (ebenfalls aus einem Gardinenband), weil das Modell hecklastig ist.
Spachtelarbeiten waren an den Rumpfnähten, an Übergängen Rumpf/Tragflächen und Rumpf/Leitwerk erforderlich, besonders aber bei der Einpassung der Kanzelverglasung.
Die halbrunden Antennen am oberen Seitenleitwerk habe ich entfernt, weil die dargestellte Version sie noch nicht hatte. Dafür habe ich das Positionslicht auf dem Rumpf vor dem Seitenleitwerk ergänzt.
Verzichtet habe ich auf Klarsichteinsätze für die Positionsleuchten an den Flügelspitzen und die Auswölbungen der Fenster hinter dem Fahrwerk. Erst beim Anbringen der Abziehbilder habe ich gesehen, dass der deutschen Version auf der Steuerbordseite das letzte, runde Fenster fehlt, Es wird im Modell von Balkenkreuz verdeckt. Allerdings schließt das Klarsichtteil nicht bündig mit der Rumpfoberfläche ab, so dass das Abziebild dort eine Vertiefung. ausbildet. Hier hätte ich ebenfalls spachteln sollen. Ein anderer Fehler ist der schmale schwarze Streifen quer über die Tragflächenoberseiten. So habe ich es aus den Abbildungen im F-40 Profil geschlossen. Er muss wohl rot sein, denn Revell hat dafür rote Abziebilder vorgesehen.

Für die Grundierung habe ich eine Spraydose (Revell) genommen. Normalerweise grundiere ich nicht, aber ich dachte, dass die weiche Alufarbe dann besser hält. Alle Farben sind Enamel bis auf Aqua für schwarz.
Beim Außenanstrich habe ich mit den Fahrwerkschächten begonnen (gelb-oliv), dann  die Leitwerksflächen mit grau und beige angestrichen und die gelben Bänder an Rumpf und Tragflächen gespritzt. Die Vorderkanten von Tragflächen und Leitwerk, die Markierungsstreifen auf den Tragflächen und den Blendschutz vor der Kanzel habe ich mit schwarz gestrichen. Dann Abkleben und die Alufarbe 99 mit der Spritzpistole über alles.
Nach einigen Tagen für die Trocknung habe ich die schwarzen Rußstreifen hinter den Triebwerken aufgespritzt und später mit breitem Pinsel einen Überzug mit Parkettpolitur aufgetragen, um das Modell für die Abziehbilder vorzubereiten. Sie sind leider etwas dick und glänzen auch. Sie wurden mit Weichmacher nachbearbeitet und dann mit dem Fingernagel vorsichtig in die Rillen gedrückt.
Da ich keine Erfahrung mit den Techniken das "Alterns" habe, habe ich es mit etwas Ölfarbe in reichlich Verdünnung probiert und sie mit einem feinen Pinsel in den Vertiefungen vor den Steuerflächen aufgetragen. Das Ergebnis war leider nicht so überzeugend. Die Mischung hat sich auch da breitgemacht, wo sie gar nicht hin sollte. Außerdem hat sie an einer Stelle die Farbschicht angelöst. Ich habe dann die Vertiefungen um die Wartungsklappen und einige Schweißnähte mit Bleistift nachgezogen, was auf Silber einen dezenten Effekt ergibt.
Zum Abschluss habe ich noch einmal die Spritzpistole benutzt, um das Modell mit halbmattem Klarlack zu versiegeln. Ich habe glänzend und matt zu gleichen Anteilen gemischt und das Ergebnis sieht ganz gut aus, weil es auch dem Alu den strahlenden Glanz nimmt.  Ein Vorteil des Aluanstrichs ist sicherlich, dass ein Silbern der Abziehbilder nicht sichtbar ist.
Zum Ende hin tauchte dann noch ein Problem auf: Beim Abziehen des Films der Abdeckflüssigkeit (Mr. Masking) von den Klarsichtteilen zeigte sich, dass der Grundierer wohl mit dem Abdeckfilm reagiert oder diesen teilweise sogar durchdrungen hatte. Der Film konnte deshalb nicht einfach abgezogen werden, sondern musste abgekratzt werden (Zahnstocher). Das hat natürlich Spuren auf den Klarsichtteilen hinterlassen, was mit Micromesh behoben werden musste, aber nicht ganz gelang. Besonders die Frontverglasung hat gelitten und letztlich musste ich mit Klebeband und Pinsel nachbessern.
Danach noch der Einbau des Fahrwerks und die Antennen gespannt (Kupferdraht 0,2 mm) und voilá, hier ist der stolze Vogel mit weitgebreiteten Schwingen.
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Grund: Bilder eingebunden anstatt Anhang
MoonLoon
Beiträge: 311
Registriert: So 19. Jul 2015, 11:36

Hallo paul-muc,

Der Albatross gefällt mir :thumbup:.
Die Mühe mit dem Cockpiteinbau hätte ich bestimmt mehr gelohnt, wenn davon mehr auf Detailphotos zu sehen gewesen wäre.
Macht sich aber trotzdem gut fürs Ego ;).
Die Abgasspuren sind vielleicht geringfügig übertrieben.
Hast Du den Hintergrund (Bodenplatten/Hangartüren) selber gebaut, oder ist das gekauft?

Viele Grüsse,
---o-O-o---
MoonLoon
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paul-muc
Beiträge: 1641
Registriert: Mo 17. Aug 2015, 10:21

Servus MoonLoon, danke für den Kommentar.
Für die Bodenplatte habe ich die Innenseiten von Kellog's Corn Flakes Schachteln genommen und aneinander gestückelt. Das Raster ist 9x6  cm, so dass eine Vorder-/Rückseite eine Platte von 18x24 cam ergibt. Mehrere sind dann mit Tesafilm auf der Rückseite zu einer großen Platte zusammen gefügt. Die Teerfugen sind mit unsicherer Hand mit einem Filzstift gezogen, Reifenspuren und Ölflecken mit dünner schwarzer Tusche aufgetragen. Dazu die gesprungenen Ecken.
Für die Rückwand habe ich am Tag der Bundeswehr in Neuburg a.D. eine Wartungshalle fotografiert, einmal gespiegelt, dabei leicht verändert, so dass es kein exaktes Spiegelbild ist und beide auf DIN A 3 ausgedruckt und auf dicken Karton aufgezogen. Zufällig ist die Tür in dem roten Abschnitt etwas höher als Körpergröße und so passt das für den 72er Maßstab. Das Foto wurde an einem Regentag gemacht, ist also nicht optimal. Ich habe Bilder auch auf
http://airfixtributeforum.myfastforum.o ... 3b3d966516
eingestellt. Da kommt die Halle besser zur Wirkung. Wenn Du mir Deine E-Mail-Adresse gibst (PM), könnte ich Dir die Fotos zuschicken.
MoonLoon
Beiträge: 311
Registriert: So 19. Jul 2015, 11:36

Hallo paul-muc,

Bei den Dioramen hatte ich anfangs des Jahres ein Thema über die Darstellung erstellt, bei denen Du meine bescheidenen Versuche anschauen kannst :oops:.
Die Idee mit den Hangartüren - Abphotographieren ist nicht schlecht :D, allerdings müsste das Seitenruder von der Höhe her "draussen bleiben" :shock:(?) und jobbt daher nicht.
Aber die Anregung würde ich gerne übernehmen.

Viele Grüsse,
MoonLoon
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