Werkzeuge und Hilfsmittel - Tipps für Airbrush-Anfänger
Verfasst: Fr 8. Mai 2015, 13:34
Mit diesem Thread möchte ich den Anfängern im Airbrushbereich einige Werkzeuge, Hilfsmittel und Vorgehensweisen vorstellen, die ich mir im Laufe der Jahre angeeignet habe und mit denen ich gute Erfahrungen gemacht habe. Dieser Post erhebt weder Anspruch auf Vollständigkeit noch gibt es eine Garantie, dass sich meine Erfahrungen bei anderen 1 zu 1 umsetzen lassen. Das ein oder andere wurde sicherlich hier im Forum schon beschrieben.
Ich fange mal mit dem Thema Sicherheit und hier mit der eigenen körperlichen Unversehrtheit an. Wer mit lösungsmittelhaltigen Farben wie z.B. den Enamel-Farben von Revell oder den hochverdünnten Metallic-Farben von Alclad II arbeitet, sollte darauf achten, dass er in einem gut durchlüfteten Raum arbeitet, im besten Fall eine Absauganlage sein Eigen nennt und einen Atemschutz verwendet, um sich vor den Lösungsmitteln im Sprühnebel zu schützen.
Ich empfehle hier die Atemschutzmaske von 3M mit Filteraufsätzen für organische bzw. anorganische Lösungsmittel.
Wenn wir gerade bei Lösungsmitteln sind. Ein an vielen anderen Stellen hier im Forum empfohlenes Reinigungsmittel zur Vorbereitung der Oberflächen für die Grundierung ist Isopropanol. Gelegentlich liest man auch, dass man dies einfach in der Apotheke bekommt. Dies ist richtig, allerdings kriegt man es dann auch in homöopathischen Mengen zu Apothekenpreisen (meine Erfahrung: 100 ml für 3,80 €). Man kann Isopropanol auch in diesem Internet für unter 10 € für 1 Liter kriegen. Wie z.B. dieses hier:
Ebenfalls sehr empfehlenswert für die Arbeit mit der Airbrush sind Gummihandschuhe. Die verhindern zum einen Fettabdrücke auf der Oberfläche und schützen die Hand vor Sprühnebel. Die Handschuhe gibt es im Konsum oder in Drogeriemärkten für um und bei 5 €/50 Stück. Praktisch daran find ich auch, dass man nach der Arbeit den Abfall (wie QTips zum Reinigen, Zewa, Abklebeband..) einfach in die Hand nehmen kann und mit dem Ausziehen des Handschuhs alle Reste sauber "verpackt" hat.
Kleine Teile, die lackiert werden sollen, lassen sich sehr gut mit Krokodilsklemmen, die an halbierten Schaschlikspießen montiert wurden, festhalten. Die Halter werden nach der Lackierung einfach in Styropor gesteckt. Die Krokodilsklemmen gibt es beim großen C. Überrascht war ich, dass die 10er Packung mit den vorkonfektionierten Kabeln günstiger war als die 10 einzelnen Klemmen. Also habe ich die günstigere Variante genommen und die Klemmen "entkabelt". Styropor findet sich in unterschiedlichster Form in fast jedem Karton.
Der Gerät oder "Ich kann nicht mehr ohne" - Durch Zufall entdeckte ich in einem Modellbaugeschäft den elektrischen Farbmixer von Trumpeter für knapp 8 €. Da ich mir bis dahin immer mit Zahnstochern o.ä. geholfen hatte, um die Enamel- und später die Aqua-Farben von Revell oder Humbrol umzurühren, setzte ich große Hoffnungen in das Gerät. Und ich wurde nicht enttäuscht. Seitdem ich den Mixer nutze, kriege ich die Farbpigmente gleichmäßig durchgerührt. In meinen Augen absolut empfehlenswert.
Die Reinigung des Rührstabs ist bei wasserbasierten Acrylfarben wie den Aquas denkbar einfach: Rührstab in ein Glas mit Wasser, anmachen, nach ein paar Sekunden ist die Farbe ab. Wer Enamalfarben damit aufrührt, nimmt ein Papierküchentuch und reibt die Farbe damit ab. Anschließend nimmt man noch eine geeignete Reinigungsflüssigkeit und entfernt die letzten Farbreste.
ACHTUNG: Wer den Rührstab in Farbdosen aus Glas wie z.B. bei der Revell Grundierung verwendet, sollte darauf aufpassen, nicht die Glaswand bei eingeschaltetem Rührer zu berühren. Dann kann es u.U. passieren, das ein kleines Stück Glas herausbricht und sich die Farbe über den Arbeitsplatz ergießt. Ist mir schon zweimal passiert. Deshalb der Hinweis.
Ebenfalls empfehlenswert ist es, sich einen Spritzschutz aus einem ABS-Streifen mit 0,5 mm Stärke zu bauen. Wenn man nämlich beim Rühren den rotierenden Rührstab rauszieht oder hoch und runter bewegt, bewirken Fliehkräfte interessante Farbsprengsel z.B. auf den Händen oder dem Schwiegermutterbesuchshemd.
Nach dem Rühren ist vor dem Sprühen. Wie kommt die Farbe aus dem Farbnapf in die Pistole? Gebräuchlich sind Pipetten aus Kunststoff, die auch von Revell als Zubehör angeboten werden. Ich finde allerdings, dass die Pipetten in der Handhabung recht ungenau (z.B. beim Mischen) und bei Farben mit hoher Viskosität wie den Revell Aquas auch unpraktisch sind. Ich verwende hierfür handelsübliche Einwegspritzen mit Kanülen aus der Apotheke, wie ich es an anderer Stelle hier im Forum schon mal beschrieben hatte. Ein Set aus Spritze und Kanüle kostet ca. 80 Cent. Ich mische i.d.R. im Verhältnis 1:1, d.h. ein Teil Verdünnung auf ein Teil Farbe. Ich ziehe zunächst die gewünschte Menge Verdünnung auf, anschließend ziehe ich die gleiche Menge Farbe nach. Dann ziehe ich den Kolben der Spritze zurück und vermische Farbe und Verdünnung durch Schütteln. Anschließend drücke ich die Farbe durch die Kanüle in den Farbbecher der Airbrush.
Wohin mit überschüssiger Farbe? Wenn es sich um reine Farbe handelt, ziehe ich die Restmenge mit der Spritze aus dem Farbbecher und gebe diese wieder zurück in die Farbdose. Bei angemischten Farben nutze ich leere Gläser wie z.B. von aufgebrauchter Revell-Grundierung, kleine Marmeladengläser oder Gläschen aus dem Aquariumsbedarf (siehe Bild).
Die Reinigung der Airbrush-Pistole sollte jedem ein Anliegen sein, denn nur so hat man lange was von seinem Werkzeug. Ein Vorteil der Revell Aquas und anderen Acrylfarben ist die Wasserlöslichkeit. Das vereinfacht den Reinigungsprozess erheblich. Wer den Farbauftrag geschickt wählt, kommt auch mit weniger Reinigungsvorgängen zwischen den verschiedenen Farben aus. Bei Enamel-Farben ist die Reinigung in meinen Augen bedeutend aufwendiger, da man hier mit Wasser nicht sehr weit kommt. Ich verwende hier immer den Airbrushreiniger von Revell. Ich empfehle an dieser Stelle, dass man wenigstens am Ende der Airbrusharbeiten die Pistole einmal demontiert und die Teile gründlich reinigt. Für den dünnen Farbkanal kann man Pfeifenreiniger verwenden. Ich greife hier lieber auf Airbrush-Reinigungsbürsten zurück. Die gibt es in unterschiedlichen Größen.
Das war es für heute. Wer Fragen und Anmerkungen dazu hat, gerne per PN an mich. Schönes Wochenende allerorten.
Ich fange mal mit dem Thema Sicherheit und hier mit der eigenen körperlichen Unversehrtheit an. Wer mit lösungsmittelhaltigen Farben wie z.B. den Enamel-Farben von Revell oder den hochverdünnten Metallic-Farben von Alclad II arbeitet, sollte darauf achten, dass er in einem gut durchlüfteten Raum arbeitet, im besten Fall eine Absauganlage sein Eigen nennt und einen Atemschutz verwendet, um sich vor den Lösungsmitteln im Sprühnebel zu schützen.
Ich empfehle hier die Atemschutzmaske von 3M mit Filteraufsätzen für organische bzw. anorganische Lösungsmittel.
Wenn wir gerade bei Lösungsmitteln sind. Ein an vielen anderen Stellen hier im Forum empfohlenes Reinigungsmittel zur Vorbereitung der Oberflächen für die Grundierung ist Isopropanol. Gelegentlich liest man auch, dass man dies einfach in der Apotheke bekommt. Dies ist richtig, allerdings kriegt man es dann auch in homöopathischen Mengen zu Apothekenpreisen (meine Erfahrung: 100 ml für 3,80 €). Man kann Isopropanol auch in diesem Internet für unter 10 € für 1 Liter kriegen. Wie z.B. dieses hier:
Ebenfalls sehr empfehlenswert für die Arbeit mit der Airbrush sind Gummihandschuhe. Die verhindern zum einen Fettabdrücke auf der Oberfläche und schützen die Hand vor Sprühnebel. Die Handschuhe gibt es im Konsum oder in Drogeriemärkten für um und bei 5 €/50 Stück. Praktisch daran find ich auch, dass man nach der Arbeit den Abfall (wie QTips zum Reinigen, Zewa, Abklebeband..) einfach in die Hand nehmen kann und mit dem Ausziehen des Handschuhs alle Reste sauber "verpackt" hat.
Kleine Teile, die lackiert werden sollen, lassen sich sehr gut mit Krokodilsklemmen, die an halbierten Schaschlikspießen montiert wurden, festhalten. Die Halter werden nach der Lackierung einfach in Styropor gesteckt. Die Krokodilsklemmen gibt es beim großen C. Überrascht war ich, dass die 10er Packung mit den vorkonfektionierten Kabeln günstiger war als die 10 einzelnen Klemmen. Also habe ich die günstigere Variante genommen und die Klemmen "entkabelt". Styropor findet sich in unterschiedlichster Form in fast jedem Karton.
Der Gerät oder "Ich kann nicht mehr ohne" - Durch Zufall entdeckte ich in einem Modellbaugeschäft den elektrischen Farbmixer von Trumpeter für knapp 8 €. Da ich mir bis dahin immer mit Zahnstochern o.ä. geholfen hatte, um die Enamel- und später die Aqua-Farben von Revell oder Humbrol umzurühren, setzte ich große Hoffnungen in das Gerät. Und ich wurde nicht enttäuscht. Seitdem ich den Mixer nutze, kriege ich die Farbpigmente gleichmäßig durchgerührt. In meinen Augen absolut empfehlenswert.
Die Reinigung des Rührstabs ist bei wasserbasierten Acrylfarben wie den Aquas denkbar einfach: Rührstab in ein Glas mit Wasser, anmachen, nach ein paar Sekunden ist die Farbe ab. Wer Enamalfarben damit aufrührt, nimmt ein Papierküchentuch und reibt die Farbe damit ab. Anschließend nimmt man noch eine geeignete Reinigungsflüssigkeit und entfernt die letzten Farbreste.
ACHTUNG: Wer den Rührstab in Farbdosen aus Glas wie z.B. bei der Revell Grundierung verwendet, sollte darauf aufpassen, nicht die Glaswand bei eingeschaltetem Rührer zu berühren. Dann kann es u.U. passieren, das ein kleines Stück Glas herausbricht und sich die Farbe über den Arbeitsplatz ergießt. Ist mir schon zweimal passiert. Deshalb der Hinweis.
Ebenfalls empfehlenswert ist es, sich einen Spritzschutz aus einem ABS-Streifen mit 0,5 mm Stärke zu bauen. Wenn man nämlich beim Rühren den rotierenden Rührstab rauszieht oder hoch und runter bewegt, bewirken Fliehkräfte interessante Farbsprengsel z.B. auf den Händen oder dem Schwiegermutterbesuchshemd.
Nach dem Rühren ist vor dem Sprühen. Wie kommt die Farbe aus dem Farbnapf in die Pistole? Gebräuchlich sind Pipetten aus Kunststoff, die auch von Revell als Zubehör angeboten werden. Ich finde allerdings, dass die Pipetten in der Handhabung recht ungenau (z.B. beim Mischen) und bei Farben mit hoher Viskosität wie den Revell Aquas auch unpraktisch sind. Ich verwende hierfür handelsübliche Einwegspritzen mit Kanülen aus der Apotheke, wie ich es an anderer Stelle hier im Forum schon mal beschrieben hatte. Ein Set aus Spritze und Kanüle kostet ca. 80 Cent. Ich mische i.d.R. im Verhältnis 1:1, d.h. ein Teil Verdünnung auf ein Teil Farbe. Ich ziehe zunächst die gewünschte Menge Verdünnung auf, anschließend ziehe ich die gleiche Menge Farbe nach. Dann ziehe ich den Kolben der Spritze zurück und vermische Farbe und Verdünnung durch Schütteln. Anschließend drücke ich die Farbe durch die Kanüle in den Farbbecher der Airbrush.
Wohin mit überschüssiger Farbe? Wenn es sich um reine Farbe handelt, ziehe ich die Restmenge mit der Spritze aus dem Farbbecher und gebe diese wieder zurück in die Farbdose. Bei angemischten Farben nutze ich leere Gläser wie z.B. von aufgebrauchter Revell-Grundierung, kleine Marmeladengläser oder Gläschen aus dem Aquariumsbedarf (siehe Bild).
Die Reinigung der Airbrush-Pistole sollte jedem ein Anliegen sein, denn nur so hat man lange was von seinem Werkzeug. Ein Vorteil der Revell Aquas und anderen Acrylfarben ist die Wasserlöslichkeit. Das vereinfacht den Reinigungsprozess erheblich. Wer den Farbauftrag geschickt wählt, kommt auch mit weniger Reinigungsvorgängen zwischen den verschiedenen Farben aus. Bei Enamel-Farben ist die Reinigung in meinen Augen bedeutend aufwendiger, da man hier mit Wasser nicht sehr weit kommt. Ich verwende hier immer den Airbrushreiniger von Revell. Ich empfehle an dieser Stelle, dass man wenigstens am Ende der Airbrusharbeiten die Pistole einmal demontiert und die Teile gründlich reinigt. Für den dünnen Farbkanal kann man Pfeifenreiniger verwenden. Ich greife hier lieber auf Airbrush-Reinigungsbürsten zurück. Die gibt es in unterschiedlichen Größen.
Das war es für heute. Wer Fragen und Anmerkungen dazu hat, gerne per PN an mich. Schönes Wochenende allerorten.