Zwei Fragen zu den Email-Farben

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Hawkwing
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Hallöchen miteinander!

Als ziemlicher Anfänger im Bereich des Bemalens bin ich bei dem Bau meiner ersten Modelle primär über zwei Dinge gestolpert, zu denen ich selbst nach einer relativ ausführlichen Google- und Foren-Suche keine wirkliche Antwort gefunden habe.

Zunächst einmal zum Ist-Zustand: Ich bemale meine Modelle mit den klassischen Email-Farben von Revell in den Blechdöschen und trage die Farbe mit Pinsel auf. Also kein Airbrush oder dergleichen vorhanden. Verdünnen tue ich sie mit dem Color Mix von Revell, auch wenn ich mir beim Mischverhältnis (gerade je nach Farbe) an manchen Stellen noch etwas unsicher bin.

Nun zu meinen Fragen:

1) Womit kann ich die Farbschicht am besten versiegeln? Da ich keine Airbrush habe, fallen Lösungen in der Richtung schon einmal weg und mit dem Pinsel würde ich Klarlack auch nicht wirklich gerne aufbringen wollen. Es gibt ja diverse Klarlacke in Extra-Dosen, doch welcher davon würde die Email-Farben nicht angreifen? Ich habe an mehreren Stellen im Internet gelesen, dass Enamel-basierte Lacke auf Acrylfarben keine Probleme machen würden, umgekehrt aber schon. Also würden die durchsichtigen Revell Spray Colors denke ich mal auch wegfallen, oder? Und wenn ja, womit versiegelt ihr dann eure Email-Farben?

2) Mir ist beim Bemalen an manchen Stellen aufgefallen, dass die eigentlichen matten Farben einen seltsamen Glanz oder Schein aufweisen. Hier mal ein Beispiel dafür. Dieser Schein ist ziemlich subtil und fällt auch nur bei direkter Beleuchtung wirklich negativ auf, trotzdem würde ich ihn gerne vermeiden wollen, wenn es geht.

Hängt das eventuell damit zusammen, dass ich die Farben im Vorfeld nicht gut genug durchschüttel / mixe? Ich hatte etwas Ähnliches schon einmal, aber mittlerweile achte ich eigentlich darauf, die Farben vor der Benutzung ordentlich durchzuschütteln. Oder hängt das mit meinem Verdünnungsverhältnis zusammen?

Ich vermute ja, dass ich den Schein / Glanz mit einer versiegelnden, durchsichtigen Lackschicht bestimmt auch wegkriegen würde, aber da kommt dann wieder mein Problem aus 1) zum Tragen und ich nicht weiß, was ich dafür genau nehmen soll.

Ich hoffe sehr, dass ich euch genug Informationen gegeben habe und dass ich euch mit meinen Anfängerfragen nicht zu sehr auf den Geist gehe, gerade weil es zu diesem Thema anscheinend schon haufenweise Threads gibt. Leider konnte ich bei keinem von ihnen eine Lösung finden. :(

Auf jeden Fall bedanke ich mich schon einmal im Voraus für eure Hilfe und wünsche euch allen einen schönen Tag!

mfg Hawkwing
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LXD
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Hallo Hawkwing,

zum ersten Punkt kann nichts beitragen, da ich kaum noch mit Enamels arbeite. Aber andere Kollegen hier durchaus, die können dir vielleicht weiterhelfen.

zu Punkt 2: das dürfte eher dem Unstand der Pinsellackierung geschuldet sein. Mit einem Pinsel wirst du immer gewisse Unregelmäßigeiten beim Farbauftrag haben und entsprechend trocknet der Lack dann an manchen Stellen anders aus. Ein Finish aus der Sprühdose könnte eventuell tatsächlich helfen. Wobei das auf dem Foto schon sehr gut ausschaut für eine Pinselbemalung :thumbup: Und so ein paar kleinere Unregelmäßigkeiten können ein Modell ja durchaus auch lebendiger wirken lassen. Ein absolut ebenmäßiges Lackbild wirst du aber nur mit einer Spritzlackierung hinbekommen.
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paul-muc
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Zu 1):
Du könntest den Bodenglänzer nehmen, der hier schon häufiger genannt wurde. Zum Beispiel Emsal (oder Erdal?). Ich nehme Mellerud Parkett Glanz Versiegelung. Den kannst du mit einem breiten Pinsel gut auftragen. Er sorgt für einen schwachen Glanz auf der ansonsten matten und irgendwie toten Oberfläcche. Du musst allerdings aufpassen, dass sich an den tieferen Stellen keinen Nasen bilden und Überschuss sofort mit dem Pinsel aufnehmen. Der Glänzer sorgt auch für eine Egalisierung der Oberfläche, was beim Auftragen der Abziebilder hilft.

Zu 2):
Es reicht nicht, nur zu schütteln. Du musst den Bodensatz gut aufrühren, bis du keine Klümpchen mehr am Zahnstocher hast. Der Glanz auf dem Modell kommt vielleicht auch vom Anfassen. Matte Farben werden dann glänzend. Der Effekt verschwindet beim Versiegeln.

Die Bemalung in dem Beispiel ist ja nicht schlecht. Viel Erfolg beim Finish!
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Hawkwing
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LXD hat geschrieben: Sa 15. Mai 2021, 17:40Ein Finish aus der Sprühdose könnte eventuell tatsächlich helfen. Wobei das auf dem Foto schon sehr gut ausschaut für eine Pinselbemalung :thumbup: Und so ein paar kleinere Unregelmäßigkeiten können ein Modell ja durchaus auch lebendiger wirken lassen. Ein absolut ebenmäßiges Lackbild wirst du aber nur mit einer Spritzlackierung hinbekommen.
Das "lebendige" würde ich am liebsten durch das Weathering reinbringen, aber so weit bin ich laaaaange noch nicht. Aktuell würde es mir schon reichen, eine vernünftige Farbschicht hinzubekommen x)
Mich wundert es bei diesem Glanz bzw. Schein nur, dass ich ihn nicht an allen Stellen habe, selbst bei den gleichen Farben. Bei der Außenseite des Flügels ist es z.B. nicht: Klick. Oder bei der Unterseite der Maschine.

Bevor ich jetzt aber mit weiteren Farbschichten versuche, den Schimmer loszuwerden, wollte ich mich erst mal wegen einem passenden Varnish hier erkundigen. :)
paul-muc hat geschrieben: Sa 15. Mai 2021, 18:29 Zu 1):
Du könntest den Bodenglänzer nehmen, der hier schon häufiger genannt wurde. Zum Beispiel Emsal (oder Erdal?). Ich nehme Mellerud Parkett Glanz Versiegelung. Den kannst du mit einem breiten Pinsel gut auftragen. Er sorgt für einen schwachen Glanz auf der ansonsten matten und irgendwie toten Oberfläcche. Du musst allerdings aufpassen, dass sich an den tieferen Stellen keinen Nasen bilden und Überschuss sofort mit dem Pinsel aufnehmen. Der Glänzer sorgt auch für eine Egalisierung der Oberfläche, was beim Auftragen der Abziebilder hilft.
Ich bin irgendwie mega nervös, was das Auftragen so einer Schicht mit dem Pinsel angeht. Rein intuitiv kommt mir eine Spraydose irgendwie ... natürlicher für den Job vor. Bei einem Pinsel muss ich immer an Pinselstriche usw. denken, während mir etwas Gesprühtes gleichmäßiger vorkommt. Fairerweise habe ich es noch nie probiert, weswegen ich hier auch nur von meinem Bauchgefühl reden kann. Lässt sich das Zeug denn so gut und gleichmäßig mit einem Pinsel auftragen? Das fände ich echt krass, gerade von meiner (noch sehr geringen) Erfahrung mit dem Pinsel ausgehend. Nicht, dass ich deinen Tipp in Frage stellen würde, ich zweifele nur meine eigenen Fähigkeiten dahingehend an. x) Ich habe einfach das Gefühl, dass ein Spray-Varnish ... einfacher wäre.
Zu 2):
Es reicht nicht, nur zu schütteln. Du musst den Bodensatz gut aufrühren, bis du keine Klümpchen mehr am Zahnstocher hast.
Ich habe mir extra deswegen ein paar Agitatorkugeln besorgt, um die Farbpigmente am Boden beim Schütteln "in Bewegung zu bringen". Aber vermutlich sollte ich neben dem auch noch ein paar Mal durchrühren, das könnte bestimmt nicht schaden.
Der Glanz auf dem Modell kommt vielleicht auch vom Anfassen. Matte Farben werden dann glänzend.
Diese Erfahrung hatte ich bei meinem ersten Modell gemacht und behandele dieses seitdem extrem pingelig, um genau das zu vermeiden. x)
Deswegen hat mich der Glanz auch so verwundert, da ich es nach dem Anstreichen für mehrere Tage überhaupt nicht angefasst habe, geschweige denn an den frisch gestrichenen Flächen.
Der Effekt verschwindet beim Versiegeln.
Das hatte ich mir tatsächlich erhofft, von daher freut es mich sehr, das zu hören. :) Fragt sich jetzt nur noch, was ich genau dafür nehme.

Auf jeden Fall schon mal vielen Dank an euch beide!
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Aktvetos
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Es gibt verschiedene Wege. Der eine versiegelt, der andere nicht. Der eine mattiert am Ende, der andere nicht.
Auch ist darauf zu achten, das ein am Ende versiegeln, Farben leicht ändern kann. Besonders kenne ich diesen Effekt mit der Verwendung von Pigmenten. Wenn du schon Weathering ansprichst, wirst du Pigmente sicher irgendwann mal testen/verwenden.
Wann ich persönlich ein versiegeln für nötig halte, sind Sachen die man öfter mal angreift. Vielleicht sogar "bespielt" werden, wie Tabletop Sachen. Bei Standmodellen(ich baue eigentlich fast nur matt/alt) versiegele ich maximal Decals mit Mattlack. Ansonsten wird gebrusht und da sind matte Farben, auch matt. Zumindest jene, die ich verwende, lege hier nicht meine Hand für jeden Hersteller ins Feuer ;)

Dann sprichst du öfters die Farbschichten an, gleichmäßiger Auftrag, keine Pinselstriche, ob nicht Spraydosen besser wären. Richtige, wichtige Gedankengänge die sich jeder stellt der dieses Hobby länger betreiben möchte. Aber lass mich deinen Gedankengang weiter fortsetzen, warum nicht den Schritt der Spray´s überspringen und gleich über eine Airbrush nachdenken? Nach rund 20 Dosen Spray, hast den Gegenwert einer Pistole samt Kompressor versprüht.
Ein leichter Glanz kann auch entstehen, wenn Farbschichten unregelmäßig dick/dünn aufgetragen werden. Auch etwas das eher mit Pinsel passiert als mit einer Airbrush/Spraydose. An dickeren Stellen sind dann einfach mehr Farbpigmente die Licht reflektieren können = Glanz.
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Hawkwing
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Aktvetos hat geschrieben: So 16. Mai 2021, 11:26Bei Standmodellen(ich baue eigentlich fast nur matt/alt) versiegele ich maximal Decals mit Mattlack. Ansonsten wird gebrusht und da sind matte Farben, auch matt. Zumindest jene, die ich verwende, lege hier nicht meine Hand für jeden Hersteller ins Feuer ;)
Ich möchte hauptsächlich versiegeln, um für die Decals und für einen Line Wash eine entsprechend glatte und ebene Grundfläche zu haben. Gerade der Wash hat sich bei einem Test auf normal getrockneter Farbe ohne Versiegelung als Fehlschlag erwiesen. Deswegen wollte ich das auch noch mal mit einer glatteren und geschützten Oberfläche probieren. Und natürlich, um ein einheitliches Finish am Ende zu bekommen.
Dann sprichst du öfters die Farbschichten an, gleichmäßiger Auftrag, keine Pinselstriche, ob nicht Spraydosen besser wären. Richtige, wichtige Gedankengänge die sich jeder stellt der dieses Hobby länger betreiben möchte. Aber lass mich deinen Gedankengang weiter fortsetzen, warum nicht den Schritt der Spray´s überspringen und gleich über eine Airbrush nachdenken? Nach rund 20 Dosen Spray, hast den Gegenwert einer Pistole samt Kompressor versprüht.
Eine Airbrush möchte ich mir über kurz oder lang tatsächlich mal holen, auch wenn mir die Investition aktuell noch etwas zu groß wäre, gerade nachdem ich erst Anfang des Jahres wieder ins Hobby eingestiegen bin und quasi alle neu kaufen musste. Mich würde aktuell nur eine Lösung reizen, die die Zeit bis dahin überbrücken würde. ^^

Bei Spraydosen ging es mir tatsächlich aber nicht um das Färben des Modells, sondern nur ums Versiegeln. Für das Endfinish würde eine Dose denke ich mal schon recht lange halten, gerade weil ich aktuell nur kleinere Modelle im Maßstab 1:72 baue. Deswegen habe ich initiell auch an die farblosen Spray Colors von Revell selber gedacht, da sie in einer praktischen Dose kommen und ich sie ja eh nur für den Endfinish benutzen würde. Dann habe ich aber im Internet gelesen, dass die Email-Farben nicht darauf klarkommen würden und wollte deswegen fragen, ob das wirklich stimmt und was ich stattdessen nehmen könnte, das die Farben nicht angreift.
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Aktvetos
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Das Problem das Washes nicht richtig ab/verlaufen, kenne ich nur vom Pinselmalen. Klar, das Wash läuft den Pinselstrichen nach. Oft erkennt man die mit freien Auge nicht mal, aber sie sind da. Wieder ein Argument mehr für Spray und/oder Airbrush ;)
Und ja, ich washe auf Mattfarben, ohne Versiegelung, funktioniert wunderbar, solang ich die Farben brushe. Wie geschrieben, ich versiegele nur Decals mit Mattlack und auch nur die Stellen wo sie aufgebracht sind.

Die Frage die sich mir aufwirft, warum versteifst du dich so aufs versiegeln?
Wegen Wash und Decals?

Beim Revell Spray kann ich dir nicht helfen, ich verwende keinerlei Revellfarben, egal welcher Basis. Was ich dir aber sagen kann, aus einigen Foren, Youtubern, etc... was bei einigen klappt, geht bei anderen nicht. Der eine nimmt Lack aus dem Baumarkt, der nächste probiert das und ruiniert sich seine Deckschicht. Da muss jeder seinen Weg, seine Hersteller und seine Kombinationen finden.
Mein Weg ist: Ich brushe matt, washe, altere, hau Pigmente drauf und versiegele nur Decals mit Mattlack. Der Rest bleibt einfach ohne Versiegelung. Weil es mir auch passiert ist, das z.B. Pigmente plötzlich wesentlich dunkler waren, nachdem sie mit Mattlack versiegelt wurden. Also lass ich das versiegeln weg.
Rein vom Verständnis her, sollte aber der Revellspray(Acryl/Wasserbasis) keine Enamel(Alkoholbasis) angreifen. Die Enamelschicht sollte nur gut durch getrocknet sein und die Mattlack Schicht sparsam und dünn aufgetragen werden. Allerdings, selbst noch nicht getestet, keine Garantie das es wirklich geht. Wie oben geschrieben, was bei einem funktioniert, geht bei einem anderen fürchterlich in die Hose :D
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Aktvetos hat geschrieben: Mo 17. Mai 2021, 13:21 ...

Wie oben geschrieben, was bei einem funktsioniert, geht bei einem anderen fürchterlich in die Hose :D
Da stimme ich zu😎

Gruß der Bert
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LXD
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Aktvetos hat geschrieben: Mo 17. Mai 2021, 13:21 Rein vom Verständnis her, sollte aber der Revellspray(Acryl/Wasserbasis) keine Enamel(Alkoholbasis) angreifen.
Vorsicht! Enamels sind nicht mit Alkohol verdünnbar, sondern mit Testbenzin. Genauso sind Acrylsprays selten auf Wasserbassis, das darf man nicht mit den Acryl-Aquas zum Pinseln/Airbrushen verwechseln. In den Sprays kann alles mögliche als Verdünnung drin sein, daher ist Hawkwings Sorge der Unverträglichkeit nicht unbegründet. Tamiya TS Sprühlacke z.B. sind auch Acrylfarben, sind aber ziemlich aggressiv und können andere Lacke und Decals angreifen. Womit ich gute Erfahrungen gemacht habe, ist der TopCoat von Gunze, gibts in matt, seidenmatt und glänzend. Vermutlich würde auch ein Baumarkt-Lackspray gehen, im Zweifel vorher an einem Probestück testen.
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Aktvetos
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Und da ist sie schon, die Ausnahme, wann etwas nicht geht :D
Ja, alle Tamiya Farben, so auch die X- sind ja meines Wissens nach keine reinen Wasserbasierten Acrylfarben. Merkt man dann, wenn man zu viel mit Wasser verdünnt. Aber einem gewissen Mischverhältnis lösen sich die Pigmente vom Bindemittel. Das klappt dann mit dem Hauseigenen Verdünner, da trennt sich nichts. Und der riecht nach viel, aber nicht nach Wasser :D
Daher komm ich wieder auf meinen Satz zurück: Deinen Weg finden und probieren, wie es klappt. Jeder findet seinen Weg. Meiner klappt mit Tamiyafarben der X-Reihe und Vallejo Modellair.
Und ja, solang man sich nicht sicher ist, testen, testen, probieren und nochmal testen :D
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Hawkwing
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Aktvetos hat geschrieben: Mo 17. Mai 2021, 13:21Die Frage die sich mir aufwirft, warum versteifst du dich so aufs versiegeln?
Wegen Wash und Decals?
Hauptsächlich deswegen, ja. Bei meinem ersten Modell habe ich die Decals einfach so auf die normale Farbe aufgebracht, jedoch spiegeln sie ziemlich. Silbern würde ich es noch nicht nennen, aber sie reflektieren das Licht ziemlich stark und stechen von der Farbe sehr heraus. Im Internet las ich dann, dass das an der relativen rauen Farbschicht liegen würde und dass man vor dem Anbringen der Decals immer erst die Oberfläche angleichen sollte. Eine zweite Schicht Versiegelung danach würde sie dann zusätzlich noch schützen und die gesamte Oberfläche des Modells zusammenbringen.

Auch bei Washes habe ich gelesen, dass eine Versiegelung sehr viel bringen würde, gerade was das Verlaufen des Washes und das saubere Entfernen des Überschusses angeht. Da ich Enamel-Farben benutze, habe ich einen Acryl-basierten Wash benutzt (Ich habe gelesen, dass man immer entgegengesetzt arbeiten soll: Acryl-Farben -> Enamel-Wash / Enamel-Farben -> Acryl-Wash), der jedoch extrem gut an der Farbschicht haften blieb und sich quasi überhaupt nicht rückstandslos entfernen ließ. Ich habe allgemein gelesen, dass Öl-Washes besser sein sollen, aber weil ich an sich ja eh mit Enamel-Farben arbeite, fallen die ja aktuell für mich weg, wenn ich das richtig verstehe.
Beim Revell Spray kann ich dir nicht helfen, ich verwende keinerlei Revellfarben, egal welcher Basis. Was ich dir aber sagen kann, aus einigen Foren, Youtubern, etc... was bei einigen klappt, geht bei anderen nicht. Der eine nimmt Lack aus dem Baumarkt, der nächste probiert das und ruiniert sich seine Deckschicht. Da muss jeder seinen Weg, seine Hersteller und seine Kombinationen finden.
Ja, das war quasi auch meine Erfahrung mit diversen Foren und Threads, die ich im Vorfeld gelesen hatte. ^^ Leider scheint man auch nicht mehr so viel zu den alten Email-Farben zu finden, da die meisten Leute entweder komplett von Revell weg sind oder auf die Aqua Colors umgestiegen sind. Ich dachte nur, dass es hier im Forum vielleicht durch Zufall auch noch jemanden geben würde, der mit den Email-Farben arbeitet und weiß, was man mit relativer Sicherheit für sie nehmen kann.
LXD hat geschrieben: Mo 17. Mai 2021, 13:38In den Sprays kann alles mögliche als Verdünnung drin sein, daher ist Hawkwings Sorge der Unverträglichkeit nicht unbegründet.
In einem anderen Forum hatte ich zum Beispiel diesen Satz hier gelesen
Auf Enamel-Farben Acryllack auftragen geht fast immer schief, auf durchgetrockneten Acrylfarben mit Emailfarben Details nachzuarbeiten hatte noch nie Probleme mit sich gebracht.
und mir deswegen Sorgen gemacht, was mein Modell angeht. Es scheint wohl irgendwo wirklich von Fall zu Fall unterschiedlich zu sein. Manche scheinen mit den Baumarkt-Sprays überhaupt keine Probleme zu haben, andere ruinieren damit ihre Modelle. Ist schon irgendwie alles verwirrend. ^^
Womit ich gute Erfahrungen gemacht habe, ist der TopCoat von Gunze, gibts in matt, seidenmatt und glänzend.
Davon habe ich auch schon viel Gutes gehört, zumal er der Produktbeschreibung nach auf einer Wasserbasis arbeitet. Der sollte ja dann relativ safe sein, nehme ich an?
Aktvetos hat geschrieben: Mo 17. Mai 2021, 14:09Daher komm ich wieder auf meinen Satz zurück: Deinen Weg finden und probieren, wie es klappt. Jeder findet seinen Weg. Meiner klappt mit Tamiyafarben der X-Reihe und Vallejo Modellair.
Und ja, solang man sich nicht sicher ist, testen, testen, probieren und nochmal testen :D
Langfristig möchte ich auch auf ein anderes Farbsystem umschwenken (Vallejo-Farben, mit denen ein Bekannter von mir, der seit Jahren Miniature Painting betreibt, sehr vertraut ist), aber bevor ich mir davon gleich eine gewisse Menge besorge, wollte ich mit den (bei mir im Supermarkt sehr einfach zu bekommenden) Revell-Farben erst einmal schauen, ob das Hobby überhaupt etwas für mich ist. Gerade weil ich von meinen Eskapaden von früher noch haufenweise alte Döschen rumstehen hatte, die sich jedoch kaum noch reaktivieren ließen. x)
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Aktvetos
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Ich denke, vermute, schätze.. das der Trend allgemein hin zu Acrylfarben gehen.
Egal was ich auf meine Acrylschicht packe, es klappt.
Was packe ich alles drauf, zum besseren Verständnis?
Pigmente, Pigmentfixierer, Öl Washes, Ölfarben allgemein, Haarspray, andere Acrlyschichten, Holzleim, Sekundenkleber, Modellbaukleber, Mattlack zum versiegeln der Decals ebenfalls auf Acrylbasis.
Also kurzum, eigentlich arbeite ich nur mit zwei Basen, Acryl(farben) und Öl/Benzin(washes, streaks, verblenden). Ich hab keinerlei Probleme und darum bleib ich dabei. Und natürlich auch, weil ich mit dem Ergebnis zufrieden bin. Die Farben sind matt.. oder auch glänzend wenn ich das möchte(aber ich bin halt kein Glanzauto Modellbauer). Pigmente ändern keine Farbe, solang ich keinen Mattlack zum versiegeln nehme, daher Pigmentfixierer. Bzw. für Staubschichten wird einfach nur mit dem Pinsel eingerieben, reicht vollkommen. Sollte man dann halt nicht an den Stellen anfassen. Daher einfach aufpassen, wohin man dann greift nach dem Pigmenten. Oder Handschuhe nutzen.
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Hawkwing hat geschrieben: Mo 17. Mai 2021, 14:34
Womit ich gute Erfahrungen gemacht habe, ist der TopCoat von Gunze, gibts in matt, seidenmatt und glänzend.
Davon habe ich auch schon viel Gutes gehört, zumal er der Produktbeschreibung nach auf einer Wasserbasis arbeitet. Der sollte ja dann relativ safe sein, nehme ich an?
Würde ich jetzt einfach mal bejahen. Ohne es zwar selbst je auf Enamels verwendet zu haben aber mit dem Wissen, dass ich auf Acryl bisher nie Probleme hatte und Emailfarben ja noch eine Spur robuster sind. Wie gesagt: vorher testen an einem Probestück.
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Hawkwing
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Ich habe mal ein altes (>18 Jahre) Modell aus meiner Kindheit rausgekramt, es grundiert und mit den gleichen Farben versehen, die ich für meine neuen Modellen benutze, da ich mal irgendwelchen Random-Klarlack aus dem Baumarkt oder Lidl testen wollte, den ich hier noch rumfliegen hatte.

Er scheint sich auf jeden Fall sehr gut mit den Farben vertragen zu haben! Hier mal ein Vergleich zwischen einem neuen Modell ohne Klarlack (der BF 109) und dem alten Testmodell mit. Weder die Farbschicht noch die alten Decals wurden auch nur in irgendeiner Form angegriffen, was mich schon einmal sehr gefreut hat.

Dann ist mir jedoch aufgefallen, dass der Klarlack Licht extrem stark reflektiert, teilweise sogar so sehr, dass die Farbunterschiede fast komplett verschwinden. Hier noch einmal ein Vergleich. Ich vermute aber mal, dass das daran liegt, dass es sich dabei um einen seidenmatten Lack gehandelt hat, und keinen wirklich matten.

Ich müsste mal gucken, ob es von der Firma auch noch einen matten Lack gibt, den ich dann für das finale Finish vielleicht noch drüber sprühen könnte. Als Nächstes werde ich auf jeden Fall testen, wie sich Decals und mein Acrylwash auf dieser seidenmatten Lackschicht verhalten.
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