Ölfarben, Klarlack und Probleme ....

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Miss_Blitz
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Hallo Modellbau-Gemeinde!

Bei meinem jetzigen Bau eines Helikopters ist mir passiert:

Helikopter mit Vallejo air farben gebrusht, decals auftgetragen und mit Vallejo Matt lack versiegelt...

- Vallejo Matt lack ist auch so eine sache. der Verklebt die Airbrush, ich verdünne so ca 5tropfen klarlack und 4tropfen Wasser.

... Dann mit Ölfarben ein washing aufgetragen und dabei ist die Versiegelung des matt lacks an manchen stellen abgegangen.

- Ich mische meine Ölfarben mit Terpentin ersatz.
- Washing mit Pinsel aufgetragen und mit nassem Wattestäbchen wieder abgetragen.

Was sind eure erfahrungen? gebt mir bitte Tips ...

< Kann es sein das der Terpentin ersatz den Klarlack angreift?
< Ist der Klarlack von Vallejo von schlechter Qualität? .... mit dem hab ich nämlich immer probleme ... genauso mit der grundierung von vallejo, die verklebt auch die airbrush. :?
< Oder sind 2 schichten Klarlack zu wenig?

Ich muss auch ehrlich zugeben ich habe etwas mit Wasser und Ölfarben experimentiert. Modell mit Wasser eingepinselt und mit Ölfarben washing aufgetragen in der Hoffnung das sich die ölfarbe besser verteilt ... hätte ich besser mit terpentin ersatz anstatt mit wasser machen sollen?
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Aktvetos
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Alles kann ich nicht beantworten.
Aber eine Gegenfrage stellen.
Wenn du Öl in einen Topf Wasser gießt, was passiert dann?
Warum du zuerst Ölfarben mit Terpentin verdünnst und dann noch Wasser dazu nimmst, versteh ich nicht.
Gerade beim Wahsing bin ich komplett auf Ölfarbe/Benzin umgestiegen, weil es eben nicht diese Oberflächenspannung gibt, die Wasser erzeugt und sich somit diese typischen Pfützen bilden, wo man dann die Wasser/farbränder am Modell hat.

Ich verdünne meine Ölfarben mit Feuerzeug(Zippo) Benzin, klappte bisher immer. Benzin verflüchtigt sich sehr sehr rasch, die Ölfarbe verläuft wunderbar und macht genau das, was ich erwarte. Sammelt sich in Vertiefungen und sollten sich dennoch Farbreste auf Flächen sammeln wo ich sie nicht haben möchte, sind sie gleich nach dem verflüchtigen des Benzins anstandslos mit Küchenrolle, Papiertaschentuch o.ä. weg zu wischen/tupfen. Zumindest bei gebrushten Oberflächen, Pinsel können halt die typischen Pinsel schlieren erzeugen, somit kann es kleine Vertiefungen(die man mit dem Auge gar nicht wahr nimmt) geben wo wegwischen nicht mehr so gut klappt.
Hatte auch noch nie Probleme mit Grundfarben auf Acrylbasis und einem Ölfarbe/Benzin Washing, sofern die Farben auch wirklich durch getrocknet waren!
Allerdings, arbeite ich nicht mit Klarlack. Ich finde das verfälscht die Farben. Und einen "abrieb" Schutz, so wie Tabletop Gamer, brauch ich nicht.
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LXD
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Hallo Miss_Blitz,

was ich nicht ganz verstehe ist, warum du überhaupt Mattlack zum Versiegeln nimmst. Gängige Methode ist eine Glanzlackversiegelung, damit sich das Wash sauber in den Vertiefungen verteilt (Kapillareffekt), zudem lassen sich auf einer glatten Oberfläche überschüssige Reste viel einfacherer entfernen. Bei einer matten, sprich rauhen Oberfläche bleibt das Wash dagegen überall hängen. Matt kommt eigentlich maximal als Finish drauf (natürlich auch nur dann, wenn ein entsprechender Matt-Effekt gewünscht ist, vorrangig z.B. bei Militär-Fahrzeugen).

Ansonsten: Gut möglich, dass das Terpentin den Mattlack angreift. Ich arbeite eigentlich gern mit den Vallejos; die Kombination mit Terpentin-Wash hab ich aber selbst noch nicht ausprobiert.

Übrigens, dass Mattlack generell schneller die Düse zusetzt als andere Lacke, kenne ich auch von anderen Herstellern, das ist nicht ein alleiniges Problem von Vallejo. Ich vermute, das liegt am Mattierungsmittel. Nicht selten verwende ich deswegen ein Matt-Finish aus der Sprühdose.

LG
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Miss_Blitz
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Aktvetos hat geschrieben: Di 17. Dez 2019, 22:07 Warum du zuerst Ölfarben mit Terpentin verdünnst und dann noch Wasser dazu nimmst, versteh ich nicht.
eben um die fließ eigenschaft zu erhöhen. Ich habe das irgendwo in einem video gesehen. der hat die stellen mit wasser bepinselt und dann das wash aufgetragen, damit es besser in ecken und kanten fließt. darum wäre es besser gewesen ich hätt mit terpentin ersatz anstatt mit wasser gearbeitet. aber aus fehlern lernt man.
- Und Ich wollte auch diese typischen wasserränder verhindern.
Aktvetos hat geschrieben: Di 17. Dez 2019, 22:07 Allerdings, arbeite ich nicht mit Klarlack. Ich finde das verfälscht die Farben. Und einen "abrieb" Schutz, so wie Tabletop Gamer, brauch ich nicht.
Ich arbeite nur mit Klarlack des wegen weil si anscheinend, das sich auflösen oder zerspringen der Decals verhindert. Ich hatte vor ca 15 Jahren schon mal Rennwaagen gebaut. Damals nich klarlackiert. Als ich vor ca 2Jahren mit dem Modellbau wieder anfing. war das erste, das ich diese Fahrzeuge mit klarlack behandelte und die zersprungenen decals so gut wie möglich wieder herstellte und zusammenklebte.
LXD hat geschrieben: Di 17. Dez 2019, 22:26 was ich nicht ganz verstehe ist, warum du überhaupt Mattlack zum Versiegeln nimmst. Gängige Methode ist eine Glanzlackversiegelung
Danke LXD, das wusste ich gar nicht. :thumbup: Da werde ich doch sofort umstellen und deinen rat befolgen. mega Danke!!!
LXD hat geschrieben: Di 17. Dez 2019, 22:26 Übrigens, dass Mattlack generell schneller die Düse zusetzt als andere Lacke, kenne ich auch von anderen Herstellern
Also das muss ich jetzt schon sagen du rettest mir mein Modellbauer leben. :lol: echt danke ! ! ! !

Möchte mich bei euch beiden bedanken für die sehr grosse hilfe.!
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Aktvetos
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Der wird aber ein Wasser basierendes Wash verwendet haben, und zusätzlich noch Wasser auf das Modell getan haben.
Aber Ölfarben schwimmen dann auf dem Wasser, bringt also genau nichts. Außer das es dank der Oberflächenspannung des Wasser an die Ränder abfließt und die Ränder erst recht da sind. Vielleicht sogar noch schlimmer als mit einem Acrylfarben/Wasser Wash.

Ölfarben und Benzin/terpentin, was auch immer in der Richtung und du wirst das Problem nicht mehr haben.
Ach, und meine Erfahrung, das angemixte Wash ein paar Tage "ziehen" lassen, damit die Ölfarbe genug zeit hat in dem Benzin "aufzugehen". Ab und zu rühren oder schütteln beschleunigt das natürlich.
In einem verschlossenen Behälter verdunstet auch das Benzin nicht, meine angerührten Washes stehen oft ungebraucht mehrere Monate rum.

Jaja die leidigen Decals... Daher verzichte ich gern darauf, geht auf meinem Interessengebiet ganz gut. Oder probiere sie selbst soweit wie möglich selbst zu malen/brushen.
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Miss_Blitz
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Danke Aktvetos die Sache mit Wasser und Ölfarben ist mir jetzt auch ganz Klar.
Aktvetos hat geschrieben: Mi 18. Dez 2019, 19:02 das angemixte Wash ein paar Tage "ziehen" lassen, damit die Ölfarbe genug zeit hat in dem Benzin "aufzugehen".
Das ist auch ein genialer Tip.den werd ich auch dem nächst versuchen.

Tolle Tips habt ihr mir da gegeben. Ich freue mich sehr darüber. jetzt wird des washen hoffentlich nimmer so eine plagerei und es fängt hoffentlich an spass zu machen.
Aktvetos hat geschrieben: Mi 18. Dez 2019, 19:02 Jaja die leidigen Decals
Das kannst du laut sagen...
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Aktvetos
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Du kannst meine Beiträge in den Galerien, si-fi ansehen. Dort ist alles mit Ölfarben gewasht und verwittert. Maximal noch dazu Alterung mit Farbpigmenten(Pastelkreide zu Pigmenten zerrieben).
Glaub, ein gutes Bsp. ist das AT-AT :viewtopic.php?f=67&t=6896
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Diwo58
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Hallo Daniela.....

Da ich ja auch viel mit Ölfarbe arbeite, gebe ich auch mal meinen Senf dazu..... ;)

Ich benutze Ölfarbe pur.... also direkt auf das Modell.... ohne die Ölfarbe zu verdünnen. Das bringt mir bei meinen Seglern genau den gewünschten Effekt.....(siehe meine Bauberichte). Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, das Ölfarbe.... pur oder verdünnt die Lackschicht darunter angreifen kann. Also kommt es verstärkt auf die Farbe an und auf die Dauer des "trocknen lassen".
Die besten Erfahrungen habe ich mit Farben von "Humbrol" gemacht, die sehr gut durchtrocknen und der mechanischen Belastung des "wieder abwischen" gut standhält.
Nach dem Lackieren des Modell lasse ich die Farbe mindestens 3 - 4 Tage trocknen, bevor ich mit Ölfarbe dabei gehe.
Nach dem trocken der Ölfarbe versiegle ich aber nix... weil mir dass das Gesamtbild (Holzeffekt) eventuell versaut.
Aquas benutze ich gar nicht.... da habe ich eher schlechte Erfahrungen gemacht in Verbindung mit Ölfarbe.

Ääääh... ob dir das jetzt weiterhilft...... :?: ..... aber solltest du jemals einen Segler bauen wollen..... bestimmt. :mrgreen:

Gruß, Dirk. :thumbup:
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Admiral Hornblower
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Hallo Miss Blitz, hallo Daniela,

zum Thema washing ist ja hier schon alles gesagt, ich wollte noch einen Tipp zum Thema Decals beisteuern. Du schreibst , dass Du die Decals direkt auf den Lack aufbringst. Ich gehe da etwas anders vor, habe mir angewöhnt die Stellen wo Decals hin sollen mit glänzendem Klarlack einzusprühen. Diese Stelle pinsele ich mit Wasser ein, dann das Decal platzieren. Durch die glatte Oberfläche des Glanzlacks lässt sich das Decal gut "verschieben/platzieren". Zum Schluß wird alles mit mattem oder Seidenglanz Lack versiegelt.
Das Problem mit dem Vallejo Mattlack habe ich übrigens nicht. Entweder liegt es daran das ich Flow Improver (Fliessverbesserer) zusetze, oder aber, das Glück ist mit den dummen!
Jürgen
Wer glaubt etwas zu sein hat aufgehört etwas zu werden.
Sokrates
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Miss_Blitz
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Aktvetos hat geschrieben: Mi 18. Dez 2019, 20:12 Dort ist alles mit Ölfarben gewasht und verwittert
Oh ja deine Verwitterung kann sich sehen lassen. sieht echt gut aus auf den "Maschinen" - Leider gar kein scifi fan :thumbup: aber deine Arbeit ist Top. mit deinen Tips werde ich hoffentlich auch früher oder später solche erfolge haben. 8-) Danke dafür.
Was ich auch toll finde ist das du alles selber machst wash und pigmente. ich hab mir auch schon pastell Farbe organiesiert aber weiter bin ich noch nicht gekommen. :roll:
Diwo58 hat geschrieben: Do 19. Dez 2019, 07:02 Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, das Ölfarbe.... pur oder verdünnt die Lackschicht darunter angreifen kann.
Hallo Dirk! auch dir danke für deine Tips. oh ja in meinem Lager stehen auch ein paar Segler und ein paar Schiffchen. Militär bau ich eigentlich gerade nur um zu lernen.
Das die Ölfarbe die Lackschicht angreift hab ich auch schon gehört. mir ist es auch schon passiert das der Lack abgegangen ist. Und Vallejo Farben sollten da sehr empfindlich sein ... anscheinend. Aber gut ich hab jetzt einige Vallejo Farben und ich werde lernen mit ihnen zu arbeiten. :D
Deine Baubericht sind auch sehr lehrreich. hab mir jetzt auch am Flohmarkt ein Schiffmodellbau Buch organiesiert. damit ich die Fachbegriffe nachschlagen kann. Du hast einen Baubericht geschrieben und dabei erklärt wie du die Wanten machst. dabei wurde auch geschrieben über die Stärke der Seile im Modellbau. vielleicht kannst du dich erinnern welcher Baubericht das war?
Admiral Hornblower hat geschrieben: Do 19. Dez 2019, 21:30 Das Problem mit dem Vallejo Mattlack habe ich übrigens nicht. Entweder liegt es daran das ich Flow Improver (Fliessverbesserer) zusetze oder....
hey Admiral Hornblower auch dir danke für deine Tips. Flow Improver dem Mattlack zu setzen ist eine gute idee. das könnte ich auch ausprobieren. Da stellt sich gleich mal die Frage ob man das bei der Grundierung auch machen kann? und schon wäre mein Modellbau leben um einige tolle tips einfacher geworden :D
Admiral Hornblower hat geschrieben: Do 19. Dez 2019, 21:30 die Stellen wo Decals hin sollen mit glänzendem Klarlack einzusprühen. Diese Stelle pinsele ich mit Wasser ein, dann das Decal platzieren. Durch die glatte Oberfläche des Glanzlacks lässt sich das Decal gut "verschieben/platzieren". Zum Schluß wird alles mit mattem oder Seidenglanz Lack versiegelt.
Da hast du vollkommen recht mit deiner technik. Da fällt mir ein das ich vor 15jahren auch die modelle klarlackiert habe und die decals aufgebracht habe. Und diese sehr gut zum verschieben/platzieren waren. dies aber bei meinen jetzigen modellen nicht so der fall ist das sie sich so schön verschieben lassen.
Aber "3mal" Klarlackieren gefällt mir nicht so gut ... mal schaun wie ich meinen weg finden werde ... da wäre ja voch der Flow improver gewesen .... hmmmmm....
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