Welche Ursache für ein schlechtes Lackbild ?

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satori
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Revell-Bert hat geschrieben: So 19. Jan 2020, 12:56 Hier mein heutiger Tamiya-Versuch:

Das glänzt schon ordentlich, auch ohne Klarlack, die Oberfläche ist zwar Orangenhaut, aber das liegt an der Übung denke ich.
Du sprühst viel zu viel Farbe drauf. Das sieht man ganz deutlich an Deinem Beispiel. Du hast solange Farbe da drauf gebrusht, bis der Untergrund nicht mehr durchschimmerte und das alles in einem Arbeitsgang... so kann das nicht klappen!
Geh erst mal nur schwach mit der Airbrush drüber und halte die Gun nicht zu nahe an das Modell, auch wenn der Untergrund noch durchschimmert und etwas "fleckig" ist. Lass die Farbe durchtrocknen (dauert bei einer dünnen Schicht Tamiya Acrylics wenige Stunden.). Nun brushe eine zweite dünne Schicht. Bei Rot sind manchmal 3-4 Durchgänge nötig. Aber mit Zeit zum durchtrocknen dazwischen und nicht vier mal im gleichen Spritzdurchgang. Bei Rot würde ich erst mit weiss oder Lederbraun (so wird das Rot dunkler und "tiefer") Grundieren. Auch beim Grundieren nur dünn auftragen....
Auch mit Steinen die Dir im Weg liegen kann man was schönes bauen!
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LXD
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Pat, in dünnen Schichten sprayen: auf jeden Fall, stundenlanges Durchtrocknen halte ich allerdings für übertrieben. Das macht ja auch kein Lackierer (siehe Christians Beitrag, der es in einem Durchgang schafft). Wenn ich in mehreren Schichten sprühen muss, dann liegen wenige Minuten dazwischen. Zu langes Warten kann auch wieder Nachteile mit sich bringen, z.B. dass sich in der Zwischenzeit unbemerkt Staub absetzt, den ich dann beim nächsten Sprayvorgang mit einschließe. Und meine Gun müsste ich bei einer so langen Wartezeit zwingend zwischendurch reinigen - und das bei jeder einzelnen Lackschicht? Wäre mir viel zu aufwändig.
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autofix
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Hallo an Alle, Hallo Aktvetos,
Ich wollte nur erwähnen, dass man mit Vallejo Farbe auch gute Ergebnisse erzielen kann. Ich habe auch geschrieben: " Siehe Wettbewerb 2019 - Sausss Ente". Dass Bild war nur eine "Anregung".
Jeder von uns hat sowieso sein eigenes Rezept und jeder ist überzeugt, dass sein Rezept das Beste ist.
Zurück zum Thema: Übung mach den Meister. :thumbup:
Selbst ist der Mann ... eh die Frau oder... Sie wissen, was gemeint ist!
Revell-Bert
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2020012915472300.jpg (104.44 KiB) 2788 mal betrachtet
Dünn mit email Farben (Seidenmatte Optik) und dann Baumarkt-Dosen-Klarlack...

Bin gespannt, wie es aussieht, wenn der Lack durchgehärtet ist
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Gruß der Bert
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So, ich denke das ist mein letztes Update zu diesem Thema.

Erst noch einmal Danke an alle, die mir mit ihren Erfahrungen geholfen haben!

Was habe ich nun "gelernt"?

Wie komme ich momentan auf meine , für mich, akzeptablen Karosserie-Lackierungen?

Letztlich hat jeder Tipp von euch in meinem "Rezept" geholfen.

Wie ich momentan vorgehe, sieht so aus:
-Ich verdünne meine gewünschte Farbe,
-mache meine Sprühprobe am Musterbecher,
-justiere solange am Luftdruck, bis mir das Sprühbild gefällt
-ziehe nur ganz dünn Farbe auf, bis es deckt, in mehreren Durchgängen mit kurzen Pausen
-nachdem Durchtrocknen kommt Dosen-Klarlack darüber (aus dem warmen Wasserbad und lange schütteln).

Wie ihr seht/lest, von jedem ein bisschen Knowhow dabei und umgesetzt.
Das geht sicher noch zu optimieren, aber "Übung macht den Meister"... Meister werde ich bestimmt nicht werden, aber ich werde mich (ver-)bessern.

Über Aqua-Color-Farben wurde genug geschrieben, ich mache meine auch nur noch weg...

Für das Modell hier, habe ich mit ca 3,5 bar, den verdünnten (!) Aqualack '50' durch die 0.2er Düse getrieben.


Hier noch zum Abschluss ein paar Opfer-Porsche-Bilder mit nur Grundfarbe:

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Hier das trocknente Endergebnis:


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So, das war es erstmal, wenn ich mutig genug bin, werde ich noch ein Bild vom fertig zusammengenagelten Porsche reinstellen, irgendwann...
Zuletzt geändert von Revell-Bert am So 2. Feb 2020, 16:16, insgesamt 1-mal geändert.
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:shock: :shock: 3,5 bar

Ofw
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Das ist ein sauberes Ergebnis, wie ich finde! Auch der Käfer kann durchaus so in die Fertigung gehen. 3,5 bar finde ich persönlich sehr viel. Meine echten Autos werden mit weniger als 3 bar lackiert. Aber wenn Du das so gewuppt bekommst, warum nicht? Jeder findet seine Arbeitsweise. Das haben wir wohl alle festgestellt. Ein Allgemeinrezept gibt es einfach nicht.
Welchen Klarlack hast Du genommen?
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Danke für deinen Zuspruch.

Ich habe den Druck immer weiter erhöhen müssen, bis die Farbe "gleichmäßig" kam. Ob die "Gun", oder der besagte Aquacolor "verantwortlich" ist, lasse ich im Raum stehen.
Ich hoffe die 3,5bar sind nicht bei jedem Revell-Lack "nötig", habe keine Erfahrung, wie der hohe Druck auf das Material der Gun geht. Falls der Druck Schaden anrichtet, fällt das dann wohl unter "Lehrgeld"...
Mir kam vom Zahlenwert diese 3,5bar auch sehr hoch vor, aber an der Gun hörte sich das Lackieren "angenehm" an, mag sich jetzt so formuliert komisch anhören, aber ich denke ihr wisst, was ich meine. Es gab keine unregelmäßige, ich nenne es einmal, "Stotterei" im Sprühgang, sonst waren immer Unregelmäßigkeiten wahrnehmbar, "spucken" etc
Nebenbei bemerkt, habe ich kaum Farbe gebraucht, ich schätze keine 2ml.
Mir ist das Ergebnis wichtig.

Der Klarlack, was möchtest du dazu wissen?

Hersteller:
"Schuller Eh´klar" GmbH, A-4490 St. Florian; schuller.eu

Typ:
PRISMA COLOR, ACRYL, farblos glanz

Gibt´s bei uns in den verschiedenen Baumärkten.
Mir persönlich kommt der Lack zu "dick" aus der Dose, die Tropfen sind recht groß, man muss sehr weit weg vom Objekt, der Nebel gibt bei einem kurzen Stoß eine "riesige" direkte Wolke. Und leider ist der Lack sehr geruchsintensiv, dampft lange ab/nach. Ich lasse die Absaugung danach noch zwei bis drei Stunden an.
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Revell-Bert hat geschrieben: Mo 3. Feb 2020, 13:09
Der Klarlack, was möchtest du dazu wissen?

Hersteller:
"Schuller Eh´klar" GmbH, A-4490 St. Florian; schuller.eu

Typ:
PRISMA COLOR, ACRYL, farblos glanz

Gibt´s bei uns in den verschiedenen Baumärkten.
Mir persönlich kommt der Lack zu "dick" aus der Dose, die Tropfen sind recht groß, man muss sehr weit weg vom Objekt, der Nebel gibt bei einem kurzen Stoß eine "riesige" direkte Wolke. Und leider ist der Lack sehr geruchsintensiv, dampft lange ab/nach. Ich lasse die Absaugung danach noch zwei bis drei Stunden an.
Den nutze ich auch neben K(wasny) Lack, wenn ich mit der Dose hantiere. Meist dann, wenn ich keinen Bock auf Mischen und so habe :lol: . Ich schrieb es irgendwo mal: mit der Zeit habe ich mich zu 2K aus dem Pkw-Bereich bewegt. Mit der Airbrush. Da kannst Du aber an dem Abend nichts Anderes mehr im Bastelzimmer machen - trotz Abluftanlage. Da ist meine zu schwach.
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IchBaueAuchModelle hat geschrieben: Mo 3. Feb 2020, 14:38 ....Da kannst Du aber an dem Abend nichts Anderes mehr im Bastelzimmer machen - trotz Abluftanlage. Da ist meine zu schwach.
Ein kleiner Tipp von mir, aus meiner Zeit als KD-Monteuer für RLT-Anlagen...

Absaugen ist wie das Trinken aus einer Flasche, wenn man keine Luft in die Flasche lässt, dann bekommt man auch nach kurzer Zeit nichts mehr heraus...

Was will ich damit sagen?
Wenn ich etwas aus dem Haus Rausblasen will, dann muss ich auch dafür sorgen, dass mehr und genügend (Außen-)Luft leicht nachströmen kann.
"Querlüften" als Schlagwort.
Klar, natürlich und logische Folge, im Winter wird's frisch.

Bei mir sieht das so aus, dass meine Absaugung (alter Dunstabzug 2-stufig) durch ein Kellerfenster in einen Lichtschacht nach oben bläst (kleinen Rohrkamin gebaut), die Raumtüren einen leichten Spalt offen gehalten werden und in den beiden Räumen gegenüber die Fenster "auf Kipp" stehen.

Man kann am Sprühnebel die postive Auswirkung sofort sehen, wenn man es der Absaugung einfacher macht, an frische Luft zukommen. Besonders dann, wenn man in einem relativ neuen/modernen Haus lebt (EEnV)

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Wenn ich viel lackiere, bleibt ein Fenster in der Waschküche komplett auf. Und die Türe zur Wohnung zu :lol:
Spraydosen lackiere ich nur noch draußen bzw. habe ich noch nie im Keller lackiert. Als Kinder damals im Elternhaus, im Heizraum, ja. Aber nur so lange, bis der Schornsteinfeger geschimpft hatte :D
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So hier mein gequälter Käfer:

Ich habe einiges daran probiert und geübt.
Für's schnelle Hinsehen taugt er.
Der fällt in die Kategorie "Blech", "Pokale" gibt's vielleicht später einmal... 😊😊😊

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Upss, Scheibenwischer fehlen noch :)
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Ich finde er sieht (auf den Bildern) schön aus. Der Lack scheint glatt zu sein. Den kannst Du doch beruhig ins Regal stellen,. Wenn man schaut, wie er anfangs ausgesehen hat ;)
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Ich finden den Käfer gelungen und sehr schön in Szene gesetzt :clap:

MfG
Jan
Derzeitiges Projekt: Bf 110 G-4 in 1:48 von Revell.
Aus Prinzip, finden die Bemalungen meiner Modelle nur mit Pinsel statt.

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Danke, freut mich, wenn ihr euch mit mir mit freut 👍

Kurz Offtopic:
Eine dumme Frage hätte ich noch zum Thema "Bilder einstellen".
Die Bilder müssen ja verkleinert werden, damit man sie hier einfügen kann, leider geht das immer auf die "Qualität", wie hier ja leicht zu sehen ist. Irgendwie wird das immer "unscharf". Bei kleinen Objekten geht es ja noch, aber ein Auto, wie hier, wird immer unscharf.
Nicht falsch verstehen, ich meine dass Bild, was im Beitrag erscheint, nicht mein originales unbearbeitetes.

Ich mache meine Bilder mit dem Handy, weil es sich so leichter handhaben lässt, wenn man etwas posten möchte.

Wie macht ihr eure Bilder "kleiner"?
Alles am PC oder welche Apps nutzt ihr am Handy (Android)?
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Gruß der Bert
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