Welche Ursache für ein schlechtes Lackbild ?

Revell-Bert
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Hallo Gemeinschaft,
wie oben zu lesen, bekomme ich kein akzeptabeles Lackbild zusammen.

Ich bin ein Frischling beim Thema "Airbrush" und hoffe bei euch ein paar Tipps zu bekommen, was ich falsch mache.

Ich benutze eine Double Action mit Fließbecher.
Verwende eine 0.3er Düse.
Der Luftdruck ca.1,2bar.
Die Farben von Revell.
Verdünnt wird mit destilliertem Wasser.
Als Orientierung versuche ich die Revell Empfehlung 4:1 (Farbe : Wasser)

Hier am Beispielbild ein selbst gemischter Lack, annähernd VW blau L633, aus blau"51"(!), rot "34", weiß "04", schwarz "07'

Meine Vermutung ist, dass meine Farbe zu dickflüssig ist.

Seltsam finde ich, dass mir kleine Teile (Hauben, Kofferraum etc) immer recht glatt und glänzend "gelingen".

Bitte um Erfahrungen aus eurer "Lehrzeit".
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Zuletzt geändert von Revell-Bert am Mi 15. Jan 2020, 22:01, insgesamt 2-mal geändert.
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Hallo Revell-Bert,

mit der zu dicken Farbe liegst du richtig. Außerdem ist dein eingestellter Druck etwas hoch. Beides begünstigt das Trocknen und Klumpen der Farbe noch während des Sprühens. Ich würde versuchen, mal mit weniger Druck (0,5 - 1 bar) zu sprühen. Bei Aquas ist es immer schwierig, ein genaues Mischungsverhältnis anzugeben, aber so als Orientierung gilt: soweit verdünnen, bis die Farbe die Konsistenz von Milch hat. Bei größeren Flächen würde ich außerdem einen Retarder (Trocknungsverzögerer) verwenden. Ist z.B. in der Verdünnung von Revell (Aqua Color Mix?) enthalten.

LG
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Dem ist so nichts zuzufügen.
Einfach probieren.

Zur Farbe: Kommt dem Enzianblau, das damals mein Käfer hat sehr nahe.
Welches Mischungsverhältnis hast du bei den Farben verwendet?
Es grüßt der Reinhart
Revell-Bert
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Erst einmal danke für eure schnellen Antworten.

Probieren ist schon klar und wichtig, nur in welche Richtung ist immer die Frage.

Farbe zu dick, Druck zu hoch und verdünnen mit Aqua color Mix...

Das sind drei Dinge zum Testen, so viele "Opfer"-Modelle habe ich ja gar nicht :-)


Die Farbe auf dem Bild ist nicht, wie das Modell selbst aussieht. Meine Kameras machen es "blauer", als es wirklich ist.

Die Mischung habe ich im Netz gefunden, aus einem Original Katalog von VW.

Die Mischung besteht aus :
Mittelblau ca 70%
Rubin ca 13%
Weiß ca 13%
Tiefschwarz ca 5%
alle Werte aufgerundet (101% :-) )

Falls ich die Seite benennen darf, suche ich sie nochmal hoch.

Es betrifft die Farben um 1967 rum, für Käfer, Karmann etc
Zuletzt geändert von Revell-Bert am So 15. Dez 2019, 00:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Revell-Bert hat geschrieben: Sa 14. Dez 2019, 15:15 Das sind drei Dinge zum Testen, so viele "Opfer"-Modelle habe ich ja gar nicht :-)
Brauchst du nicht. Nimm irgendwelche Plastik-Reste aus dem Haushalt: alte Kunststoff-Verpackungen, Joghurtbecher, Plastiklöffel etc. ... ich z.B. teste jedes Mal das Sprühbild, bevor ich mich ans eigentliche Modell wage.
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Ich teste auch immer an Kunststofflöffel. Wirklich vor jedem Lackieren.
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Okay....

Ich sprühe zuerst auf ein Blattpapier...
Plastebecher, auf die Idee kam ich noch nicht.

Das mit der "Milch" habe ich schon einige Male gelesen, kann aber, aus der Praxis heraus, kaum einen nennenswerten Unterschied zum Wasser feststellen. Bin da wohl nicht "sensibel" genug ;)

Der Käfer und der Porsche sind wieder weiß bzw hellgrau, frisch in Spritus gebadet, auf ein neues :-D

Für ein Modell, wie den 1:24 Käfer, braucht ihr Profis wieviel Farbe, Daumen*pi ?

Danke nochmals für eure konstruktiven Antworten!!!
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Kurzes Update...

Eben einen Riesen-Gau erlebt...

Wahrscheinlich war der color Mix tot.

Farbe gemischt, alles gut.
Ich war gerade damit beschäftigt Farbe aus der Pistole zu bekommen, kommt nichts, ein Blick in den Becher... Farbe geflockt und matschig.

...bis jetzt Pistole gereinigt...

Tja, läuft bei mir :-D
Zuletzt geändert von Revell-Bert am Di 17. Dez 2019, 00:29, insgesamt 1-mal geändert.
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:lol: Kenne ich. Nur auch deshalb, wenn man mal bei Tamiya die falsche Verdünnung reinkippt :lol:
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1,2 Bar sind mMn viel zu wenig. 2bar sollten es schon sein. Wenn die Farbe richtig verdünnt ist. Milchige Konsistenz wurde ja schon angesprochen.
Die Farbe(Pigmente) sollen ja sauber drauf "geschossen" werden.
Bei zu wenig Druck sammeln sich Pigmente als Tropfen an der Düse, gerät dieser Tropfen dann in den Luftstrom hat man genau die Patzer die du da hast.
Ein weiterer Grund kann eine unsaubere und/oder verstopfte Düse sein, schliesse ich hier aber mal aus, da du ja anscheind eh sauber reinigst.
Revell-Bert
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Hm...

Beim Reinigen bilde ich mir schon ein, pingelig zu sein, spülen, zerlegen, spülen, zusammensetzen und wieder spülen, abschließend noch Durchpusten mit frischem Reiniger.

Ich hatte im Sommer einen Versuch gemacht mit einer Revell- Pistole, "Single Action", da musste ich auch mit dem Druck Richtung 2 bar, bis die Farbe "schön" verteilt wurde. Allerdings hatte ich das mit dem starken Verdünnen noch nicht auf dem Schirm. Logischerweise gab es auch richtig viel Sprühnebel und das Farb-Becherchen ging drauf (ca. 10-15ml).
Das Modell war ein Ferrari 599. Das Lackbild fand ich recht akzeptabel-für einen Frischling.

Ich bin davon ausgegangen, dass die Double Action feiner, sensibler und sparsamer sind.

Ich werde schon noch dahinter kommen...
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Aktvetos
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Richtiges verdünnen ist das A und O.
zu dicke Farbe verstopft gern die Düse. Was kann passieren? Entweder es kommt oben aus dem Becher raus oder man hat eben die Tropfenbildung.
Und ja, auch der richtige Druck ist wichtig. 2 Bar minimum ist meine Erfahrung, darunter hab ich auch ein unsauberes Sprühbild. Bei 1,2 bar, hab ich exakt das gleiche Sprühbild wie du.
Die Double Action ist genauso sparsam, wie du sie einsetzt ;)
Wenn du also den Hebel ganz nach hinten durchziehst hast den maximalen Farbdurchlass, klar verbrauchst dann mehr Farbe.
Das ist aber nur Übungssache, wichtiger ist erstmal das du den richtigen Druck und Mischungsverhältnis findest.

btw: mein Sprühbild kannst hier z.b. sehen: viewtopic.php?f=67&t=6896
2 bar druck
Tamiya Farbe im Verhältnis 1:2 abgemischt, also zwei teile Farbe, ein Teil Wasser. Denke bei Aqua wird es ähnlich sein, hab ich aber keine Erfahrung. Hab die Farben vor langer zeit mal angetestet und mich konnten sie im Vergleich zu Tamiya Farben nicht überzeugen.
Pistole : Harder & Steenbeck Ultra Solo Double Action Airbrush-Pistole Düsen-Ø 0,2 mm.
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Rafael Berlin
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Hallo Revell-Bert,

vielleicht eine Kleinigkeit aus meiner Lernkurve. Ich hatte auch anfangs Frust mit den Revell Aquas und der Verdünnung. Ich habe dann zu den Vallejo Air Farben gewechselt. Die sind direkt so verdünnt, dass du sie gut durch die Airbrush bekommst.

Zumindest bei mir war es am Anfang ein Kampf an allen Fronten, Farbe zu dick, Druck zu hoch oder zu tief, Abstand zum Objekt, zu weit weg --> Farbe beim Auftreffen schon quasi trocken und daher raue Oberfläche, zu nah dran und zu lange auf einer Stelle gehalten --> Farbsee auf dem Objekt, ... Wenn dann noch die Airbrush andauernd verstopft war, war die Lust im Eimer.

Zumindest mir hat es einiges an Frust erspart, mich nicht zu viele Gedanken über Farbverdünnung machen zu müssen. Mit der Zeit bekommt man dann ohnehin ein gewisses Gefühl für die Airbrush.

Inzwischen nehme ich auch viel Tamiya-Farben, notiere mir aber trotzdem mit welchem Druck ich mit welcher Nadel gesprüht habe und wie das Mischverhältnis war (mit Verdünner oder Isopropanol und ob Retarder dabei war). Und wenn ich etwas vorher noch nicht probiert habe, wird immer zuerst ein Plastiklöffel besprüht. Trotzdem gehts manchmal schief und ich muss wieder entlacken.

Viele Grüße aus Berlin
Rafael
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Revell-Bert
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Erstmal danke für eure Erfahrungen!!!

Ich habe heute die Bedienungsanleitung meiner Pistole nach den "technischen Daten" durchsucht und ich bin fündig geworden.

Betriebsdruck von 10 bis 50 psi, also rund 0.5 bis 3.45bar.

Ich habe heute mit sehr stark verdünnter Farbe und 1,8-2,0 bar herumexperimentiert.

Am Plastikeimer sah es gut aus (kleine Fläche), am Modell weniger, ABER Welten besser.
Der Lack trocknet wohl zu schnell, so macht der feine Nebel die angrenzende Stellen wieder "matt".
Pünktchen sind immer noch dabei, als nächstes werde ich mir einen Verzögerer zulegen.

Der Farbverbrauch war sehr gering.

Aber weder am Plastikeimer, noch am Modell gab es "Glanz", egal wie viel Farbe...

Die Farbe war diesmal Lichtblau "50'.

P.S.: die Pistole war ordentlich sauber, es kam wieder Farbe raus :-D

Solong
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Wenn trotz Verdünnen, sauberer Düse und richtigen Druck noch immer Pünktchen sind... Ist die Nadel vielleicht an der Spitze nicht mehr ganz gerade? Da reicht mitunter wirklich schon nur eine ganz kleine Abweichung.
Mir hat hier Youtube und Videos wie dieses, sehr beim Einstieg geholfen: https://www.youtube.com/watch?v=f8anDURFL_E&t

Zum Thema kein Glanz, da kann ich dir leider überhaupt nicht helfen. Alles was ich baue soll eigentlich matter als matt sein :D Ja, so ist das mit den Kindern die Kriegspielzeuge nachbauen ;)
Aber, eventuell eine Schicht Glanz Klarlack darüber?
Bin mir aber sicher da bekommst noch bessere Tipps.
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