North Sea Fishing Trawler

coen58
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Der Ursprung
Da ich im nächsten Jahr in Pension gehe, begann ich mir Gedanken zu machen, was ich nach meinem Berufsleben machen will. Neben meiner Tätigkeit als Marinehistoriker wollte ich auch etwas Handwerkliches machen, da ich gelernter Uhrmacher bin. Außerdem möchte ich doch meine Feinmotorik der Hände möglichst lange erhalten.
Schon in meiner Jugend und auch später, nach der Vereinigung, baute ich Modelle und gestaltete auch Dioramen.

Die Idee
Beim Stöbern im Internet fand ich bei Revell das Modell eines Seitentrawlers, das mir auf Anhieb gefiel. Bei einem bekannten Internet-Auktionshaus erstand ich diesen Bausatz. Der Bausatz hatte jedoch schon ein betagtes Alter. Immerhin hatte das Modell schon das 5. oder gar 6. Reboxing hinter sich. In den 70er Jahren erstmals als sowjetischer Spionagetrawler aufgelegt wurde das Modell nie überarbeitet. Die Kartonbilder änderten sich jedoch jedes mal, wenn das Modell neu aufgelegt wurde. Auf Grund des Alters wies der Bausatz jedoch diverse Vereinfachungen und Ungenauigkeiten auf. Ich entschied, das Modell so nahe wie möglich an das Vorbild heranzubringen und nicht nur so aus dem Karton zu bauen.
Da ich Szenerien mag, beschloß ich den Trawler entweder bei der "Arbeit" oder im Hafen zu zeigen. Letztlich entschied ich mich für ein Hafendiorama.

Das Modell
Wie schon gesagt, weist der Revell-Bausatz, altersbedingt, einige Mängel auf.
1) die Reeling ist sehr plump und wird ersetzt
2) die Netzwinsch ist sehr rudimentär dargestellt und muß ersetzt werden
3) die Funkpeilantenne ist sehr plump und wird ebenfalls ersetzt
4) die Radarantennen werden durch "ältere" Modelle ersetzt, da nur Antennen neueren Typs dargestellt werden
5) die Ankerklüsen müssen geöffnet werden
6) der Anker des Bausatzes ist als solcher nicht zu erkennen und muß neu gebaut werden
7) die Fenster des Ruderhauses und sämtliche Bullaugen müssen geöffnet werden
8) die Positionslichter werden ersetzt
9) beide Masten müssen ersetzt werden, der achtere Mast ist wesentlich schmaler und kürzer als der des Bausatzes
10) beide Kräne auf dem Brückendeck haben den falschen Standort und müssen ev. durch eine Traverse miteinander verbunden werden
außerdem fehlen diverse Lüfter, Oberlichter, Speigatten und Netzgalgen.

Das Orginal
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Das Modell
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Die erste Planung
Nachdem ich festgestellt habe, was am Trawler zu verändern bzw. zu ergänzen ist, suchte ich einen zweiten Bausatz des Trawlers. Bei einem Besuch des Jahrestreffens der Regionalgruppe Thüringen der Deutschen Gesellschaft für Schiffahrts- und Marinegeschichte e.V. wurde ich fündig. Der Regionalgruppenleiter, der Marinemaler Olaf Rahardt hatte zufälligerweise noch einen ungebauten Bausatz im Angebot. Wer Schiffsmodelle von REVELL kauft wird auch die Bilder von Olaf Rahardt kennen, da er sehr viele Kartonbilder von Schiffsbausätzen gestaltet hat. Für einen kleinen Obolus überließ er mir seinen Bausatz. So habe ich die fehlenden Teile und auch Ersatz, wenn ich einen Fehler mache, der das Bauteil ruiniert.
Dazu kommt noch das Ätzteilset für einen Hafenkran, so wie er bis in die 60er Jahre in etlichen Häfen anzutreffen war und heute noch vereinzelt als technisches Denkmal gepflegt wird.
Dazu kommen noch Waggons und ev. eine Diesellok im Maßstab 1/148 (engl. Maßstab für Spur N, der Trawler hat den Maßstab 1/142) sowie diverse Fahrzeuge. Eventuell werde ich auch auf den Maßstab 1/120 (Spur TT) ausweichen, da ich da schon einige Waggons und eine Diesellok habe. Damit es kein "Geisterhafen" wird, kommen noch Figuren im Maßstab 1/144 dazu.

Anbei eine erste Grobplanung
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Das Projekt beginnt
Ein Diorama lebt natürlich auch von Figuren, genau wie bei einer Modellbahnanlage. Die Größe N (1/160) erschien mit schlichtweg zu "lütt" und die Größe TT (1/120) etwas zu groß. Um was passendes zu finden war Recherche dringenst notwendig. Und ich wurde fündig. Es gibt eine Onlineplattform mit den Namen Shapeways, auf der Kleinserienhersteller ihre Artikel anbieten. Dort fand ich Figuren im Maßstab 1/144, der Trawler ist 1/142, der Unterschied ist also nur marginal. Also habe ich dort zwei Sätze ziviler "Seefahrer" geordert. Die Qualität ist einfach super. Die Farbgebung erfolgte mit Acrylfarben, da sie schnell trocknen und man die Pinsel auch mit Wasser schön sauber bekommt. Auf dem Bild habe ich vier bereits bemalte Figuren und eine unbemalte Figur (die durchsichtige), daneben zwei TT-Figuren von Preiser und eine Figur, die zum Bausatz gehört abgelichtet. Den "Revellseefahrer" habe ich nach den "Shooting" wieder in´s "Seemannsheim" zurückgeschickt. Die "Preiserleins" werden den Hafen bevölkern, da fällt die unterschiedliche Größe nicht so auf, da ich auch Rollmaterial und Gleise der Spur TT verwenden werde.

Figurenvergleich
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Makros sind unbarmherzig. Hier die Brückenfront mit bereits geöffneten Fenstern.
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Heute habe ich angefangen, die Seitenwände des unteren Decksaufbaus zu bearbeiten. Da kamen die ersten Photoätzteile zu Einsatz. Für den Trawler gibt es leider keine Photoätzteile, so daß ich mir zwei Platinen von Part 2 des Photoätzteilsatzes von der Korvette "Snowberry" besorgt habe. Die Bullaugen wurden geöffnet und mit den entsprechenden Photoätzteilen versehen. Die Tür wurde nur aufgeklebt. Das andere Teil ist noch unbearbeitet, ich habe es nur mal zur Ansicht dazugelegt. Wenn diese Arbeiten abgeschlossen sind, werden die Teile grundiert.

Die Seitenwände
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Die obere Seitenwand ist noch "jungfräulich", die untere ist schon bearbeitet. Es fehlt nur noch eine Tür zum Heck.

Es geht weiter
Manchmal muß man auch Glück haben. Der Kneiper meiner Stammpinte renoviert gerade sein Geschäft und dabei fällt so manches an. Als ich auf dem, hinter der Kneipe befindlichen, Parkplatz rumstöberte, fand ich diverse Hartfaserplatten, die offensichtlich in den Müll wandern sollten. Nach einer kurzen Unterhaltung mit den Handwerkern, waren diese so freundlich und schnitten mir eine ca. 50 cm lange Platte ab. So habe ich schon mal ein paar Euro gespart. Nachdem ich die Platte ausgemessen habe, machte ich, nach einer kleinen Korrektur, eine Stellprobe, ob es so paßt, wie ich es mir vorstelle.

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Das Etui des Meßschiebers diente hier als Kaiersatz, auf den ich ein Architekturmodell stellte. Der kleine Hafenkran dient ebenfalls nur als Platzhalter, da ich ein Modell aus Photoätzteilen bestellt habe.

Als nächstes befasste ich mich mit dem Peildeck und der Abgasführung, die, bei diesem Bausatz nur ein offener Schacht ist. Das Problem war, wie ich eine vernünftige Basis für die scratch gefertigten Teile in den Schacht kriege. Gott sei Dank liefert unsere Lebensmittelindustrie diverses Rohmaterial. Für die Basis lieferte der Deckel einer Margarineschachtel das entsprechende Material.
Ich schnitt aus dem Deckel mehrere Stücke aus und passte sie in den Schacht ein. Nachdem die Grobpassung mich zufrieden stellte, befestigte ich die Grundplatte mit Sekundenkleber (Gel, das verläuft nicht so schnell und man kann es einige Sekunden noch korrigieren). Anschließend wurden die Spalten mit Spachtel (Putty) verschlossen.
Nachdem der Spachtel getrocknet war, wurden die Nahtstellen gereinigt und mit Mattschwarz lackiert.
Ein schwarzer Trinkhalm wurde für die Luftzufuhr und die Abgasableitung umfunktioniert. Ich schnitt den Halm auf Länge und anschließend längst auf, um den Durchmesser zu verringern. Das war eine ganz schöne Pfrimelei, vor allem, da der Sekundenkleber die häßliche Eigenschaft hat, sich meistens auch auf die Finger zu setzen.
Aber schließlich befanden sich die Rohre der Abgasanlage im gewünschten Durchmesser und Länge am richtigen Platz. Zum Schluß für heute habe ich noch auf Back- und Steuerbord die Türen angebracht. Das einzige, was mir noch Kopfzerbrechen bereitet, sind die Oberlichter des Maschinenraums, die ich noch nicht bearbeitet habe.

Das Orginalteil von unten
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Seitenansicht des bearbeiteten Teils
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Das bearbeitete Teil von achtern
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Die Pfrimelei geht weiter
Es ist doch erstaunlich, wieviel Kleinarbeit notwendig ist, um ein Teil so vorzubereiten, daß es dann verbaut werden kann.
Nachdem ich mir überlegt hatte, was am Peildeck noch zu ergänzen und verändern wäre, habe ich angefangen, die Oberlichter zu gestalten. Auch hier hilft unsere Lebensmittelindustrie mit diversen Rohmaterial aus.
Zuerst schnitt ich die Rohlinge für die Oberlichter aus und fixierte sie mit Sekundenkleber an den vorgesehenen Stellen. Im Orginal sind die Oberlichter nur durch ein Viereck angedeutet. An dessen Stelle klebte ich nun die ausgeschnittenen Teile, die ich aus dem Deckel einer Margarinedose geschnitten habe. Anschließend bohrte ich die Öffnungen für die Bullaugen. Daß die Oberlichter Bullaugen haben konnte ich aus einem Kurzfilm über das gesunkene Schwesternschiff "Ross Jaguar" erfahren. Auch hier verarbeitete ich Photoätzteile.
Außerdem habe ich schon mal ein Paar Poller gebaut, die auf dem Vorschiff ihren Platz finden werden.
Auch der Rumpf wurde schon ersten Modifikationen unterzogen. Beide Ankerklüsen wurden geöffnet und mit Wülsten aus Messing versehen. Weiterhin ist vorgesehen, fehlende Speigatten zu ergänzen und auch die Seewasserausflüsse an der entsprechenden Stelle am Rumpf aufzubohren.

Das unbearbeitete Teil und das in bearbeitung befindliche Teil.
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Bugansicht mit geöffneter Ankerklüse
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Der Teufel steckt im Detail
Manchmal denkt man, endlich ist das Teil fertig und dann entdeckt man doch noch Details, die man bauen möchte. So auch bei mir. Als ich das Peildeck mir genauer ansah, bemerkte ich, daß auch der Brückenaufbau Bullaugen hat. Auf dem Bild sind zwei Bullaugen zu sehen, wobei das vordere sich hinter der Brückennock befindet und durch die dortige Scheibe sichtbar ist. Hier stellte sich folgendes Problem. Wenn ich alle Bullaugen verbaue, muß ich die entsprechende Wand, an der sich schon die Tür befindet, entfernen und versetzen oder "ich schließe mit meinem Trawler einen Kompromiß" und montiere nur ein Bullauge. Außerdem habe ich an der Abgasführung den vorderen Servicezugang angebracht. Ich entschloß mich, nur ein Bullauge zu montieren und so einen Kompromiß zu schließen.

Die ROSS JACKAL einlaufend, deutlich ist das zweite Bullauge hinter dem Fenster der Stb-Brückennock zu sehen.
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Hier das bearbeitete Peildeck mit den zugefügten Ergänzungen.
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Die Netzwinsch
Ein weiters Problemfeld, das nicht ohne ist, war die Netzwinsch. Das Revell-Teil im Orginalzustand war schlichtweg nicht verwendbar. Häßliche Auswerfermarken, grobe Formnähte mit Kunststofffahnen und wenig Ähnlichkeit mit richtigen Netzwinden ließen eigentlich nur einen Neuaufbau zu.
Als erstes glättete ich die Unterseite der Netzwinsch, damit ich einen Anhaltspunkt für die weiteren Arbeiten hatte. Anschließend sägte ich beide Kabeltrommeln aus und glättete anschließend die Oberseite der Grundplatte der Winsch. Das Motorenteil war unrettbar Müll. Ich sägte es ab, glättete die Sägestelle und begann anschließend einen neuen Motorteil aufzubauen. Aus Plastikplatten, ausnahmsweise mal nicht von der Lebensmittelindustrie geliefert, klebte ich einen Block mit Sekundenkleber zusammen und presste ihn, mittels Schraubzwinge, zusammen und ließ ihn eine gute Stunde aushärten. Anschließend feilte ich die Kanten glatt und formte so einen vorzeigbaren Motorblock. Auf der Vorderseite der Winsch fanden zwei Plastikstreifen als Stabilisator ihren Platz, so wie es auf vielen Bildern von Netzwinschen zu sehen ist. Mittig wurde dann der Motorblock plaziert.
Es ist schön, wenn man hilfsbereite Nachbarn hat. Der meine borgte mit ein schönes 8 mm Locheisen mit Zentrierung, mit der ich die Scheiben für die neuen Kabeltrommeln stanzte und auf einen Zahnstocher setzte, der auch die Achse der neuen Trommeln bilden wird. Diverse Hebel und Handräder werden dann die Winsch komplettieren.

Das Orginalteil und der begonnene Umbau der Winsch
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Admiral Hornblower
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    Hallo Coen58,

    Der "North Sea Fishing Trawler". Da setz ich mich gleich mal in die erste Zuschauerreihe.
    Frage, als welches Schiff willst Du den Trawler darstellen. Dein Foto vom Original zeigt den "Ross Tiger" GY 637, das fotografierte Modell ist der "artktische corsar" H 320.Da gibt es ein paar Unterschiede!
    Ich beschäftige mich seit einiger Zeit auch mit dem Thema. Beide Schiffe sind Museumsschiffe. Falls Du dein Dio in den jeweiligen "Museumshafen" verlegen möchtest, hätte ich Fotos für dich.
    Ach ja, bei You Tube gibt es einen hoch interessanten Filmbeitrag über eine Fangreise, dieser ca. 30 minütige Film hat (mir) einiges erklärt, was aus Fotos nicht "herauszulesen" war. Der Film ist zwar in englischer Sprache, aber die Bilder sprechen für sich.

    Jürgen
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    coen58
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    Es wird die ROSS JACKAL werden. Ich habe ja auch Bilder von dem Schiff eingestellt. Bei der ARCTIC CORSAIR sind es doch schon erhebliche Unterschiede. Z.B. ist die Brücke wesentlich höher als die von den Ross-Schiffen. Dem Bausatz liegen auch nur die Decals von der Jackal bei (den zweiten Bausatz von O. Rahardt). Die Decals von meinem Bausatz sind altersbedingt unbrauchbar geworden. Zur Zeit beschäftige ich mich mit der Netzwinsch, da das Revell-Teil mit einer solchen nur wenig Ähnlichkeit hat. Aber die Detailbilder von der ROSS TIGER sind schon eine große Hilfe, da sie ja, wie schon festgestellt, als Museumsschiff in Grimsby zu besichtigen ist. In meinem Diorama werde ich keinen bestimmten Hafen darstellen, aber Bilder von englischen Fischereihäfen wären schon sehr hilfreich.
    coen58
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    Hallo Admiral Hornblower.
    Leider ist dir bei der Fischerei-Nummer ein Fehler unterlaufen. Wenn du meine Bilder ansiehst, dann kann man erkennen, daß die GY367 der ROSS JACAL zugeordnet wurde. Die ROSS TIGER trägt die Nr. GR398.
    Zuletzt geändert von coen58 am Sa 29. Sep 2018, 17:32, insgesamt 1-mal geändert.
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    Admiral Hornblower
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    @ Coen 58,

    stimmt, Ross Tiger ist die GY 398, ein Blick auf mein Modell hätte gereicht! Wie weit bist Du denn mit der Netzwinde,meine ist angefangen, aber noch nicht fertig, vielleicht kann ich mir ja was abschauen.
    Ich hab nur Bilder von den Museumshäfen , bei You Tube gibt es einiges über die Häfen und Schiffe der 50er und 60er Jahre, müsste ich mal raussuchen.

    Jürgen
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    Aiden
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    Das sieht gut aus, ich freue mich schon!
    Eine Frage noch: Wieso hast du den Thread fünf mal erstellt? Die ersten vier bestehen jeweils aus der Hälfte des ersten Beitrages in diesem hier. Hat das einen Sinn(rhetorische Frage wie du schon bemerkt haben solltest :mrgreen:)?
    Gruß Aiden :thumbup:

    Ich weiß, dass ich Fehler mache.
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    coen58
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    Nachdem ich den Motorblock angeklebt hatte, habe ich angefangen, die Kabeltrommeln zu montieren und den Korpus der Netzwinsch zu verfeinern und zu komplettieren. Hier half dann das Schneiderhandwerk aus, in dem ich einen Satz Messingstecknadeln erstand und diese dann entsprechend einkürzte. Die Handräder lieferte dann der Photoätzteilsatz der "Snowberry". Die Kabeltrommeln wurden mit einer Papierfahne aufgefüttert, damit ich nicht so viel gewachsten Zwirn verbrauchen muß. Da die Winsch selber Grauschwarz wird, war die Idee von schwarzen Trossen denkbar schlecht, ich werde da meiner Frau diverse Zwiebelschalen und Teebeutel entwenden und dann weißen Zwirn entsprechend einfärben. So kriege ich eine schöne "schmutzig braune" Farbe, was dem Vorbild ziemlich nahe kommen dürfte.

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    Klar ist das keine total vorbildgetreue Nachbildung einer Netzwinsch, aber doch ein guter Kompromiß der dem Modellchen gut zun Gesicht stehen wird. Einiges, was ich gerne nachbilden würde, sind diverse Streben, die aber am Modell nur 0,2mm stark sein würden. Aber dazu habe ich leider nicht mehr das Augenmaß und die Feinmotorik.
    coen58
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    Aiden, das war nicht beabsichtigt. Ich habe schon um Löschung der überflüssigen Posts gebeten.
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    Aiden
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    coen58 hat geschrieben: Sa 29. Sep 2018, 17:30 Aiden, das war nicht beabsichtigt...
    Hätte ich jetzt auch nicht vermutet, ich hab ja nur den Hinweis gegeben.
    Gruß Aiden :thumbup:

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    Admiral Hornblower
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    Hallo Coen 58,

    sieht gut aus deine Netzwinde! Da werde ich bei meiner wohl noch etwas Nachbessern.

    Ich hatte ja gesagt, ich schau mal nach Hafenbildern.
    Die findest du unter: www.trawlerphotos.co.uk. bzw bei Google unter:
    Lord Beatty-Trawler Photo Gallery
    Die angesprochenen Filme bei You Tube sind u.a. :
    Lord Beatty Trawler vid 01 und 2. Da gibt es auch eine ganze Reihe von Filmen über die Schleppnetzfischerei.
    Das sind Filmaufnahmen von "British Pathe'", also historische Wochenschauberichte und Dokumentarfilme.

    Weitere sehr gute Infos über die Ross Tiger, Jackal und Arctic Corsair habe ich bei : www.nationalhistoricships.org.uk. gefunden.
    Die Google Übersetzung ist nicht sooo prickelnd aber man versteht was gemeint ist.
    Ich vermute mal das Du "national historic ships" kennst, aber ich hab es trotzdem mal mit aufgeführt.

    Hast du eigentlich schon den Peilrahmen gebaut oder kannst du mir einen Tipp geben wo man so was bekommt. Meine "Selbstbau Versuche" sind nämlich kläglich gescheitert.

    Jürgen
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    Moin,Moin.
    Nein, den Peilrahmen habe ich noch nicht gebaut. Denn da stecke ich in einem Dilemma. Auf jüngeren Fotos ist er zu sehen, auf älteren Bildern nicht. Dafür steht da ein undefinierbarer Mast, dessen Funktion ich erst einmal recherchieren muß. Ich kann mir aber vorstellen, daß er eine ähnliche Funktion gehabt hat.
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    Admiral Hornblower
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    Moin,

    Ich nochmal! Bei Google gibt es ein interessantes Foto unter:
    ROSS JACKAL-IMO5300455 (Ship Photos and Ship tracker).

    Da sieht es aus, als wenn der Radar auf einer Art Dreibein steht. Einen Peilrahmen kann ich da auch nicht finden.

    Jürgen
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    coen58
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    Gestern Abend und heute begann die erste "Farborgie". und die ersten Teile wurden grundiert. Das sind die beiden Seitenwände des Deckaufbaus, das Peildeck mit der Abgasführung und die Netzwinsch.
    Bei der Netzwinsch habe ich noch zwei "Hebelführungen" eingesägt und zwei, eingekürzte Stecknadeln als Hebel eingesetzt. Die andere Hälfte der Stecknadeln diente als Achse für die Handräder. Den schwarzen Zwirn habe ich von der einen Trommel entfernt. Die Netzwinsch habe ich, nach dem Grundieren, im gewünschten Farbton mit dem Pinsel angemalt. Da ich noch die "Netztrossen" einfärben muß, sind die Handräder und Trommeln noch nicht festgeleimt. Zwecks besserer Ansicht, habe ich die Netzwinsch mal "zusammengesteckt"

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    Die ersten grundierten Teile

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    Das Peildeck wurde ersteinmal grundiert. Dabei konnte ich auf dem Deck einen komischen Faden, verm. ein übersehenes Überbleibsel vom Sekundenkleber, erkennen, der vorsichtig abgeschliffen werden muß. Anschließend wird das Deck neu grundiert.

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    Hier die im vorgesehenen Farbton "gepönte" Netzwinsch, die aber erst einmal nur zusammengesteckt ist, da ja die "Trossen noch fehlen.
    coen58
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    So heute soll es weitergehen mit dem Diorama. Um den Trawler nahe an sein Vorbild heranzubringen sind etliche Teile neu zu fertigen. Eines davon ist der große Lüfter auf dem Brückendeck, hinter der Abgasführung.

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    Hier ein Farbbild der "Jackal", der besagte Lüfter ist mit einem Pfeil markiert.

    Am Samstag war ich zu meinem Modellbauladen in Steglitz gefahren um einige Kleinigkeiten zu kaufen. Darunter auch diverses Rundmaterial. Da ich keine genauen Zeichnungen habe, habe ich die ungefähre Größe und Proportion des Lüfters anhand des oben gezeigten Bildes ermittelt.
    Zuerst sägte ich die einzelnen Teile ab und feilte dann die entsprechenden Aufnahmen in den Schaft und dem "Querrohr". Die beiden kleinen Lüfterrohre habe ich am oberen Ende aufgebohrt. Das untere Ende habe ich mir erspart, da man es sowieso nicht sehen kann.

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    Hier die Einzelteile des Lüfters

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    Tja, Makros sind unbarmherzig, aber hier kommt garantiert noch einmal die Feile zum Einsatz und dann wird grundiert, wenn das Ganze zusammengesetzt ist.

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    Hier der fertige aber noch unlackierte Lüfter. Die Nadel, die aus dem Schaft ragt, soll dann als Fixierungshilfe dienen.
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    KaleuNW
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    Interessant ist, wie dieser unscheinbare Fisch Trawler die Phantasie der Modellbauer immer wieder aufs Neue beflügelt.

    Ein Beispiel von den vor einer Woche statt gefundenen MBT (Modell-Bau-Tage) in Basel möchte ich dir nicht vorenthalten:

    DSC_0139 (1).jpg
    DSC_0139 (1).jpg (89.71 KiB) 7923 mal betrachtet


    Auch dich hatt’s gepackt und ich bin gespannt auf dein Diorama. Ganz abgesehen vom Schiff ist dann auch der Bau nur schon des Krans ein Modell im Modell :o .

    Zu deinem letzten Bild: Ich verstehe nicht ganz, warum du für den Luftmast nicht auch Plastik verwendet hast. Bei Holz entsteht nach dem ersten Anstrich eine rauhe Oberfläche durch aufstehende Fasern, die du glätten musst und einen weiteren Anstrich nötig machen. Das könntest du dir durch die Verwendung eines Plastikrundstabes sparen.

    Für den vielversprechenden Weiterbau wünsche ich dir gutes Gelingen deiner Absichten :D :thumbup:
    Gruss vom schönsten Alpenrandsee nördlich der Alpen
    Wilfred
    Zuletzt geändert von KaleuNW am Sa 10. Nov 2018, 19:26, insgesamt 1-mal geändert.
    Kein Wind ist demjenigen günstig, der nicht weiß, wohin er segeln will.
    Michel de Montaigne (1533 - 1592)

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