Sukhoi Su-22m4R "77 JBG", MisterCraft 1/72 (D-12)

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paul-muc
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Registriert: Mo 17. Aug 2015, 10:21

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Bei MisterCraft finden sich Bausätze unterschiedlicher Herkunft. Oft osteuropäische Hersteller, von denen ich noch nichts gehört habe, aber auch Bausätze von Heller, wie die Fouga Magister, die ich als Heller Modell gebaut habe und die bei MisterCraft mit attraktiven Markierungen neu aufgelegt wurde.

Die Su-22 ist 1994 bei Pantera erschienen. Angeboten wurde der Bausatz in der Folge auch von Mastercraft, Smer, Akkura, ZTS Plastyk, MisterCraft und schließlich Eastern Express. Bei MisterCraft wurde sie erstmals 2015 angeboten und später auch mit diesem Deckelbild, das anfangs auch schon Pantera verwendet hat.

Aufgrund der verschiedenen originären Hersteller, die sich im Sortiment finden, weiß man zunächst nicht, welche Qualität einen erwartet. Das ist wie eine Wundertüte. Ein Anhaltspunkt ist vielleicht der Preis. Dieser Bausatz war für 6,99 € zu haben, mit Versandkosten für unter 10 €! Es gibt aber auch solche für über 20 €. Man sollte deshalb bei Scalemates nach Bausatzbesprechungen suchen. Zu diesem Bausatz in anderer Version habe ich eine bei Modellversium gefunden.

Der Bausatz kommt in einem stabilen Karton mit abnehmbaren Deckel.

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Es gibt 2 hellgraue Spritzlinge in Kartongröße, dazu ein kleinerer mit Außenlasten, die lose im Karton liegen. Die sauber gespritzte Kanzel ist in einer separaten Plastiktüte geschützt, hat allerdings einen feinen Grat über die ganze Länge. Bei dem Bausatz handelt es sich um den für den Zweisitzer. Der hintere Teil des Cockpits wird durch den Rümpfrücken verdeckt, so dass er zu eiem Einsitzer wird. Die Teile haben feine Gravuren, teils als Linien für die Blechstöße, teils als Nieten. Die Kunststoffberfläche ist leicht angeraut. Bisher habe ich keine groben Unsauberkeiten wie Auswerfermarken oder Gussgrat entdeckt. Die Nummern am Gussast stimmen nicht immer mit der Nummer in der Bauanleitung überein. Auf der Verpackung werden 70 Teile genannt, von denen einige wegen der unterschiedlichen Ausführungen als Jagdbomber oder Aufklärer nicht benötigt werden.


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Die Bauanleitung bietet einen kleinen Exkurs zur Geschichte der Maschine, zwar in etwas holperigem Deutsch, aber immerhin.

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Wenn man sich die Bauanleitung näher ansieht, ist man überrascht von der Fülle der Details.
Die Überraschung weicht allerdings einer Ernüchterung, weil der Bausatz das nicht hergibt. Als Beispiel kann der Sitz dienen, der gemäß Bauanleitung aus Mittelteil und den Seitenteilen besteht. Tatsächlich gibt es aber nur das Mittelteil 43 rechts im Foto, das entfernte Ähnlichkeit mit einem Sitz hat. Die Teile 44 sind nicht vorhanden. Stattdessen habe ich die Nummer 4 zweimal gefunden, die wohl dafür gedacht sind. Am Ende der Bauanleitung wird noch einmal ein Bemalungsvorschlag für die Detaillierung angeboten. Die Detaillierung der Fahrwerksschächte und -klappen gibt es auch nur in der Bauzeichnung. Es gibt keine Stifte/Löcher als Hilfen beim Zusammenkleben. Bei den langen Rumpfhälften und den Tragflächenober- und unterseiten muss man sich etwas ausdenken. Auch für die Befestigung der Tragflächen und Höhenruder am Rumpf gibt es keine Hilfen. Es wird stumpf an stumpf geklebt.

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Für die Farben wird eine Tabelle mit den FS-Nummern und den Farbnummern mehrerer Hersteller angeboten, was aber nicht viel nützt, weil einige FS-Nummern aus der Malanweisung in der Tabelle gar nicht enthalten sind. Die Farben von Humbrol werden am häufigsten genannt, wobei aber noch zu klären wäre, welche davon tatsächlich benötigt werden.

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Was die Zuladungen angeht, muss man sich wohl vorher über die gewählte Variante informieren und dann den Bau darauf abstimmen. Es gibt Zusatztanks, Bomben, Raketen und den Behälter für die Technik der Aufklärervariante.

Das "Super Decal" besteht aus 2 kleinen Bögen. Der größere enthält bunte Sondermarkierungen, die sich in den Malanweisungen allerdings nicht wiederfinden, also gar nicht benötigt werden. Für die Kennung der NVA stehen zur Auswahl: 546 auf dem Decalbogen, 363 in den Malanweisungen, 636 auf der Deckelseite. Welche Maschine wird das nun? Das ist wohl einfach Schlamperei. Leider gibt es keine Abziehbilder für die Instrumentenkonsolen in Cockpit.

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Insgesamt ein etwas durchwachsener Eindruck, aber für 7 € kann man auch nicht viel erwarten.

Ich habe mich für 98+14 der Erprobungsstelle Manching entschieden. Die Maschine ist dokumentiert und das Interessante daran ist der völlig heruntergekommene Zustand, der (für mich) eine Herausforderung für die Bemalung sein wird. Der Baubericht folgt dann im Gemeinschaftsbau Bundeswehr 2021. Erste Passproben zeigen bereits, dass das Cockpit falsch konzipiert ist und eine Menge Nacharbeit erfordert.

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Der Baubericht folgt im Gemeinschaftsbau Bundeswehr 2021
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