14.04.2018
„Wenn du weißt, dass in einem Modell noch mehr steckt, und du nicht sicher bist, was es ist, dann musst du einfach danach suchen. Es ist ein Drahtseilakt“
(Abwandlung eines Zitates von James Dean)
Nachdem ich „tagelang“ die Spritzrahmen begutachtet habe, habe ich endlich begonnen. Erfreulicher Weise konnte ich (bisher) keine Sinkstellen an unpassenden Stellen finden, auch sonst machen die Teile einen guten Eindruck.
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Allerdings ist es eine dumme Angewohnheit von mir, sich nicht an die vorgegebenen Schritte der Bauanleitung zu halten. So beginne ich hier mit dem Brückenaufbau, genau genommen mit den Brückenfenstern. Leider sind die Fenster ooB nicht offen. Die Fenster sind je 3,5 x 3,5 mm groß. Erster Gedanke ist, die Fenster mit schwarzer Folie darzustellen. Versuche, mit glänzender schwarzer Folie, ergeben ein sehr bescheidenes Bild, also beschließe ich die Fenster zu öffnen.
In die Ecken der Fenster werden 1 mm große Löcher gebohrt, dann mit der Laubsäge die „Verbindung“ ausgesägt und mit Schleifpapier verschliffen. Die offenen Fensterhöhlen werden später, von innen, mit klarer Folie verglast.
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18.04. – 25.04.2018
Heute ist das Hauptdeck dran. Den Sinn der drei „Legosteine“ auf dem vorderen Teil des Arbeitsdecks und der parallel aufgespritzten „Punkte und Linien“, die sich längs auf dem Deck befinden, konnte ich an Hand von Originalaufnahmen und dem „Lexikon der Seefahrt“ entschlüsseln. Die „Legosteine“ sind die sog. Königswinden (Umlenkrollen für die Kurrleinen der Netzwinde), die „Punkte und Linien“ sollen die Halter für die Fischkästen darstellen in die die Netze mit dem frisch gefangenen Fisch, zum sortieren, ausgeleert wurden.
„Legosteine, Punkte und Linien“ sowie die aufgespritzte „Leine“ werden abgeschnitten bzw. abgeschliffen und durch „Eigenbauten“ ersetzt.
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Auf Bildern des original „Ross Tiger“ sehe ich, dass der „Walrücken“ über dem Vorschiff sowie die Decks des Achterschiffs und das Brückendach mit einem Stahldeck ausgestattet sind. Um diese „Stahlplatten“ darzustellen zeichne ich zunächst mit einem Bleistift die Konturen der Platten auf die Bauteile. Als nächstes habe ich dann die, vorgezeichneten Linien, mit Dymo Band einzeln abgegrenzt und mit einem Gravierwerkzeug nachgezogen.
Mit schwarzer Farbbrühe wurden die Decks abgerieben, so dass die Gravuren deutlich hervortraten.
Aus Profilen und Kunststoffröhrchen entstanden die beiden Königswinden und Halterungen für die „Fischkästen“.
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Die beiden Rumpfhälften passen (beim zusammenhalten) recht gut zusammen. Leider sind die Speigatten nur halb offen, mit Skalpell und Diamantfeilen öffne ich die Speigatten. Danach wurden die beiden Rumpfhälften mit rostbraun grundiert.
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Nächster Schritt war das Lackieren des Decks in verschiedenen Brauntönen. Nach dem Trocknen wurden verschiedene Bereiche des Decks seehr vorsichtig mit einem Glasfaser Radierer bearbeitet um besonders beanspruchte Bereiche darzustellen. Nachdem alles gut durchgetrocknet war wurde noch diverse „Wash´s“ (grau, grün und schwarz), fast in Trockenmaltechnik, mit einem Schwämmchen aufgetupft bzw. gerieben.
Nach einer weiteren Trockenphase wurde das Deck komplett abgeklebt um die Ladeluken und die Stufe zum Aufbau zu lackieren. Zuerst mit der rostbraunen Grundierung, dann mit rot.
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Kaminbau
Auf den Bildern des „Walk around“ ist zu sehen, dass sich im Kamin mehrere kleine Kamine und ein Lüfter „verstecken“. Das möchte ich natürlich nachbauen. Das erste Problem ist schon mal eine Platte, in den vorhandenen Kamin, so einzupassen das einen Fläche entsteht auf der ich die „kleinen Kamine“ platzieren kann. Nach unzähligen Mess- und Zuschneide versuchen habe ich eine passende Grundplatte. Die kleinen Kamine entstanden aus Kunststoff- und Messingröhrchen, der Lüfter aus Lötzinn.
Fischkästen die erste
Die Netze mit den gefangenen Fischen werden in Fischkästen entleert und dort nach Größe vorsortiert. Leider ich habe zwar Fotos von diesen Kästen, aber keine Maße. Also ist Schätzen angesagt. Die Länge ist relativ klar. Für die Höhe gab es folgenden Anhalt: auf einem Bild ist zu sehen, dass ein Fischer bis zur Hüfte in einem solchen Kasten steht. Wenn ich mal davon ausgehe, dass das in etwa 1 Meter ist, so ergibt sich eine Modellhöhe von ca. 7 mm.
Aus Profilen klebe ich zwei U-Profile (1,5 mm) so auf eine Platte von 4,8 x 4,8 mm das zwischen den Profilen ein Spalt entsteht, der später die „Trennbretter“ aufnimmt. Die „Bretter“ für die Seiten und die Trennstege fertige ich aus 4,8 und 3,2 mm Evergreen Streifen.
Die „Aufnahmen“ für die Bretter hatte ich bei meinem ersten Versuch mit 10 mm angenommen.
Zum Glück hatte ich erst ein Muster angefertigt. Dieses Muster steht beim Probieren deutlich über die Bordwand, was leider nicht dem Original entspricht. Also ist Neubau angesagt!