The Nautilus, 1:144, Pegasus Hobbies

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satori
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Sensationell. Freue mich auf die weiteren Bauschritte :thumbup:
Auch mit Steinen die Dir im Weg liegen kann man was schönes bauen!
Kutscher
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Hallo, Meeresbewohner,

heute geht´s an den Zusammenbau der Hülle. Es sind nur wenige Teile, die schön zusammenpassen. Zunächst wird der schöne Innenraum auf die Bodenplatte gesteckt, dann die großen Seitenscheiben in die Seitenwände eingefügt. Seiten auf den Boden, Deckel drauf und fertig. Das Wohnzimmer ist auf nimmerwiedersehen verschwunden, aber das Ergebnis macht echt Freude. Alles passt prima zusammen, keine größeren Spalte, nichts verzogen. Zum Fixieren legte ich Gummiringe um den Rumpf und brachte an mehreren Stellen Klebeband an.
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DSCF5988 (Copy).JPG (122.46 KiB) 6237 mal betrachtet

Jetzt fügte ich die vier abgeklebten runden Bullaugen jeweils an zwei schmale Teile an, die jeweils seitlich vorne und hinten so eine Art Seitenfklossen am Rumpf bildeten. Diese vorgefertigten Baugruppen passten dann wunderbar in die auf dem ersten Bild noch zu erkennenden Aussparungen der Seitenwände. Auch diese fixierte ich mit Gummibändern.
Das Bild zeigt das Ende des Bootes noch ohne die Flossen und ohne die Antriebseinheit.
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DSCF5987 (Copy).JPG (114.84 KiB) 6237 mal betrachtet

Hier ist noch einmal schön die große Glasfront, die sich nahtlos in das Teil einfügt sowie auf der linken Seite das Modell ohne und auf der rechten Seite mit der Seitenflosse zu erkennen.
Verschlüsse, Gitter und sonstige Kleinteile sind beinahe alle an die großen Schalenteile angegossen. Schade eingentlich. Da hätte ich mir das Eine oder Andere zum Ankleben gewünscht, vor allem deshalb, weil da dem kreativen Modellbauer noch der persönliche Touch und eine gewisse Freiheit in der Ausgestaltung bleibt und nicht gleich auf Scratchen ausgewichen werden muss. Ich muss hier leider zugeben, dass mir das filigrane Selbstgestalten doch recht schwer fällt.
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DSCF5984 (Copy).JPG (120.07 KiB) 6237 mal betrachtet

Doch weiter am Modell: Die obere und untere Schwanzflosse sowie die Steuer- und Antriebseinheit passten ebenso tadellos, wie der bisher beschriebene Rest. Die große Antriebsschraube erinnerte mich an den Propeller moderner Riesen-U-Boote. Macht echt was her.
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DSCF5991 (Copy).JPG (122.09 KiB) 6237 mal betrachtet

Auf dem Vorderdeck brachte ich die beiden vergitterten Glaskuppeln des Steuerhauses an. Der aus dem Buch wohlbekannte Rammsporn und zwei Anker vervollständigten die Außenaufbauten dann noch.
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DSCF5992 (Copy).JPG (120.15 KiB) 6237 mal betrachtet

Oberhalb der Panoramascheiben sind beiderseits ein Bodengitter und eine Treppe aus Ätzteilen anzubringen. Die Bodenplatte war überhaupt kein Probelm. Einfach aus dem Rahmen lösen und mit Sekundekleber befestigen. Jede Treppe besteht aus nur einem Teil, das ich mithilfe eines Lineales und eine Skalpells zurechtbog. Die Treppen befestigte ich aber nicht mit Sekundenkleber, da sich bei mir dieses spröde Material bei Metallteilen, die abstehen nicht bewährt hat. Kaum ist der Kleber fest und ich schaue ihn nur an, bricht das verd... Teil auch schon wieder ab. Ich wechselte hier zu einem Zweikomponentnenkleber. Bei den geringen Mengen, die ich da benötige ist es jdoch nicht immer leicht, das richtige Maß zu finden. So fliegt dann halt auch mal was weg, ohne, dass es kleben musste. Aber das Ergebnis hält wenigstens am Modell.

Die restlichen Ätzteile -Geländer und Spannseile- ließ ich jetzt noch weg, obwohl das im Rohbau auch richtig gut ausgesehen hätte und das eine oder andere Foto Wert gewesen wäre. Doch ich kenne mich. Wenn es ums Lackieren geht, ist so Tand immer nur im Weg und dann nicht mehr im Weg, weil es einfach weg ist, oder nur schnöde verbogen.

Die (ich nennes es jetzt einmal) Kauschen, die zur Befestigung von Haltetauen dienen, waren übrigens als Einzelteile anzukleben und sind schön zu sehen. Auf der Oberseite sind auch die Löcher zu erkennen, in welche später die Reeling des Oberdecks eingeklebt werden - natürlich auch mit 2-K-Kleber. Diese Löcher habe ich mit einem feinen Bohrer etwas aufgeweitet.
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DSCF5997 (Copy).JPG (124.73 KiB) 6237 mal betrachtet
Bei diesem Stand des Baus machte ich mir einmal Gedanken über die vielen Nieten. Die sehen einfach wunderbar aus, aber ... aber das Teil ist in 1:144, eine Niete hat einen Durchmesser von ca. 0,3 bis 0,5 mm. Das erschien mir irgendwie recht groß. 0,3 mm x 144 = 43,2 mm. Passt das für ein Gefahrt dieser Größe? Ich habe keine Ahnung vom Vernieten von Blechen im U-Boot-Bau

In der folgenden Fortsetzung befasse ich mich mit dem Monstekraken. Der hat jetzt noch etwas Ruhe verdient. Ich habe den zusammen mit dem Nautilus-Emblem mit dieser nicht trockenden elenden Farbe beprüht. Der fühlt sich gerade an, wie ein Honigglas, an welchem Honig herabgetropft ist.

Mit kelbrigen Händen:

Kutscher
Zuletzt geändert von Kutscher am Do 10. Mai 2018, 19:03, insgesamt 1-mal geändert.
coen58
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Um die Nieten brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Die meisten haben den Film "20.000 Meilen unter dem Meer" mit Kirk Douglas ja gesehen. Denn auf dieser "Nautilus" beruht ja das Modell. Und dort waren auch extra große Nieten zu sehen. Aber dein Modell gefällt mir schon ganz gut. Bin gespannt, wie es weiter geht. Und auch im "richtigen Leben" waren die Nietköpfe ca. 5 cm im Durchmesser und die sind ja nur zu sehen, das ist also nichts besonderes.
Zuletzt geändert von coen58 am Fr 23. Mär 2018, 10:57, insgesamt 2-mal geändert.
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LXD
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Hallo Kutscher,

erstmal tolles Projekt. So einen Bausatz sieht man nicht alle Tage und was du bisher gezeigt hast ist :thumbup: . Ich würde auch sagen, die Nietengöße passt, wenn man die Version des Filmmodells zum Vergleich heranzieht:

Bild
coen58
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Mittlerweile gibt es auch einen Ätzteilsatz für das Modell über Amazon. Aber über 110,- Teuronen für eine einzige Ätzteilplatine, die auf dem ersten Blick auch nicht größer ist, als die beiliegende Platine, das halte ich doch für maßlos überzogen. Das was auf den Bildern zu sehen ist, ohne diese zusätzlichen Teile, schon sehenswert. Ein Großteil der Ätzteile soll den Innenraum aufhübschen. Aber da, ohne zusätzliche Beleuchtung, eh kaum was zu sehen ist, ist es doch schade um die, dann sinnlos, ausgegebenen Teuronen.
Zuletzt geändert von coen58 am Mo 7. Mai 2018, 19:20, insgesamt 1-mal geändert.
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F-104 G
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Hammermäßig! :respekt: :clap:
Ich habe früher das Buch mehrmals gelesen und den Film gesehen.
Ich fand diese technisch-fiktiven Geschichten schon immer so wahnsinnig spannend.
Dein Modell ist einfach nur wundervoll und ich kann es kaum erwarten es fertig zu sehen.

Ich hab mal auf amazonien geschaut, 80 Kröten sind schon ne Ansage für so ein Modell...
Wo hast du es denn gekauft? Auch über das allmächtige Internet? :mrgreen:
Viele Grüße
F-104 G
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schnuerbodenfuxx
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Hallo Kutscher,

schön, daß du uns an diesem äußerst interessanten Baubericht teilhaben läßt.
Da werden Kindheitsträume aus den Mittfünfzigern des verg. Jahrhunderts wieder wach.
Ich habe damals in Berlin gewohnt und kann mich erinnern, daß ich die Walt Disney-Verfilmung von 1954 gesehen habe - die war übrigens der erste Disney-Film im CinemaScope-Breitwandverfahren. Das Buch habe ich als Kind natürlich auch mehrmals gelesen.
Ich bin gespannt, wie es weiter geht und lasse mich bis zur Fertigstellung überraschen.

happy modelling
schnuerbodenfuxx Dieter
Ich weigere mich immer noch, die Schlechtschreibreform anzuerkennen. Deshalb: Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.
frnky77
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Tolles Modell! :respekt: Gibts schon neue Fortschritte?
Kutscher
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Hallo frnky,

ja, es gibt schon Fortschritte.
Ja, aber ...
... aber gerade ist das Wetter so schön, da sitze ich möglicht wenig vor der Flimmerkiste. Da gehn des Kutschers Rösser vor.

Doch ich kann Dich trösten: Ich habe bereits alle Bilder fertig und beim nächsten Sauwetter werd ich wieder eine Sektion einstellen.

Mich freut Euer Interesse an meinem Projekt.

Grüße:

Kutscher
Kutscher
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Hallo Gemeinde,

jetzt ließ ich mich von meinem Eintrag heute Nachmittag doch animieren und poste ein paar Fotos.
Es geht an den Kraken.

Dieser besteht aus massiv gegossenen, relativ weichen Kunststoffteilen. Kopf, Fangarme und die Höhle, in der das Untier kauert. Alles ist schön schwer, so dass sich ein stabieler Standfuß für das U-Boot bauen lässt. Die Teile geben aber so weit nach, dass das Boot schön in die Arme sinkt und dort fest umklammert wird. Keiner braucht Angst zu haben dass es aus dem Griff der Tentakeln herausrutscht.

Die Fangarme können in die jeweils passend ausgeformten Öffnungen am Körper gesteckt werden. Es besteht hierbei keine Verwechslungsgefahr. Alle Einzelteile sind mit der bereits beschriebenen Sprayfarbe grundiert und durch längers Liegen jetzt auch schön trocken. Ich steckte den Pulp zusammen und legte die rohe Nautilus in seine Arme. Bereits im unbemalten Zustand ein sehr schönes Bild.
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DSCF6002 (Copy).JPG (134.81 KiB) 5920 mal betrachtet
An den Übergängen der Arme zum Körper sind leichte Vertiefungen zu erkennen. Bei einem Flugzeug- oder Bootsmodell wären die jetzt zu verspachteln. Hier werde ich sie so lassen. Durch die wellige Oberfläche des Kraken fällt das später kaum auf. Außerdem konnte ich so bis zum Schluss die Teile immer wieder auseinandernehmen, was für die Bemalung von Vorteil war.

Ein zweiter Grund nicht zu spachteln war der weiche Kunststoff. Die sehr hart aushärtende Spachtelmasse wäre an den weichen Übergängen sicher gebrochen.
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DSCF6003 (Copy).JPG (126.8 KiB) 5920 mal betrachtet
Die Deckfarbe besteht aus verschiedenen Grün- und Olivtönen, die ich mit einem ca. 5 mm breiten Flachpinsel auftrug. Zum Teil tupfte ich dann darüber oder malte trocken über die Oberfläche. Bei der Farbgestaltung des Kopffüßlers kann man sich sehr viel Freiheiten nehmen, denn diese Tiere sind in der Lage ihre Farbe der Umgebung oder ihrem Zustand anzupassen. Für die Inneseite wählte ich ein selbst zusammengemischtes Rosarot und Hautfarbe. Das kam den Tentakeln der Oktopusse beim Fischhändler sehr nahe.
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DSCF6013 (Copy).JPG (132.4 KiB) 5920 mal betrachtet
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DSCF6014 (Copy).JPG (134.47 KiB) 5920 mal betrachtet
Beim Fischstand sah ich auch, dass die Saugnäpfe eher weiß sind. Die weiße Farbe trug ich wie ein Wasching auf - ich ließ die Farbe in die Vertiefung der Saugnäpfe und um den Rand herumlaufen und das in mehreren Durchgängen.

Das Auge und den im Zentrum liegenden Papageienschnabel ließ ich hell, damit die dort verwendeten Farben schön leuchtend blieben.
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DSCF6019 (Copy).JPG (152.43 KiB) 5920 mal betrachtet
Das große Auge, das später wie ein Blickfang wirken sollte, bemalte ich in leuchtenden Farben. Weiß umrandet mit roten Blutgefäßen durchsetzt und die Pupille in einem strahlenden Blau mit einer schwarzen Mitte. Das ganze übermalte ich dann mehrfach mit glänzendem Klarlack. Aber selbst nach der x-ten Schicht wollte sich kein richtiges klares Glänzen einestellen. Hier war noch Hirnschmalz erforderlich.

Den Meeresgrund tönte ich mit der Air-Brush in einem Braunton mit verschiedenen Schattierungen ab. Ihn wollte ich sehr dezent gestalten, damit er meinen Highlights - der Nautilus und dem Auge - nicht die Show stehlen konnte.
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DSCF6021 (Copy).JPG (147.37 KiB) 5920 mal betrachtet
Den scharfen Schnabel bemalte ich mit weißer Farbe, der ich mit gelb und beige einen elfenbeinfarbigen Ton verlieh. Für die Mundhöhle kam die selbe Fahrbzusammenstelung wie bei der Innenseite der Tentakeln zum Einsatz.
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DSCF6022 (Copy).JPG (120.27 KiB) 5920 mal betrachtet
Der Körper bekam auf seiner schuppigen Oberfläche noch ein paar Tupfer beige und gelb und anschließend ein vorsichtiges schwarzes Washing. Zwischenzeitlich war mir auch eine Lösung für die Augenoberfläche eingefallen: Mein 2-K-Kleber härtet vollkommen wasserklar und glänzend aus. Mit ihm überzog ich das Auge. Jetzt hatte ich den richtigen Glanzeffekt erreicht. Übrigens eignet sich der Kleber auch gut als Glaseinsatz in diverse Scheinwerfer. Da kam es in der Vergangenheit bereits schon mehrfach zu Verlusten, die ich so ganz gut ausgleichen konnte.
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DSCF6035 (Copy).JPG (120.03 KiB) 5920 mal betrachtet
Zum Schluss klebte ich die Fangarme noch in den Körper und den Körper in die Höhle auf dem Meerresgrund. Das wunderschöne "Nautilus"-Emblem platzieren und mit Holzleim und Sand noch etwas Leben auf den Grund bringen ...
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DSCF6036 (Copy).JPG (144.76 KiB) 5920 mal betrachtet
... und böse kauert der Moloch auf dem Meeresgrund, seine Tentakeln strecken sich nach Beute.

Mal sehen, was es zu umschlingen gibt.

Bis bald:

Kutscher
Zuletzt geändert von Kutscher am Do 10. Mai 2018, 19:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Aiden
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Das sieht superschön aus! Hast du noch ein Bild, auf dem Sockel und Krake zu erkennen sind?
Gruß Aiden :thumbup:

Ich weiß, dass ich Fehler mache.
Das Leben kam eben ohne
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Kutscher
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Hallo Aiden,

da hätt ich zwei Bilder.

Eines ohne Farbe ...
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DSCF5964 (Copy).JPG (95.36 KiB) 5886 mal betrachtet
... und eines mit.
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DSCF6033 (Copy).JPG (143.07 KiB) 5886 mal betrachtet
Das zweite Foto sollte erst später kommen, da darauf die N. zu sehen ist - also nur den Bildvordergrund beachten.

Kutscher
Kutscher
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Und gleich geht´s weiter:
Hier das Schiff zur Erinnerung: fertig zusammengebaut aber noch ohne Farbe.

a) Hinterschiff
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b) Vorderschiff
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c) Mittschiffs
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Zunächst versah ich das Boot mit einem schwarzen Preshading, d.h. ich überzog es mit einem Gitternetz, das ich entlang der Ecken und Kanten führte. Wie Ihr nicht seht, gibt es davon kein Bild.

Dann über das ganze Revell Aqua-Color hellgrau, durch das das Preshading noch so leicht durchschillert. Das Einheitsgrau verschattete ich mit Aqua-Color Lichtgrün 55, wobei ich an die Stöße der Bleche, entlang der Nietenreihen teilweise Schablonen hielt, um die Stöße farblich zu trennen. Über die nicht abgedeckten Flächen sprayte ich einen Farbverlauf. Einzelne Stellen, wie z.B. Vertiefungen und Kanten versah ich mit einem Nebel aus Olivgrün.
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DSCF6009 (Copy).JPG (102.09 KiB) 5877 mal betrachtet
Links neben der Tentakel ist die Abgrenzung grau - lichtgrün , sowie der Farbverlauf von dieser Nietenreihe nach rechts schön zu erkennen.
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DSCF6011 (Copy).JPG (111.5 KiB) 5877 mal betrachtet
Hiern die fertige Rohlackierung, die ich in diesem Zustand bereits mit stark verdünntem glänzenden Klarlack überzogen habe. In diesem Stadium hatte ich, außer der Treppenanlage, noch keine Ätzteile verbaut. Diese ließ ich weg, da sie so fein sind, dass ein Verbiegen und Abbrechen beim Bemalen sicher schien. Also gar nicht erst in Gefahr begeben.
a) Hinterschiff
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DSCF6016 (Copy).JPG (115.4 KiB) 5877 mal betrachtet
b) Vorderschiff
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DSCF6017 (Copy).JPG (106.81 KiB) 5877 mal betrachtet
Die große maskierte Glasfront überzog ich beim Aufbringen des Preshading vollständig mit dunkler Farbe und hellte diese dann, außen stärker, innen weniger, mit hellgrauer Farbe auf.
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DSCF6018 (Copy).JPG (142.33 KiB) 5877 mal betrachtet
Die ganze Oberfläche unterzog ich jetzt einem Washing aus brauner Ölfarbe. Stellenweise, zur Akzentuierung setzte ich auch schwarzes Washing ein. Die Ecken, Kanten und Nieten der Nautilus laden geradezu ein, sich hier auszulassen. Ich muss sagen, das Washing war eine richtige Freude.
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DSCF6023 (Copy).JPG (136.26 KiB) 5877 mal betrachtet
Auch auf dem Oberdeck mit den "Turbinen" oder was immer die runden Teile darstellen sollen, ging es gerade so weiter und mit jedem Tropfen verdünnter Ölfarbe nahm das U-Boot mehr Charakter an. Die drei walzenförmigen Zylinger, möglicherweise Kabeltrommeln o.ä. bemalte ich vor dem Washing eisenfarbig.
Zum Abschluss wischte ich mittels Wattestäbchen und Papiertaschentüchern die überflüssige Farbe wieder ab. Dazu ließ ich diese zuvor etwas antrocknen, jedoch nicht vollständig aushärten. Unter Zuhilfenahme von Terpentin löst sich die Ölfarbe wieder wunderbar auf, ohne die Unterfarbe zu zerstören.
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DSCF6025 (Copy).JPG (158 KiB) 5877 mal betrachtet
Nachdem die Ölfarbe mehrere Tage getrocknet war, machte ich mich an die feinen Messingdrähte, die noch zu verbauen waren. Hier sind die Verspannungen der rießigen Harpune zu sehen.
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DSCF6030 (Copy).JPG (86 KiB) 5877 mal betrachtet
Die feinen Bügel im Bereich der seitliche Kanten waren mit einer Pinzette ganz einfach in die Aussparungen zu stecken. Zuvor hatte ich diese in 2-K-Kleber getaucht. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass dieser bei Ätzteilen, im Gegensatz zu Sekundenkleber, sehr gut hält. Sekundekleber wird sehr spröde und die Teile brechten bei der kkeinsten Belastung wieder ab.

Weiter brachte ich beidseitig die Ankerketten an, die ich rostfarbig behandelt hatte. Mit Rost und Rostfarbe machte ich mich auch am ganzen Boot zu schaffen. Ich fügte kleinere Roststellen und Wasserablaufmarken hinzu, die den Gesamteindruck noch abrundeten.
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DSCF6031 (Copy).JPG (130.75 KiB) 5877 mal betrachtet
Das Geländer um die Plattform stellte eine besondere Herausforderung dar. Es verbog sich bereits beim Hinsehen und musste zudem noch an mehreren Stellen abgekantet werden. Bis alles saß, habe ich einige Mühe aufgebracht. Zittern war da nicht angesagt. Der eine oder andere Geländersteg ist dann zwar etwas verbogen, konnte jedoch wieder gerichtet werden und die verbliebenen krummen Teile schiebe ich einfach auf die schwere See.
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DSCF6032 (Copy).JPG (153.05 KiB) 5877 mal betrachtet
Jetzt war auch der Augeblick der Demaskierung gekommen. Mit einem Skalpell entfernte ich die Maskierfolie, wobei ich jeden Augenblick auf böse Überraschungen gefasst war: trübe Scheiben, daruntergelaufene Farbe. Doch nichts dergleichen ereilte mich. Die Ränder der Fensterstreben stellten sich sauber dar, ebenso der klare Kunststoff.

Die Ätzteile bemalte ich mit einem feinen Pinsel mit derselben Farbpalette wie den Rest des Bootes, teilweise ließ ich unter dar Farbe aber noch das Messing hervorlugen. Das passt zum Steam-Punk-Auftritt.
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DSCF6042 (Copy).JPG (154.79 KiB) 5877 mal betrachtet
Hier die Glasfront in Großaufnahme. Der einzige Wermutstropfen sind ein paar Kunststofffasern, die offensichtlich vom Verschleifen der Sitzgruppe vor dem Einbau stammen. Diese setzten sich von innen auf die Scheiben und ich kann sie nicht mehr entfernen.
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DSCF6043 (Copy).JPG (194.93 KiB) 5877 mal betrachtet
Auch an den beiden Glaskuppeln auf dem Oberdeck entfernte ich die Maskierung und war ähnlich zufrieden wie mit der großen Glasscheibe.
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DSCF6047 (Copy).JPG (122.12 KiB) 5877 mal betrachtet
Hier noch die fertige Hecksektion mit der Ätzteilverspannung. Die große Antriebsschraube bemalte ich goldfarben, um ihr ebenfalls Messingoptik zu geben.
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DSCF6050 (Copy).JPG (115.48 KiB) 5877 mal betrachtet
Als letztes Foto eine Gesamtansicht der jetzt fertig bemalten und aufgepimpten Nautilus. Die Reise 20000 Meilen unter dem Meer kann beginnen Käpt´n Ahab - oh, ähm, der gehört glaube ich in einen anderen Film. Aber das wäre eine Idee für ein neues Projekt.
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DSCF6054 (Copy).JPG (143.47 KiB) 5877 mal betrachtet
Die Nautilus hat mir sehr viel Freude bereitet. Teils war ich richtig in die Unterwasserwelten eingetaucht, besonders, wenn neben der Arbeit das Hörbuch lief. Das Modell ist passgenau und - bis auf die Ätzteile - nicht schwer zu bauen. Mehr Erfahrung setzt da schon die Lackierung voraus. Einfach mit dem Pinsel in einer Farbe drüber geht nicht. Das Geheimnis der Erscheinung liegt hier doch stark in der farblichen Umsetzung begründet. Der Krake als Präsentationsständer ist genial. Ich wünschte mir ähnliches bei weiteren Herstellern - Designer, lasst Euch etwas einfallen. Ich bin dabei.

Fotos des fertigen Modells stelle ich in die Bildergalerie ein.

Es grüßt Euch:

Kutscher, der Ned Land des Modellbaus

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Zuletzt geändert von Kutscher am Do 10. Mai 2018, 19:44, insgesamt 1-mal geändert.
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satori
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WOW, das ist ein wirklich sehr, sehr genial gebautes Modell. Absolute Klasse. :respekt: :thumbup: :clap:
Auch mit Steinen die Dir im Weg liegen kann man was schönes bauen!
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Nightquest1000
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Registriert: Mi 10. Feb 2016, 13:14

Ganz fantastisch !!! Hervorragende Arbeit. :respekt:

Jammerschade das mit dem Glasteil. Wie hast du es fixiert? Wenn du Weißleim genommen hast müsste sie sich lösen lassen. Mit einem Skalpell oder Bastelmesser versuchen dazwischen zu kommen.

Ansonsten, seltenes Modell, sehr schön umgesetzt. Macht Freude anzuschauen !

Grüße
Tom
Am Liebsten sind mir Menschen die mir reinen Wein einschenken. Oder Whisky. Whisky geht auch.
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