Hermann Marwede (Edition 2015) in 1:72 mit RC- Revell #05220

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SharkHH
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Mein nächstes Projekt steht in den Startlöchern. Da mich die Firma Graupner mit der Harro Koepke und der recht undurchsichtigen Verfügbarkeit dieses Modells enttäuscht hat, habe ich mir in den Kopf gesetzt, die Hermann Marwede von Revell für den RC-Betrieb auszubauen.

Meine Idee

Ich habe mich für einen Antrieb über 2 Wellen entschieden. Hierzu habe ich 2 der kleinsten resp. dünnsten Messingwellen gekauft. Dazu kamen zwei 3-Blatt-Propeller mit 20 mm Durchmesser (da habe ich mich leider vergriffen, da die Hermann Marwede 4-Blatt-Schrauben hat. Aber ok, wenn sie im Wasser ist, sieht man es ja nicht) und das kleinste Bugstrahlruder von Raboesch. Auf der Intermodellbau in Dortmund habe ich bereits die ersten Teile für den Antrieb bei Hobby Lobby Modellbau aus der Nähe von Hamburg bekommen:
Antrieb
Antrieb
02 Zubehör.JPG (88.9 KiB) 20217 mal betrachtet
Aufgrund meiner Erfahrungen beim Bau der Bismarck von Hachette und der ODIN von Robbe, traue ich mir zu, die Marwede mit den Funktionen für Vorwärts-Rückwarts-Fahrt und Links/Rechts-Steuerung auszustatten. Was ich nicht einbauen werde, ist das Ansteuern der Heckklappe zum Aussetzen des Tochterboots. Das ist mir zu aufwendig.

Das, was dieser Modellbauer geschaffen hat, ist für mich eine Nummer zu hoch:
Wovon ich gar keine Ahnung habe, sind komplexe Schaltkreise für die Illumination des Bootes. Hier reichen meine Erfahrungen soweit zurück, dass ich weiß, dass es britzelt, wenn man beide Pole einer Batterie mit der Zunge berührt. Hier würde ich mich freuen, wenn ich die ein oder andere Hilfestellung von den Wissenden erhalte. Aufgegriffen wurde das Thema schon mal von Toolman Toto in diesem Beitrag:
viewtopic.php?f=104&t=3263&p=25809&hili ... nik#p25778
Bei Conrad habe ich gerade rote und grüne SMD LEDs mit sehr kleinen Abmessungen gesehen, die ich mir zum Testen mal zulegen werde.

An dieser Stelle mal die Frage in die Runde, ob sich jemand dieses Buch hier schon gekauft und gelesen hat:
http://shop.vth.de/publikationen/bucher ... euert.html
Das Buch wurde bei Amazon relativ schlecht bewertet, weil hier nur Revell-Modelle (zumindest habe ich das so interpretiert) als Beispiel verwendet werden. Wäre ja eigentlich optimal.

Zuladungstest

Ein wichtiger Aspekt für den RC-Ausbau ist die maximale Zuladung, die sich aus den Einbaukomponenten, den Aufbauten und im wesentlichen aus dem verwendeten Akku ergibt. Zur Feststellung des Zuladungsgewichts habe ich den Rumpf mit Panzertape abgedichtet und mit Tesa Krepp den Wasserpass markiert:
Abdichtung hinten
Abdichtung hinten
01 Dicht hinten.jpg (225.73 KiB) 20217 mal betrachtet
Dichtung Bug
Dichtung Bug
01 Dicht vorne.jpg (266.98 KiB) 20217 mal betrachtet
Das hielt für einen ersten Versuch und war mit wenig Aufwand verbunden. Dann wurde Wasser eingelassen und mit der Zuladung begonnen:
Zuladung
Zuladung
02 Zuladung.jpg (284.35 KiB) 20217 mal betrachtet
Für den Ballast habe ich Bleifolie aus dem Künstlerbedarf genommen. Auf Referenzfotos habe ich die ungefähre Position für das Eintauchen des Rumpfes ins Wasser übertragen:
Test
Test
02 Zuladung Wasserlinie.jpg (257.58 KiB) 20217 mal betrachtet
Ich kam auf 1.280 Gramm. In anderen Beiträgen zum RC-Umbau habe ich auch den Wert von 1.400 Gramm gefunden. Die Wahrheit wird irgendwo dazwischen liegen.

Bilder vom Bau wird es erst in den nächsten Wochen geben (Urlaub steht an und der M1070 wird vorher fertiggestellt). Meine Hoffnung ist, dass ich vor dem Aufbohren des Rumpfes noch ein paar Hinweise und Tipps hier im Forum bekomme. Wenn die Zeit noch reicht, werde ich die Ätzteile von Eduard, die ich hier verbauen will, noch kurz vorstellen.

Morgen ist Bergfest. Freut Euch.
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Axt
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Was möchtest du bei deinem Modell umsetzen?
Auf RC hast du dich schon festgelegt, oder?
Die Spritze sollte nicht das Problem sein. Gibt es so etwas nicht in so einem Micro-RC-Fertig-ÜEi?
Beleuchtung auch?
Da würde ich mich aber nicht an dem Video orientieren. Als erstes würde ich das nicht so hell machen, ich habe darauf gewartet, dass ein Deck abhebt! :shock:
Ich würde mich bei der Beleuchtung eher auf den Innenraum, Positionslampen und den Mast konzentrieren.
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Oliver Bizer
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Interessanter Bau, ich bin in Gedanken bei Dir hier im Baubericht!
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SharkHH
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Axt hat geschrieben:Was möchtest du bei deinem Modell umsetzen?
Die Spritze sollte nicht das Problem sein. Gibt es so etwas nicht in so einem Micro-RC-Fertig-ÜEi? Beleuchtung auch?
Ich würde mich bei der Beleuchtung eher auf den Innenraum, Positionslampen und den Mast konzentrieren.
Hai Axt,
bedingt durch meine Ahnungslosigkeit bin ich am überlegen, ob ich die Beleuchtung einfach anschalte und nicht über den Robbe MultiSwitch zuschalte. Das hatte bei meiner ODIN funktioniert, aber das ist mir hinsichtlich der Verkabelung zu aufwendig. Eine Wasserpumpe wollte ich auch nicht einbauen.

Ich werde mir jetzt nochmal die Teile für den Mast und die Positionslampen genau anschauen. Die Positionslampen am Mast sind m.W. nicht als Klarsichtteile ausgeführt. Die kann man vielleicht aus Plexiglasstäben nachempfinden.
Die Suchscheinwerfer sind auch Vollmaterial. Das würde entweder nachbauen bedeuten oder aufbohren. Auch nicht so das wahre.

@Oli: Besten Dank, ich werde mein möglichstes tun, um den Spannungsbogen hoch zu halten.

Anmerkung zum Buch "Schiffsmodelle aus Plastikbausätzen ferngesteuert" aus dem VTH-Verlag:

Ich habe mir das im Jahr 2011 erstmals erschienene Buch bestellt, um mir selbst ein Bild zu machen. Die Rezensenten bei amazon haben (leider) recht. In dem Buch werden die RC-Umbauten von der Queen Mary, der Titanic, des U-Boots VIIC bis hin zur "alten" Hermann Marwede und weiteren großen Schiffsmodellen von Revell beschrieben. Und zwar ausschließlich von Revell. Das vorgestellte Konzept (Mittelmotor mit einem Ruder) wird bei nahezu allen Bausätzen verwendet. Was dann nach meinem Empfinden bedeutet, dass die Modelle nur noch bedingt ansehnlich sind. Wer die Gelegenheit hat, mal einen Blick in das Buch zu werfen, schaut sich mal den Titanic-Umbau an. Oder den der Hermann Marwede. Da wird die Heckklappe mit den typischen Flutschlitzen einfach mit einem Stück Plastik zugeklebt, um es abzudichten. :roll: Das sollte auch anders gehen.
Und zum Thema Beleuchtung oder sonstigen Zusatzfunktionen findet man in dem Buch nichts. Was ich gehofft hatte.

Gut ist sicherlich die Auflistung der verwendeten RC-Komponenten. Schlecht ist daran, dass es sich fast ausschließlich um Komponenten der Firma Robbe handelt, die ja bekanntlich 2015 Insolvenz anmelden musste. Ich habe nach ein paar der aufgeführten Artikel gesucht und musste fast durchweg feststellen, dass die Artikel bei einschlägigen Händlern zwar gelistet waren, aber nicht mehr verfügbar sind.

Ich denke, dass da dieses Internet und die entsprechenden Foren für den RC-Schiffsmodellbau eine gute Quellenlage bietet, um sich zu informieren. Das Buch geht auf jeden Fall zurück.

OK, etwas positives konnte ich dem Buch doch abgewinnen. Bis heute wußte ich nicht, dass Revell in den späten 50er-Jahren für den damals erhältlichen Bausatz des Flugzeugträgers USS Forrestal einen RC-Zurüstsatz herausbrachte. Vielleicht brauch ich das ja mal bei Wer-wird-Millionär. ;-)
Und die von mir ermittelte Verdrängung von 1.280 Gramm kommt ziemlich nah an die im Buch angegebene Verdrängung von 1.300 Gramm.

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Axt
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SharkHH hat geschrieben:Schlecht ist daran, dass es sich fast ausschließlich um Komponenten der Firma Robbe handelt, die ja bekanntlich 2015 Insolvenz anmelden musste.
Ach, ehrlich? :shock:

Diese Beleuchtung sollte das Minimum darstellen:
Bild
Nutzt du denn die anderen Kanäle der Fernbedienung bei anderen Modellen? Wäre ja sonst ein wenig "overdressed"... ;)
Meine Idee wäre gewesen, sich etwas wie dieses hier zu besorgen:
https://www.amazon.de/Feuerwehrboot-Sig ... B00MHU8U1M
Die elektronischen Komponenten (Licht, Sound, Wasser) nehmen und in das Modell einbauen. Man kann dann die zweite Fernbedienung jemand anderem geben oder an die vorhandene "Große" anbringen, notfalls mit Klebeband, soll ja nur ein Gag sein... ;)

Du brauchst keine Klarsichtteile, du brauchst Leuchten in der richtigen Größe! ;) Das Problem werden die Kabel ansich sein...

Bei der Funktion mit der Heckklappe wäre ich aber auch nicht so genau in der Umsetzung. Das sollte man eigentlich aus einigen Metern Abständen sehen können und dann sind die Details auch nicht mehr so wichtig. Ich frage mich aber, wie man eine vollkommen verschlossene Heckklappe unter Wasser bringen möchte, ohne Flutschlitze...
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SharkHH
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Kurz vor dem sicherlich verdienten Erholungsurlaub noch ein letztes Update. Wie versprochen, stelle ich noch die beiden Ätzteilsets von Eduard sowie die voraussichtlichen Antriebskomponenten vor.

Eduard Ätzteilsets 53163 und 53164

Nachdem es für die "alte" Hermann Marwede bereits Ätzteile für die weitere Verfeinerung des Modells gegeben hat, hat Eduard im Jahr 2016 zwei Sets für die 2015er Edition der Hermann Marwede rausgebracht. Beide Sets zusammen sind fast doppelt so teuer wie der Bausatz selbst. Ich persönlich finde, dass der Bausatz durch diese Detaillierung, insbesondere im Bereich der Helikopterplattform sowie des Tochterboots Verena, deutlich hinzugewinnt.

Eduard Set 53163 http://www.eduard.com/store/armoured-fi ... -1-72.html

Das erste Set besteht aus 3 dünnen Platinen, mit denen die Aufbauten, das Deck sowie das Tochterboot Verena "gesupert" werden.
Part 1
Part 1
53163 Part 1-001.JPG (182.5 KiB) 20155 mal betrachtet
Part 2
Part 2
53163 Part 2-001.JPG (175.7 KiB) 20155 mal betrachtet
Part 3
Part 3
53163 Part 3-001.JPG (171.3 KiB) 20155 mal betrachtet
Die Bauanleitung ist komplex. Ob ich hier kleben oder evtl. sogar löten werde, wird sich zeigen. Aufgrund des Umfangs des Ätzteilsets und der am Modell vorzunehmenden Änderungen ist dies m.E. nicht für Einsteiger geeignet.
Bedienungsanleitung
Bedienungsanleitung
53163 Manual-001.JPG (154.95 KiB) 20155 mal betrachtet
Bei manchen Teilen werden für die Montage noch zusätzliche Baumaterialien wie PE-Profile benötigt. Dies geht aus der farbigen Bedienungsanleitung recht gut hervor.

Besonders schön finde ich die erhabenen Namensschilder und die DGzRS-Wappen. Hoffentlich passen die Decals mit den Ätzteilen zusammen. ;-)

Eduard Set 53164 http://www.eduard.com/store/armoured-fi ... -1-72.html

Das zweite Set umfasst die Helikopter-Plattform. Die ist im Bausatz durch ein großes Kunststoffteil, auf dem auch noch ein großes H eingelassen ist, ausgeführt. Da ist das Eduard-Set m.E. um Längen und Breiten besser, weil hier die Gitter-Struktur optimal wiedergegeben ist. Das Set besteht aus 4 Platinen, um das Helikopterdeck und den Übergang zu den Mittschiffsaufbauten darzustellen.
Part 1
Part 1
53164 Part 1-001.JPG (159.5 KiB) 20155 mal betrachtet
Part 2
Part 2
53164 Part 2-001.JPG (243.38 KiB) 20155 mal betrachtet
Part 3
Part 3
53164 Part 3-001.JPG (139.03 KiB) 20155 mal betrachtet
Part 4
Part 4
53164 Part 4-001.JPG (138.16 KiB) 20155 mal betrachtet
Die Bauanleitung ist im Gegensatz zum ersten Set recht überschaubar.
Bedienungsanleitung
Bedienungsanleitung
53164 Manual-001.JPG (149.25 KiB) 20155 mal betrachtet
Ich denke, dass die Ätzteile das Modell nicht nur preislich deutlich aufwerten. Interessant wird es, die Ätzteile während des Zusammenbaus und der Airbrush-Lackierung rechtzeitig zu platzieren. Da ich plane, den mittleren Aufbau komplett abnehmen zu können, um an die Komponenten im Rumpf zu kommen, wird sich zeigen, wie z.B. der Steg zur Helikopterplattform befestigt wird.

Antriebskomponenten

Wie eingangs erwähnt, plane ich, zwei Motoren einzubauen. Hierfür werde ich Mabuchi-Motoren (Langsamläufer) einsetzen. Die Verbindung zwischen Motor und Welle erfolgt über eine Wellenkupplung.
Motor und Welle
Motor und Welle
IMG_5305-001.JPG (150.37 KiB) 20155 mal betrachtet
Die Anlenkung erfolgt über einen Mini-Servo mit 1kg Stellkraft, der die Hebelwirkung auf zwei Metallruder überträgt. Die 70mm hohen Ruder (Gesamthöhe) müssen hinsichtlich ihrer Einbauhöhe und der Ruderblattfläche noch bearbeitet werden.
Ruder
Ruder
IMG_5310-001.JPG (141.87 KiB) 20155 mal betrachtet
Zwei Motoren passen in den Rumpf auf jeden Fall rein:
Einleger
Einleger
IMG_5309-001.JPG (131.53 KiB) 20155 mal betrachtet
Damit das Schiff bei einem Antrieb mit 2 Schrauben nicht im Kreis fährt, ist es wichtig, das sich die Motoren zur Schraubendrehrichtung bewegen. Bei der Bismarck wurde die beiden Motoren so angeschlossen:
Anschluss
Anschluss
IMG_5329-001.JPG (138.24 KiB) 20155 mal betrachtet
Durch das Vertauschen von +/- bei einem Motor, dreht dieser sich in die entgegengesetzte Richtung.

So weit, so gut. Jetzt hat der Modellbau erstmal Pause.
Allen Mitbauer gutes Gelingen bei Euren Projekten.

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SharkHH hat geschrieben:Hoffentlich passen die Decals mit den Ätzteilen zusammen. ;-)
Ich fürchte nicht ohne Schneidearbeit. (vergl. meinen Post in der Bausatzvorstellung! ;) )
SharkHH hat geschrieben:Damit das Schiff bei einem Antrieb mit 2 Schrauben nicht im Kreis fährt, ist es wichtig, das sich die Motoren zur Schraubendrehrichtung bewegen.
Abgesehen davon, dass eine Marwede mit zwei Schrauben genauso falsch ist wie eine mit einer, wie sie im Buch geschrieben steht... (sie hat drei)*
Bei zwei Schrauben sollte man darauf achten, dass sie gegenläufig sind und auch die beiden Motoren in die unterschiedliche Richtung drehen sollten, damit sich das Drehmoment der verwendeten Komponenten aufhebt. Dreht alles in eine Richtung, lässt sich das nur schwer durch die Trimmung aufheben. Schwarz auf schwarz und rot auf rot wird so nichts. )**
Einige Motoren drehen in eine Richtung schneller als in die andere, das trifft bei diese Standardmotoren wohl eher nicht zu.

)* man könnte einen stärkeren Motor mit einer längeren Welle in der Mitte plazieren und bei Bedarf über einen MultiSwitch kurzfristig zuschalten. So wurde es zumindest bei der Bermpohl von Graupner seit 1975 empfohlen... ;
)** gerade gesehen, das die direkt am Motor anders verdrahtet wurde... :arrow: alles gut! :D
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SharkHH
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Sprung auf, marsch, marsch. 
Weiter geht es mit dem Baubericht. Ich habe zunächst die Bauanleitung von Revell mit der von Eduard abgeglichen, damit mir kein Ätzteil durch die Lappen geht. 
Bild 01
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DSC04854.JPG (178.11 KiB) 19957 mal betrachtet
Von den 77 Bauschritten (ohne Bemalung der Marwede und der Verena), die bei Revell zum Ziel führen, haben knapp die Hälfte einen Bezug zu den Eduard-Teilen. Da hilft es, sich vorher Gedanken zu machen, was man wann verbaut. 

Leider liegt dem Bausatz kein "ordentlicher" Modellständer bei, sondern lediglich zwei Böcke, auf die das Modell gestellt werden können. Da ist Eigeninitiative angesagt. Positiv zu erwähnen ist, dass Revell die Böcke mit kleinen "Richtungspfeilen" ausgestattet hat und auf dem Rumpf Markierungen angebracht hat, wo die Böcke positioniert werden sollen:
Bild 02
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DSC04856.JPG (90.65 KiB) 19957 mal betrachtet
Bild 03
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DSC04857.JPG (90.64 KiB) 19957 mal betrachtet
Wenn der Rumpf auf den Böcken steht, ist die Anbringung des Wasserpasses, der den Übergang von Überwasser- zu Unterwasserschiff anzeigt, kein Problem. Ich verwende hierfür eine ausrangierte "3. Hand", in die ein Bleistift eingespannt wird und, auf einer ebenen Fläche stehend, um den Rumpf gezogen wird.
Bild 04
Bild 04
DSC04858.JPG (207.86 KiB) 19957 mal betrachtet
Da ich die Marwede mit einem Bugstrahlruder ausstatten will, muss dieses zunächst in den Rumpf eingepasst werden. Da hilft der Dremel:
Bild 05
Bild 05
DSC04861.JPG (198.99 KiB) 19957 mal betrachtet
Dremel sei Dank passt das Teil für das Bugstrahlruder in den Rumpf. Das Bauteil sowie alle anderen Komponenten wie Ruderkoker und Wellen werden mit meinem "Lieblingskleber" für dauerhafte Anwendungen, Stabilit Express, in den Rumpf eingeklebt:
Bild 06
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Bild 07
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Bild 08
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DSC04867.JPG (118.62 KiB) 19957 mal betrachtet
Da das Bauteil G8 (das hintere Deck mit der Tochterbootwanne) an die Ruderkoker anstößt, habe ich diese auf eine Gesamtlänge von 20 mm gekürzt.
Die Durchlässe für die Wellen wurde ebenfalls mit dem Dremel aufgefräst. Hierfür wurde als Orienitierung der Klebepunkt für die Wellenhose (Teil D14) verwendet. Mit einem U-Profil, in das zwei Löcher mit 4 mm Durchmesser im Abstand von 59 mm gebohrt wurden, wurden die beiden Wellen parallel ausgerichtet:
Bild 09
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DSC04870.JPG (113.05 KiB) 19957 mal betrachtet
Läuft soweit.
Bild 10
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Als nächstes werde ich die die RC-Komponente soweit einbauen, dass ich einen ersten Funktionstest machen kann.
Für all diejenigen, die sich ebenfalls Gedanken über einen RC-Ausbau machen, noch einen Tipp: 
Das Bauteil B211, das Anschlußstück zwischen Rumpf und dem Heckdeck G6, muss passend gemacht werden, da es an die Aufnahmelager für die Heckklappe stößt. Da ich diese nicht beweglich bauen will, wurden die Lagerzapfen weggedremelt. Dann passte auch Teil B211. 
Bild 12
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DSC04866.JPG (86.69 KiB) 19957 mal betrachtet
Wie an anderer Stelle schon thematisiert, ist der Rumpf in sich verzogen. Das wirkt sich auch auf die Bauteile B7 und B8 aus, wie man hier beim Trockenanpassen sehen kann.
Bild 13
Bild 13
DSC04871.JPG (107.86 KiB) 19957 mal betrachtet
Ich überlege, das Bugsegment C5 entgegen der Bauanleitung zunächst mit B7 und B8 zu verkleben und anschließend an den Rumpf zu kleben. Für einen besseren Halt und eine bessere Abdichtung würde ich noch dünne ABS-Streifen hinterkleben. Hat jemand eine bessere Idee?

Frohes Kleben allerorten
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SharkHH
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Trotz oder wegen des heißen Sommerwetters habe ich mich drangesetzt und die ersten Ätzteile verarbeitet. Angefangen habe ich mit dem DGzRS-Wappen links und rechts:
Bild 01
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DSC04876.JPG (263 KiB) 19921 mal betrachtet
Einmal im Schwung ging es weiter mit dem Heliport, meine bisher größten und längsten Ätzteile, die ich in den Fingern hatte. Das Biegewerkzeug, wenn auch nur in der mittleren Größe, war für die Arbeiten in meinen Augen unerlässlich.
Bild 02
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DSC04877.JPG (275.01 KiB) 19921 mal betrachtet
Man kriegt die überwiegend rechtwinkeligen Biegungen vermutlich auch mit einem Schraubstock hin. Mit einer einfachen Flachzange dürfte es erheblich schwieriger werden. Für die Verbindung der Ätzteile mit dem Heli-Deck habe ich auf Sekundenkleber auf Cyanacrylat-Basis zurückgegriffen. Bei meinem letzten Conrad-Besuch habe ich den flüssigen und gelartigen Kleber von Pattex gefunden. Der Flüssige fließt in kleinste Ritzen. Der Gelartige lässt sich super mit einem Zahnstocher aufbringen.
Nach ca. 5 Stunden Nettobauzeit habe ich meine Gesellenprüfung im Fügen und Heften von Metallteilen abgeschlossen. 
Bild 03
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DSC04879.JPG (266.57 KiB) 19921 mal betrachtet
Unterm Strich bin ich ganz zufrieden, auch wenn das ein oder andere Teil vielleicht nicht genau im rechten Winkel zueinander steht. Verglichen mit dem Revell-Bauteil wirkt die Ätzteil-Konstruktion bedeutend filigraner
Bild 04
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DSC04878.JPG (263.75 KiB) 19921 mal betrachtet
Allerdings frage ich mich, wie ein Seaking auf dem Heli-Port landen will. Das ist schon arg eng:
Bild 05
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DSC04882.JPG (268.12 KiB) 19921 mal betrachtet
Mein Fazit: Auch wenn die Bauanleitung von Eduard an manchen Stellen etwas eindeutiger sein könnte und mich die Passgenauigkeit hin und wieder vor Herausforderungen stellte, kann ich den Ätzteilsatz nur empfehlen. Ich überlege noch, ob ich für die Reling die Revell-Teile nehme, da diese plastischer wirken als die Ätzteile. Ich werde berichten.

Happy Modelling überall
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Das ist nur eine Heli-Arbeitsplattform, da wird nicht gelandet. Schau mal, wie ein wesenlich kleinerer Mk88 auf der einer wesentlich größeren Fregatte bei "etwas aufgewühlter" See landet:
Ich meine sogar, dass der Sea Lynx eine Harpune verschießen kann, um sich selber auf das Deck zu "ziehen"...
http://www.kdstf.de/cms/index.php/aktue ... nigsklasse       bei "Auge für den Piloten"
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SharkHH
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Hai Axt,
cooles Video. Ich hatte in einer schwachen Minute überlegt, einen Seaking mit drehendem Hauptrotor über der Marwede schweben zu lassen. Hierfür wollte ich den Hubschrauber in ein Plexiglasrohr stecken, so dass man von der Konstruktion möglichst wenig sieht. Den Gedanken habe ich zwischenzeitlich verworfen. Die Konstruktion, so wie ich sie geplant hatte, würde das Schiff in Schräglage bringen und ist mir am Ende auch zu aufwendig. 

Aus Fehlern lernen:
An dieser Stelle ein kurzer Hinweis für alle, die sich ebenfalls Gedanken über den Einbau von RC-Komponenten machen: Wenn man wie ich die Ruderkoker an der Stelle einbaut, die im Bauplan für die Ruder vorgesehen sind, sollte man VORHER drüber nachdenken, ob die Ruderkoker und der Anlenkhebel auch Platz haben. Haben sie nicht, wie ich feststellen durfte. :(
Da ich die bereits eingeklebten Ruderkoker, die ich auf 20 mm Einbauhöhe schon geküürzt hatte, nicht noch weiter kürzen wollte, blieb mir nichts anderes übrig, als die Anlenkhebel und die Tochterbootwanne mit dem Dremel zu bearbeiten. Dies sollte mit Bedacht geschehen, damit man nicht ein Loch in das Teil fräst. Das hat am Ende auch funktioniert. Um die Stelle zu finden, die bearbeitet werden musste, habe ich den Anlenkhebel mit einem weichen Bleistift "bemalt" und dann das Heckteil mit der Tochterbootwanne eingepasst. Ähnlich wie beim Zahnarzt. Dann wurde gedremelt.

Ebenfalls überrascht war ich, als ich einen eingeklebten Ruderkoker samt Stabilit Express in der Hand hatte. Das hatte sich sauberst abgelöst. Ich vermute, dass ich die Stelle vorher nicht ausreichend gereinigt hatte und der Kleber sich deshalb weigerte, eine dauerhafte Beziehung einzugehen. Ganz froh war ich, dass dies in der "Werft" und nicht bei der Erprobung im Wasser passiert ist.  :?

Jetzt ist erstmal "Hoch die Hände, Wochenende". Nächste Woche geht es weiter.
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Das mit dem schwebenden Heli ist wohl gar nicht umzusetzen, denke ich. Man müsste einen annähernd gleich langen Kiel mit entsprechendem Ballast verbauen, um der Kraft entgegenzuwirken. Und dafür reicht dann der Auftrieb nicht aus. Das ist eher was für ein Diorama.
Zumindest ich werde die Marwede nicht fernlenkbar machen... ;)
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SharkHH
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Weiter ging es, wenn auch recht schleppend, mit dem Unterbau des Heliports und den dazugehörigen Ätzteilen. Es wächst und gedeiht. Langsam. 
Bild 01
Bild 01
Heckaufbau01.JPG (87.34 KiB) 19816 mal betrachtet
Bild 02
Bild 02
Heckaufbau02.JPG (120.54 KiB) 19816 mal betrachtet
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Heckaufbau04.JPG (164.46 KiB) 19816 mal betrachtet
Bild 04
Bild 04
Heckaufbau05.JPG (144.67 KiB) 19816 mal betrachtet
Danach ging es weiter mit dem Fahrstand. Auch hier waren eine ansehnliche Anzahl an Ätzteilen u.a. für die Fensterrahmen und die Scheibenwischer anzubringen. 
Bild 05
Bild 05
Fahrstand.JPG (191.34 KiB) 19816 mal betrachtet
Zum Schluß noch ein Hinweis: Die seitlichen Rumpfsegmente B7 und B8 sind in meinem Bausatz so wie der Rumpf verzogen. Das macht die Anbringung der Teile nicht eben einfacher. Ich habe die Seitenteile noch durch 0,75 mm starkes Plastiksheet verstärkt. 
Bild 06
Bild 06
Seitenwand01.JPG (153.87 KiB) 19816 mal betrachtet
Am Spachteln und Schmirgeln werde ich trotzdem nicht umhin kommen, da der Spalt zwischen Rumpf und Seitenwand doch erheblich ist.
Bild 07
Bild 07
Seitenwand02.JPG (103.29 KiB) 19816 mal betrachtet
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SharkHH
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Bei der späteren Detail-Bemalung werde ich mich an den Fotos orientieren, die ich von der Harro Koebke und dem Tochterboot Notarius in Sassnitz auf Rügen gemacht habe.
Das betrifft einerseits die "Auspuffrohre":
Auspuff
Auspuff
SRK - Harro Krönke IMG_0928.JPG (286.4 KiB) 19798 mal betrachtet
Und andererseits u.a. die Verwitterung am Auffangnetz des Tochterboots:
Notarius
Notarius
SRK - Harro Krönke IMG_0931.JPG (280.42 KiB) 19798 mal betrachtet
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