Schlachtschiff Scharnhorst von Revell [1:570]

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Onkel Markus
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Zum Gedenken an den
75. Jahrestag der Versenkung des Schlachtschiffes Scharnhorst
am 2. Weihnachtstag 1943 möchte ich den Bausatz des Schiffes hier und heute vorstellen:


Historischer Hintergrund:
Da dies eine Bausatzvorstellung ist, möchte ich an dieser Stelle auf zwei lesenswerte Artikel in der Wikipedia verweisen:
Schlachtschiff Scharnhorst
Scharnhorst-Klasse


Der Bausatz:

Schnelle Fakten:

Hersteller: Revell
Maßstab: 1:570
Größe: Länge: 40,6 Zentimeter
Preis: 14,99 Euro
Einzelteile: 122
Photoätzteile: nein
Klarsichtteile: nein
Level: 4 von 5

Der Bausatz ist schon sehr lange bei Revell im Programm. Neben einigen anderen Schiffen habe ich auch diesen Bausatz bereits als Jugendlicher gebaut. Nun soll er mir helfen, wieder ins "Überwasserschiffgeschäft" einzusteigen. Für den Preis von knapp 15 Euro kann man da nicht meckern, lediglich der Maßstab von 1:570 ist ..... naja, sagen wir mal "doof" - es gibt keine anderen Schiffe dieser Epoche in diesem Maßstab. Wünschenswert wäre dann auch 1:350 oder 1:700, so dass man einen direkten Vergleich zu Bismarck und Tirpitz herstellen könnte.


Der Karton:
Wie gesagt, den Bausatz gab es auch schon vor 30 Jahren, die Kartongestaltung hat sich seither sicher ein paar Mal geändert. Hatte man damals noch den grauen Stülpkarton, so hat man heutzutage einen ca. 52 Zentimeter langen, stylischen Faltkarton. Obenauf prangt das Bildnis der Scharnhorst mit feuernden Geschützen im Gefecht mit diversen Flugzeugen. Dazu gibt es noch die Angaben von Level, Maßstab, Anzahl der Einzelteile und Länge des Modells.


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Auf der Rückseite des Kartons sind drei Bilder eines fertigen Modells zu bewundern, es gibt eine vollständige Angabe der benötigten Farben und der Hinweis, dass kein Kleber enthalten ist. Einen historischen Kurzabriss über das Schiff sucht man auf diesem Karton vergeblich.


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Der Inhalt:
Kompakt trifft es wohl am ehesten: Eine Klarsichttüte mit den Gussästen, die Bauanleitung (leicht verknickt), Decalbogen, Flaggentafel und der Sicherheitswisch, den niemand liest. Keine Überraschungen, keine übermäßigen Verpackungen oder Verschweißungen.


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Die Bauteile:
Die 122 Bauteile sind auf vier Gussäste verteilt, zwei etwas größere, zwei etwas kleinere. Der Rumpf besteht aus zwei Hälften, Steuerbord und Backbord. Zusammengeklebt kommt dann noch ein durchgehendes Oberdeck drauf. Besonders schön finde ich bei diesem Bausatz den Displayständer mit den beiden Ankern - schöner nautischer Stil! Der Name des Schiffes ist in Fraktur auf dem Namenschild zwischen den beiden Ankern geprägt, da lassen sich schöne Effekte erzielen!
Etwas schade finde ich die vier Beiboote, die bereits mit auf das Oberdeck gegossen wurden. Als Modellbauer hätte ich mir gewünscht, die selbst anbauen zu dürfen. Und für vier Beiboote hätte sich bestimmt noch irgendwo Platz an einem der Gussrahmen gefunden.


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Die Bauanleitung
Die 17 Bauschritte dieses Modells sind in einem 12-seitigen Heft dargestellt, etwas größer als DIN-A5. Das Layout hat eine Überarbeitung erhalten und ist inzwischen farbig auf dem bekannten hellblauen Hintergrund dargestellt. Soweit ich mich erinnern kann, sind die Bauschritte noch die gleichen wie vor 30 Jahren.


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Bevor ich mich für diesen Bausatz entschied, habe ich etwas gezögert, hauptsächlich wegen des "exklusiven" Maßstabs. Mittlerweile freue ich mich aber darauf, dieses Modell zu bauen. Dann wird es auch sicherlich einen Baubericht geben.

Schiff ahoi!
Onkel Markus
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Aktuell im Bau: HMS Exeter von Trumpeter in 1:350
Yeast
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Danke für die Vorstellung! Ich habe das Modell damals auch gebaut, so mit 15 oder 16 Jahren. Muss noch irgendwo bei meinen Eltern rumstehen, wenn ich es finde gibt's ein paar Fotos :D

Bei deiner Vorstellung bekomme ich glatt Lust, das Schiff selbst noch mal zu bauen.

Freue mich schon auf deinen Baubericht!
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Onkel Markus
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15 Euro - da kann man echt nicht meckern!
Wenns dann noch die Gneisenau gäbe, würde ich glatt noch das Schwesterschiff danebenstellen.
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KaleuNW
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Markus Ahoi

Die 1:570er Bausätze von Revell zeigen den typischen Modell-Standard der Siebzigerjahre des vorherigen Jahrhunderts: Im Grossen und Ganzen mehr oder weniger richtig, in den Details sehr vereinfacht, oft auch sträflich falsch. Viele Teile (Boote, Flakgeschütze, Ausrüstungen, Relings) sind direkt den Decks und Aufbauten angegossen, heute ein No Go. Die Bausätze sind als Ganzes betrachtet, eher Spielzeugen zuzuordnen als ernsthaften Modelldarstellungen.

Trotzdem werden sie immer noch angeboten und dank eines günstigen Preises auch verkauft.
Will man aller Einsicht zum Trotz daraus doch ein einigermassen anspruchsvolles Modell bauen, ist einiges an modellbauerischem Können und Zurüstteilen zu investieren.

Bei www.model-monkey.com sind folgende Zurüstteile im Massstab 1:570 erhältlich:
Schwere Artillerie 28 cm, mittlere Artillerie 15 cm in Doppeltürmen, mittlere Artillerie in Einzeltürmen, Flakgeschütze 10,5 cm, E-Messgeräte, E-Messhauben für die Flak, Scheinwerfer, Flugzeughangar und Admiralitätsbrücke für total 125 Euro. Dazu kommen noch die Ätzteile (Reling 1:600) für 17 Euro und ein Holzdeck für 16 Euro, damit wären wir dann bei rund 160 Euro, ein stolzer Preis fürwahr! Übrigens, Alternativteile für den Bau der Gneisenau sind unter gleicher Adresse ebenfalls erhältlich.

Minimal empfehle ich die Beschaffung der unterstrichenen Artikel zum Preis von rund 50 Euro. Dies ermöglicht den Bau eines ganz passablen Modells. Dass die Zurüstteile mehr als das Modell selbst kosten, ist bekanntlich nichts Aussergewöhnliches.

Selbstverständlich kann man das Modell auch ooB bauen. Ob das der angestrebten, miniaturisierten Abbildung genügt, muss jeder für sich selbst beantworten.

Im genannten Massstab 1:570 bot und bietet Revell auch folgende Schiffe an:
Bismarck und Tirpitz
Scharnhorst und Gneisenau
HMS King George und HMS Prince of Wales
USS Washington und USS North Carolina
Die Bausätze der jeweiligen Schwesterschiffe sind identisch, d.h. auf Unterschiede wird nicht eingegangen.
Ferner sind auch die Passagierschiffe RMS Titanic und RMS Queen Mary im gleichen Massstab immer noch erhältlich.

Aus der Werft
Wilfred

PS: Es ist mir bis heute schleierhaft, warum Revell damals diesen „krummen“ Massstab wählte, gab es doch von Airfix bereits eine Schiffskollektion in 1:600 als Vorgabe. Waren es Konkurrenzgründe, obwohl sich nur gerade die Modelle der Bismarck- und einige Jahre später der King Georg V. Klasse überschnitten?

Ein Nachtrag: Inzwischen habe ich bei einer zufälligen Recherche die Antwort auf den Revellmassstab herausgefunden: Es handelt sich dabei um den halbierten Massstab der Standardmodelle für Wargame-Modelle der U.S. Army.
Zuletzt geändert von KaleuNW am Mo 11. Nov 2019, 12:09, insgesamt 2-mal geändert.
Kein Wind ist demjenigen günstig, der nicht weiß, wohin er segeln will.
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schnuerbodenfuxx
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Hallo Wilfred,

1:570 ist bei weitem nicht der einzige "krumme" Maßstab. Ich denke da zum Beispiel an USS Pine Island, Revell 1:426; oder USS Long Beach, Revell 1:460; oder USS Forrestal, Revell 1:542; oder USS Skipjack, Revell 1:230 - wenn ich noch eine Weile überlege, fallen mit noch viel mehr "krumme" Maßstäbe ein
Böse Zungen behaupten ja, daß erst der Karton dagewesen sein soll und Revell für die Größe des Kartons einen passenden Maßstab finden mußte, damit der Bausatz da dann auch reinpaßt. :lol: :lol: :lol:
Obs stimmt...??? :mrgreen:

Gruß
schnuerbodenfuxx Dieter
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Onkel Markus
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Inzwischen steht das Modell ja zum Bau in meiner "Werft", doch mittlerweile ärgert mich der Bausatz ziemlich.
Gestern habe ich mal nach anderen Modellen dieser Schiffsklasse geguckt und war erstaunt, wie detailliert doch der Bausatz eines anderes Anbieters ist - und das bei dem kleineren Maßstab von 1:700! Besonders blöd bei diesem Bausatz sind natürlich die aufs Oberdeck gegossenen Rettungsboote, gänzlich ohne Davits.

Allerdings will ich auch nicht die ganzen zusätzlichen Teile kaufen, bei 160 Euro kann ich dann ebenso gut den Bausatz im Maßstab 1:350 kaufen. Andererseits sollte der Bausatz ja auch nur zum Üben dienen, sozusagen mein "Gemini-Programm" für die späteren "Apollo-Missionen".
Zuletzt geändert von Onkel Markus am Sa 18. Apr 2020, 14:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Simitian
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Hi Markus,
ja leider ein sehr einfach gehaltener Bausatz.
Jedoch in Anbetracht des Alters von der Bausatzform
(Erstauflage von Revell war 1968).
Kann man da nicht mit Aktuellen Bausätzen, den Maßstab anlegen.

Ich drück dir die Daumen das du was schönes draus machst.
Und wünsche dir viel Spass und Erfolg dabei.

MfG
Jan
Derzeitiges Projekt: Bf 110 G-4 in 1:48 von Revell.
Aus Prinzip, finden die Bemalungen meiner Modelle nur mit Pinsel statt.

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