DIE GROSSEN SEESCHLACHTEN – Finix Comics

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KaleuNW
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Bücher zur Seefahrt führen in Buchhandlungen meist ein eher kümmerliches Dasein. Um so mehr sind mir in einem auf Comics spezialisierten Laden die grossformatigen Bände unter dem Sammeltitel DIE GROSSEN SEESCHLACHTEN aufgefallen. Beim Durchblättern fielen mir sofort die akribisch genau gestalteten Zeichnungen der dargestellten Schiffe ins Auge. Dem Autor dieser ursprünglich französischen Reihe, Jean-Yves Delitte, gelingt es ausgezeichnet, die Aura der abgebildeten Schiffe einzufangen und in dramatischen Aktionen zu zeigen. Die dazu erzählten Geschichten stellen einen Handlungsausschnitt zum historischen Ereignis dar, oft aus einer Perspektive der niederen Ränge und der Matrosen und Soldaten erzählt, was den damaligen Ereignissen eine eher ungewohnte Erzählebene verschafft.

Am Ende jeden Bandes wird die zeichnerisch dokumentierte Geschichte zudem mit Texten und Bildern in den historischen Hintergrund gestellt. Ein ausführliches Glossar mit weiteren Erklärungen schliesst den Band ab.

Ich zitiere aus dem Verlagstext zur Reihe:
Die Frage der Seeherrschaft war in der Menschheitsgeschichte immer entscheidend. Als Symbol wissenschaftlicher und militärischer Größe waren es nur allzu oft die Kriegsflotten, die den Ausschlag gaben in den großen Konflikten eines Zeitalters, in dem das Flugzeug noch nicht erfunden war. Noch heute klingen Namen wie Trafalgar, Skagerrak oder Lepanto nach. Seeschlachten, die wie so viele andere Auseinandersetzungen zur Legende geworden sind. Als ein Kenner der Materie lädt JeanYves Delitte den Leser mit der vorliegenden Reihe ein, mitten einzutauchen ins Geschehen rund um die größten Seeschlachten der Geschichte von der Antike bis zum Zweiten Weltkrieg
Die Serie, ins Leben gerufen vom Seefahrt-Experten Jean-Yves Delitte (Black Crow, Neptune) läuft im Original unter dem Titel Les Grandes Batailles Navales. In loser Reihenfolge schildet jedes Album die historischen Ereignisse berühmter Seeschlachten.

Im Original unnummeriert, werden bei Finix Comics den großen Seeschlachten aber eine Nummerierung verpasst, um den Serien-Charakter hervorzuheben. Im Original umfasst die Reihe bisher 9 Bände. Geplant sind laut Aussage von Glénat ca. 18 Bände. Die Veröffentlichung bei Finix erfolgt als Hardcover-Alben und in abweichender zeitlicher Veröffentlichungsfolge.



Bisher sind folgene Bände erschienen:

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Im Dezember soll Band 7 Hampton Roads und im März des kommenden Jahres Band 8 Tsushima herauskommen.

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Viel Spass bei der Lektüre, möglicherweise ist sie Anlass, das ein oder andere Schiff als Modell nachzubauen. :thumbup:

Aus der Werft
Wilfred
Zuletzt geändert von KaleuNW am Fr 16. Okt 2020, 19:13, insgesamt 2-mal geändert.
Kein Wind ist demjenigen günstig, der nicht weiß, wohin er segeln will.
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Diwo58
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Hi Wilfred.....

Danke dir fürs einstellen..... Ist ja Mega-Interessant. Würde ich glatt lesen.

Gruß, Dirk. :thumbup:
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Miss_Blitz
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Oh solche Comix liebe ich.

Danke für diesen tollen Tip!!!
:arrow: Hier geht´s zu meinem Modellbau-Showroom

:respekt: all Humans! :!: ! :!:
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The Chaos
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Interessant Danke.
Eine Menge zu Zeit im bau.
Sci Fi Modellbauer
Liebe Grüße
Chris
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schnuerbodenfuxx
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Hallo KaleuNW,

große Klasse, würde ich auch lesen, aber solche Modelle bauen. Ne, ganz bestimmt nicht. Wenn ich die Takelung sehe, wird mit schlecht :lol:

Grüße aus der Kellerwerft
schnuerbodenfuxx Dieter
Ich weigere mich immer noch, die Schlechtschreibreform anzuerkennen. Deshalb: Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.
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KaleuNW
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Nachdem die beiden Bände HAMPTON ROADS (7) und TSUSHIMA (8) bereits aufgelegt wurden sind nun zwei weitere Bände der Reihe Grosse Seeschlachten herausgekommen:

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Im Band NORYANG wird ein in der westlichen Hemisphäre eher unbekanntes Ereignis dargestellt. Nichts desto trotz ging es für die beteiligten Kontrahenden um eine entscheidende Seeschlacht.

Im 16. Jahrhundert war Japan zu einem mächtigen Staat geworden, der die herablassende Behandlung durch das chinesische Kaiserreich nicht mehr länger hinnehmen wollte. Da ein Angriff gegen China nur über die koreanische Halbinsel in Betracht kam, griffen die Japaner mit einer 200'000 Man starken Armee die koreanische Küste an und errichteten stark befestigte Plätze als Ausgangspunkte für Eroberungen chinesischer Territorien. Gegen das mit China verbündete koreanische Königreich hatten sie aber einen schweren Stand. Weil über die Zeit die verlustreichen Kämpfe zu nichts führten, beschlossen die Japaner, ihr Vorhaben aufzugeben. Um das Ganze nicht wie eine Niederlage aussehen zu lassen, sollte der Rückzug durch ein, die koreanische Flotte vernichtendes Seegefecht gedeckt werden. Es kam ganz anders. Der koreanische Admiral Yi Sun-sin lockte die 500 Schiff starke japanische Flotte bei Noryang in eine Falle und errang dank überlegener Taktik und unter Einsatz der berühmten Schildkrötenschiffe (Kobukson) einen überlegenen Sieg.

In der Folge zog sich Japan auf seine Inseln zurück und es folgte die totale Abschottung nach aussen, die erst durch die „Schwarzen Schiffe“ eines amerikanischen Geschwaders unter Matthew Perry im Jahre 1853 beendet wurde. Später, nachdem die beiden Flotten der russischen Grossmacht vernichtet waren (siehe Band 8 TSUSHIMA) , kehrten die Japaner 1910 als Besatzungsmacht nach Korea zurück. Der weitere Verlauf der Geschehnisse in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ähnelt vergleichsweise stark der Geschichte von damals.

Der vorliegende Band 9 führt uns in eine für uns ungewohnte Welt und dokumentiert die Geschichte der Entscheidungsschlacht von Noryang auf sehr eindrückliche Art. Der koreanische Zeichner San Don Lee garantiert für eine hohe Authentizität der dargestellten Szenerie.

Der Band 10 BISMARCK schildert die erste und letzte Kriegsfahrt des bekannten Schlachtschiffes. Wie üblich in den Bänden wird die jeweilige Geschichte mehrheitlich aus der Sicht der unteren Ränge dargestellt, als ein anderer Aspekt der neueren Geschichtsschreibung. Wenig glaubhaft aber ist die dargestellte kritische Haltung gegenüber dem damals herrschenden Regime, exemplarisch an einem Mannschaftsdienstgrad dargestellt. Auch die eher nachlässige Haltung der Protagonisten mag mich nicht zu überzeugen. Hier macht der Verfasser Delitte im Sinne einer ausgleichenden Berichterstattung Zugeständnisse an den heutigen Zeitgeist. Meines Erachtens ist es bisher der schwächste Band der sonst ausgezeichneten Buchreihe. Nicht aber ausser Acht lassen will ich die grossformatigen, teils über zwei Seiten reichenden, hervorragend dargestellten Abbildungen der beteiligten Schlachtschiffe.

Aus dem Schiffskontor
Wilfred
Zuletzt geändert von KaleuNW am Di 29. Jun 2021, 19:24, insgesamt 3-mal geändert.
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LXD
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KaleuNW hat geschrieben: So 11. Okt 2020, 18:39 ...und errang dank überlegener Taktik und unter Einsatz der berühmten Schildkrötenschiffe (Kobukson) einen überlegenen Sieg, notabene im gleichen Jahr 1498 wie auf der andern Seite der Erdkugel ein Mann namens Kolumbus eine neue Welt entdeckt.
Man gestatte mir folgende Korrektur:

Die Schlacht von Noryang war 1598 (steht auch so auf dem Cover), Kolumbus 1492, also mehr als 100 Jahre früher. Ansonsten schön erklärt. :thumbup:
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KaleuNW
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Danke für dein wohlwollendes Lektorat, du hast natürlich recht. :thumbup: Es ist bereits korrigiert.

Gruss: Wilfred
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eydumpfbacke
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Danke für die Hinweise.

Habe dann mal die Hefte 1-10 bestellt :roll: :geek:
Es grüßt der Reinhart
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paul-muc
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Mich interessiert der rechte Schiffstyp auf dem Cover von "Hampton Roads".
Ich glaube, man nennt das Monitor. Was ist das für ein Schiff? Es gibt Modelle in Kartonbauweise, aber ich kenne keine in Kunststoff.
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Simitian
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@paul-muc:
das wäre die CSS Virginia der Südstaaten, ein Panzerschiff.
Die Monitor war das Gegenstück der Nordstaaten zur USS Virginia.
Das Gefecht der beiden endete Unentschieden .

MfG
Jan
Derzeitiges Projekt: M35 (ADGZ-Daimler) in 1:35 von Hobby Boss.
Aus Prinzip, finden die Bemalungen meiner Modelle nur mit Pinsel statt.

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paul-muc
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Dann ist Monitor nur ein anderes Wort für Panzerschiff?
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Simitian
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Kann man so nicht direkt sagen.

Ein Monitor ist ein relativ kleines und langsames, aber mit sehr schweren Geschützen in einem oder mehreren Türmen bewaffnetes Kriegsschiff, konzipiert für den Einsatz in seichten Küstengewässern und auf Flüssen. Es ist in dieser Auslegung nicht seegängig sturmstabil.
Der Schiffstyp ist benannt nach dem Panzerschiff USS Monitor, dem ersten Schiff dieser Art, das von den USA (Nordstaaten) während des Amerikanischen Bürgerkriegs gebaut wurde.

Quelle: Wikipedia
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MfG
Jan
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LXD
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Ich bin kein ausgewiesener Schiffsexperte, aber in diesem Fall kann ich vielleicht doch etwas dazu beitragen: Der Name Monitor als Bezeichnung dieser Schiffsgattung stammt vom ersten Schiff dieses Typs, der USS Monitor. Aufgrund der niedrigen Bordwand und der vergleichsweise geringen Antriebsleistung waren Monitore nicht hochseetauglich und wurden vorrangig zur Sicherung von flachen Küstengewässern oder Flüssen eingesetzt. Dafür waren sie gut gepanzert und verfügten für ihre Größe über eine respektable Feuerkraft. Im Grunde waren Monitore so etwas wie mobile, schwimmende Geschütztürme.

EDIT: Jan war schneller... :oops:
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paul-muc
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Danke!
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