Projekt "Deutsche U-Boote"

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Onkel Markus
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Registriert: Mo 19. Nov 2018, 08:32
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Moin Seelords und Landratten!
Ich möchte euch hier kurz mein Modellbau-Projekt "Deutsche U-Boote" vorstellen.
Seit ich als Jugendlicher zum ersten Mal "Das Boot" sah, faszinieren mich U-Boote. Natürlich habe ich "Das Boot" auch gelesen, aber auch jede Menge andere Bücher zum Thema verschlungen.
Jetzt, mit 45 Jahren, bin ich nach etwa 30-jähriger Modellbau-Pause wieder zu meinem alten Hobby zurückgekehrt.
Zuerst wollte ich eigentlich nur das große IX-C-Modell (1:72) bauen, doch irgendwie kam dann doch ein Boot nach dem anderen dazu und mittlerweile ist eine kleine Sammlung draus geworden, die ihrerseits jetzt zum Projekt wurde.

Das Projekt:
Mein Ziel ist es, den deutschen U-Bootbau mit Modellen im Maßstab 1:144 zu dokumentieren. 1:144 deshalb, weil es in diesem Maßstab die meisten Modelle gibt. Folgende Modelle warten bereits darauf, gebaut zu werden:
  • U-Boot Typ II B: Nach den beiden Booten der Klasse I A der erste Bootstyp, der ab 1935 in Serie gebaut wurde. Vom Typ II wurden insgesamt 50 Boote in verschiedenen Varianten (A, B, C und D) gebaut, unter den Kommandanten dieser Boote waren die beiden später erfolgreichsten deutschen U-Bootkommandanten Otto Kretschmer und Wolfgang Lüth.
  • U-Boot "U 99": Das Boot des Kapitänleutnants Otto Kretschmer. U 99 war ein Boot des Typs VII B. Dieser Bootstyp hatte noch den einfachen Turm, wie man ihn aus dem Film "Das Boot" kennt, mit einer 2-cm-Flak im "Wintergarten" und einem 8,8-cm-Geschütz vor dem Turm.
  • U-Boot Typ VII C/41: Immer noch ein Boot des Typs VII, der in all seinen Varianten das meistgebaute Schiff der Welt wurde, aber mit einigen Änderungen zum Modell "U 99": Der "Wintergarten" wurde um ein weiteres Deck erweitert, um eine Flak aufstellen zu können, das Geschütz vor dem Turm wurde demontiert, da es kaum noch zum Einsatz kam. Auch die Brücke wurde gepanzert, da die U-Boote im Kriegsverlauf mehr und mehr von Flugzeugen attackiert wurden. Dieses Modell baue ich zwei Mal, eins in 1:144 und eins in 1:72.
  • U-Boot Typ IX C: Die Boote der Klasse IX wurden für weiter entfernte Kriegsschauplätze entwickelt. Auch wenn sie äußerlich den Booten des Typ VII ähneln, so waren sie größer, konnten mehr Kraftstoff und Torpedos mitnehmen. Insgesamt wurden über 240 Boote dieses Typs in verschiedenen Varianten gebaut. Mit diesem Bootstyp wurde nicht nur die längste Feindfahrt des Krieges absolviert, sondern auch die erfolgreichste. Das Modell im Maßstab 1:72 hat eine Länge von 1,06 Meter (!!!)
  • U-Boot Typ XXI: Als die alten Bootstypen den Verhältnissen der Front nicht mehr gewachsen waren und sie sanken wie bleierne Enten, entschloss man sich zur Entwicklung eines neuen Bootstyps. Heraus kam der Typ XXI, der für seine damaligen Verhältnisse revolutionär war. Unter Wasser schneller als über Wasser, schwerer zu orten als die alten Boote, hätte dieser Bootstyp kriegsentscheidend sein können. Doch dafür wurde die Entwicklung nicht mehr schnell genug frontreif. Welches Potenzial diese Boote hatten, zeigte die Feindfahrt von U 2511 und Korvettenkapitän Schnee in den letzten Kriegstagen. Er konnte sich einem von mehreren Zerstörern geschützten Kreuzer "HMS Norfolk" der Briten auf Schussentfernung nähern und den Bewacherring wieder unbehelligt verlassen, ohne geortet zu werden. Zum Zeitpunkt des Aufeinandertreffens galt allerdings schon die Teilkapitulation in Nordeuropa, ansonsten wäre der Kreuzer ein spätes Opfer des Krieges geworden. Den Alliierten wurden die Boote, die nicht von ihrer Besatzung selbst versenkt wurden, als Beute zugesprochen und so entwickelten sich aus dem Typ XXI viele spätere Boote. Auch die Bundesmarine fuhr noch ein Boot dieser Klasse, allerdings nur zu Testzwecken (U "Wilhelm Bauer" - heute Museumsboot in Bremerhaven).
  • U-Boot Typ XXIII: Ein aus dem Typ XXI abgeleiteter Typ für den Einsatz in Randmeeren und an Küsten, mit den gleichen revolutionären Eigenschaften. Zwei Boote wurden später als "U-Hecht" und "U-Hai" in die Bundesmarine übernommen. Letzteres ging 1966 in der Nordsee verloren, 19 Mann starben, nur der Smut überlebte.
  • U-Boot Typ 206 A: Weiterentwicklung aus dem Typ 205. 18 dieser kleinen Boote fuhren seit den 70er-Jahren unter deutscher Flagge, bis in die 2000er-Jahre hinein. Auch wenn diese Boote so ganz anders waren als die amerikanischen und russischen Riesen-Boote, hatten sie ein erhebliches Potenzial: So gelang es U 24 bei einem gemeinsamen Manöver in der Karibik Anfang der 80er, sich unbemerkt an den amerikanischen Flugzeugträger "USS Enterprise" heranzuschleichen und einen simulierten Torpedoangriff auf den Träger zu fahren. Nicht nur, das der Flugzeugträger zum Beweis durch das Periskop des deutschen Boots fotografiert wurde - das Boot tauchte nach dem erfolgreichen Scheinangriff direkt neben dem amerikanischen Stahlmonster auf und versetzte den kommandieren Admiral dort in Rage. :thumbup: :lol:
  • U-Boot Typ 212 A: Das modernste, was der deutsche U-Bootbau derzeit zu bieten hat. Das erste nicht atomar angetriebene U-Boot mit außenluftunabhängigem Antrieb. Zwar etwas größer als die Boote der Klasse 206, aber immer noch klein und gefährlich.
So sieht die Liste aktuell aus. Ich habe auch noch einen weiteren Bausatz des Typs XXI (mit Interieur), ob ich den aber bauen werde, weiß ich noch nicht. Leider entspricht das Innenleben von Modellbausätzen selten der Realität.

Ich freue mich schon, euch die Bausätze vorzustellen und später Bauberichte zu schreiben.

Mit maritimen Gruß,
Onkel Markus
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schnuerbodenfuxx
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Hi Markus,

na dann mal los - ich freue mich immer über maritime Bausatzvorstellungen und Bauberichte, weil ich auch son heimlicher U-Boot-Fan bin.
Bin gespannt, was du uns so alles vorstellen wirst.

Gruß
schnuerbodenfuxx Dieter
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Yeast
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Super Projekt, viel Erfolg und viele Bauberichte hier im Forum! :clap:
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Onkel Markus
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Registriert: Mo 19. Nov 2018, 08:32
Wohnort: östliches Sauerland

Phylax Lüdicke hat geschrieben: Fr 23. Nov 2018, 15:54 Die Besatzung von U24 bezog später im Hafen von den Flachköppen haufenweise Prügel- richtige Prügel und nicht verbal! Aufgrund dieses Photos mußten nämlich sämtliche Schiffs=Kommandanten (des kompletten Flottenverbandes also) und der Kommandant des Gesamtverbandes- der kommandierende Admiral also-, sowie alle Offiziere, welche mit der Ortung "feindlicher" Schiffe und somit für die Rundumsicherung verantwortlich waren, ihren Hut nehmen und viele Unteroffiziere wurden degradiert!!!
Tja, protzen und gewinnen ist leicht und kann jeder. Aber zuzugeben, dass man den Kürzeren gezogen hat, das fällt denen schwer. Tut mir leid für die deutschen Seelords, wenn sie was abbekommen haben. Aber möglicherweise war es das wert - die Geschichte ging um die Welt! Wenn 27 Mann in einem 500-Tonnen-Boot den über 5200 Männern und Frauen auf einem 90.000-Tonner die Hölle heiß machen, hat das schon was von "300".
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