Gunze Sangyo BMW Isetta 300

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bf109profi
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Servus Modellbauer!
Dies ist meine erste Modellvorstellung, also nicht wundern, wenn das ein oder andere noch nicht passt :lol: !
Vorstellen möchte ich den BMW Isetta 300 von Gunze, den hat mir mein Vater geschenkt, der hatte ihn aufgehoben, als er das Modellbauen aufgehört hat.
Daten zum Bauasatz:
Maßstab: 1:24
Herstellungsdatum: 1985
Das Modell ist in der Hinsicht bemerkenswert, dass verschiedenste Materialien verwendet werden. Unter anderem Plastik, Metall, photogeätzte Teile und gummiartige Sitze und Reifen.

Doch erst mal was zum Orginal:
Der BMW Isetta ist ein kleines, preiswertes Auto, der Mitte der 50er bis Anfang der 60er Jahre gebaut wurde. Er besitzt eine breite Vorderachse (Radstand 1500mm), die gelenkt ist und nicht angetrieben wird, und eine schmale, angetriebene Hinterachse (Radstand: 520mm). Aufgrund des geringen Radstandes der Hinterachste, entfällt das Differenzial, was den Bau deutlich billiger und einfacher machte.
Der "Dreirad-Isetta", wurde gebaut zum Export nach England, Österreich und in die Schweiz. Dort wurden Dreirad-Autos als "Kraftrad" eingestuft, was die Steuer senkte. Zusätzlich wurde er noch in Lizenz bei Firmen in Fernost gebaut, da dort solche Autos auch billiger zubauen sind.

Genug gelabert, jetzt geht´s ans Aufmachen :o !

Hier ist der Karton:
FG506360.jpg
FG506360.jpg (250.6 KiB) 7102 mal betrachtet
Die Karosserie ist aus Klarsicht-Plastik:
FG506374.jpg
FG506374.jpg (284.59 KiB) 7102 mal betrachtet
Jetzt kommt der Gummi-Spritzguß (schon leicht verzogen durch das Alter von 30 Jahren):
FG506375.jpg
FG506375.jpg (259.92 KiB) 7102 mal betrachtet
Die Klarsicht-, Chrom- und Ätzteile (in sehr gutem Zustand!!!):
FG506378.jpg
FG506378.jpg (298.89 KiB) 7102 mal betrachtet
FG506380.jpg
FG506380.jpg (259.08 KiB) 7102 mal betrachtet
FG506383.jpg
FG506383.jpg (244.54 KiB) 7102 mal betrachtet
Und last but not least: Die METALTEILE!!!:
FG506386.jpg
FG506386.jpg (258.22 KiB) 7102 mal betrachtet
FG506385.jpg
FG506385.jpg (258.19 KiB) 7102 mal betrachtet
So das war der Bausatz.
Wenn ihr den Bausatz schonmal gebaut habt schreibt das unten drunter ;) !
Ich würde auch gerne wissen, wie man Metall bemalt, dieses hat zwar schon seine eigentliche Farbe, ist aber durch´s Alter angelaufen, also Tipps und Tricks einfach in eine antwort schreiben!!!

Mit freundlichen Grüßen
Frank :geek:
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eupemuc
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Hübscher Oldie. Wenn das alle Teile waren, dann ist der ja echt überschaubar.
Gruß, Eugen
Extra Bavariam nulla vita, et si vita, non est ita
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Ex43er
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Hallo Frank,
da hast Du aber einen echten Klassiker. Dieser und die anderen Gunze-Kits dieser Serie waren das was man heute als Multi-Media-Kits kennt. In ihrer Zeit waren sie wirklich das als was sie benannt wurden: High-Tech-Kits. Es gab u a noch einige Fiat bzw Abarth-Modelle, einen TR 2 od 3 (weiß ich nicht mehr ganz genau) Lotus und ähnliche eher kleine Sportwagen. Später wurde das Programm noch durch einige bekannte Wettberwerbsfahrzeuge erweitert. Ferrari 250 SWB + GTO, Jaguar E-Type und Shelby Cobra Coupe fallen mir vor allem dazu ein. Die Bausätze hatten nur 2 große Nachteile, es gab sie nicht überall und die Preise waren für die damalige Zeit recht erschütternd. Die "kleineren" kosteten m W ca. 80-90 DM, die "großen" bis zu 125 DM. Die Gummiteile sahen übrigens damals schon so verdreht aus, ist also keine Folge der Lagerung.
Die Bemalung der Metallteile ist gleich wie bei Plastik, allerdings ist Mr. Metal Priner von Gunze (der mit dem roten Verschluß) ein guter Untergrund für die Weißmetallteile. Er kann ganz einfach mit dem Pinsel aufgetragen werden, trocknet recht schnell und wird von manchen Leuten auch zum Versiegeln von Decals benutzt.
Leider weiß ich nicht ob es in den 80ern einen Baubericht von der Isetta gab (bei TR, Lotus und Fiat-Abarth) sind jedenfalls welche erschienen, als schwierig könnten sich vlt die Fenstereinfassungen aus dem Gummimaterial erweisen.
Viel Spaß beim Bauen der Knutschkugel
Peter
"Die größten Kritiker der Elche waren früher selber welche!"
Ebiwan
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Die Metallteile kannst Du bemalen wie Du willst, Pinsel, Airbrush, Aquacolor oder Enamel, alles ohne Probleme möglich. Selbst Lacke, die für Plastik nicht geeignet sind, weil sie das Plastik auflösen, sind für die Metallteile problemlos.

Viel mehr Probleme wirst Du mit der transparenten Karosserie bekommen. Wenn Du die nicht ordentlich weiß oder hellgrau grundierst, lackierst Du Dir nen Wolf um eine deckende Lackierung hinzubekommen, noch dazu bei weiß und rot, die decken eh schon schlechter als die meisten anderen Farbtöne.

Ansonsten ein schickes kleines "Schlaglochsuchgerät", bin gespannt, was Du draus machen wirst!

Gruß
Eberhard
bf109profi
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Herzlichen Dank für die hilfreichen Antworten! :D
Ich werde zu dem Modell wahrscheinlich auch ein Baubericht machen, das kann aber noch eine Zeit dauern, da ich nicht grad der erfahrendste Modellbauer bin. Ich will erstmal Erfahrungen sammeln, bevor ich mich an so ein hochwertiges und wertvolles Modell machen!
und nochma herzlichen Dank, die Antworten waren echt "aufklärend"! 8-)
IchBaueAuchModelle
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Aus dieser Serie gibt es auch noch den 1955er Käfer (Ovalfenster)
Ergänzen könntest Du noch die Bausatznummer ;)


Interessant bei der Isetta, dass die Teile alle aus klarem Kunststoff sind. Andere "High-Tech"-Bausätze habe ich allerdings nie von innen gesehen. Der Käfer ist mir bisher nicht vergönnt. Ich würde mir überlegen, ob ich die Karosse überhaupt lackieren würde. Denn so kann man innen schick machen etc. Wenn ich lackieren würde, dann von innen. Kunststoff kann man auch aufpolieren wenn man mag. Die Einstiegstüre sieht ja super aus - deshalb würde ich nicht lackieren.

Gunze hatte selbst bei den "normalen" Pkw-Bausätzen die Gummiteile mit dabei. Zumindest kann ich das vom Karmann Ghia (#G-188:1200)und vom Käfer (#G-149:900) bestätigen. Neben den High-Tech-Bausätzen bot Gunze die Modelle auch ohne Metall-/Ätzteile an. Da waren die Karossen aber nicht klar gespritzt.
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panzerchen
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Kluge Entscheidung, als Einsteiger das Modell noch nicht zu bauen !

ICH würde die Karosserie selbstverständlich lackieren und das Modell nicht durchsichtig bauen, sondern eben "richtig".
Die durchsichtige Karosserie sehe ich nur als ein geschicktes Hilfsmittel um Probleme beim Einkleben der Scheiben sicher auszuschließen.
Die Scheiben lassen sich zum Spritzlackieren der Karosserie recht einfach maskieren ( REVELL hat ja jetzt auch das praktische Maskierband im Angebot ! )
Ich erwarte da bei normaler Sorgfalt ein ansprechendes Ergebnis.
Das mag freilich Jeder anders sehen.....abweichende Sichtweisen sind aber ausdrücklich zugelassen ! 8-)

Da ich die Isetta ja ( allerdings nur kurzzeitig ) aus eigener Erfahrung kenne freue ich mich besonders auf einen Baubericht und das fertige Modell, hüte mich aber zu drängeln.

Die nur 3 Reifen des Bausatzes irritieren mich, in meiner Erinnerung hatte die Isetta hinten 2 Räder !
2 Räder mit extrem enger Spur.
Deshalb konnte ja das Differentialgetriebe entfallen !
Das Antriebsaggregat war meines Wissens ein 250 ccm 1-Zylinder 4-Takt Stoßstangenmotor von BMW, der aus dem 250 ccm BMW Motorrad.

Ich vermute, ohne es sicher zu wissen, daß Gunze da ein japanisches Lizenzderivat mit einem mir nicht bekannten japanischen 1-Zyl. Zweitakt motor ( ??? ) oder so dargestellt hat.

Übrigens war die Isetta meines Wissens keine BMW Konstruktion sondern italienischer Provenienz.
Ähnlich wie die damals ebenfalls weit verbreitete und bewährte NSU Lambretta, deren Entwurf auch aus Italianien stammte.

Diese meine verbalen Ergüsse sollen nur dem Erhalt dem Vergessen anheimelndem Wissens gelten, nicht aber der Geringschätzung Derer die diese Zeiten nicht aus eigenem Erleben kennen.
Ebiwan
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Hallo Panzerchen,

Du hast Recht, die Isetta war eine (abgewandelte und weiterentwickelte) Lizenzproduktion der ISO Rivolta Isetta. Im Gegensatz zum dreirädrigen Original hatte die BMW Isetta 2 eng nebeneinanderliegende Hinterräder.

Zumindest in diesem Punkt ist also der Bausatz eher das italienische ISO Rivolta Original. Wird wohl nicht einfach, daraus eine echte BMW Isetta zu bauen, was wirklich schade ist. Interessant ist auch, wer die Knutschkugel alles eingesetzt hat, z.B. die Deutsche Bundespost und die Polizei Niedersachsen als Streifenwagen.

Gruß
Eberhard
panzerchen
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Bei der Würdigung dieser Konstruktionen darf man nicht den zeitlichen Kontext übersehen.
Bei aller nostalgischen Gefühlsduselei, diese Klein- und Kleinstwagen aus der Zeit des erwachenden Wirtschaftswunders nach einem verhehrend verlorenen Krieg spiegelten vorwiegend den Wunsch nach einer bescheidenen Mobilität wieder.
Und die Möglichkeit der Arbeiter, mit einem wenn auch kleinen, so aber doch vorhandenen Dach über dem Kopf bei Wind und Wetter, Donner und Hagelschlag, Eisregen und Schneegestöber halbwegs trocken und pünktlich den Arbeitsplatz zu erreichen.
Sie hatten einfach die Schnauze voll von den windigen und sämtlichen Wetterwidrigkeiten ausgesetzten Motorrädern !

Und kleine Angestellte und Gewerbetreibende, die waren damals ja nicht so überkandidelt anspruchsvoll wie heute, waren es auch zufrieden.
UBei der Würdigung dieser Konstruktionen darf man nicht den zeitlichen Kontext übersehen.
Bei aller nostalgischen Gefühlsduselei, diese Klein- und Kleinstwagen aus der Zeit des erwachenden Wirtschaftswunders nach einem verhehrend verlorenen Krieg spiegelten vorwiegend den Wunsch nach einer bescheidenen Mobilität wieder.
Und die Möglichkeit der Arbeiter, mit einem wenn auch kleinen, so aber doch vorhandenen Dach über dem Kopf bei Wind und Wetter, Donner und Hagelschlag, Eisregen und Schneegestöber, halbwegs trocken und pünktlich den Arbeitsplatz zu erreichen.
Sie hatten einfach die Schnauze voll von den windigen und sämtlichen Wetterwidrigkeiten ausgesetzten Motorrädern !

Und kleine Angestellte und Gewerbetreibende, die waren damals ja nicht so überkandidelt anspruchsvoll wie heute, waren es auch zufrieden.

Und die Auswahl vergleichbarer Produkte war groß !
- Messerschmitt Kabinenroller ( und seine 4-rädrige Rakete ! )
- Zündapp "Janus"
- MAICO Mobil
- Goggo Mobil, und Goggo Coupe
- NSU Prinz
- Lloyd "Alexander", auch als TS
- Kleinschmittger
- die 4-sitzige Isetta von BMW
- BMW 707
- FIAT 500 ( Steyr Puch )
- FIAT 600 ( und die NSU Jagst 770 )
- Renault 4 CV
..... was habe ich noch vergessen ????

Den Citroen 2CV will ich nicht dazu zählen, denn der hatte, ähnlich wie der Renault R4, schon etwas von einem "richtigen" Auto, wegen der Größe.
So wie der VW ( "Käfer" ).

Die Jüngeren unter Euch werden sich vielleicht fragen: " Was soll das Gedöns ?"
Nun, für mich war das prägender Alltag meiner Kindheit.
So wie die kilometerweiten Trümmerwüsten meiner in Grund und Boden bombardierten Heimatstadt.
Und das Wiedererwachen des alltäglichen Lebens im Wesentlichen friedlicher Menschen aus der Asche......
( auch wenn ihnen heutzutage das Gegenteil unterstellt wird ! )

Laß Dir Zeit, und wenn Du Erfahrung gesammelt hast, dann erfreue Dich beim Bau dieses Modells, so mein unmaßgeblicher Rat.
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Ex43er
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Was man heute oft vergißt: Der VW Käfer war damals noch nicht der für alle erschwingliche "Volks"wagen, sondern ein Auto für Besserverdiener. Den Ruf als Allerweltsauto das jeder hatte stammt wohl eher aus den 60er Jahren. Damals waren ja die Rollermobile und Behelfslösungen, wozu auch noch viele Vorkriegs-DKW gehörten, ja schon bei vielen die verdrängte Auto-Vergangenheit. Man hatte sowas mal, aber bitte erinnert mich nicht daran...Fast so wie in der Politik.
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bf109profi
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Hallo nochmal,
Ich hab die Diskusion weiter beobachtet und schreibe nochmal zurück.
1. der Isetta 300 war ein Modell, was bei bmw gebaut werden. Den isetta 250 (ccm) konnte man mit motorradschein fahren, anscheinend wurde der 300er gebaut, für leute, die mehr geld und autoführerschein hatten.
2. Der dreirad isetta wurde, wie oben genannt, für die schweiz, gb und österreich wegen steuerbegünstigungen für dreirad autos gebaut

http://de.m.wikipedia.org/wiki/BMW_Isetta

http://bmw-grouparchiv.de/produktkatalo ... War&slep=4

Gruß
Frank
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Ex43er
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Hallo Frank,
ich weiß nicht ob Du diesen Begriff kennst: "Führerschein-Angstauto".
Es gab, u a bis in die 70er-80er Jahr, umgebaute Fiat 126 die einen Goggo-Motor eingebaut erhielten. Es gab nicht wenige Besitzer der alten Führerscheinklasse 4 die nie einen 3er Führerschein gemacht haben, aber halt doch ein Auto fahren wollten. Die alten Isetten, Goggo, Messerschmitt Karo und ähnliche waren größtenteils schon gequadert worden oder in schlechtem Zustand (bzw bei den ersten Kleinwagensammlern), also mußte Abhilfe her. Eine genaue Zahl der umgebauten Fahrzeuge kann ich zwar nicht nennen, es werden aber bestimmt ein paar Hundert gewesen sein (vlt auch Tausende???) Man kann aber nicht sagen die 250er Isetta wäre nur für den Export gebaut worden, zumal es z B in Frankreich eine eigene Isetta-Lizenzversion gab. Diese Fahrzeuge, von der Fa. Velam gebaut
http://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%A9lam
erreichten allerdings nie die Stückzahlen der BMW-Isetta. Desgl gilt für die spanische, englische und brasilianische Version.
Eine interessante Parallele besteht aber zwischen Iso und BMW: beide produzierten zeitweise Kleinwagen und Luxusfahrzeuge, zB Iso Grifo und Rivolta oder auch BMW 507 und 503, die etwa in der gleichen Preisregion angesiedelt waren wie ein Mercedes 300 SL, etwa 25-30000 DM, oder 6-8 VW Käfer.
VG
Peter

PS: Die Anmerkung von panzerchen mit der Isetta noch etwas zu warten bis Du mehr Erfahrung hast ist vollkommen angebracht. Die Gunze High-Tech-Kits waren/sind einerseits zu teuer und zu schade um sie einfach mal so zu bauen, andererseits ergeben sie einen schönen Gegensatz zu den üblichen Verdächtigen Porsche, Ferrari und Lambo.
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