Masking Tape "frisst" sich in den Klarlack

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Naruto
Beiträge: 4
Registriert: Mi 5. Aug 2020, 16:52

Hallo zusammen,

ich bin ja erst kürzlich wieder in den Modellbau zurückgekehrt und sitze gerade an meinem ersten Projekt.

Mein Mustang ist auch schon recht weit gediehen - doch auf der Zielgeraden dann der Supergau.
Nach erfolgter Lackierung der Karosserie wollte ich nun noch Details, wie den Wasserablauf, die Gummileisten etc. schwärzen.
Dafür klebte ich die Karosse umfangreich ab (mit Tamiya Masking Tape sowie einem etwas dickeren Band von Tesa) und sprühte drauf los.
So weit, so gut, hat alles prima geklappt.

Doch beim Demaskieren traf mich der Schlag. Das Tape ist irgendwie mit dem Klarlack verwachsen. Die gesamte Karosse, die eigentlich schon fertig war, sah plötzlich so aus:

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Das war natürlich ein heftiger Dämpfer.
Ich frage mich nun, was ich falsch gemacht habe, damit mir das bei meinem nächsten Projekt nicht nochmal passiert.

Der vor dem Unglück vorgenommene Prozess sah folgendermaßen aus:
Grundierung Tamiya Surface Primer trocknete 3 Tage
Lackierung individuell (Mischung aus mehreren Tamiya Töpfen) trocknete 1 Woche
Klarlack (3 Schichten Tamiya X-22) trocknete rund 9 Tage
Dann habe ich poliert (Tamiya coarse, fine und finish)
Einen Tag später ereignete sich das Desaster - Das Masking Tape war rund 90 Minuten dran geklebt

Hätte ich die Politur erst noch mit Wachs versiegeln müssen? Oder darf sowieso erst ganz zum Schluss poliert werden? Vllt. habe ich mir den Klarlack damit ja wieder "weich" gemacht.
Vielleicht haben auch die derzeitigen klimatischen Bedingungen eine Rolle gespielt - ich weiß es nicht.

Hat jemand ne Idee?


Nach langen Sitzungen mit 3200er, 6000er und 12000er Micro-Mesh sowie einem erneuten polieren und wachsen habe ich jetzt übrigens wieder ein halbwegs passables Lackbild herstellen können. Optimal wird er aber wohl nicht mehr werden.
(Bilder noch mit ordentlich Polierstaub in den Fugen... :mrgreen: )

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Rafael Berlin
Beiträge: 890
Registriert: Do 9. Aug 2018, 19:20
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Hallo Naruto,

das erste das mir dazu einfällt, ist, dass die Haftung des Tamiya Klebebands sehr stark ist. Vor dem Verkleben solltest du es immer 2-3 Mal auf einer Glasscheibe/Tisch oder ähnlichem glatten sauberen Untergrund aufkleben und wieder abziehen, damit die Klebekraft deutlich gemindert wird.

Kann gut sein, dass das alleine schon ausgereicht hätte.

Besten Gruß
Rafael
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paul-muc
Beiträge: 1635
Registriert: Mo 17. Aug 2015, 10:21

Das Tape ist irgendwie mit dem Klarlack verwachsen.
Ich nehme an, der Lack hatte nicht genügend Haftung an der Karosserie. Das Klebeband hat ihn dann mit abgezogen. Ich habe dieses Problem auch gelegentlich. Meine Vermutung: Beim Spritzen ist die Farbe beim Auftreffen auf die Karosserie nicht mehr richtig flüssig und haftet nicht richtig. Oder die Farbschichten sind zu dünn, um richtig zu haften. Also besser eine dickere Farbschicht statt drei dünnere.
diavolonero
Beiträge: 332
Registriert: Fr 20. Jul 2012, 02:19
Wohnort: Stuttgart

Ist mir auch schon passiert. Kleb das Tape vorher einfach mal auf die Handfläche, dann sollte es beim entfernen den Lack nicht mit abziehen.

Wer auf der Suche nach günstigem Tape ist, bei Tedi gibt es sogenanntes Washi Tape. 20 Rollen mit jeweils 3m für 2,50 €. Sieht so aus wie Revell / Tamiya-Tape, fühlt sich auch so an und klebt auch so.
Naruto
Beiträge: 4
Registriert: Mi 5. Aug 2020, 16:52

Vielen Dank für die Tipps! :thumbup:

Ja, der Auftrag könnte tatsächlich etwas zu dünn geraten sein. Habe auch festgestellt, dass ich irgendwann auch nicht weiter schleifen konnte, ohne an die Substanz zu gehen. Naja, erster Versuch halt...

Und das mit dem vorherigen Aufkleben des Tapes mache ich nächstes Mal auf jeden Fall!
Einfache Lösungen habe ich am liebsten :mrgreen:

Grüße
Naruto
eydumpfbacke
Beiträge: 2190
Registriert: Fr 28. Okt 2016, 10:23
Wohnort: Lübeck

Du schreibst etwas von Tesa.
Bist du sicher, dass der Schaden nicht vom Tesa kommt?
Ich habe auch mal anderes Klebeband, als das Tamiya Tape, verwendet.
Hatte damit teilweise auch solche Ergebnisse....
Es grüßt der Reinhart
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