Mein erstes Modell -Hilfe

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ElFeldo
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Hallo zusammen. Ich bin neu hier und habe mein erstes modell gebaut ,naja es ist nicht so toll geworden wie erhofft. Habe als erstes direkt einen scania gebaut . Bevor ich nun mein nächstes Modell baue ,bräuchte ich ein paar Tipps:
Wie kann ich es anstellen das ich alles sauberer verklebt, vor allem richtig aneinander und grade bekomme
Manche Teile sind echt schwer aneinander zu kleben.
Danke schonmal
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Simitian
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Hallon ElFeldo,
erstmal herzlich willkommen, hier im Forum.

Zu deinen Fragen:
Bezüglich Verkleben, ich verwende zu 95% den
Revell Plastikkleber Contacta Professional.
Dieser hat eine kleine Kanüle, mit der man recht Punktgenau bzw.
sauber den Kleber auftragen kann.
Egal von welcher Firma der Kleber ist, hauptsache er hat ne Kanüle.
Ist diese verstopft, löse ich diese mit dem Feuerzeug.
Nach dem verkleben der Teile, genug Zeit zum Aushärten geben- ganz wichtig.

Sauberes arbeiten und grades verkleben.
Lass dir Zeit , und setze dich nicht unter Druck,
wie: das muss aber heute fertig.
Eher Kleine Schritte angehen und dabei genau Arbeiten.
Mit jedem Modell wird man automatisch besser.
Üben übt, die Lernkurve geht recht fix nach oben.
Nimm Hilfsmittel zum verkleben zur Hand, wie Wäscheklammern,
Gummibänder, Schraubzwingen etc.
damit man Teile grade verkleben kann.

Ok eher oberflächliche Tips von mir,
hoffe es bringt dich etwas weiter.

MfG
Jan
Derzeitiges Projekt: Bf 110 G-4 in 1:48 von Revell.
Aus Prinzip, finden die Bemalungen meiner Modelle nur mit Pinsel statt.

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IchBaueAuchModelle
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Um den Frust nicht all zu groß werden zu lassen empfehle ich einfach ein nicht so aufwändiges Modell zu kaufen. Der Scania ist auch für geübte Modellbauer eine Herausforderung!

Mach dich am besten im Vorfeld schon mal über ein Modell schlau. Das Internet ist voll von Bausatzvorstellungen (neudeutsch - und ich hasse diesen trend: unboxing). Man mag über den Level bei Revell lächeln aber er ist nicht umsonst aufgedruckt. Auch, wenn es wohl anhand der Teileanzahl aussagekräftig ist. Deshalb: Bausatzvorstellungen suchen, Bauberichte suchen und dann einfach mal schauen, ob man dem Modellbausatz gewachsen ist.

Tipps kann man viele geben. Aber über "das Modell" macht sich kaum jemand Gedanken. Und: stelle deine Erwartungen nicht so hoch! Bau so, wie Du es kannst.

Wenn Du ins Revellregal greifen möchtest und auf Pkw stehst, kann ich dir ruhigen Gewissens den Golf I, den Käfer oder auch die Ente empfehlen. Auch ein Blick zu den US-Modellen ist es wert. Die sind m.E. sehr gut.
Lass die Finger vom Bulli jeglicher Art. Durch seine mehrteilige Karosserie ist er bedingt für Anfänger geeignet.
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Aktvetos
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Zu all den guten Tipps, vielleicht noch:
Zuerst die Passgenauigkeit prüfen, ohne Kleber!
Also mal anhalten, zusammenstecken oder wie auch immer es gerade in diesem Bauschritt verlangt wird. Bei einem zusammenstecken aber darauf achten das man es auch wieder auseinander bekommt! Also merkt man beim zusammenstecken schon merklichen widerstand, finger weg, das wird man im schlimmsten Falle ohne brechen der Teile nicht mehr auseinander bekommen. Hier das Stichwort Passgenauigkeit. Da lieber bei den Steckverbindungen 1-2mm wegschleifen. Keine Angst, beim endgültigen zusammenbau werden diese fehlenden mm wieder gut mit Kleber gut gemacht.
Weiters sieht man durch diese Trockenübung ob es vorher und/oder nachher schleifarbeiten, Putty zum verspachteln von Spalten oder sonstige weiteren Arbeitsschritte benötigt, die man vielleicht nur schwer nachholen kann wenn das Modell mal vollständig zusammen geklebt ist.

Zum üben von verspachteln oder schleifen bieten sich Dummys an.. irgendwelche Spottbiligen Bausätze die man danach getrost und ohne schlechtes gewissen weg werfen kann oder als Ersatzteilträger verwendet. Weiters bietet sich alles an das eine ähnliche Oberflächenbeschaffenheit hat. Blistermaterial, Joghurt Plastikbecher und und und... alles was man sonst unachtsam wegwirft ;)
Damit lassen sich auch nette Sachen basteln mit ein wenig Fantasie und man bekommt Übung, und kostet nichts.
Als Beispiel wird aus einer Kaugummi Verpackung etwas ganz anderes:
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Das wichtigste aber, und das wurde schon erwähnt..
Üben.
Die Lernkurve geht im Modellbau eigentlich recht schnell nach oben. Wichtig ist dabei immer nur eines: Kritik nicht persönlich nehmen, sondern als Anstoß sich auf dem Gebiet noch zu verbessern, vielleicht sogar darum bitten wie man es besser machen könnte.
Gute, schlechte, schwere, leichte Bausätze gibt es nicht. Jeder Bausatz wird als Modell so gut, wie man Zeit, Mühe und können einfließen lässt. Ich unterscheide Modelle eigentlich nur an dem grad des Detailreichtums der Standardmäßig dabei ist.
Stößt man auf eine Hürde, erstmal Finger weg. Zeit nehmen, darüber nachdenken wie man es lösen könnte. Eventuell sogar in diesem Forum oder anderen, auf Youtube Rat suchen. Und erst dann wieder hingreifen. Auch das erspart Frust.
Zuletzt geändert von Aktvetos am Mo 9. Dez 2019, 09:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Krass!
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LR303
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Inspiration von Tabletop Workshop? :thumbup:
LG LR303
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Aktvetos
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Ja :D
Dort sieht man tatsächlich viele gute Ideen die man sehr sehr gut in den Modellbau übernehmen kann ;)
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dimo1991
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Hallo ElFeldo,

wie die Kollegen hier schon geschrieben haben: Modellbau ist ein Geduldsspiel. Man darf nicht versuchen irgendwas zu erzwingen, das geht in die Hose. Zum Thema Kleben: Auch ich benutze Plastikkleber mit Kanüle, und zwar sehr sparsam; manchmal benetze ich auch einen Zahnstocher mit etwas Kleber und tupfe damit kleine Punkte auf die Klebestellen. Beim Punkt "Kleben" ist weniger oft mehr !

Auch solltest du wirklich zuerst mit einfacheren Modellen anfangen. Dadurch kommst du schneller zu einem Erfolgserlebnis und entwickelst deine Fähigkeiten.

Und zum Schluß: Auch bei uns Modellbauern mit z.T. jahrzehntelanger Erfahrung gelingt nicht immer alles. Ich habe auch schon das eine oder andere mißlungene Modell in die Tonne gekloppt.
Modelist
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ElFeldo hat geschrieben: Fr 6. Dez 2019, 15:46 ...Wie kann ich es anstellen das ich alles sauberer verklebt, vor allem richtig aneinander und grade bekomme
Manche Teile sind echt schwer aneinander zu kleben.
Danke schonmal
Hallo ElFeldo,
meine Mitstreiter haben schon viele gute und nützliche Tipps gegeben.
Ich selber benutze den "Kanülenkleber" nur noch ganz selten. Stattdessen nehme ich die dünnflüssigen Kleber von Tamiya (die mit den grünen Schraubverschlüssen) oder sogar Nitroverdünnung.
Die Bauteile passe ich trocken zusammen und lasse dann die Klebeflüssigkeiten mit Hilfe eines Pinsels, der bei den Tamiyaklebern in der Kappe ist, in die Klebenaht laufen. Danach drücke ich die Teile zusammen. Längere Teile, Schiffsrümpfe, Flugzeugrümpfe z.B, werden nach dem trockenen Anpassen mit Klammern und/oder Gummibändern fixiert. Danach folgt das schon beschriebene Procedure mit dem Kleber.
Klarsichtteile würde ich mit dem Kleber für künstliche Fingernägel aus dem Drogeriemarkt verbauen, da dieser klar austrocknet.
Schlechtem Kleber geht man schnell auf den Leim
diavolonero
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Hallo Elfeldo,

hast jetzt schon einige Tipps bekommen, möchte aber trotzdem noch etwas anmerken: die Bausatzteile vorsichtig vom Spritzling trennen. Am besten mit einem feinen/kleinen Seitenschneider mit geraden Schneiden. Habe meinen günstig auf einem Markt gekauft. Der Händler hatte auch jede Menge Pinzetten und Scheren usw.
Eine gute Pinzette am besten mit einer spitzen, abgewinkelten Spitze für die Kleinteile wäre auch nicht schlecht.
Ein Skalpell ist essentiell, bitte kein Teppichmesser o.Ä. verwenden. Die Chance, daß Du die Teile beschädigst ist viel zu groß.

Wenn Du die Teile vom Gußast gelöst hast, die Angüsse unbedingt sauber verschleifen oder mit dem Skalpell vorsichtig weg schneiden. Genauso ggf. Grat und Fischhäute entfernen. Zum Schleifen eignen sich am Anfang Sandpapier Nagelfeilen. Die bekommst Du für ca. 1€ bei Tedi.

Welchen Klebstoff benutzt Du? Wobei dieses Thema eine Glaubensfrage ist. Jeder hat einen, mit dem er am besten klarkommt und empfiehlt diesen. Meine Meinung/Erfahrung: Den Revell habe ich mit Pinsel und Kanüle - finde ich beide nicht gut. Faller und Vollmer sind besser aber immer noch nicht das Gelbe vom Ei. Der Uhu Plast mit Pinsel war für mich der Beste da er recht schnell hart war. Leider gibt es ihn nur noch mit Kanüle. Ist aber trotzdem gut.
Der Tamiya Extra Thin (grüner Verschluss) ist super für Kleinteile oder wenn man große Teile mit Kapillareffekt verklebt.
Der normale Tamiya (weißer Verschluss) hat mich sehr beeindruckt: schnell hart und der Pinsel hat sehr feine Haare. Dadurch tropft der Klebstoff nicht vom Pinsel. Ist ein Riesen Vorteil und daher momentan mein Favorit :thumbup:

Bevor Du das nächste mal einen Bausatz kaufst, informiere Dich vorher über das Objekt der Begierde. Glück und Frust liegen im Modellbau ganz nahe beieinander. Die beste Anlaufstelle dafür ist www.scalemates.com
Da findest Du Infos über fast alle Bausätze, die jemals hergestellt wurden. Dazu kannst Du sehen, wie alt die Form ist, welche Decal-Optionen dabei sind, welcher andere Hersteller den Bausatz auch schon im Programm hatte. Revell hat ein tolles Downloadcenter für Bauanleitungen. Für alle anderen Hersteller lohnt es sich, ebenfalls bei Scalemates danach zu suchen. Falls Du da trotzdem keine findest, kannst Du bei "Stash" nachsehen, wer den Bausatz hat und die Personen direkt anschreiben und um einen Scan bitten. Mir wurde da immer geholfen.

Gruß
Alex
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