Newcomer - Fragen zum 1. Modell

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MK1887
Beiträge: 4
Registriert: So 16. Feb 2014, 19:56

Hallo zusammen,

habe mich schon etwas in dem Forum eingelesen und möchte jetzt gern mit dem Modellbau beginnen (keine Vorkenntnisse!) und habe mich dazu entschieden, das Modellset "VW Golf GTI 67005 Maßstab: 1:24" zu kaufen.
Enthalten sind hier Kleber, Pinsel und ein paar Farben. Möchte mir jetzt keine zusätzlichen Farben kaufen, vielleicht später bei Bedarf.

Jetzt habe ich ein paar Fragen:

1. Das Modell hat 67 Einzelteile. Ist das zu anspruchsvoll? Oder richtig für den Anfang?
2. Ich denke mir erst alles zusammen kleben, dann lackieren. Richtig?
3. Muss ich jede (Aqua-) Farbe vorher mit Wasser verdünnen? In welchem Verhältnis ca.?
4. Muss ich vor dem Lackieren jede Fläche weiß grundieren?
5. Benötige ich für dieses Modell eventuell weitere Pinsel? Wenn ja, welche?

Zum Equipment:
Ich denke ich werde folgende Dinge benötigen:
- Seitenschneider (zum Heraustrennen der Einzelteile aus der Gussform)
- Nagelpfeile (zum Abschleifen der unschönen Abbruchkanten)
- Q-Tips (zum Antupfen / Anbringen der Decals) + "Decalsofter"
- kleine Schnapsbecher (zum Anmischen der Farben)

Habe ich hier etwas in meinen Überlegungen vergessen?

Ich freue mich auf viele Antworten zu den oben gestellten Fragen! :)
Eine schrittweise Modellbau-Vorstellung folgt dann in meinem nächsten Thread... :)

LG
MK 1887
Brummifreund
Beiträge: 45
Registriert: Sa 5. Okt 2013, 23:02
Wohnort: <<<<Oberpfalz>>>>

Ich finde dass das Modell optimal für den Einstieg ist! Ich habe mit ca. 85 Teilen angefangen und bin damit auch recht gut gefahren, allerdings ist das jedem das seine.

Die Einzelnen Teile in sinnvollen Baugruppen zusammenkleben und dann lackieren. Begründung: Wenn du gleich alles zusammenkleisterst, dann kann es sein, dass du an bestimmte Stellen nicht mehr so gut hinkommst. Mir nimmt das dann einbisschen den Spaß am bemalen!

Zu den Farben: Die Farben sollten die Konsestenz von Milch haben. Wenn die Farbe beim ersten Bestreichen nicht deckt, keine Sorge einfach nochmal drüber gehen.
Zum Mischverhältnis ist bei den Aquas 4:1 (4 Teile Farbe : 1 Teil Wasser oder Verdünner) zum Airbrushen richtig, also auch zum Pinsel. Naturlich sind mache Farben beim Kauf recht dünn oder eben etwas dicker, wie gesagt wie Milch sollten sie sein.

Für die Karosse sind Flachpinsel nicht schlecht, für den Anfang reicht es meiner Meinung nach wenn man billige Disconterpinsel nimmt. Für Feinheiten kleinere Pinsel!

Neben deinen Überlegungen zum Equipment empfielt es sich noch Zahnstocher oder Stücke von den Gussästen zu nehmen um daran Teile "aufzuspießen" die lackiert werden sollen.

Um zu Verklebende Teile zu fixieren solltest du z.B. Wäscheklammern nehmen.

Die benutzten Pinsel kannst du beim den Aquas normalerweise mit Wasser auswaschen. Einen Lappen solltest du dir auch bereitlegen um die Pinsel schonmal sauber zu streichen oder falsche Farbe von den Teilen zu entfernen. Die Farben vor dem Gebrauch gut durchschütteln (30 sek.) und dann ggf. nochmal durchrühren.

Ja das erstmal dazu!

Für weiter Fragen offen,

MfG Brummifreund
MK1887
Beiträge: 4
Registriert: So 16. Feb 2014, 19:56

Danke für deine ausführlichen Antworten, Brummifreund! :)

Eins möchte ich noch wissen:
Habe hier öfters über Grundierungen gelesen.
Wann ist eine Grundierung (in weißer Farbe?) sinnvoll?Für welchen Zweck? Wann müsste ich eine Grundierung machen?

Danke im Voraus, für eure Tipps!
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eupemuc
Beiträge: 3030
Registriert: Fr 29. Jun 2012, 17:55
Wohnort: Bavariae capitis

Mit einer Grundierung verbesserst Du unter anderem die Haftfähigkeit der "Hauptfarbe".
Ein weiterer Vorteil einer Grundierung ist der, dass Du ev. Fehler bei Klebe- / Schleifarbeiten besser erkennst und diese noch ausbessern kannst.

Noch ein Tip zu den Wäscheklammern. Bei Tschibo (oder auch woanders) gibt es immer wieder Wäscheklammern mit gummierter Klemmfläche.
Gut geeignet für schräge Flächen, wo andere Klammern abrutschen.
Auch kleine Leimzwingen sind gut geeignet.
Beispiel:
Kleine Leimzwinge.jpg
Kleine Leimzwinge.jpg (7.25 KiB) 9548 mal betrachtet
Auch bei diesen kann man die Klemmfläche zusätzlich mit einem Stück flachen Gummi bekleben, um
die Haftfähigkeit auf Schrägen zu erhöhen oder um die Oberflächen des Modells zu schonen.

Ergänzung:
Zum Equipment:
Ein scharfes Messer sollte nicht fehlen. Für den Anfang ist eines davon ausreichend:http://www.revell.de/index.php?id=210&K ... SCHL=6&L=0
Auch (zumindest bei mir) sehr beliebt: Nagelpolierfeilen aus dem Kosmetikbedarf. Die haben meist auf einer Feile mehrere
verschiedene Körnungen.
Wenn Du ein Auto bauen willst, ist Schleifpapier eigentlich unverzichtbar.
Zum Versäubern von Gußgraten und Schnittstellen ist 400er bis 600er gerade richtig.
Mit 600er bis 800er Schleifpapier kannst Du die Karosserie vor dem Grundieren in langsamen Bewegungen nass anschleifen, und dabei nur ganz wenig Druck ausüben, sonst verkratzt die ganze Karosserie.
Nach der Grundierung solltest Du die Unebenheiten mit 1000er Papier nass schleifen, damit du eine schön glatte Oberfläche bekommst.
Nach der Lackierung würde ich aber nur noch mit 2000er Papier (oder noch feiner) schleifen. Perfektionisten schleifen sich von 4000er bis zu 12000er hoch. Das ist dann aber schon fast polieren.
Und dann kommt der Klarlack.
Wegen dem Schleifpapier lohnt es sich manchmal, wenn man mal bei einem Autolackierer fragt. Die habe oft Reste rumliegen, die sie Dir evtl. abtreten.
Daniel24
Beiträge: 34
Registriert: Sa 4. Jan 2014, 09:11
Wohnort: 78532 Tuttlingen

Meine Erfahrung zum grundieren: lass es!
Ich baue gerade mein 4tes Modell. Die ersten 2 habe ich grundiert. Katastrophe sag ich dir. Ich musste danach ca 5 bis 6 farbschichten aufbringen um alles deckend zu bekommen.
Die letzten 2 ohne Grundierung, 2 farbanstriche, alles deckend. :-)
Muss dazu aber auch sagen ich mache alles mit Pinsel.
Die revell email Farben die ich nutze Decken hervorragend und brauchen meiner Meinung nach weder Grundierung noch anschleifen der Teile. Wichtig ist hier nur das verdünnen. Gerade bei allen schwarz und silber Farben da die extrem dick sind und sich sehr schlecht lackieren lassen mit zu wenig Verdünnung. Ich musste selber viel probieren bis ich die Verhältnisse raus hatte.

Aber das ist nur meine Erfahrung die ich gemacht habe. Will hier keinem rein quatschen. Aber für mich wird es keinerlei Grundierung mehr geben. Zeit Geld und Nerven Verschwendung ^^ bei Airbrush kann das aber wieder ganz anders aussehen. Ich spreche nur von pinselarbeiten. :)
im Bau: Mustang Shelby GT 350 H
Bestellt:Tamiya 1:24 Nissan GTR Nissmo
Fertig: Revell 1:72 Tornado Black Panther
Tamiya 1:24 Peugeot 205 Turbo t16
h_claus
Beiträge: 2
Registriert: Do 6. Aug 2015, 18:31
Wohnort: bei Berlin

grundieren ist sinnvoll -ich benutze Kunststoffprimer Ludwig Lacke auf ebay suchen...
Farbe haftet einfach besser,


Zum Schleifen nehme ich eine batteriebetriebene Nagelpfeile aus China.
http://www.ebay.de/sch/i.html?_odkw=nai ... e&_sacat=0

Gruß
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viktor
Moderator (Revell)
Beiträge: 1429
Registriert: So 22. Jul 2012, 18:15
Wohnort: Weiden i. d. OPf

Den 2er GTI habe ich auch zuhause liegen. Das Plastik ist Rot! Ich würde auf jeden Fall grundieren, da die Lackierung sich mit rotem Untergrund beißen könnte.
Grundierung ist nicht einfach eine weiße Farbe, die man aufs Modell aufträgt. (Evtl. habe ich das ja Missverstanden) Von Revell, oder beim KFZ-Teilehändler gibt es Grundierung aus der Sprühdose. Ggf. würde ich auch gleich die Außenfarbe aus der Dose nehmen und nur Innen mit Pinsel arbeiten.

Mach doch einen Baubericht, da kann man Step by Step alles klären.

Gruß Viktor
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Nickator
Beiträge: 9
Registriert: So 14. Feb 2021, 13:10

Zum Thema Grundieren: ich sehe den Sinn da auch nicht ganz ein. Ich sprühe/pinsele mit den Revell Email Farben, spätestens nach dem 2. oder 3. Auftrag (je nach Verdünnung) ist alles deckend lackiert.
Auch ohne Grundierung haftet die Farbe bei mir einwandfrei.
Ich habe neulich ein Modell trotzdem weiss grundiert, das war nämlich aus schwarzem Plastik. Gerade abends bei nicht gerade optimalen Lichtbedingungen waren da kaum Einzelheiten und Details zu erkennen.
Aber sonst halte ich das Grundieren für einen recht überflüssigen zusätzlichen Arbeitsschritt.
eydumpfbacke
Beiträge: 2190
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Wohnort: Lübeck

Grundieren hat mehrere Effekte:
Für Acrylfarben ist es ein Haftgrund
Bei unterschiedlich farbigen Untergründen (Plastik und Metall) schafft es einen gleichmäßigen Untergrundfarbton,
damit die Farbe darauf auch überall die gleiche Farbe haben und keine Verschiedenen, weil hellerer oder dunklerer
Untergrund.
Bei Enamelfarben muss man nicht für die Haftung grundieren, da diese meist selbst sehr gut haften.
Bei unterschiedlichen Untergrundfarben kommt es auf den Farbton an, ob dieser gut deckt oder nicht
In der Regel ist bei hellen und glänzenden Farben eine Grundierung besser als bei dunklen und matten Farben.
Es grüßt der Reinhart
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zip
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Registriert: So 28. Apr 2019, 10:29

Zum Thema Grundieren gibt es viele unterschiedliche Meinungen dazu im Internet. Die einen sagen unbedingt, die anderen sagen braucht man nicht. Ich optimiere gerne und habe es nicht gemacht. Ergebnis: Die (Acryl) Farben haften nicht gut bzw. Lösen sich ab. Ich bin zwar noch Anfänger, aber grundiere jetzt alles. Manchmal mit der Dose, manchmal mit der Airbrush und teilweise (bei kleineren Sachen) mit dem Pinsel. Unabhängig von der Grundierung, solltest du deine Bausätze gut „putzen“, also vorher in Spülmittelwasser kurz abwaschen und abbürsten, damit überschüssiges Öl/Fett abgewaschen wird. Das verringert den Bedarf an Grundierung etwas, aber ich würde jedem Neueinsteiger bei Acrylfarben zur Grundierung raten. Optimieren kann man später immer noch. Nicht grundieren frustet nur unnötig.

Zum Thema Pinsel:
Der Pinsel der dabei ist, ist Mist.
Kauf dir welche in verschiedenen Größen. Ich bin ein Fan von Da Vinci, aber das muss jeder selbst wissen.
Diese benutze ich am häufigsten, absteigend: 3, 1, 0/2, 2, 0/5 (geschätzt). Baue aber in 1/72.
Für die Karosserie würde ich einen größeren bevorzugen. 3 wäre mir da zu klein. Da ich große Flächen mit dem Luftpinsel mache, kann ich da nicht so gut weiterhelfen.
IchBaueAuchModelle
Moderator (Revell)
Beiträge: 5304
Registriert: Mi 9. Apr 2014, 10:41
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Ich gehöre auch zu denen, die immer grundieren. Egal, was ich baue.
Bei manchen Kunststoffen kommen - hauptsächlich bei der Nutzung von Metallicfarben - sogenannte Schlieren durch, die man ggf. im Kunststoff erkennen kann. Dadurch, dass der Kunststoff eine unterschiedliche Oberflächenspannung hat, richten sich die Metallicpartikel unterschiedlich aus. Da gibt es keine Chance, das gerade zu ziehen. Mit Füller / Grundierung bekommt man so etwas oft in den Griff.

Oder sogenannte Ghostlines. Wenn ein Auto beispielsweise ein Schiebedach optional hat, welches auf der Unterseite vorgeritzt ist, kann das bei Metallic durchkommen. Der Kunststoff ist an dieser Stelle dünner, somit eine andere Oberflächenspannung undzack. Ghostlines. Das kann auch passieren, wenn Dachhimmel auf der Innenseite strukturiert eingegossen sind.
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Es grüßt Christian Bild
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