Raketenjagdpanzer 2 (Umbau Revell-Kanonenjagdpanzer zum JgPzRak (1:35)

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janoschp
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Update #1

Hallo, nach langer Zeit habe ich mich entschieden, wieder einen Baubericht zu machen. Erst wollte ich nicht so recht, aber jetzt habe ich mich dazu durch gerungen. Der Bau ist auch schon etwas fortgeschritten und viel Fotos sind bisher nicht entstanden

Gebaut wird der Raketenjagdpanzer 2 der Bundeswehr. Dieses Muster, wie auch seine Nachfolger sind inzwischen außer Dienst gestellt worden. Näheres dazu weiter unten.

Ich habe meinen Grundwehrdienst 1976/77 (ja, lange her) bei einer Panzerjägerkompanie in Norddeutschland geleistet und bin auf diesem Panzer als Lenkschütze geschult und ausgebildet worden. Das ist der tiefere Grund für den Bau dieses Modells.

Einige Informationen zu dem Fahrzeug (Quelle: Wikipedia)

Der Raketenjagdpanzer 2 (RakJPz 2) war ein von der Bundeswehr zwischen 1967 und 1982 eingesetzter Jagdpanzer bzw. Raketenjagdpanzer. Die Prototypentwicklung dauerte von 1963 bis 1965, die Serienfertigung erfolgte von 1966 bis 1967.

Er entstand bei Henschel und Hanomag auf dem gleichen Fahrgestell wie der Kanonenjagdpanzer. Die Besatzung bestand aus vier Soldaten. Fahrer, Lenkschütze und Kommandant saßen in einer Reihe von links nach rechts, der Raketenschütze entgegen der Fahrtrichtung im Rücken des Lenkschützen. Nachdem im Jahr 1965 sechs Vorserienfahrzeuge erprobt wurden, bauten Rheinstahl-Hanomag und Henschel 1967/68 insgesamt 316 Raketenjagdpanzer 2.

Die Bewaffnung bestand aus zwei Startanlagen für die drahtgelenkte Panzerabwehrlenkrakete SS 11, einem Fliegerabwehr- und einem Bugmaschinengewehr vom Typ MG1, später MG3 bzw. MG3A1. Der Raketenjagdpanzer verfügte über 14 Panzerabwehrraketen, von denen zwölf in speziellen Halterungen gelagert waren, während die restlichen zwei auf den Startrampen rechts und links hinter Fahrer bzw. Kommandant mitgeführt wurden. Der Raketenjagdpanzer sollte vornehmlich Panzer im Entfernungsbereich zwischen 1500 und 4000 m bekämpfen, da die Reichweite bzw. Treffgenauigkeit der Kanonen von Kanonenjagdpanzer und Kampfpanzer bei diesen Entfernungen nicht gegeben bzw. der Lenkrakete unterlegen waren. Die Reichweite der Panzerabwehrlenkrakete SS 11 war abhängig von der Brenndauer des Triebwerkes und betrug 4000 m beim Typ SS 11 A 1 beziehungsweise 3800 m beim Typ SS 11 B 1. Je nach Entfernung konnten zwei bis höchstens drei Lenkraketen pro Minute abgefeuert werden.

1967 wurden die ersten Panzer an die Bundeswehr ausgeliefert. Ab 1968 erfolgte die Ausrüstung der Panzerjägerkompanien der Panzergrenadierbrigaden mit acht Panzern. Gleichzeitig wurden Panzerjägerkompanien in den Panzerbrigaden neu aufgestellt, die 13 Raketenjagdpanzer 2 erhielten. Es wurden insgesamt 316 Raketenjagdpanzer 2 hergestellt. Ab 1978 bis 1982 wurden sie zum Jagdpanzer Jaguar 1 mit der Waffenanlage HOT umgerüstet.

Zum Modell selbst: Grundlage ist der Kanonenjagdpanzer von Revell. Die Gußform ist wohl, lt. Scalemates, von 2008, und die Schachtel wurde 2018 neu gestaltet. Dazu kommt der Resin Umbausatz von Perfect Scale Models und Ketten von Friul. Gebaut wird ansonsten ooB, ohne Ätzteile und weiteres Zubehör (zumindest habe ich nichts gefunden). Außerdem werde ich mich zum ersten Mal mit Chipping auseinander setzen. Bin selbst auf das Ergebnis gespannt.

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Die Wanne besteht aus fünf Teilen: Unterwanne, zwei Seitenteile, Kampfraumdeck und Front, Motordeck und Heck.An den Resinteilen waren einige Versäuberungsarbeiten erforderlich (Angüsse, dünne Häute in den Luken und an einigen Kanten), was aber bei diesem Material nicht ungewöhnlich ist. Löcher oder Fehlstellen waren keine vorhanden. Auch die Passgenauigkeit zwischen Kunststoff- und Resin war erstaunlich gut, nur geringe Spachtelarbeiten erforderlich.

Auf dem Motordeck sind sind schon die Kühl- und Lüftungsgitter, die Halterungen für die Nebelmittelwurfanlage und der Auspuff verbaut.

Da das Modell innen nackt wie ein Neugeborenes ist, bleiben die Luken geschlossen. Der Panzer wird in Gefechtsbereitschaft dargestellt.

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Eine Menge Kleinteile sind ebenfalls vorbereitet. Die Teile sind alle auf Zahnstochern entweder aufgespießt (z.B. die lauf- und Stützrollen) oder mit Weißleim an später nicht sichtbaren Stelle angeklebt.

Alles ist mit einem sehr hellen Grau aus dem Baumarkt grundiert worden. Die Farbe habe ich aus der Sprydose dekantiert und mit der Airgun mit ein wenig „Fensterreinigerverdünnung“ verarbeitet.


Das war es für den Anfang.

Fortsetzung folgt.
Es grüßt Richard
Lappes
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Hallo Richard,
ein sehr interessantes Thema. Ich war 1983 bei der Artillerie. Grundausbildung bei einem Feldartillerie Battalion. Dort waren die Kanonenjagdpanzer als Artilleriebeobachter umfunktioniert worden. Ein sehr interessantes Fahrzeug. Bin mal gespannt, wie Du den Raketenjagdpanzer umsetzt.
LG
Frank
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ModellfreakDD
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Ein tolles Projekt, da bin ich dabei. :thumbup:
Habe das Modell als 1:72er Variante in meinem Portfolio (siehe Signatur)

Den Raketenjagdpanzer mit SS11 Raketen habe ich in einem Online Video Spiel oft benutzt, fande aber das Zielen mit diesen Raketen sehr schwierig, vor allem auf bewegte Ziele, die auch noch weiter als 500m weg waren. Einen Infofilm der Bundeswehr habe ich auch dazu gesehen. Da zielte der Schütze über einen joystick und hat ordentlich Probleme das Ziel zu treffen. Wie empfandest du das, als ehemaliger Lenkschütze? Waren die Erwartungen an diesen Panzer, fahrende Ziele in 3000 m zu bekämpfen, realistisch?
janoschp
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@ Frank (Lappes):
Ja, das ist richtig. Von den ca. 770 KanJgPz wurden etwa 410 zu Beobachtungs- und Führungspanzern und etwa 60 zum Raketenjagdpanzer Jaguar 2 umgebaut.

@Frank (Modellfreak):
Welches Online-Spiel? War Thunder? Kenne ich.
Sicherlich ist das Lenken einer Rakete am PC ein anderes als im wahren Leben. Ich habe es am PC noch nicht versucht, ist mit der Maus auch sicher nicht einfach zu bewerkstelligen. Uns wurde beigebracht, den Joystick mit den Fingerspitzen von Daumen, Zeige- und Mittelfinger beider Hände zu "streicheln" und die Hände auf der Platte neben dem Stick abzulegen. Gesteuert wurde dann mit minimalsten Bewegungen, weil der Flugkörper sehr empfindlich reagiert hat. Außerdem wurde nach dem Start die Zieloptik von einfacher auf zehnfacher Vergrößerung umgestellt. Ist das im Spiel auch möglich?
Weiterhin mussten sich die Ziele in offenem Gelände befinden, damit der angepeilte Panzer während der Flugzeit der Rakete nicht hinter einer Deckung verschwinden konnte.
Was das Treffen von bewegliche Zielen angeht, kann ich nur sagen, das es mir nicht schwer gefallen ist. Das steht in meinem Schießbuch schwarz auf weiß (ohne mich jetzt selbst beweihräuchern zu wollen). Wir waren sehr oft mit einem Simulator im Gelände mit Sicht auf eine Straße, wo die vorbeifahrenden Autos anvisiert und dann auch "getroffen" werden mussten. Ich kann aber nicht mehr sagen, auf welche Entfernung das war.
Scharfe Schüsse habe ich 6 abgegeben. Davon 4 Treffer und 2mal techn. Defekt.
Es grüßt Richard
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ModellfreakDD
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Sehr interessant das mal von einem Veteranen zu hören :thumbup:

Ja War-Thunder. Wenn man dort "realistischen Spielmodi" wählt, lenkt man die Rakete mit der Tastatur (WASD). Was die Vergrößerung angeht, kann ich nicht genau sagen, ob das 10x sind.
janoschp
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ModellfreakDD hat geschrieben: Fr 12. Feb 2021, 11:14 Sehr interessant das mal von einem Veteranen zu hören
Veteran? Meint er jetzt mich?? Bin ich denn einer?? Musste erst mal googlen. Und siehe da: per Definition bin ich einer.
ModellfreakDD hat geschrieben: Fr 12. Feb 2021, 11:14 ... lenkt man die Rakete mit der Tastatur (WASD).
Ich werde mich wahrscheinlich nie so weit hoch leveln, um dieses Fahrzeug zu bekommen. Ich kann mir aber vorstellen, das es mit den Tasten schwer möglich ist, eine ruhige Flugbahn hin zu bekommen. Die Richtungsänderung mit den Tasten ist wohl eher ruckartig (vermute ich mal).
Es grüßt Richard
janoschp
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Update #2

Die folgende Fotos sind Ende letzter / Anfang dieser Woche gemacht worden.

Bzgl ooB: so ganz funktioniert das bei mir ja nicht. Das eine oder andere kann ich ohne Änderung nicht verbauen.


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Bei der Aufstiegshilfe musste ich das Material zwischen den Stegen entfernen.


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Gleiches bei der Kupplung. Der Bereich, den der Pfeil markiert, wurde entfernt und zwei Löcher 0,8 mm gebohrt. Der Kupplungsbolzen besteht aus 0,6 mm Edelstahldraht.

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Nach der Grundierung sind die Teile zunächst mit Stahlfarbe, danach mit Chippingfluit und abschließend mit dem Decklack gesprüht worden. Nach eine Behandlung mit Wasser, Pinsel und Zahnstocher sind diese „Kunstwerke“ entstanden.

Das ist der aktuelle Stand.

Fortsetzung folgt.

Bis denne.
Es grüßt Richard
Lappes
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Gute Arbeit. Ich bin auf weiteres gespannt.
LG
Frank
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Ich beobachte den Bau hier natürlich auch. Rein aus Interesse der Techniken.
Das Chipping an den Schwingarmen und Laufrollen wirkt mir persönlich zu stark. Selbst bei der Bundeswehr hat man im Rahmen des technischen Dienstes (und spätestens beim besAnTD - besonders angesetzter technischer Dienst) Farbabplatzer immer wieder ausgebessert um den Rost vorzusorgen. Sowieso an der Außenseite (Sichtseite), und erst recht, wenn es sich um so heftige Abplatzer handelt.
Wo kommen die denn her? Wenn man bedenkt, wo die Schwingarme sitzen, dass da die Laufrollen davor sind und noch eine breite Kette drum herum läuft, muss schon was Großes dazwischen kommen, um die so zu beschädigen. Das, was da dazwischen passt, richtet sicher nicht solche Abplatzungen an. Vielleicht auf der Rückseite. Aber oben, unten und an der Vorderseite eher nicht. Zumindest habe ich das in der Fahrschulen (die tagtäglich mit den Geräten im Gelände sind - vom MTW bis zum Leopard) so nicht gesehen. Und ich habe viel in meiner Zeit bei der Truppe gesehen :D
Hier sehe ich eher Schleifspuren an der Innenseite als realistischer. Sei es an der Wanne oder Schwingarmen.
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Es grüßt Christian Bild
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janoschp
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IchBaueAuchModelle hat geschrieben: Mo 15. Feb 2021, 11:54 Das Chipping an den Schwingarmen und Laufrollen wirkt mir persönlich zu stark.
Da hast Du sicherlich recht. Ist etwas überzogen dargestellt. Aber ich lasse das so. An den Schwingarmen sieht man es nicht mehr, um die Laufrollen möchte ich nicht mehr ändern. Aber beim nächsten Projekt werde ich behutsamer vorgehen.
Es grüßt Richard
janoschp
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Noch ein Satz zu den Abplatzungen. Die sind nicht gewollt. Ich habe lediglich mit einem mittelharten Borstenpinsel in Längsrichtung über das Modell gestrichen bzw. mit Kreisbewegungen bei den Laufrollen gearbeitet. Kann mir das, was dabei heraus gekommen ist, auch nicht erklären.
Es grüßt Richard
janoschp
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Update #3

Zwischenzeitlich steht der Bau vor seiner Vollendung. Was noch fehlt, sind die Ketten und das Tarnleitkreuz. Die Ketten sollten anfangs von Friul sein, da es mir mit der Lieferung zu lange gedauert hat (Bestellung Anfang Februar), habe ich mich um entschieden und Segmentketten von Perfekt Models geordert, von wo auch das Tarnleitkreuz her kommt.

Die Kleinteile sind alle lackiert und verbaut.

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An der Kupplung und den Nebelmittelwurfbehältern habe ich kleine Kettchen aus meinem Fundus angebracht. Sind aber evtl. ein wenig zu mächtig für den Massstab.

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Als Antenne wurde ein Stück Kupferdraht mit dem Fuß verklebt.

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Zu dem Modell habe ich noch ein kleines Diorama gefertigt.

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Die auf dem Deck liegenden teile werden nach dem Anbringen der Ketten verklebt.


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Es grüßt Richard
janoschp
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Kurzer Hinweis: der Baubericht wird nicht fort geführt.
Es grüßt Richard
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Schade das Du den Baubericht nicht weiterführen möchtest, aber vielleicht sehen wir ja das Endergebnis
in der Galerie.

Gruß Torsten :)
Eventuelle Rechtschreibfehler sind Special-Effects und dienen zur allgemeinen Unterhaltug! :D
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