Revell Ferrari 250 GTO 1/12

Hutfahrer
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paul-muc hat geschrieben: Mi 16. Okt 2019, 11:40 Könntest du später bei der Lackierung etwas ausführlicher werden?
Kann ich gerne machen. Die Lackierung könnte ziemlich heikel werden wenn man eine Chromoptik erreichen möchte. Die verzeiht bekanntlich nicht den kleinsten Fehler in der Oberfläche.

Verchromte Speichen und poliertes Felgenbett haben beim 250 GTO aber nur in neuerer Zeit produzierte Borranis. Damals waren im Rennsport verchromte Speichen verboten, da das Material zu sehr versprödete. Daher waren die Felgen bei zeitgenössischen Fahrzeugen lackiert.

Auf Bildern sieht das nach einem eher matteren Aluton aus, der einen leichten Graustich hat.
Mit den besten Modellbauergrüßen

Philipp
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Hutfahrer hat geschrieben: Mi 16. Okt 2019, 11:56 Auf Bildern sieht das nach einem eher matteren Aluton aus, der einen leichten Graustich hat.
Manchmal hatte diese Felgen auch bunte Lackierungen , zB die Wagenfarbe.
Es konnte auch vorkommen dass eine Achse silbern und die andere die Wagenfarbe trug. Privatfahrer hatten bei begrenzten Geldmittel natürlich auch keine so große Auswahl wie heute.
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paul-muc
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@Hutfahrer:
Das war jetzt ein Missverständnis. Ich meinte die Karosserie. Wie lackiert man am besten Metallspritzguss (white metal)?
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Ah, jetzt versteh ich. :thumbup: Am besten eine für Metall geeignete Grundierung verwenden. Z. B. Etch Primer aus dem Kfz-Bereich. Ist wie der Name sagt leicht ätzend und löst für besseren Halt die Metalloberfläche minimal an.

Ähnliches aus dem Modellbaubereich wären der Metal Primer von Gunze (klar, für Airbrush und Pinsel), Tamiya (klar, Sprühdose) oder AK Interactive (grau, Sprühdose).

Danach kann man ganz normal mit seiner bevorzugten Farbe lackieren.

Kann gerne näher drauf eingehen wenn es soweit ist.
Mit den besten Modellbauergrüßen

Philipp
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Eine weitere Verbesserung stand an. Quasi ein neuralgischer Punkt, die Front mit dem Cavallino Rampante. Hier darf nicht gepfuscht werden, oder würde man sich eine Sophia Loren statt mit strahlendem Lächeln mit schiefen Zähnen und Plaque vorstellen wollen? :o

Im Transkit von Massimo Grassi findet sich ein entsprechendes PE-Teil, das leider gar nicht passt.

Bild

Entsprechend auffüttern wäre nicht das Problem. Ein Vergleich mit dem Original zeigt aber dass Revell mit der Form schon sehr richtig liegt. Da dran manipulieren wäre ein klassischer Fall von Verschlimmbesserung.

Auch hat das PE-Teil drei weitere Schwächen. Das Cavallino Rampante sitzt hier mittig, müsste aber leicht nach unten versetzt sein. Auch hat der Rahmen deutlich mehr Tiefe als mit einem PE-Teil darstellbar.

https://i.pinimg.com/originals/ff/03/29 ... da7e92.jpg

Zuguterletzt sitzt das Hottehü beim Original viel weiter im Rahmen:

https://szycinamiare.pl/wp-content/uplo ... 40x582.jpg

Da das Cavallino Rampante an sich als PE-Teil sehr schön gemacht ist wäre mein Plan, es erstmal herauszutrennen. Den Rahmen will ich mit einem Streifen Alu- oder Plastiksheet nachbilden, die Naht verspachteln und verschleifen und es dann am Schluss mit einer kleinen Lasche wie auf dem ersten verlinkten Bild zu sehen befestigen.

Das zuerst angedachte Alusheet war optisch zu dünn. Hat auch nur 0,27 mm Stärke (lt. Messlehre). Mit 0,5 mm Stärke hätte ich noch ein Weißblech in meinem Bestand, aber das ist viel zu starr.

Also 0,5 mm Plastiksheet. Einen passenden Streifen zugeschnitten, vorgebogen und dann nach und nach mit Sekundenkleber eingeklebt.

Bild

Bild

Nach einigem feilen, feinspachteln mit Mr. Surfacer 500 und schleifen bin ich mit dem Einsatz ganz zufrieden. Zwischendurch erschien er mich doch eine Idee zu schmal, daher hattte ich nochmal mit 0,2mm Plastiksheet etwas aufgefüttert.

Bild

Hier sieht man auch dass er im Gegensatz zum PE-Teil die gewünschte Tiefe hat.

Bild

Wie man sieht bin ich auch schon am spachteln und schleifen des Spalts zwischen Ober- und Unterteil der Front. Ein echtes Geduldsspiel, gerade an den Kanten (z. B. zu den Einbuchtungen für die Nebelscheinwerfer) bröckeln gerne winzige Stücke ab. Aber mit einer Kombination aus Nitrospachtel fürs Grobe und Sekundenkleber/Microballs fürs Feine und Kanten klappt es ganz gut.

Ich habe mir auch schon mal Gedanken für die Einfassungen der Scheinwerfergläser gemacht. Links die Revell-Teile, rechts die bereits von mir in Form gebrachten PE-Teile aus dem Transkit von Massimo Grassi:

Bild

Auf den ersten Blick würde man sagen dass die PE-Teile ungleich besser sind. Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht. Im Vergleich mit Detailfotos des Originals kommen mir die Befestigungslaschen der PE-Teile etwas klein vor. Auch hat die Einfassung eine leichte Rundung der Oberfläche, ist also nicht ganz flach.

http://www.clubcobra.com/forums/attachm ... trim-7.jpg

Außerdem sollte die Aufnahme für die Schrauben sichtbar sein. Bei den Revell-Teilen könnte man das mit einem entsprechenden Bolzen mit Schraubenkopf darstellen.

https://img5.goodfon.com/wallpaper/nbig ... smo-25.jpg

Ich denke ich werde erstmal die Revell-Teile entlacken, mit der dicken Chromschicht sehen sie sehr klobig aus. Dann schaue ich mal ob man sie etwas zurechtgeschliffen bekommt und vergleiche dann nochmal mit den PE-Teilen. Auch können die dicken Führungen auf der Rückseite für die Revell Verglasung abgeschliffen werden. Die kann man völlig vergessen. Im Transkit ist ein Bogen Acetatfolie enthalten, die sich ganz gut als Ersatz eignen dürfte.

Je mehr Zeit verging, desto mehr störte mich die hintere Speichenreihe bei den Autograph Borranis. In der Schachtel und von den Teilen her sieht das Set echt klasse aus und scheint seinen Preis wert zu sein, aber beim Bau wird einfach deutlich dass es eklatante konzeptionelle Schwächen hat. Die Kombination aus gebogenen Speichen und geraden Bohrungen funktioniert einfach nicht.

Zwischenzeitlich hatte Hiroboy ein Exemplar des sonst überall vergriffenen Borrani Sets von MFH lieferbar. Ich hatte keine Ahnung ob das mit den Revell Reifen zusammenpasst, ab er ich wollte es auf einen Versuch ankommen lassen. Man würde das Set im eBay Weihnachtsgeschäft auch wieder ganz gut loswerden und einen eventuellen Verlust könnte man als Gebühr für die Gewissheit verbuchen. Also kurzerhand bestellt.

Heute kam es an, und hurra, die Revell Reifen passen! Beim MFH Set ist zwar auch nicht alles perfekt (mehrteilige Nabe), aber das halte ich für das kleinere Übel. Auch preislich kann MFH punkten (umgerechnet knapp 140 €).

Projekt Borranis 3.0 kann also starten - oder aller guten Dinge sind drei.

Qualitativ machen die Felgenringe von MFH schon mal einen tollen Eindruck. Bereits poliert könnte man sie so wie sie aus der Schachtel kommen verwenden, wenn man polierte Borranis mit verchromten Speichen möchte. Aber was mir noch wichtiger ist - die Bohrungen sind angephast:

Bild

Das bekommt man mit den mir zur Verfügung stehenden einfachen Mitteln bei den Autograph Felgen nicht so hin. Die geraden Bohrungen sind dann auch der Grund warum die Speichennippel unter ziemlicher Spannung stehen und die Speichen biegen. Somit ist das zusammen mit der Verwendung von auschließlich geraden Speichen die Vermeidung der zwei größten Mängel des Autograph Sets.

Damit die Revell Reifen in Position bleiben müssen die Felgenringe aber noch angepasst werden. Nach dem installieren der Speichen muss der grün markierte Bereich mit Plastiksheet aufgefüttert werden, um auf das Niveau der äußeren Ränder zu kommen:

Bild

Danach muss ein Wulst erstellt werden, der später zwischen den Reifenflanken sitzt und sie in Position hält (roter Bereich).

Bild

Da die Revell Reifen auf dem schmalen Rand sitzen, hätten sie sonst kaum Halt. Trotzdem passen sie auch so schon ganz ordentlich.

Außenseite:

Bild

Innenseite:

Bild

Wenn mit den MFH Borranis alles tutti ist, werde ich mal sehen ob ich den finanziellen Verlust etwas mindern kann mit einem Verkauf der Autograph Felgen im eBay-Weihnachtsgeschäft. Aber lieber es tut noch einmal im Geldbeutel weh als bei jedem betrachten des fertigen Modells.
Mit den besten Modellbauergrüßen

Philipp
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Nightquest1000
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Gratulation. Ich hab die MFH's zwar noch nicht fertig gesehen, aber es war sicher die richtige Entscheidung. Was mir bei den Autographs auch nicht gefallen hat ist die unterschiedliche Höhe der Speichennippel.
Am Liebsten sind mir Menschen die mir reinen Wein einschenken. Oder Whisky. Whisky geht auch.
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paul-muc
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Edel!
Du hast viermal die Außenseiten im Bild, erkennbar jeweils an den Bohrungen der Innenseite im Hintergrund.
Bei den vorherigen Speichenrädern hatten mich die überdimensioniert wirkenden Nippel gestört.
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Nightquest1000 hat geschrieben: Mo 28. Okt 2019, 15:15 Was mir bei den Autographs auch nicht gefallen hat ist die unterschiedliche Höhe der Speichennippel.
Das war neben den gebogenen Speichen der zweite "pain in the ass". Wegen der durch die geraden Bohrungen unvermeidlichen Spannungen ist es praktisch nicht möglich die gleichmäßig auszurichten. Das Material für die Speichennippel ist bei MFH auch dünner (Stücke von Stahlröhrchen). Ich werde beim Bau auf jeden Fall nochmal einen Vergleich mit den Bauteilen von Autograph machen.

paul-muc hat geschrieben: Mo 28. Okt 2019, 15:32 Du hast viermal die Außenseiten im Bild, erkennbar jeweils an den Bohrungen der Innenseite im Hintergrund.
Dachte ich zuerst auch - aber wenn man ganz genau hinschaut erkennt man auf dem oberen Bild die angedeutete Bohrung für das Radventil.


Hier mal der Inhalt des MFH Sets:

Bild

Die fotogeätzte Lehre für das Biegen der Speichen halte ich für eine tolle Idee. So kann man Speichen jeweils vorbereiten und sortieren.
Mit den besten Modellbauergrüßen

Philipp
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LXD
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Hi Phil,

wollte mal nachfragen, ob es schon neue Fortschritte gibt.

LG
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