Eine weitere Verbesserung stand an. Quasi ein neuralgischer Punkt, die Front mit dem Cavallino Rampante. Hier darf nicht gepfuscht werden, oder würde man sich eine Sophia Loren statt mit strahlendem Lächeln mit schiefen Zähnen und Plaque vorstellen wollen?
Im Transkit von Massimo Grassi findet sich ein entsprechendes PE-Teil, das leider gar nicht passt.
Entsprechend auffüttern wäre nicht das Problem. Ein Vergleich mit dem Original zeigt aber dass Revell mit der Form schon sehr richtig liegt. Da dran manipulieren wäre ein klassischer Fall von Verschlimmbesserung.
Auch hat das PE-Teil drei weitere Schwächen. Das Cavallino Rampante sitzt hier mittig, müsste aber leicht nach unten versetzt sein. Auch hat der Rahmen deutlich mehr Tiefe als mit einem PE-Teil darstellbar.
https://i.pinimg.com/originals/ff/03/29 ... da7e92.jpg
Zuguterletzt sitzt das Hottehü beim Original viel weiter im Rahmen:
https://szycinamiare.pl/wp-content/uplo ... 40x582.jpg
Da das Cavallino Rampante an sich als PE-Teil sehr schön gemacht ist wäre mein Plan, es erstmal herauszutrennen. Den Rahmen will ich mit einem Streifen Alu- oder Plastiksheet nachbilden, die Naht verspachteln und verschleifen und es dann am Schluss mit einer kleinen Lasche wie auf dem ersten verlinkten Bild zu sehen befestigen.
Das zuerst angedachte Alusheet war optisch zu dünn. Hat auch nur 0,27 mm Stärke (lt. Messlehre). Mit 0,5 mm Stärke hätte ich noch ein Weißblech in meinem Bestand, aber das ist viel zu starr.
Also 0,5 mm Plastiksheet. Einen passenden Streifen zugeschnitten, vorgebogen und dann nach und nach mit Sekundenkleber eingeklebt.
Nach einigem feilen, feinspachteln mit Mr. Surfacer 500 und schleifen bin ich mit dem Einsatz ganz zufrieden. Zwischendurch erschien er mich doch eine Idee zu schmal, daher hattte ich nochmal mit 0,2mm Plastiksheet etwas aufgefüttert.
Hier sieht man auch dass er im Gegensatz zum PE-Teil die gewünschte Tiefe hat.
Wie man sieht bin ich auch schon am spachteln und schleifen des Spalts zwischen Ober- und Unterteil der Front. Ein echtes Geduldsspiel, gerade an den Kanten (z. B. zu den Einbuchtungen für die Nebelscheinwerfer) bröckeln gerne winzige Stücke ab. Aber mit einer Kombination aus Nitrospachtel fürs Grobe und Sekundenkleber/Microballs fürs Feine und Kanten klappt es ganz gut.
Ich habe mir auch schon mal Gedanken für die Einfassungen der Scheinwerfergläser gemacht. Links die Revell-Teile, rechts die bereits von mir in Form gebrachten PE-Teile aus dem Transkit von Massimo Grassi:
Auf den ersten Blick würde man sagen dass die PE-Teile ungleich besser sind. Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht. Im Vergleich mit Detailfotos des Originals kommen mir die Befestigungslaschen der PE-Teile etwas klein vor. Auch hat die Einfassung eine leichte Rundung der Oberfläche, ist also nicht ganz flach.
http://www.clubcobra.com/forums/attachm ... trim-7.jpg
Außerdem sollte die Aufnahme für die Schrauben sichtbar sein. Bei den Revell-Teilen könnte man das mit einem entsprechenden Bolzen mit Schraubenkopf darstellen.
https://img5.goodfon.com/wallpaper/nbig ... smo-25.jpg
Ich denke ich werde erstmal die Revell-Teile entlacken, mit der dicken Chromschicht sehen sie sehr klobig aus. Dann schaue ich mal ob man sie etwas zurechtgeschliffen bekommt und vergleiche dann nochmal mit den PE-Teilen. Auch können die dicken Führungen auf der Rückseite für die Revell Verglasung abgeschliffen werden. Die kann man völlig vergessen. Im Transkit ist ein Bogen Acetatfolie enthalten, die sich ganz gut als Ersatz eignen dürfte.
Je mehr Zeit verging, desto mehr störte mich die hintere Speichenreihe bei den Autograph Borranis. In der Schachtel und von den Teilen her sieht das Set echt klasse aus und scheint seinen Preis wert zu sein, aber beim Bau wird einfach deutlich dass es eklatante konzeptionelle Schwächen hat. Die Kombination aus gebogenen Speichen und geraden Bohrungen funktioniert einfach nicht.
Zwischenzeitlich hatte Hiroboy ein Exemplar des sonst überall vergriffenen Borrani Sets von MFH lieferbar. Ich hatte keine Ahnung ob das mit den Revell Reifen zusammenpasst, ab er ich wollte es auf einen Versuch ankommen lassen. Man würde das Set im eBay Weihnachtsgeschäft auch wieder ganz gut loswerden und einen eventuellen Verlust könnte man als Gebühr für die Gewissheit verbuchen. Also kurzerhand bestellt.
Heute kam es an, und hurra, die Revell Reifen passen! Beim MFH Set ist zwar auch nicht alles perfekt (mehrteilige Nabe), aber das halte ich für das kleinere Übel. Auch preislich kann MFH punkten (umgerechnet knapp 140 €).
Projekt Borranis 3.0 kann also starten - oder aller guten Dinge sind drei.
Qualitativ machen die Felgenringe von MFH schon mal einen tollen Eindruck. Bereits poliert könnte man sie so wie sie aus der Schachtel kommen verwenden, wenn man polierte Borranis mit verchromten Speichen möchte. Aber was mir noch wichtiger ist - die Bohrungen sind angephast:
Das bekommt man mit den mir zur Verfügung stehenden einfachen Mitteln bei den Autograph Felgen nicht so hin. Die geraden Bohrungen sind dann auch der Grund warum die Speichennippel unter ziemlicher Spannung stehen und die Speichen biegen. Somit ist das zusammen mit der Verwendung von auschließlich geraden Speichen die Vermeidung der zwei größten Mängel des Autograph Sets.
Damit die Revell Reifen in Position bleiben müssen die Felgenringe aber noch angepasst werden. Nach dem installieren der Speichen muss der grün markierte Bereich mit Plastiksheet aufgefüttert werden, um auf das Niveau der äußeren Ränder zu kommen:
Danach muss ein Wulst erstellt werden, der später zwischen den Reifenflanken sitzt und sie in Position hält (roter Bereich).
Da die Revell Reifen auf dem schmalen Rand sitzen, hätten sie sonst kaum Halt. Trotzdem passen sie auch so schon ganz ordentlich.
Außenseite:
Innenseite:
Wenn mit den MFH Borranis alles tutti ist, werde ich mal sehen ob ich den finanziellen Verlust etwas mindern kann mit einem Verkauf der Autograph Felgen im eBay-Weihnachtsgeschäft. Aber lieber es tut noch einmal im Geldbeutel weh als bei jedem betrachten des fertigen Modells.