Der Weg zu besseren Modellfotos - ein kleiner Leitfaden

Allgemeines zum Modellbau, das für alle Bereiche interessant ist oder keinem zugeordnet werden kann
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Toolman Toto
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Hallo Klebergemeinde!

Die theoretischen Grundlagen und praktischen Beispiele sollen nützliche Tipps und ggf. neue Ansätze für die Fotografie von Modellen bieten.

Dabei betrachte ich die Inhalte dieser Serie nicht als der Weisheit letzter Schluss, sondern vor allem als meine bescheidene Sicht der Dinge.

Dieser Leitfaden soll als lose Folge entstehen. Die (geplanten) Inhalte findet Ihr in der....

...Inhaltsübersicht

1. Welche Technik steht mir zur Verfügung?
a. Fotografie mit Kompaktkameras
b. Fotografie mit der Spiegelreflexkamera
c. Beleuchtung
d. Lichtführung
e. Das „Set“
f. Ladies and Gens: Das Stativ

2. Einstellungen an der Kamera
a. Schärfe
b. Blende und Zeit
c. Makroaufnahmen
d. Tiefenschärfe
e. kleine Farbenlehre
f. Wat isn Weißabgleich

3. Bildkomposition
a. Der goldene Schnitt
b. Aufnahmestandorte

To be continued... ;)



Ihr habt die Möglichkeit durch Eure Kommentare die Inhalte zu beeinflussen oder eigene Erfahrungen einzubringen. Zwischendurch würde ich vielleicht die ein oder andere Aufgabe stellen, die als Workshop abgearbeitet werden kann. Bei speziellen Rückfragen kann auch der ein oder andere Exkurs stattfinden.

In der Hoffnung auf viel Spaß grüßt

Toto
Kleiner Maßstab - große Leidenschaft!
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MC84
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Super Idee, ich habe gerade heute mein Set in der Küche aufgebaut, um 2 Modelle abzuschließen.

Bild
Ich nutze kein Makro Objetiv (lohnt sich für mich einfach nicht) sondern mache die Bilder mit einen 24-105. Habe dabei Blende 20 mit Zeitautomatik eingestellt, das sind etwa 15sek Belichtungszeit.

Ist jetzt nicht die Professionellste Lösung, gerade in Sachen Licht, aber ich bin mit dem Ergebnis zufrieden.

Marco
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Toolman Toto
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:P so habe ich mir das gedacht!

Prima! Einfach aber effektiv!

Grüße

Toto
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Toolman Toto
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So hier nun der erste Teil.


1. Welche Technik steht mir zur Verfügung?
a. Fotografie mit Kompaktkameras

Kompaktkameras
Kompaktkameras
Kompakte.jpg (57.96 KiB) 47116 mal betrachtet
Der Markt an digitalen Kameras ist schier unendlich. Hersteller, Größe, Form, Farbe, Auflösung, Ausstattung und Preis sind nur ein paar Unterscheidungsmerkmale für diese Geräte. Daher gehe ich in diesem Workshop nur auf die wesentlichen Funktionen ein, die üblicherweise an den gebräuchlichen Kameras vorhanden sind und die uns im Bereich der Fotografie von Modellen auch weiterbringen.

Eines vorweg. Wer billig einkauft, zahlt in der Regel zuviel. ABER teure Geräte machen nicht automatisch bessere Bilder. Es kommt vor allem darauf an die Technik zu beherrschen und einzusetzen.

So kann ein geübter Fotograf mit einer kompakten Mittelklassekamera unter Umständen bessere Bilder machen, als der Ungeübte mit einer Spiegelreflexkamera der Profiklasse.

Was bedeutet Kompaktkamera?

Die wesentlichen Unterschiede liegen a) in der Art und Weise wie das Motiv durch die Kamera wird (bei Spiegelreflexkameras führt der Blick durch den Sucher immer auch durch das Objektiv) und b) der Möglichkeit Wechselobjektive einzusetzen. Die kompakte Bauart und eben der Blick durch den separaten Sucher gaben diesen Modellen ihren Namen - Kompaktkamera. Heute erfolgt die Motivauswahl und Betrachtung in der Regel über den Bildschirm auf der Rückseite der kompakten Digitalkameras. Viele dieser Geräte verfügen gar nicht mehr über einen separaten Sucher im Gerät.

Weitere Unterschiede liegen u. a. bei der Größe des Sensors und den Einstellmöglichkeiten.

Auf den Sensor als solchen wollen wir hier gar nicht weiter eingehen, nur soviel: Wenn ich versuche – z.B. in Fotohandys – bis zu aktuell 41 Mio. Bildpunkte (7.728 x 5.368)auf einem Sensor in der Größe eines Stecknadelkopfes unterzubringen, kann die Qualität nicht die gleiche sein, wie die eines Sensors in zigfacher Größe.

Welche Ausstattung und Auflösung die Kamera haben soll, hängt sehr von den eigenen Ansprüchen und der Verwendung der Bilder ab. Wenn z.B. nur für das Internet fotografiert werden soll, dann wird kein Highend-Gerät mit Vollformatsensor benötigt. Bei Präsentation der Bilder im HD-Format (vielleicht auch Video???) auf einem entsprechend großen Flachbildfernseher oder per Beamer auf einer Leinwand oder als Print im Posterformat braucht es schon etwas mehr als ein Fotohandy.

Folgende Funktionen sollte die Kamera für unsere Zwecke aber auf jeden Fall besitzen.
  • • Autofokus (hat eigentlich jede)
    • Makrofunktion – denn wir wollen ja NAH ran
    • Weißabgleich – damit die Farben stimmen
    • Blitz abschalten – denn der Blitz ist nicht heilig
    • Stativgewinde – gaaaanz wichtig (kommt später)
    • Portraitfunktion oder
    • Blende manuell einstellen (haben schon weniger)


Nun gibt es natürlich auch noch weitere Systeme und Kameratypen auf die ich hier nicht eingehen kann (Systemkamera, Bridgekamera, Spiegellose etc.). Das würde den Rahmen sprengen. Die o. g. Vorgaben bzw. die Hinweise der folgenden Rubriken können aber in der Regel übertragen werden.
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hotelsatan
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Hallo Toolman Toto,
zu Deinem diesen Tread fehlt mir vieles was Du selbst angesprochen hast.

Folgende Funktionen sollte die Kamera für unsere Zwecke aber auf jeden Fall besitzen.

• Autofokus (hat eigentlich jede)
• Makrofunktion – denn wir wollen ja NAH ran
• Weißabgleich – damit die Farben stimmen
• Blitz abschalten – denn der Blitz ist nicht heilig
• Stativgewinde – gaaaanz wichtig (kommt später)
• Portraitfunktion oder
• Blende manuell einstellen (haben schon weniger)

Welche Funktionen werden den durch die Kamara ausgelöst?
Weißabgleich, was ist das?
Makro? Was ist das?

Stativgewinde, es gab meinerseits immer nur eine Größe?

Gruß,

Christoph
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Toolman Toto
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Moin!

Nicht so hastig... :lol:

Das ist der erste von ganz vielen Teilen.
Im Laufe der Zeit werden die Punkte alle angesprochen - siehe Inhaltsangabe im ersten Beitrag.

Gleich folgt Teil 2.

Grüße

Toto
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Marderkommandant
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Bin gespannt... bisher kenne ich die Tipps... :P
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Toolman Toto
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Weiter geht es mit Teil 2.


1. Welche Technik steht mir zur Verfügung?
b. Fotografie mit Spiegelreflexkameras

Nikon SLRs Quelle: Nikon.de
Nikon SLRs Quelle: Nikon.de
Nikons.jpg (69.77 KiB) 47047 mal betrachtet
Wie bereits besprochen, unterscheidet sich die Technik einer SLR- oder Spiegelreflexkamera wesentlich von der einer Kompaktkamera. SLR steht hier für Single Lens Reflex und bedeutet soviel wie Reflexkamera mit einem „Auge". Der ein oder andere hat vielleicht schon einmal die alten zweiäugigen Kameras gesehen (TLR – Twin Lens Reflex).
SLR-Prinzip - Quelle: wikipedia.org
SLR-Prinzip - Quelle: wikipedia.org
1000px-SLR_cross_section Kopie.jpg (172.42 KiB) 47047 mal betrachtet
1. Objektiv
2. Schwingspiegel
3. Verschluss
4. Film/Sensor
5. Mattscheibe
6. Kondensorlinse
7. Pentaprisma
8. Okular

Hier steht der kreative Umgang mit den Elementen (Belichtungs-)Zeit, Blende, Brennweite im Vordergrund. Aus diesem Grunde, ist bei Modellen der Mittelklasse auch alles manuell einstellbar. Möchte man darauf verzichten, greift man besser zu einem guten Modell der Kompaktreihe. Welche Marke und welches Modell ist auch hier kaum zu beantworten. Ich fotografiere gerne mit der Marke mit den schwarzen Buchstaben auf gelben Grund. Aber ich trinke auch lieber Pils als Alt… also Geschmackssache. Bleibt man bei den großen, bekannten Marken, macht man kaum etwas falsch.

Wer sich aber mit einer großen Auswahl an Zubehör austoben möchte und mehr als nur die Automatik bedienen möchte, kann mit günstigen Einsteigerkameras und einem guten Objektiv günstig durchstarten. Dabei ist auch der Gebrauchtmarkt nicht zu vernachlässigen. Bei der Schlagzahl an neuen Kameramodellen können Vorgängerversionen eine hervorragende Alternative sein. Das gleiche gilt für Objektive - insbesondere von Markenherstellern. Die können über Jahrzehnte gute Dienste leisten!

Für den Kauf einer neuen Kamera folgender Tipp: Kauft euch nicht die vermeindlich günstigeren Einsteigerkits. Um den Preis klein zu halten, sind die Objektive in der Regel nicht so hochwertig, wie man es sich wünscht. Sucht euch ein Kameragehäuse (Body) und ein passenden Objektiv, dass euren Ansprüchen entspricht aus. Der Preis mag im ersten Augenblick etwas höher sein, allerdings freut euch die Qualität der Bilder hinterher mehr und entschädigt euch für die Anfangs höhere Ausgabe. Dabei könnt ihr ruhig auf Objektive von Drittanbietern zurückgreifen, die oft eine erstaunliche Qualität aufweisen. Also, Body von Nikon, Canon, Sony oder .... und z.B. ein schönes Festbrennweitenmakro von Sigma, Tamron oder Tokina (mal so als Beispiel).

Folgende Funktionen sollte die Kamera für unsere Zwecke aber auf jeden Fall besitzen.
  • - Autofokus (hat eigentlich jede)
    - manueller Fokus (insbesondere für Makroaufnahmen)
    - Weißabgleich – damit die Farben stimmen
    - manuelles Einstellen von Blende und Belichtungszeit
    - Stativgewinde – hat jede Kamera
    - Abblendtaste für die Blende zur Überprüfung von Tiefenschärfe (hat nicht jede)
    - nützlich: Anschlüsse für einen Fernauslöser, externe Blitze und PC
Grundsätzlich gilt aber, die physikalischen Gesetze und Regeln für Bildgestaltung gelten eigentlich für alle Kameramodelle. Daher sind die nun folgenden Abschnitte auch für die üblichen Kameratypen gültig.
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wildcart
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Wow, tolle Idee, bin gespannt und werde den Beitrag gerne weiterverfolgen. Schonmal Danke für die viele Arbeit die du hier reinsteckst.
So kann ich die Spiegelreflex meiner Freundin vielleicht ja auch mal "richtig" nutzen!
Bringst du auch was zu stativen? bei uns steht bald ein stativkauf an, wäre interessant mal deine meinung dazu zu hören..

Schönes wochenende!
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Toolman Toto
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Hallo wildcart,

vielen Dank! :)

Zum Stativ kommt uch noch etwas aber erst in einer etwas späteren Folge.

Daher vorab folgender Link als Einkaufshilfe:
http://www.chip.de/artikel/Testsieger-2 ... 32862.html

Wenn Du ein konkretes Modell im Auge hast, kannst Du mir ja mal eine Mail schreiben oder hier posten. Dann kann ich etwas dazu schreiben.

Grüße

Toto
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Toolman Toto
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Nach Teil 2. kommt Teil 3

1. Welche Technik steht mir zur Verfügung?
c. Beleuchtung


Jaja, das liebe Licht. Im Zeitalter der digitalen Fotografie sind wir - Gott sei Dank - nicht mehr auf Leuchten mit Tageslicht oder Korrekturfilter angewiesen. Wenn aber mit künstlicher Beleuchtung gearbeitet wird, sollten ein paar Grundregeln beim Fotografieren beachtet werden. Dazu kommen wir u.a. im Abschnitt Weißabgleich.
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lampe-mit-gelankarm-quelle-ikea.jpg (6.69 KiB) 47010 mal betrachtet
Lampe mit Gelankarm (Quelle: IKEA)

Welche Leuchten sind nun sinnvoller Weise zu verwenden?

Ich habe zu Beginn der Modellfotografie zum Beispiel in einem schwedischen Möbelhaus silberne Schreibtischklemmleuchten mit Gelenkarm gekauft (je 9 Euro), die einen weißen Reflektor haben. Der neutral weiße Reflektor ist sehr wichtig, damit kein Farbstich erzeugt wird.

Im Grunde sind alle Lampen gut, die sich in Position bringen lassen, die einen weißen Reflektor haben und in die sich Leuchtmittel mit großem E27 Gewinde einschrauben lassen. Hier ist auch die Auswahl an Leuchtmittel sehr groß, so dass Ihr euch austoben könnt.

Als Leuchtmittel verwende ich gerne (gute) Energiesparlampen, da diese ein schönes, weißes weiches Licht haben und nicht zu warm werden!!! Eine 60 Watt Glühlampe kann an filigranen Modellen schon mal einen Hitzeschaden verursachen. Zudem hat die aktuelle politische Entwicklung die Glühlampe verbannt. Eine gute aber auch teure Alternative sind hochwertige LED-Lampen – mit entsprechender Farbtemperatur. Im Fachhandel gibt es auch spezielle farbtreue Lampen, genau für diese Zwecke.
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einfacher-aufbau-auf-einem-tisch-mit-ikea-lampen-und-fotokarton-als-hohlkehle.jpg (43.88 KiB) 47010 mal betrachtet
Einfacher Aufbau auf einem Tisch mit IKEA-Lampen und Fotokarton als Hohlkehle

Was für kleinere Modell auch ganz gut funktioniert, sind die fertigen "Fotostudios im Koffer". Die sind mit entsprechenden Hohlkehlen und Lampen (LED oder Leuchtstoff) ausgestattet.
Der Vorteil: alles da und gut verstaut.
Der Nachteil: verhältnismäßig klein, wenig flexibele Lichtgestaltung und hoher Preis
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mobiles-fotostudio-quelle-amazon-de.jpg (18.9 KiB) 47010 mal betrachtet
mobiles Fotostudio - Quelle: Amazon.de

Darüber hinaus sind dem Modellfotografen natürlich keine Grenzen gesetzt.

Alles was der Markt für die stationäre oder mobile Studiofotografie anbietet kann auch für unsere Zwecke eingesetzt werden - von den enfesselten Systemblitzen (Strobist) über Blitzanlagen mit Betrieb über Akkus bis zur Studioausstattung ist alles drin.

Hier entscheidet der Geldbeutel, die Ambition und natürlich auch die Möglichkeit mit der Technik umgehen zu können.

Anbei ein paar Beispiele weiterer "Lichttechnik" für die Fotografie von Modellen.
aufnahmetisch-quelle-foto-morgen-de.jpg
aufnahmetisch-quelle-foto-morgen-de.jpg (19.64 KiB) 47010 mal betrachtet
Aufnahmetisch (Quelle: Foto-Morgen.de)
Der Eigenbau solcher Tische sollte für Modellbauer keine große Hürde darstellen.
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studioblitze-quelle-foto-morgen-de.jpg (20.09 KiB) 47010 mal betrachtet
Studioblitze (Quelle: Foto-Morgen.de)
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mobile-blitzanlage-quelle-foto-morgen-de.jpg (23.73 KiB) 47010 mal betrachtet
mobile Blitzanlage (Quelle: Foto-Morgen.de)
systemblitze-nikon.jpg
systemblitze-nikon.jpg (69.03 KiB) 47010 mal betrachtet
Systemblitze Nikon

Die Aufnahmen für diesen Workshop entstanden entweder mit der Ikea-Methode oder mit einer kleinen Studioblitzanlage.
Die Aufnahmeart wird an den jeweiligen Bildern beschrieben.
Kleiner Maßstab - große Leidenschaft!
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Marderkommandant
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Hammerstarke Tipps!
Vielen Dank, für diese wertvollen Hilfen!
Da bleibe ich weiter 'dran und werde demnächst vermutlich bessere Bilder einstellen - wenn nicht, bist Du's schuld! :lol:

Mit den besten Grüßen,
Andreas
wildcart
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Na, bis zum Geburtstag meines Mädels is es noch n bißchen hin, von dem her kann ich noch n bißchen warten bis dein Beitrag zu den sativen kommt. Soll auf jeden fall ein gut transportables sein das nicht zu sperrig ist.
Ich denke ich melde mich einfach nochmal wenn dein beitrag zu den stativen draussen ist, bei deiner taktzahl rechne ich schon recht bald damit :-)
panzerchen
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Ein kleines Tischstativ ist preisgünstig und tut häufig auch seinen Zweck.
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Toolman Toto
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Folgend nun der vierte Teil!

1. Welche Technik steht mir zur Verfügung?

d. das Set

Da gibt es gar nicht so viel zu sagen und zu beachten. Es kommt eben darauf an, wie das Modell abgelichtet werden soll. Auf einem neutralen Hintergrund? Auf einem Dioram mit einem fotorealistischen Hintergrund?

Für neutrale Hintergründe empfiehlt es sich immer eine Hohlkehle zu benutzen. Dadurch bekommt man einen fließenden Verlauf des Unter-/Hintergrundes ohne Knicke und Kanten hin.
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Modellbau-092.jpg (223.27 KiB) 46922 mal betrachtet
Hohlkehle
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Modellbau-091.jpg (215.25 KiB) 46922 mal betrachtet
ohne Hohlkehle
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IMGP0130.jpg (165.2 KiB) 46922 mal betrachtet
Setaufbau für das untere Bild

In dem mittleren Bild ist nun die hintere Kante und der ungleichmäßige Lichtverlauf zu sehen. Hier wurde nun Hintergrundstoff in mittlerem Grau / reflextionsfrei genommen. Mit Karton oder gar Papier ist der Effekt dann noch deutlicher zu sehen. Probiert es einfach mal aus.

Der Aufbau einer einfachen Hohlkehle ist sehr leicht mit einem großen Karton selber herzustellen. Als Aufstellhilfe eignen sich volle 1 – 1,5 Liter Flaschen und im vorderen Bereich kann der Karton mit Gläsern o. ä. fixiert werden.

Die Hohlkehle sorgt für einen weichen und fließenden Hintergrund. Bitte keine rein weißen Karton benutzen. In der Regel bilden sich dadurch so hohe Kontraste, dass zum einen die Belichtungsmessung fehlerhaft wird oder das Bereiche des Hintergrundes überstrahlen. In Besonderen Situationen kann der weiße Hintergrund zwar auch sehr reizvoll sein, dann sollte man jedoch auch technisch in der Lage sein Belichtungskorrekturen durchzuführen.

Als Farben eignen sich ein mittleres Grau (hilft auch bei der Farbkorrektur am PC) oder ein mittleres Blau sowie Schwarz. Für den Einstieg gibt es ein günstiges Starterset mit 6 Kartons 68x100 cm in 160g/m² von der Fa. walimex im Fachhandel zu erwerben.
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hintergrundkarton.jpg (8.51 KiB) 46922 mal betrachtet
Hintergrundkarton (Quelle: amazon.de)

Beliebt sind auch Hintergründe mit Farbverlauf. Diese sind im Internet unter dem Stichwort „Hintergrundkarton“ zu finden und kosten - je nach Größe - ab ca. 35 €. Die Farbauswahl wird im Laufe der Zeit wohl ohnehin von alleine anwachsen.

Weiterhin kann Stoff als Hintergrund genutzt werden. In Fotostudios ist das - neben dem Hintergrundkarton - die häufigste Form der Hintergrundgestaltung. Dabei ist darauf zu achten, dass der Stoff möglist nicht reflektiert. Stoffe aus 100 % Baumwolle besitzen in der Regel diese Eigenschaft. Mischgewebe leider nicht. Unter der Bezeichnung Bühnenmolton kann dieser Stoff erworben werden. Wer es jedoch gerne Glänzend hat - was ja auch schöne Effekte erzielen kann, dann steht der eigenen Kreativität nicht im Wege. Dabei sollten wir aber nicht vergessen, dass unser Modell das Hauptobjekt ist, nicht ein schöner Stoff ;-).
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IMGP0137.jpg (188.14 KiB) 46922 mal betrachtet
Hintergrundstoff aus dem Hama Mini-Studio
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Modellbau-095.jpg (240.36 KiB) 46922 mal betrachtet
Aufnahme mit Stoff.
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kofferfotostudio.jpg (24.41 KiB) 46922 mal betrachtet
Fotokoffer (Quelle: amazon.de)

Weitere Möglichkeiten zur Fotografie von Modellen und Dioramen bieten Ministudios.

Diese werden von einigen der großen Fotohändlern und Onlineshops angeboten. Diese können einfach auf- und wieder abgebaut werden und beinhalten alles, was benötigt wird, Koffer, Hintergrund und Beleuchtung. Diese Ministudios sind ab ca. 150 Euro zu erwerben.

Eine Zwischenlösung sind die faltbaren Versionen eines Ministudios.
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hama-mini-foto-studio-easy-l-quelle-amazon-de.jpg (7.23 KiB) 46922 mal betrachtet
Hama Mini-Foto-Studio, Easy L (Quelle: amazon.de)

Hier fehlen die Leuchtmittel, allerdings kann dieses Studio – welches in verschiedenen Größen angeboten wird – extrem flach zusammengelegt und verstaut werden. Der Preis im Internet ist relativ günstig. Weiterer Vorteil dieses Studios sind die halbdurchlässigen weißen Wände. Die Beleuchtung kann nun von der Seite angesetzt werden und wir erhalten ein schönes weiches, diffuses Licht.

Fotorealistische Hintergründe sind ebenfalls sehr beliebt. Was sehr häufig zu finden ist, sind selbstgedruckte Aufnahmen von Landschaften oder Himmel. Spart hier nicht am falschen Ende. Lasst die Hintergrundaufnahmen, die Ihr gemacht habt von einem Fotolabor entwickeln. Dabei reichen teilweise ja schon Vergrößerungen im Format 20 x 30 (ca. DIN A4). Wer es größer haben möchte findet im Internet auch zahlreiche Günstige Anbieter für Poster (ab Format 30 x 40 cm).
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Panorama_Vogelsang_1.jpg (197.7 KiB) 46922 mal betrachtet
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Panorama_Vogelsang_2.jpg (112.09 KiB) 46922 mal betrachtet
Verzichtet auf jeden Fall auf HOCHGLANZ! Die Reflexionen auf dem Glossypapier sind einfach zu stark. Lasst die Aufnahmen matt oder seidenmatt vergrößern oder printen.

Hier ein Negativbeispiel mit Hochglanzhintergrund:
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DSC00290.jpg (205.47 KiB) 46922 mal betrachtet
Hintergrund glossy

Folgend nun noch ein paar Möglichkeiten ein Set aufzubauen.
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Workshop_DSC00941.JPG.jpg (188.3 KiB) 46922 mal betrachtet
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Workshop_DSC00925.JPG.jpg (218.64 KiB) 46922 mal betrachtet
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IMGP0124.jpg (199.06 KiB) 46922 mal betrachtet
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24-05-06_2000.jpg (178.23 KiB) 46922 mal betrachtet
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