Anfänger: das Kettenproblem - richtige Herangehensweise für Einzelgliederketten?
Verfasst: Sa 1. Jun 2019, 17:49
Hallo,
ich habe nun vor Kurzem mit Modellbau angefangen. Hintergrund ist, dass ich in meiner Kindheit mit meinem Vater mal einen Sherman M4 (in 1:72) gebaut habe, und aus dieser Zeit noch einen unausgepackten Königstiger von Italeri (ebenfalls in 1:72) rumliegen hatte. Nun ist vor einiger Zeit mein vormaliges Interesse für Militärtechnik (insbesondere für Landfahrzeuge der Wehrmacht) sozusagen wieder erwacht, außerdem ärgerte mich, dass der Tiger II seit etwa 15 Jahren ungebaut im Karton in der Ecke als Staubfänger lag.
Also gesagt getan - angefangen habe ich allerdings mit einem 1:76-Modell des Jagdpanthers von Revell. Dieser verfügte über Gummi/Vinyl-Ketten, was zwar einsteigerfreundlich war (man konnte diese einfach zusammenstecken, ohne etwas mit einem heißen Schraubenzieher "vernieten" zu müssen oder so), allerdings ist mir schnell klar geworden, dass Vinylketten ziemlich unrealistisch aussehen. Inzwischen ist der Italeri-Königstiger auch fertiggestellt - dieser verfügte wahlweise über zusammenzunietende Gummi- oder klebbare Einzelsegmentketten. Nachdem die Gummiketten nicht klebbar waren (habe Pattex-Sekundenkleber und UHU probiert, da ich mir das Nieten mit einem heißen Schraubenzieher nicht zutrauen wollte, bzw. mir auch nicht ganz ersichtlich war, wie das funktionieren sollte), musste ich also die Kette aus Einzelgliedern zusammenkleben. Das ging auch dafür, dass ich blutiger Anfänger bin, recht gut - war allerdings ein sehr nervenaufreibendes Gefummele. Ich möchte auf jeden Fall erstmal beim Maßstab 1:72 bleiben, der gefällt mir schon ziemlich gut. Arbeite auch nebenbei grad noch an einer Messerschmidt 109 von Revell in besagtem Maßstab.
Weiterhin stellte ich neulich noch einen Tiger I Ausführung H (Revell, 1:72) fertig. Dieser wäre mitten im Bau beinah in der Mülltonne gelandet, da ich mir die eine Kette beim Kleben zunächst sehr versaute, was mich auch gleich zu meiner Fragestellung führt (entschuldigt die lange Einleitung):
Meine Frage ist grob gesagt, wie man Einzelgliederketten am sinnvollsten klebt. Beim Tiger I wie auch schon vorher beim Italeri-Königstiger war das Problem zum einen, dass beim Kleben der Segmente oberhalb der Laufräder immer die Kanten von der Wanne im Weg waren. Aktuell arbeite ich an einem Panzerjäger Ferdinand von Trumpeter (1:72), hier musste ich sogar am vorderen und hinteren Laufrad oben die Kanten der Wanne abschneiden, um die Kettenteile halbwegs vernünftig an die Räder bringen zu können, anders war dort kaum heranzukommen. Das weitere Problem ist, dass ich beim Kleben der kleinen Einzelsegmente stets zu viel Kleber verwende, so dass diese Stellen später sehr kleberverschmiert und glänzend aussehen. Ich konnte den Tiger I dann noch retten, nachdem ich ihn schon auseinandergeschnitten hatten, weil ich an der anderen Seite das Kette Kleben einfach noch üben wollte. Das ging dann recht gut, so dass ich die zerschnittene Wanne wieder zusammenklebte, und auf der verhunzten anderen Seite die Kette an den schlimmen Stellen abfummelte und erneut zusammenklebte. Problem waren hier vor allem die Übergänge an den runden Stellen, diese sahen nämlich zunächst absolut unrealistisch und kacke aus. Auch passte die Kette beim zusammenführen am Ende nicht ganz, so dass ich da noch ein bisschen pfuschen musste. Ist dafür aber okay geworden.
Ich habe im Netz schon viel recherchiert und auch schon ein paar Youtube-Videos zum Thema Einzelgliederkette gefunden, jedoch verstehe ich die Herangehensweise von Profis bzw. erfahrenen Modellbauern nicht. Dort wird wohl empfohlen, die Kette als Ganzes zusammenzukleben und später in einem Stück "aufzuziehen". Dies erschließt sich mir von der Logik her jedoch nicht so richtig.
Also ich bin bei den bisherigen Modellen (Königstiger, Tiger I Ausführung H, Sd.Kfz. 184 Ferdinand) immer nach Anleitung vorgegangen: Also erst die Laufräder alle an die Wanne kleben, dann die Kette Stück für Stück bzw. Segment für Segment kleben. An welchem Laufrad man intelligentesterweise anfangen sollte, ist mir aber auch noch nicht ganz klar. Im Übrigen ist beim Trumpeter-Ferdinand auch noch als Alternative eine Gummikette vorhanden, diese wollte ich jedoch keinstenfalls verwenden.
Würde mich da über anfängergerechte Tipps sehr freuen. Ich kann die fertigen Modelle hier gerne mal als Bilder reinstellen, sie sind denke ich für einen Anfänger nicht so schlecht geworden. Den 1/76-Jagdpanther werde ich allerdings nicht zeigen, der ist wirklich sehr grottig geworden Außerdem möchte ich ja einheitlich bei 1:72 bleiben.
Danke fürs Lesen und sorry nochmal für den langen Text!
LG
ich habe nun vor Kurzem mit Modellbau angefangen. Hintergrund ist, dass ich in meiner Kindheit mit meinem Vater mal einen Sherman M4 (in 1:72) gebaut habe, und aus dieser Zeit noch einen unausgepackten Königstiger von Italeri (ebenfalls in 1:72) rumliegen hatte. Nun ist vor einiger Zeit mein vormaliges Interesse für Militärtechnik (insbesondere für Landfahrzeuge der Wehrmacht) sozusagen wieder erwacht, außerdem ärgerte mich, dass der Tiger II seit etwa 15 Jahren ungebaut im Karton in der Ecke als Staubfänger lag.
Also gesagt getan - angefangen habe ich allerdings mit einem 1:76-Modell des Jagdpanthers von Revell. Dieser verfügte über Gummi/Vinyl-Ketten, was zwar einsteigerfreundlich war (man konnte diese einfach zusammenstecken, ohne etwas mit einem heißen Schraubenzieher "vernieten" zu müssen oder so), allerdings ist mir schnell klar geworden, dass Vinylketten ziemlich unrealistisch aussehen. Inzwischen ist der Italeri-Königstiger auch fertiggestellt - dieser verfügte wahlweise über zusammenzunietende Gummi- oder klebbare Einzelsegmentketten. Nachdem die Gummiketten nicht klebbar waren (habe Pattex-Sekundenkleber und UHU probiert, da ich mir das Nieten mit einem heißen Schraubenzieher nicht zutrauen wollte, bzw. mir auch nicht ganz ersichtlich war, wie das funktionieren sollte), musste ich also die Kette aus Einzelgliedern zusammenkleben. Das ging auch dafür, dass ich blutiger Anfänger bin, recht gut - war allerdings ein sehr nervenaufreibendes Gefummele. Ich möchte auf jeden Fall erstmal beim Maßstab 1:72 bleiben, der gefällt mir schon ziemlich gut. Arbeite auch nebenbei grad noch an einer Messerschmidt 109 von Revell in besagtem Maßstab.
Weiterhin stellte ich neulich noch einen Tiger I Ausführung H (Revell, 1:72) fertig. Dieser wäre mitten im Bau beinah in der Mülltonne gelandet, da ich mir die eine Kette beim Kleben zunächst sehr versaute, was mich auch gleich zu meiner Fragestellung führt (entschuldigt die lange Einleitung):
Meine Frage ist grob gesagt, wie man Einzelgliederketten am sinnvollsten klebt. Beim Tiger I wie auch schon vorher beim Italeri-Königstiger war das Problem zum einen, dass beim Kleben der Segmente oberhalb der Laufräder immer die Kanten von der Wanne im Weg waren. Aktuell arbeite ich an einem Panzerjäger Ferdinand von Trumpeter (1:72), hier musste ich sogar am vorderen und hinteren Laufrad oben die Kanten der Wanne abschneiden, um die Kettenteile halbwegs vernünftig an die Räder bringen zu können, anders war dort kaum heranzukommen. Das weitere Problem ist, dass ich beim Kleben der kleinen Einzelsegmente stets zu viel Kleber verwende, so dass diese Stellen später sehr kleberverschmiert und glänzend aussehen. Ich konnte den Tiger I dann noch retten, nachdem ich ihn schon auseinandergeschnitten hatten, weil ich an der anderen Seite das Kette Kleben einfach noch üben wollte. Das ging dann recht gut, so dass ich die zerschnittene Wanne wieder zusammenklebte, und auf der verhunzten anderen Seite die Kette an den schlimmen Stellen abfummelte und erneut zusammenklebte. Problem waren hier vor allem die Übergänge an den runden Stellen, diese sahen nämlich zunächst absolut unrealistisch und kacke aus. Auch passte die Kette beim zusammenführen am Ende nicht ganz, so dass ich da noch ein bisschen pfuschen musste. Ist dafür aber okay geworden.
Ich habe im Netz schon viel recherchiert und auch schon ein paar Youtube-Videos zum Thema Einzelgliederkette gefunden, jedoch verstehe ich die Herangehensweise von Profis bzw. erfahrenen Modellbauern nicht. Dort wird wohl empfohlen, die Kette als Ganzes zusammenzukleben und später in einem Stück "aufzuziehen". Dies erschließt sich mir von der Logik her jedoch nicht so richtig.
Also ich bin bei den bisherigen Modellen (Königstiger, Tiger I Ausführung H, Sd.Kfz. 184 Ferdinand) immer nach Anleitung vorgegangen: Also erst die Laufräder alle an die Wanne kleben, dann die Kette Stück für Stück bzw. Segment für Segment kleben. An welchem Laufrad man intelligentesterweise anfangen sollte, ist mir aber auch noch nicht ganz klar. Im Übrigen ist beim Trumpeter-Ferdinand auch noch als Alternative eine Gummikette vorhanden, diese wollte ich jedoch keinstenfalls verwenden.
Würde mich da über anfängergerechte Tipps sehr freuen. Ich kann die fertigen Modelle hier gerne mal als Bilder reinstellen, sie sind denke ich für einen Anfänger nicht so schlecht geworden. Den 1/76-Jagdpanther werde ich allerdings nicht zeigen, der ist wirklich sehr grottig geworden Außerdem möchte ich ja einheitlich bei 1:72 bleiben.
Danke fürs Lesen und sorry nochmal für den langen Text!
LG