Qualität von Bausatzen verschiedener Herstellerfirmen

Allgemeines zum Modellbau, das für alle Bereiche interessant ist oder keinem zugeordnet werden kann
diavolonero
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Jabo31 hat geschrieben:Hi Michael !

Ich kann Deinen Unmut schon verstehen, aber wie alt ist der Bausatz schon? Hier finde ich es unfair einen fast 40 Jahre alten Bausatz mit dem Standard von heute zu vergleichen. Revell wäre aber gut beraten sowas unmissverständlich auf ihre Verpackungen in Form von "Nostalgie Kit" zu deklarieren. Am besten wäre natürlich eine Verkleinerung der großen neuen He-219 auf den entsprechenden Maßstab. Wie Du siehst, man findet immer was zu meckern, wenn man will. Ich persönlich stehe z.B. auf die alten Airfix Kits. Nicht weil die so Dolle sind, sondern die haben immer ein tolles Artwork gehabt und aus Nostalgischen Gründen natürlich auch. Ganz schlimm finde ich auch diverse Osteuropäische Kits, teilweise unsauber gespritzt, mangelnde Detail usw. Usw. aber vom Preis her haben sie sich schon ganz dem Preisniveau aus Fernost angepasst. Mit Revell und Italeri können wir ja noch zufrieden sein was die Preise angeht, da bekommt man für das Geld schon ganz gut was zu geboten. Gruß, Udo.
Wenn mich nicht alles täuscht, steht bei Revell seitlich auf der Verpackung in der Beschreibung, ob es sich um eine "historische Bausatzform" handelt. Ein guter Anhaltspunkt ist auch, ob da steht das es nur "detaillierte Oberflächenstrukturen" oder "versenkte Blechstöße" hat.

Die Airfix Formneuheiten sind im Großen und Ganzen ok, zumindest für den Preis

Gruß
diavolonero
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Tomcatter
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Hi Classicplastic,

Einerseits hast du ja sicherlich Recht, natürlich sind Hersteller wie Revell etc. profitorientierte Unternehmen, klar ist es da sicherer den gleichen Kit zum gefühlten hundertsten Mal rauszubringen. Den Leuten, die einmal im Leben ein Modell bauen wollen ist es ja auch völlig egal, wie die Qualität des Bausatzes aussieht. Die sehen vermutlich nicht mal den Unterschied zu einem hochwertigen Produkt, und vor allem ist jeder Kit ja auch praktisch "neu" für sie. Aber als dauerhafter Modellbauer geht es einem gelinde gesagt sehr schnell auf die Nerven. Immer den gleichen Typ, wieder eine alte Form. Keine Neuerungen, nichts. Diese Modellbauer, die verliert man dann nunmal als profitorientiertes Unternehmen immer mehr. Ob das langfristig schädigend ist, weiss ich nicht, vielleicht bringen die Einmal-Modellbauer ja genug Geld. Wenn man dann noch ein paar neue Formen mit auf den Markt bringt, so kann man ja auch zumindest noch etwas an die "echten" Modellbauer verkaufen.
Dich als Sammler interessieren ja aber auch ganz andere Aspekte als jemanden, der die Modelle auch baut. Ich würde ganz sicherlich nicht ein paar hundert Euro für einen alten Bausatz zahlen, außer vielleicht ich hätte vielleicht irgend einen persönlichen Bezug dazu. Ich zahle aber gerne an die 50-70 Euro, wenn die Form gut ist. Den billigen Reissue, der vor ein paar Jahren zu horrenden Preisen noch gehandelt wurde, den würdige ich nicht mit einem Blick. Dabei muss ja nicht unbedingt der Typ anders sein, in meinen Falle das Flugzeug oder der Helikoper - wenn endlich mal eine tolle Form des Typs auf den Markt kommen würde, ich würde sofort zuschlagen. Wenn man das Modell selber baut, dann nervt die schlechte Qualität nunmal.

VG Tom
Classicplastic
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Glücklicherweise gibt es ja immer noch einige Hersteller mit Innovationspotenzial. Revell hat mit seinen Ju 290-Kits für unter 20,- EUR immerhin die alte Resin-Kiste von Planet (Preis rd. 250,- EUR) in Rente geschickt. Es gibt sie zwar immer noch im Handel, aber wer will schon mehr als das zehnfache für ein schwerer zu verarbeitendes und qualitativ nicht besseres Modell ausgeben?

Erinnert sei auch an andere Verbesserungen bei Revell: Ju 88, Fw 200, Fw 190, Bf 109, Me 262 fallen mir das aus den letzten Jahren spontan ein. Alles "State of the art"-Kits, die alte Krücken aus den 1960ern in Rente geschickt haben.

Ähnlich ist es bei Italeri. Da kann man jetzt seine alte Airfix-Sunderland ganz nach hinten ins Regal schieben.

Also selbst wenn Hersteller X die hundertste Bf 109 E auf den Markt bringt, dann zeigen sich daran bestenfalls die Fortschritte, die die Technik in unserem Hobby im letzten Jahrhundert gemacht hat. Oder auch nicht, wenn man sich einige ansieht. :D

Wünschenswert wäre allerdings, dass die Hersteller den Mut haben, auf der Verpackung deutlich zu vermerken:

"Wiederauflage eines Bausatzes von 1963" o.ä.


Grüße von der Küste und von
Jens
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Tomcatter
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Hi,

Diese Markierung von alten Bausatzformen ist bei Revell ja teilweise enthalten, da steht dann "Historische Bausatzform" drauf.

Die von dir aufgeführten Kits sind sicherlich gut, leider aber nicht aus meinem Interessengebiet..der zweite Weltkrieg mit allem Drum und Dran lässt mich komplett kalt, dementsprechend baue ich auch nur sehr selten irgendwas aus dieser Zeit. Doch auch in meinem Interessensgebiet gab es einige schöne neue Formen von Revell bzw. schöne Formen anderer Hersteller die ins Programm aufgenommen wurden. Bspw. die die 1:48 & 1:72 F/A-18E &F, den 1:72, 1:48 und 1:32 Eurofighter, die MQ-9A Reaper, Dassault Rafale M, Airbus A400M etc. Sehr tolle Bausätze! Ich freue mich auch schon auf den 1:48 Tornado IDS :)

VG Tom
Zollagent
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Registriert: So 12. Mai 2013, 12:46

Da sich fast alle Beiträge um die Qualität von Flugzeugmodellen drehen, sind meine Erfahrungen mit Schiffsmodellen vielleicht von Interesse. Da bewegt(e) sich meine Erfahrung von Revell von himmelhochjauchzend bis zu Tode betrübt. Sehr gut ausgefallen ist der der Ark Royal (1:720) beigelegte Zerstörer der Tribal-Klasse, bis auf das höchst amateurhafte Vierlingsgeschütz mittschiffs, das ich durch eines aus meiner Grabbelkiste ersetzt habe. Ebenso Klasse fand ich den Lenkwaffenkreuzer Boston und das Modell des Schlachtschiffes North Carolina. Daß überall Details dabei waren, die Nacharbeit oder Ersatz verlangten, dürfte keine Überraschung sein. Bei Boston die Bemastung, bei North Carolina die 40 mm-Vierlinge.Die 1:700er Modelle der gleichen Schiffe von Hasegawa und Tamiya zeigen, wie man's besser macht. Die großen Flugzeugträger der Essex-Klasse, für mich ohnehin alle aus einer Gußform erscheinend und die Schlachtschiffe der Iowa-Klasse, für die das Gleiche gilt, waren allenfalls auf Spielzeug-Niveau. Ein Lichtblick die Italeri-Modelle Hood, Graf Spee, Scheer und Lützow, sowie die Narvik-Zerstörer im Doppelbausatz. Die Neuen Bismarck und Tirpitz von Revell im Maßstab 1:350 sind wieder Hoffnungsschimmer in der Dunkelheit. Ich denke aber, sie sind identisch mit den Bausätzen von Tamiya.

Die nach meinem Dafürhalten absolut besten Bausätze in den kleinen Maßstäben sind die Belfast und die Prinz Eugen von Airfix in 1:600. Beide habe ich mehrfach gebaut und erfreue mich jedesmal an den wirklich für diesen Maßstab gelungenen Details.

Die großen Schlachtschiffe von Heller in 1:400, hier habe ich Bismarck, Tirpitz, Scharnhorst, Gneisenau, Graf Spee, Lützow, Scheer, Hood, King George V sind eher mittelmäßig, gut für Fingerübungen. Ich kann nicht nachvollziehen, weshalb die beiden auch von der gleichen Firma in diesem Maßstab erhältlichen Kreuzer Admiral Hipper und Prinz Eugen bei Ebay-Versteigerungen unlängst Preise von 692 € und 205 € erzielten. Ich werde mich mal nach Frankreich auf Modellbauausstellungen bewegen, vielleicht erstehe ich da mal eine Dunquerque, eine Strassbourgh, eine Richelieu und eine Jean Bart. Mal sehen, ob sie die Schiffe der eigenen Marine besser gemacht haben. ;-))

Ein absolutes Highlight jedoch sind von Dragon die Scharnhorst in 1:350 mit über 1200 Bauteilen. Für meine Grundsätze jedoch mit 128 € für ein Plastikmodell zu teuer. Kürzlich erworben die Warspite von Academy in 1:350, ein absoluter Klasse-Bausatz! Was von Zveda zu halten ist, mit Dreadnought, Sevastopol, muß man noch sehen. Ich konnte kurz einen Blick in einen Baukasten der Sevastopol werfen, das war vielversprechend.
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-Smee-
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-Smee- hat geschrieben:
Die Passgenauigkeit bei Revell hat sich meiner Meinung nach stark verbessert. Bei Hasegawa und Trumpeter merkt man schon anhand des Preises, dass diese Bausätze zu 99% passgenau sind.

Auch wenn es schon erwähnt wurde aber die "Ausreißer" bei Revell sind immer diese "Alt aber in neuer Verpackung"-Bausätze (Ok, die Decals sind auch neu aber das war es auch schon)


Gruß Smee
Tja, ich musste mich doch eines besseren belehren lassen was den Preis und die Passgenauigkeit angeht.

habe die ME 262 von Trumpeter angefangen und bin wirklich erstaunt... :evil: So wenig Passgenauigkeit bei so viel Geld ist schon sehr frech...

Gruß Smee
"Steure nach Rechts um nach Links zu fahren, ich habs natürlich sofort versucht und so verrückt das jetzt auch klingt aber wohin bin ich gefahren? Nach Rechts"
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eupemuc
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Eigentlich baue ich grundsätzlich was mir gefällt. Unabhängig vom Hersteller.
Aber wenn möglich suche ich mir natürlich das "bessere" Modell raus, wenn ich die Auswahl habe.
Ausreißer gibt es sicher bei allen Firmen, aber die meisten bekannten Firmen haben bei der Passgenauigkeit
in den letzten Jahren einiges zugelegt (Ausnahmen bestätigen die Regel). Die Mosquito MKIV B von Revell hat
mich z.B. bei der Passform schon enttäuscht. Dafür kann man bei den Me262 von Hobby Boss die Teile zum Teil
ohne Kleber zusammenstecken (Cockpitwanne). Und auch der Rest passt hervorragend.
Von den Läden her bin ich in München Gott seis gedankt mit zwei gesegnet:
Obletter (Müller), der Revell, Tamiya, Academy, Roden u.a. führt. Und natürlich Traudels Modellbau :D.
Wobei ich Kleinzeug wie Kleber, Farben usw. meistens bei Obletter kaufe, schlicht weil er besser zu erreichen ist. Für Bausätze fahre ich aber meistens zu Traudels.

Edit: Hätte ich fast vergessen. Für die Literatur zum Modell habe ich noch die Fachbuchhandlung Schmidt. Ich darf nur nicht zu oft da rein. Da komme ich immer mit einem leeren Gelbeutel wieder raus :mrgreen:.
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