De Havilland DHC-2 Meine zweite Konstruktion

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alf03
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Registriert: Do 26. Feb 2015, 10:44
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Hallo Freunde,
ich habe im September begonnen, mein zweites Flugzeugmodell zu konstruieren. Jetzt ist es fertig.
Den Bericht stelle ich im Tagebuchformat ein

Mo 21. Sep 2015

Diesmal soll es eine De Havilland DHC 2 werden.
Die Beaver war eine Leihgabe der USA und bei den österreichischen Luftstreitkräften von 1960 - 1976 mit sechs Stück im Einsatz (Quelle = gotech.at).

Die "anmutige Schönheit" und die scheinbare Einfachheit des Rumpfaufbaues war der Grund für die Entscheidung, die Beaver in Angriff zu nehmen.

Auch bei dieser Konstruktion halte ich mich an die Technik meines Lehrmeisters Rudi Heger.

Die Fahndung nach Bildmaterial hat sich etwas hingezogen da vor allem bei den Rumpfquerschnitten nicht all zu viel brauchbares im Internet zu finden ist. mit anderen Worten, man darf jetzt kein absolut realitätsnahes Modell erwarten. Es wird eher beim Erkennungswert bleiben. Auch der Maßstab ist wohl eher als "ungefähr 1:33 1/3" zu werten.
Einiges an Informationsmaterial konnte ich von Herrn Mydza, dem Betreiber von gotech.at bekommen, meinen herzlichen Dank dafür.

Erste Überlegungen für das Spantengerüst
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Für die Rohspanten verwende ich gerne in missbräuchlicher Weise

...Parkplätze für Gerstensaftgläser ;)
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Die Bierdeckel sind aus Finnpappe und 1,5 mm dick. Ja, ich kömnnte auch 3mm starke Finnpappe verwenden, aber bei 1,5mm gibt es noch einigermaßen winkelige Schnittkanten. Die Pappe läßt sich wie Butter schneiden, also ist es weniger tragisch jeweils zwei Spanten anzufertigen und aneinander zu kleben.

die Rohspanten werden auf einen 6mm Buchenrundstab aufgefädelt und mit Distanzhaltern stabilisiert.
und mit Distanzhaltern stabilisiert.

Die Stirnseiten überziehe ich mit Tesaband, damit die auggezogene Aussenhaut leicht abgelöst werden kann
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Die Stirnseiten mit Tesaband überzogen, damit die Teile leicht wieder ablösbar sind
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nun wird Segment für Segment mit 160g - Papier überzogen
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Die Rohteile werden an den Kanten entlang der Spanten abgeschnitten und beidseitig um die halbe Spantenstärkr gekürzt

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Das erste Ergebnis
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der Tragflächenansatz ist auch schon angedacht
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So ganz hat mich diese Lösung nicht zufriedengestellt, die Übergänge vom Mittelteil zu den anliegenden Teilen erschweren den Bau der Innenausstattung.
ich beschloss, die Spanten vorne und hintenliegenden Spanten in die Nachbarteile zu integrieren. Das erfordert einen leichtes Umgestalten der Teile.

Am Basteltag der Grazer Kartonmodellfreunde hatte ich die Trümmer neu ausgedruckt und konnte daran weiterwurschteln.

Ausen hat sich nichts geändert, ....
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...aber das Cockpitteil trägt nun nur mehr den Mittelspant.
Ein verstärkender Rahmen am Dach hat sich als vorteilhaft erwiesen
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Der Rahmen wird aber noch geändert, sodass er auf dem Spant zu liegen kommt, im Dach gibt es nämlich Fenster und der Rahmen soll nicht stören

Die Nase nach einigen Fehlversuchen (die Zahnung für die Krümmung musste ich im Experiment herauskrigen, was vier Probebauten erforderte
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Auch den Unterbau für die Anströmkante der Tragfläche möchte ich ändern, ich werde den Spant durch eine Rolle ersetzen, denn hier ist später die Frontscheibe anzubinden und das soll dann doch etwas stabil sein
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Di 22. Sep 2015

Die ersten Rumpfteile werden ins Reine gezeichnet

Der letzte Stummel am Heck wird eine etwas knackige Angelegenheit und fehlt noch
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Auch am Sternmotor habe ich heute ein wenig herumgezeichnet

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Ich habe mir gedacht, zwei Möglickkeiten für den Motor anzubieten. Eine sehr einfache mit einem Foto vorne dran und eine aufwändigere, aber etwas plastischere Variante. Für die Ventilstößel werden wohl Büroklammern oder Stecknadeln aus Weicheisen herhalten

Mi 23. Sep 2015

zum Sternmotor:
Bei der Einfach-Version bin ich sehr im Zweifel, ob ich die so lassen soll :oops: :( das sieht eher erbärmlich aus

ich glaube, dass ich da lieber eine Grundplatte mit Halbzylindern oder...
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...die Zylinder so ähnlich wie bei der Geli-Texan darstellen sollte
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Für den etwas geübteren Modellbauer wird dieser Motor eingebaut
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Hier zwei Bilder, wo man den Motor deutlicher sieht
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Fr 20. Nov 2015
Nach längerer Pause geht es weiter
Diesmal gehe ich etwas anders als bei der Bird Dog vor:
Nachdem der Rumpf schon einigermaßen passt wurde bis jetzt hauptsächlich gezeichnet und sehr wenig probegebaut.

Die Bauteilnummern sind bereits vergeben und auch ein Bauschema gibt es schon
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Auch eine Rohfassung der Bauanleitung ist bereits verfasst. Ich gehe beim Probebau nach dieser Bauanleitung vor und ändere sie dann halt, wenn etwas wie geschrieben nicht realisierbar oder besser machbar ist

Ungefähr so wird der Modellbogen aussehen:
Die Bilder sind nicht wegen dem copyright verzerrt, sondern weil sich einerseits jetzt der Bau für eventuelle Interessenten noch nicht lohnt und andererseits das Vöglein dann sowieso im Forum http://www.papiermodelle.at zum Download bereitstehen wird.
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Begonnen wird mit Teil 4, dem Rumpfmittelteil
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Die kleinen Holme am Boden dienen als Distanzhalter für die Bodenplatte und...
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...sollen der besseren Fixerbarkeit der Holme für das Hauptfahrwerk dienen.
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Spanten an Vorder- und Hinterseite fehlen hier, sie werden in die angrenzenden Teile verbaut. Das erleichtert den Einbau der Cockpiteinrichtung
Richtung Heck geht es mit Teil 5 weiter...
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...und Richtung Nase mit Teil 3
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Bevor man die Rumpfsegmente zusammenklebt, müssen die Bodenplatten auf Passgenauigkeit geprüft werden.
Da die Spanten manchmal nicht exakt da zum Sitzen kommen, wo sie sein sollten können Korrekturschnitte nötig sein.
Lassen sich die Teile 3 und 5 ohne Blockade durch die Bodenplatte aufsetzen. können sie verklebt werden.

Als Nächstes geht es an die Inneneinrichtung:

Aus den Teilen A und B werden vier Einzelsitze gebaut und...
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C, D und E werden zur Rückbank
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Die Querstangen D habe ich mit einem Kern (Zahnstocher versehen). das lässt sich leichter wickeln und ist stabiler
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Nach dem Trocknen kommen nochn die Sicherheitsgurte K dazu
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Der Sitzeinbau
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So...und jetzt beginne ich von vorne :( :oops:
Man sieht es auf den Bildern nicht, aber ich habe Mist gebaut....großen Mist
:lol: Bravo heinz..das hast du gaaaanz toll hinbekommen :evil:

Macht nix..solche Rückschläge muss man mit fassung tragen. Das geschulte Auge kann am Bild sehen, wo ich gemurkst habe
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Di 24. Nov 2015
Neuanfang.....

Die Bodenplatte samt den Sitzen konnte ich retten.
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Die Steuersäule kommt noch dazu
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Teil 4 muss neu angefertigt werden
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Diesmal zeichne ich mir die Stellen für die Hilfsspanten an und schneide die Schlitze für die Fahrwerksbeine gleich aus
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Dann wird das ganze Trumm "eingewickelt"
Die von von meiner Birddog geklaute Kartentasche setze ich bei der Gelegenheit auch gleich ein.
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Auch ein Verbandskoffer kommt als Spielerei dazu und wird...
Bild "742yka7.jpg" anzeigen.

...In Teil 5 eingebaut
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An Teil 3 gab es einiges zu korrigieren:
Der Spant mit dem Armaturenbrett ist etwas zu niedrig geraten und die Stoßnaht am Boden war auch um einen guten Millimeter daneben.
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aber jetzt passen die Teile gut zusammen
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Die Frontscheibe
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Hier erweist sich Overheadfolie als zu starr. ich verwende daher eine Aktenhülle. Sie ist weicher und läßt sich sogar vorformen.

nun wird das Kabienendach geschlossen
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Hier erweist sich eine schon verworfene Strebe an der Anströmkante als sehr hilfreich, sie wird nun doch in den Bogen als weiteres Bauteil aufgenommen
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Die Folie steht an den Seiten ca 3mm hervor, so sind gleich die Laschen für den Tragflächenansatz integriert.

dann kommt das eigentliche Dach drauf
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Inzwischen ist die Frontscheibe zum Einbau bereit
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Weiter geht es Richtung Nase
Den Sternmotor wird es in zwei Varianten geben
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Do 26. Nov 2015
Es geht in Richtung Heck weiter

Die Teile 6 und 7 füge ich mal zusammen, ohne sie an den Rumpf zu kleben. darauf setze ich das Seitenleitwerk...
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...und fixiere es mit Gummiringen
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Der Holm für das Höhenruder ist sehr zart ausgefallen, ich empfehle daher, diesen mit Superkleber zu härten, oder einen Bambussplitter einzusetzen
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Und wieder gibt es eine Kleinigkeit zu korrigieren, das hintere Ende des Seitenruders geht zu weit zum Heckende...
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also runter mit dem Trumm :(
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So..ich habe das jetzt mal gekürzt und das Seitenruder ebenfalls angepasst
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Jetzt ist es Zeit, die Beine für das Hauptfahrwerk einzubauen
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Während die Klebestellen aushärten beginne ich mit den Tragflächen
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leichter ist der Zusammenbau, wenn man die Tragflächenhaut teilt
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Die Tragflächenspitzen
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Die an die Querruder grenzenden Öffnungen werden mit Schnipseln aus dem mitgelieferten Reservabogen geschlossen
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Die Flügel sind mit einer Winkelung von 2 Grad nach oben an den Rumpf zu setzen, das entspricht einem Höhenunterschied von ca. 6,5mm
ein entsprechend dicker "Unterleger" und die Winkelung ist leicht herzustellen
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Jetzt, nachdem auch die Länge der Flügelstreben angepasst ist, schaut es schon ein bisschen wie Flugzeug aus... :D
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Sa 28. Nov 2015

Ich mache mich mal an die Räder dran.
Zu Rädern habe ich irgendwie ein gespanntes Verhältnis, die liegen mir nicht so wirklich.
Aber endlich... beim Bau der Beaver kam ich auf einen Weg, der mir den Räderbau etwas erleichtert und bessere Ergebnisse als bisher bringt.

Die Bauart ist grundsätzlich mal von Geli- Modellen abgekupfert

Radkern anfertigen und halt anstelle von Kartonringen Drahtringe aufkleben
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Seitenteil sternförmig einschneiden und mit hochgeklappten reifenwänden mal aufkleben
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Nachdem die Klebestelle gut getrocknet ist zwischen Draht und Kartonscheibe ordentlich aber nicht zu viel Kleber auftragen, dann das ganze auf weiche unterlage pressen (in dem Fall ein ca 5mm dickes Stück Moosgummi)
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hervorquellenden Kleber entfernen, bevor man das Rad vom Moosgummi löst,
ein bisschen anziehen lassen und man hat ein halbwegs passables Ergebnis
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Jetzt fehlen nur mehr die Kleinteile
oben die Antennen und die Kollisionswarnlampe
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und auf der unterseite der Auspuff und der Ölkühler
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Die fehlenden Kokarden an den Tragflächen habe ich auf Selbstklebeediketten gedruckt und aufgeklebt.
Ohne Trägerfolie sind die Ediketten sehr dünn und stehen daher kaum auffallend hervor

Naja...... FERTIIIIG!!! :D :D
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Bild "115k3sot.jpg" anzeigen.

Spielereien mit Fotoprogramm kann ich halt auch meist nicht lassen
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und zum Schluss noch ein bisschen nostalgisches....
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Sollte jemand den Beaver nachbauen wollen, kann er sich die Dateien ab sofort hier in Andys Forum herunterladen.

Liebe Grüße,
Heinz
Im echten Manne ist ein Kind versteckt. (Friedrich Wilhelm Nietzsche]
panzerchen
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Es ist nett, Heinz, daß Du Dich nach einer Pause wieder meldest.
Als ( fast schon exzessiver ) ehemaliger Kartonmodellbauer habe ich Deinen Beitrag ziemlich genau verfolgt.
Deine Lösungswege sind interessant und auch mal verblüffend.
Und meistens verhältnismäßig einfach und nachvollziehbar.
Daß DU stellenweise"Mist" gebaut hast ( ich habe den "Mist" nicht erkannt !), das paßt zu Deiner Vorgehensweise--> learning by doing.
Bekanntlich lernt man durch Fehler mehr als durch schnelle Erfolge.
-->Immer locker vom Hocker, DU machst das schon richtig ! :mrgreen:

Ich selber baue keine reinen Kartonmodelle mehr, vor Allem wegen der Schwierigkeiten bei den Krümmungen.
Hier ist es die Front der Motorhaube, die in Karton nicht wirklich darzustellen ist.
Ich kann mir aber vorstellen, die Front aus dicken Kartonscheiben zusammen zu kleben und dann in Form zu feilen.
Doch das muß man dann bemalen, und genau das wollen die eingefuchsten Kartonmodellbauer ja vermeiden.

Ähnlich ist es bei den Rädern, die Bauchigkeit ist in Karton nicht wirklich gut herstellbar, deshalb werden ja für bekanntere Kartonmodelle gedrechselte Holzräder angeboten.
Auch hier wieder wäre meine Methode, die Räder aus Ringen aufzubauen und mit z.B. Sekundenkleber Gel aufzufüllen, und dann in Form zu schleifen.
Klar, auch da muß man malen !
Und das ist nicht Kartonmodellbau Reinkultur, das verstehe ich schon. ;)
Ich fand die Wilhelmshavener Methode aus Außen- und Innenkegelstumpf verhältnismäßig überzeugend !

Jetzt zum sachlichen Teil:
Warum hast Du bei den Sitzen an den Seitenwangen unten keine Klebelaschen vorgesehen, zum Unterleben unter den Sitz ?
Die Stumpfverklebung mag zwar grundsätzlich funktionieren, aber mit Klebelaschen ist es dann doch sicherer.

Du hast zwar einen separaten Cockpitboden vorgesehen, aber keine Seitenwände, die sind nur von außen bedruckt.
Die Scheiben sind von innen mit großem Überstand angeklebt, wäre es nicht besser, die Scheiben zwischen Außen- und Innenwand des Cockpits unterzubringen ???

Wie gesagt, reine Kartonmodelle werde ich nicht mehr bauen, aber hie und da nutze ich sie als Probebauten für Plastikmodelle.
Ich schließe aber nicht grundsätzlich aus, Kartonmodelle in Karton zu bauen, und den Karton mit Sekundenkleber zu härten sodaß es eigentlich so eine Art Plastikmodelle werden.
Da kann man dann Rundungen schleifen, Nieten aufbringen, undundund...

Bierdeckel sind Finnkarton ????
Ist mir neu.....
Mit Graupappe hatte ich mich bisher ziemlich schwer getan, die läßt sich schwer schneiden, und es gibt keinen glatten Schnitt. :?
Leider findet man Finnkarton nur selten.

2 oder 3 Anmerkungen hätte ich noch, aber allmählich ermüde ich. :|
In jedem Fall respektiere ich Dein Tun !
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alf03
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Schönen guten Morgen Panzerchen :D
ja, ich freue mich auch, mich langsam wieder meinem Hobby widmen zu können.
Die "Bremse" Zimmerumbau bei Junior hat sich schon gewaltig ausgewirkt.
Aber dieser Umbau geht auch langsam dem Finale entgegen.

Mist gebaut:
Mist, der bei Versuch und Irrtum auftaucht, betrachte ich ja auch nicht als solchen, das gehört einfach dazu. Aber bei dem beschriebenen Fauxpas musste ich mir einfach selbst allerhöchstes Lob aussprechen.
Schau mal die Abbildung der Rumpfteile 5-6 auf dem Extrabild genauer an. Auch auf dem Weißmodell ist erkennbar was ich da angestellt habe.
Es geht schlicht zund einfach um die Kennung samt Kokarde, die auf der einen Seite in Bodennähe und einmal in Dachhöhe zu liegen kommt.
Drei Objekte verrutschen nicht einfach irrtümlich. Da habe ich definitiv schon beim Zeichnen einen Knoten in irgendeiner Hirnwindung gehabt :D .

Krümmungen:
Über die Krümmungen haben wir letztes mal schon diskutiert. Als Kartonmodellbauer muss man einfach mit den Grenzen des Werkstoffes leben.
Bei den Rädern hat ein Modellbauer Kartonscheiben aneinander geklebt, die Stapel in den Dremel eingespannt und zurecht geschliffen. Das schaut absolut perfekt aus und ist reiner Kartonmodellbau. Trotzdem gehen die Meinungen bei den Papierveredlern da stark auseinander.
Auch bei der Art, wie ich in Anlehnung an Geli-Modelle die Räder baue, muss man wegen der vielen Schnittkanten malen.
Die am Bogen befindlichen Räder sind als "Vorschlag" zu werten. Ich gehöre nicht zu jenem Personenkreis, der Änderungen an seinen Konstruktionen ablehnt. Ja unglaublich, aber wahr...vereinzelt gibt es solche Konstrukteure tatsächlich und das geht soweit, dass man Änderungen an Modellen sogar zu kriminalisiern versucht.
Meine Modelle darf man gerne supern, skalieren, verbessern, umfärben...was auch immer. Ich bin da lieber froh und auch ein bisschen stolz, wenn man sich mit meinen Konstruktionen auseinander setzt.

Sitze:
der Unterbau ist U-förmig, so zusagen ein Schemel, auf welches die Sitzschale aufgeklebt wird. Das sind mehr als 2cm² Klebefläche. Allein die Haxen sind stumpf am Boden aufgeklebt. Laschen wären hier mit ca 1mm² einfach zu klein. Mit Weißleim hält die stumpfe Klebestelle ausreichend, wahrscheinlich sogar besser als mit Lasche, denn da müsste man die Knickstelle vorritzen, was eher eine Sollbruchstelle werden würde. Uhu für Klebestellen, die später nicht mehr zugänglich sind,würde ich nicht empfehlen. Der Alleskleber wird im Laufe der Zeit recht hart und bindet an so kleinen Klebepunkten dann nicht mehr so recht. da kann eine leichte Erschütterung schon mal reichen, um ein Bauteil abzulösen.

Scheiben und Innenwand:
Es gibt Modelle, wo genau das realisiert wird, was du vorgeschlagen hast. Diese Modelle gehören aber schon zur Profiliga des Kartonmodellbaues.
Ich versuche meine Modelle so zu gestalten, dass sie von jederman mit ein bisschen Geschick nachgebaut werden können, so ganz nach der Philosophie des Konstrukteurs der Geli-Modelle Karl Wittrich. Außerdem ist der Einblick ins Cockpit bei der Beaver durch die Fenster anders als bei Modellen a la H111 ziemlich begrenzt. Da lohnt sich der Aufwand nur bedingt.

Finnpappe:
Ja, die Parkplätze für Biergläser sind wohl fast immer aus Finnpappe. Finnpappe bekommst du in gut sortierten Künstlerbedarfsgeschäften.
Viele Architekten verwenden für Ihre Projektmodelle diesen Werkstoff. Die Finnpappe lässt sich im Verhältnis zur Graupappe schneiden wie Butter und ist in den meisten Fällen von ausreichender Festigkeit. der Nachteil...Mindeststärke 0,9mm.
Superkleber und Graupappe:
Auch ich verwende Superkleber zum Härten von Graupappe. Die Einstiegstritte an der Beaver ließen sich in Karton kaum realisieren, wenn nicht gehärtet würde. Auch nicht vollflächige Spanten (siehe Kabine des Beaver) sind gehärtet sicher die bessere Wahl.

Ich würde mich freuen, wenn du die zwei oder drei wegen Müdigkeit ausgefallenen Anmerkungen eben dann bringst, wenn die Müdigkeit durch ausruhen überwunden ist. Ich bin an jeder Art Kritik interessiert und nicht all zu viele Leute sind dazu bereit, auch mal etwas zu bemängeln. Dabei ist gerade das Aufzeigen von Mängeln oder Vorschläge zum besser machen der Antrieb zum Fortschritt.
Hab also bitte weiterhin keine Scheue, deine offene Meinung kund zu tun.

Liebe Grüße,
Heinz
Im echten Manne ist ein Kind versteckt. (Friedrich Wilhelm Nietzsche]
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