Verarbeitung von Fotoätzteilen

Allgemeines zum Modellbau, das für alle Bereiche interessant ist oder keinem zugeordnet werden kann
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Zagrato
Beiträge: 91
Registriert: Di 3. Jul 2012, 15:48

Hallo zusammen,

meine Titanic ist zwar noch nicht ganz fertig, aber ich bereite mich schon seelisch auf mein nächstes Projekt vor. Das wird die AIDA in 1:400 inkl. Ätzteile. Da ich bisher noch nicht mit Ätzteilen gearbeitet habe würde ich von euch gerne wisse auf was ich bei der Verarbeitung achten muss. Wenn also jemand Tipps dazu hat, immer her damit.

Gruß Martin
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satori
Beiträge: 1662
Registriert: Mi 27. Jun 2012, 18:35
Wohnort: Winterthur/Kobe

Hoi Martin

Als erstes brauchst Du eine ruhige Hand :mrgreen:, ein Cutter (Japanmesser), Sekundenkleber, eine hochwertige Pinzette, eine Einwegnagelfeile und einen nicht zu weichen Untergrund. (Es gibt auch spezielle Scheren für Platinen. Ich hab so eine, kam aber bei mir noch nie zum Einsatz.)
Manche behaupten dass sie die Platine vor Gebrauch mit Seife abwaschen um sie Fettfrei zu bekommen. lass das um himmels Willen sein. Das ist nicht nur unnötig (die Platinen werden nach dem Säurebad meistens sofort verpackt. Sind also sowieso Fettfrei) sondern es kann durchaus sein, dass Du dabei die Teile bereits im Rahmen beschädigst. Darüber hinaus sind diese Metallteile ja keiner Belastung ausgesetzt. Von daher spielt es keine Rolle wenn die Farbe nicht bombenfest hält.
Ich lackiere die Bauteile bereits auf der Platine. Eine Reling am Modell noch zu lackieren geht fast nicht mehr. Nehme als Untergrund einen Karton und schneide sie mit einem Cutter aus. Sollte eine kleine Nase am Ätzteil sein, schleife ich die vorsichtig ab. Geht aber nicht bei allen Herstellern gleich gut. GMM ist sehr dankbar weil das Material ziemlich hart ist, PitRoad oder Hasegawa gehen hingegen fast nicht weil extrem weich. Hier muss man versuchen sehr exakt zu schneiden (OK, das sollte man sowieos :-) )Zum kleben nehme ich Sekundenkleber. Aber nur Gel da sich dieser besser portionieren lässt und auch da bleibt wo er soll. Da Gel etwas langsamer trocknet bleibt einem noch Zeit überschüssigen Leim mit einem sauberen Tuch vorsichtig wegzuwischen.
Ganz zum Schluss, wenn alles da sitzt wo es soll, kommt noch der Pinsel für letzte Korrekturen und Reparaturen zum Einsatz.
Auch mit Steinen die Dir im Weg liegen kann man was schönes bauen!
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Tobimontana
Beiträge: 241
Registriert: Mi 27. Jun 2012, 22:27

Hi Martin,

Ich mach mich sicher unbeliebt. Aber überdenke das Vorhaben Bitte nochmals. Die Aida ist ein Brocken. Und dann noch Ätzteile wo du keinerlei Erfahrung hast. Aber Hallo.. Respekt das du das machen willst. Aber bedenke es hat nicht wenig gekostet. Und das ist ein gutes Vorhaben. Keine Frage.. Da ist die Titanic ja noch Kindergarten im gegensatz zur Aida. Alleine die Decals Rocken richtig...

Nichts gegen dich und deine Fähigkeiten. Aber der einzig vernünftige Rat den ich geben kann. Sammle noch etwas Erfahrung mit anderen Bausätzen. Krieg ggf. Übung mit der Airbrush.. Und dann wage dieses Projekt. Es ist nicht Böse gemeint oder Kritik an dir. Es ist nur ein guter Rat. Schau dir Bauberichte von anderen an.. Und entscheide dich dann..

Grüsse

Tobi
Zagrato
Beiträge: 91
Registriert: Di 3. Jul 2012, 15:48

Hi Tobi ,

du hast sicher Recht mit dem was dz sagst. Es ist auch noch nicht endgültig entscheiden was ich baue. Habe ja noch die A10 Thunderbolt und den Leo 2 A6. Außerdem heute die Bismarck und die Tripiz in 1:700 bestellt. Was Airbrush angeht weiß ich ja leider nicht wo ich das machen soll.

Martin
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satori
Beiträge: 1662
Registriert: Mi 27. Jun 2012, 18:35
Wohnort: Winterthur/Kobe

Tobimontana hat geschrieben: Ich mach mich sicher unbeliebt. Aber überdenke das Vorhaben Bitte nochmals. Die Aida ist ein Brocken. Und dann noch Ätzteile wo du keinerlei Erfahrung hast.

Tobi
Hi Tobi
Dein Einwand ist absolut gerechtfertigt. Allerdings denke ich, wenn man damit nicht mal anfängt, wie soll man Erfahrung sammeln? Die Aida ist vielleicht gerade weil es so ein Brocken ist nicht die schlechteste Wahl mal mit den Ätzteilen anzufangen?
Auch mit Steinen die Dir im Weg liegen kann man was schönes bauen!
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Tobimontana
Beiträge: 241
Registriert: Mi 27. Jun 2012, 22:27

Ich meine das echt nicht schlecht.

Klar anfangen muss jeder mal.. Aber 60Euro die Aida (Brocken ;-) ) 60Euro 3 Ätzteil Platinen. Selbst erfahrene Modellbauer geraten ins Schwanken. Das liest du in vielen Berichten.

Wenn dann taste dich ran. Vielleicht liegt es dir gar nicht "Ätzteile". German U-Boat Type VII C 1:350 von AFV Club. Hat eine kleine Platine dabei mit Option für den Turm einmal Ätzteil und einmal Plastik. Hab ich in der Bucht für 12,99 bekommen mit Versand. Wäre mitunter ein gutes Testobjekt. Oder die Tirpitz 1:700 auch günstig.

Hier ist nur ein BB. Aber sehr informativ:

http://www.wasserurlaub.info/forum/boar ... bauthread/

Airbrush ist sicher kein Must Have aber bei der Grössen Ordnung nur mit Pinsel.. Das ist mutig wenn dann Dosen.

Worauf ich hinaus will. Es wäre Schade wenn du den Spass am Modellbau verlierst nur weil es vielleicht nicht so läuft wie du willst.

Ich will mich sicher nicht als Lehrer aufspielen. Ich will dir damit nur eine weitere Option zeigen.

Grüsse

Tobi
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Tomcatter
Beiträge: 273
Registriert: Mi 27. Jun 2012, 23:50

Hi,

Ich muss Tobimontana Recht geben. Die AIDA ist ein toller Bausatz, und gut gebaut ergibt sie auch sicher ein sehr gutes Modell. Wenn Du aber noch nicht einmal Erfahrung mit der Brush hast, die in meinen Augen ein absolutes Must-Have (insbesondere für weiße Modelle) ist, würde ich das Schiff tatsächlich erst nach hinten legen und z.B. mit dem Leo anfangen. Später, wenn Du soweit bist und ansehnliche Modelle baust, wirst Du Dich nur ärgern die AIDA als blutiger Anfänger gebaut zu haben :)

VG
F-16
Beiträge: 82
Registriert: Mo 2. Jul 2012, 23:05

Unabhängig vom Ob oder Ob nicht nochwas zur Verarbeitung: Manche Ätzteilplatinen sind ja nochmal platiert (mit einer Nickellegierung glaube ich), die sehen dann silbern bzw. metallfarbig statt messingfarben aus. Manche behaupten daß der Sekundenkleber auf dem Messing besser hält. Wenn ich es nicht vergesse nehme ich vor dem Heraustrennen der Teile einen Glas(faser)radierer und rauhe die Oberfläche an. Dabei kommt das Messing raus und die Haftung des Klebers ist vielleicht etwas besser. Die Meinung zum Thema "lieber Messing" scheint so weit verbreitet, daß der Hertsteller Eduard wohl ab August alle neuen Ätzis wieder ohne Platierung ausliefert, wenn ich es mir richtig übersetzt habe.
Zum Heraustrennen nehme ich ein normales scharfes Cuttermesser und drücke die Verbindungsstege der Ätzis damit durch, direkt am Bauteil. Die Unterlage muß möglichst hart sein, da sich bei kleiner Nachgiebigkeit schon das Ätzteil verformt.

Gruß, Lars.
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Patrick74
Beiträge: 406
Registriert: Mi 27. Jun 2012, 16:11
Wohnort: Rhein - Erft - Kreis

Also ich habe mich am Freitag Bestellungstechnisch auch mit Ätzteilen für meine im Lager liegenden Bausätze eingedeckt, junge kannste da ein Geld lassen. :shock: Aber gut ich werde es angehen. Und mal ggf Berichten wies mir ergangen ist ;) .

Wie heißt es doch so schön mansches lernt man nur in dem man es tut :D . Und mit tiefschlägen muß gerechnet werden.
doc_raven
Beiträge: 50
Registriert: Sa 18. Aug 2012, 12:02

Hallo Martin,
Ganz schön mutig, gleich mit so nem Teil anzufangen, ich war nicht so mutig.
Das wichtigste wurde ja auch schon erwähnt, die Platinen nicht putzen, Sekundenkleber, alternativ wenn durchsichtige Teile in der Nähe sind, lieber Holzleim nehmen.
Nur Lars Tip, die Teile direkt so abzuschneiden, da rollen sich mir die Zehennägel auf. Grade bei dünnen Teilen kann es passieren das man sich mal verschneidet.
Ich lasse lieber was von der Platine stehen, nehme dann ne Klammerpinzette und Fraus Flexienagelfeile, die kriegst du günstig in den Schönheitstempeln, und schleife dann den Rest ab.
Aber das sollte jeder für sich selber rausfinden.
Ansonsten drücke ich dir die Daumen.
LG
Dietmar
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