Revell früher

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Stefan (Revell)
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Ich habe die Tage eine Nachricht von einem Wiedereinsteiger erhalten.

Hier mal ein Zitat aus seiner E-Mail:
Mir ist lediglich sofort aufgefallen, daß die Teile viel dünner(weniger Material?) geworden sind und dadurch auch zerbrechlicher. Früher konnte man teilweise Steckverbindungen(z.B. Fahrwerk-Tragläche),ohne zusätzlich Kleber aufzubringen, zusammenfügen und das hat schon gehalten.(geklebt wurde natürlich trotzdem:-) ). Ich denke einfach, da wird am falschen Ende gespart.

Vielen Dank für Ihr offenes Ohr
Könnt Ihr das bestätigen? Seht Ihr das genauso? Grüße Stefan
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Dierk3er
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Sehe ich persönlich nicht so.
Im Gegenteil. Dadurch dass inzwischen die neuen Bausätze sehr filigrane Bauteile beinhalten, die naturgemäß dünn sein müssen, sind diese natürlich auch empfindlicher.
Aber der Trend geht doch sowieso zu immer mehr Detailierung mit dünneren Teilen. (siehe Ätzteile)
Wenn jetzt Formen in der Lage sind Bauteile dem Vorbild entsprechend dünn darzustellen, sollte das doch allgemein begrüßt werden.

Bei größeren Bauteilen, wie in der Mail angesprochen z.B. (Tragflächen und Fahrwerke) kann ich keinen besonderen Unterschied zur Wandstärke ausmachen. Jedenfalls keinen, der einen qualitativen Unterschied ausmachen würde. :roll:

...just my 2 cent.

Gruß, Dierk


PS: Einziges Manko welches ich mal einbringen möchte, ist die durchwachsenen Qualität der Klarsichtteile.
Ich kann 5 mal den gleichen Flugzeugbausatz kaufen, und habe 5 verschiedenen Qualitätsstufen der Cockpitverglasung im Karton.
Teilweise sind die Dinger so verkratzt oder milchig-trüb, dass ich über Abteilung X Ersatz ordern muss. Das ist nicht so schön.
Vielleicht kann man dazu mal was sagen? ;)
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"Das Leben ist zu kurz für schlechte Bausätze!"
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Diwo58
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Nein..... ich sehe das überhaupt nicht so!
Ich habe die Erfahrung gemacht, das es sogar manchmal anders herum ist.... manchmal muss ich hier und da etwas abfeilen, damit die Teile zusammen passen. Ich denke, das es von Modell zu Modell eben anders sein kann. Aber insgesamt gesehen bin ich zufrieden... passt schon! Ich habe auch einige Modell aus den 70igern (z.B.Cutty Sarg 1/96) und auch neue (z.B.Vasa 1/150) in meinem Modelllager und habe mal auf Grund dieser Frage verglichen.... Ich kann da nichts Feststellen... schon gar nicht zu wenig Material. Auch der direkte Vergleich... Victory alt gegen neueren Fertigungs-Datum... kein Unterschied in der Hinsicht.
Letztlich...... Sind es ja Modelle zu zusammenkleben! Für die, die lieber stecken...... solche Modelle gibt es auch, natürlich bei Revell. :D
Gruß, Dirk.
Ebiwan
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Hallo Stefan,

wie heisst es so schön: Wat dem enen sin Uhl, is dem annern sin Nachtigall...... Ja, die Einzelteile der Modelle sind im Lauf der Jahrzehnte feiner, filigraner und Maßstab- / detailgetreuer geworden. Gott sei Dank! Revell ist kein Lego. Man kann mit heutiger Technik dünnere und feinere Strukturen darstellen als vor 30 oder 40 Jahren und das ist gut für´s Modell. Natürlich muss man vorsichtiger mit den Teilen umgehen und kann die Teile nicht mehr mit dem Hammer zusammennageln ;)

Also spart bitte weiter und noch intensiver "an der falschen Stelle", desto weniger muss ich feilen und schleifen um z.B. Relingdarstellungen realistisch dick zu bekommen und nicht 70 cm Panzerstahlplatten am Modell zu haben :!:

Gruß
Eberhard
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Stefan (Revell)
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Ebiwan hat geschrieben: Also spart bitte weiter und noch intensiver "an der falschen Stelle", desto weniger muss ich feilen und schleifen um z.B. Relingdarstellungen realistisch dick zu bekommen und nicht 70 cm Panzerstahlplatten am Modell zu haben :!:
Das macht mich neugierig. Wo sollten wir denn deiner Meinung nach investieren? Jetzt bitte nicht irgendwelche Modellvorschläge machen... Wie findet Ihr eigentlich unsere Bauanleitungen??
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Ebiwan
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Hallo Stefan,

zu dem Optimierungspotentialen komme ich später, das geht besser mit ein paar Beispielfotos, aber zu den Anleitungen kann ich nur eines sagen:

Revell Bauanleitungen sind vorbildlich! Da gibt es definitiv aus meiner Sicht nix zu meckern! Natürlich gibt es Optimierungspotential auf hohem Niveau, z. B. bei den Takelanleitungen von Kriegsschiffen, da setzt Hasegawa definitiv den Standard. Oder bei den Farbangaben. Da ich persönlich leider mit Revell Aqua Color überhaupt nicht klarkomme, wären Angaben von RLM Farbtonnummern immer gern gesehn. Bei der Me P1099B habt ihr es gemacht, bei vielen anderen leider nicht. Wie gesagt, auf höchstem Niveau, allgemein gehören Revell Bauanleitungen für mich zu den Besten am Markt!

Gruß
Eberhard
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Dierk3er
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Stefan (Revell) hat geschrieben: Wie findet Ihr eigentlich unsere Bauanleitungen??
Bauanleitung an sich ist top.
Schön wäre ein seperates, farbiges Beiblatt mit dem Bemalungsplan.
Also die typische letzte Seite der Bauanleitung. Gerade bei komplizierteren Tarnanstriches ist es in schwarz-weiß nicht immer leicht das Muster zu erkennen.
Trumpeter und andere Hersteller z.B. haben das ja bereits so gelöst. Bei der Revell-Bismarck in 1:350 z.B. liegt ein Bemalungsplan in DIN A3 ja auch seperat der Bauanleitung bei. Super. Jetzt nur noch in Farbe und alles ist gut. :D


EDIT: Wenn das die Kosten sprengen würde, dann von mir auch gerne auf der Rückseite des Kartons. Der ist ja eh farbig gedruckt. ;)
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Ebiwan
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So, Fotos gemacht...

Ich nehme mal als Beispiel die SMS Emden / SMS Dresden in 1:350. Zugegeben nicht der allerneueste Bausatz, aber leider auch ein Bausatz, an dem man sehr gut zeigen kann, was besser sein könnte...

1. Beispiel: Das Brückendeck: Der unförmige dreieckige Klumpen inklusive Sinkstelle ersetzt 2 Wände mit Tür und Fenstern und Dach im Original, das kann man wirklich nicht so lassen. Die angedeutete Reling ist so dick, dass sie im Original ca. 35 cm Panzerplatte entspräche, da wäre dünner deutlich besser.
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1-Brückendeck_schlecht.jpg (99.52 KiB) 6140 mal betrachtet
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2-brückendeck_richtig.jpg (95.3 KiB) 6140 mal betrachtet
2. Beispiel: Der Brückenaufbau: Orange, das soll eine Reling darstellen... naja. Rot, falsch recherchiert, das stimmt so nicht mit dem Original überein: Blau, hier fehlen die Fenster/Sehschlitze, diese durch ein Decal darzustellen ist echt nicht optimal.
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3. Beispiel: Die Hauptartillerie: Die Geschütztürme waren im Original hinten offen. Das weiss auch Revell und gibt vor, die Rückseite schwarz anzumalen um einen offenen Eindruck zu erzeugen, das geht heutzutage wirklich besser. Die Rohre der Mittelartillerie sind zwar schon nicht schlecht, hätten aber auch noch Potential feiner dargestellt zu werden.
5-Hauptartillerie.jpg
5-Hauptartillerie.jpg (53.89 KiB) 6140 mal betrachtet
Natürlich sind dem Spritzguss auch heute noch Grenzen gesetzt und Plastikreling wird niemals so fein sein können wie PE-Teile, aber in vielen Bereichen sind die Grenzen des Machbaren wohl noch nicht erreicht.

Gruß
Eberhard
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Diwo58
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....das irgendwas dünner oder weniger geworden ist, finde ich nicht... aber Filigraner auf jeden Fall.... und das ist gut so!!!!!!!
Die Bauanleitungen sind im großen und ganzen Okay... aber... ja es gibt ein aber.... manchmal hat man schon das große Fragezeichen im Gesicht. Ich denke ich spreche da für den ein oder anderen Anfänger, wenn ich sage das es hier und da an Erklärungen fehlt. Bei alten Modellen ist z.B. nicht nur ein Bauplan als Zeichnung dabei sondern auch als Schriftform... daher habe ich unter anderem meine ersten Segelschiff-Fachbegriffe her (Stage, Brassen, Marse, u.v.m).
Zum Beispiel und Aktuell... an einem Projekt von mir an dem ich gerade arbeite stehe an einer bestimmten Stelle.... hier sind Zwei Farben die einzusetzen sind, Gold und Schwarz... ääääh wie jetzt???? Mischen? Übereinander? oder wie??? Okay, ich weiß was gemeint ist... (Dry Brush) aber manch ein Anfänger vielleicht nicht. Könnte man verbessern. Letztlich sind es aber sind auch nur Kleinigkeiten.... im großen und ganzen sind die Bauplane gut bebildert, so das man klar kommt.
Passt schon.
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satori
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Hoi Stefan
Was Ihr in den letzten Jahren so raushaut ist eine wahre Freude. Die Qualität der Bausätze wird mit jeder Neuerscheinung besser.
Vielleicht könntet Ihr das Jahr der Bausatzform auf den Karton drucken? Zumindest ein "New Tooling" wäre doch was.
Klar ist der eine oder andere Modellbauer mit der immer filigraner werdenden Einzelteile überfordert, das ist nicht ein Fehler von Revell.
Das einzige was ich wirklich bemängle sind Eure Bauanleitungen. Meiner Meinung nach müsste da mehr passieren. Schaut mal bei der Konkurrenz (Eduard, Tamiya oder WNW) wie man das machen könnte. Bei Revell sieht man teilweise noch nicht mal wie die Teile zusammen gehören und leider kommt es auch nicht selten vor, dass sich sogar Fehler einschleichen.... Hier habt Ihr dringenden Handlungsbedarf.
Auch mit Steinen die Dir im Weg liegen kann man was schönes bauen!
Axt
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Stefan (Revell) hat geschrieben:Könnt Ihr das bestätigen? Seht Ihr das genauso? Grüße Stefan
Kann man nicht pauschal sagen...
Steckbausätze gibt es immer noch und teilweise die alten Modelle auch noch.
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Stefan (Revell)
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Ebiwan hat geschrieben:So, Fotos gemacht...
Danke für die Fotos aber das ist wieder Modell bezogen und eine ganz andere Baustelle :-)
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Ebiwan
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Hallo Stefan,

natürlich sind die Beispiele modellbezogen, ich kann mich ja nur auf das beziehen, was ich gebaut oder im Regal liegen habe. Aber die Themen sind Modellübergreifend (übrigens nicht nur bei Revell). Es sind immer die Reling, immer die Rohre der Geschütze, fast immer die Darstellung von Fenstern und Türen. Bullaugen kann man ja einfachst aufbohren, da kann ich leicht mit leben. Rechteckige Fenster und Türen sind da deutlich problematischer und könnten doch offen gespritzt werden.
Oder die erhabene Darstellung von Holzmaserung bei Segelschiffen. Rechnet man das mal in 1:1 um, müssten die Planken zentimeterdicke Wülste als Maserung haben. So ein Brett hab ich im Leben noch nie gesehen (Zugegeben, die Seglerbausätze sind alle uralt und versenkte Gravuren gab´s damals nicht, aber falls ihr mal ne neue Form machen solltet.....)
Oder die Tragflächenhinterkanten bei fast allen Flugzeugmodellen, die ich je gebaut habe.... 1-2 mm dick, entspricht bei 1:72 dann 7-14 cm und in der Realität sind die fast messerscharf. Da kann man mit cleveren Formen viel rausholen.

Gruß
Eberhard
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Stefan (Revell)
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Hast ja Recht...
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panzerchen
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Man darf bezüglich der o.g. Kritik selbstverständlich nur neuere Produkte bewerten, nicht Wiederauflagen.

Daß die Details im Laufe der Zeit filigraner und maßstabsgetreuer wurden ist eigentlich vom Modellbauer gewünscht.
Im Sinne von gesteigerter Vorbildtreue.
Doch wenn Teile derart filigran sind daß man sie kaum ohne Bruch vom Gußast entfernen kann, dann ist das sinnvolle Maß überschritten.
Oder wenn die Angüsse notorisch ausgerechnet in den Rundungen positioniert werden sodaß die Konturen der Bauteile aufwendig nachgeschnitzt werden müssen.
Das ist aber eher bei den fernöstlichen Konkurrenten der Fall, REVELL hat die Grenze noch nicht überschritten.
Gut so, bitte nicht nachmachen !

Die Trag-und Steurflächenhinterkanten waren bei REVELL eigentlich schon immer rel. scharf ausgeprägt, das war tws. der typischen Bauteileaufteilung zu danken.
Und hatte mich schon vor Jahrzehnten erfreut !
Dicke runde Hinterkanten findet man eher bei Wiederauflagen alter Matchbox Modelle.

Die Passungen der Großteile wie Trag- und Steuerflächen sind nach meiner Beobachtung nicht verkümmert !
Im Gegentum, sie passen bei den aktuellen Modellen besser denn je.
Die Wandstärken der Großteile sind ebenfalls nicht gesunken.

Ich wünsche mir bei Neuentwicklungen eigentlich keine wesentlichen Änderungen, die Neuentwicklungen der letzten Jahre finde ich passend, preisgünstig bei zeitgemäßer Qualität.
Vereinzelte Detailschwächen sollte man nicht überbewerten.

Im 1:35 Bereich würde ich mir ein härtenes Material wünschen das prägnanter abformt.
So in Richtung der Steckbausätze, aber nicht so ausgeprägt.

Auch ich finde die Schraffierungen in den schwarz-weißen Bemalungsanleitungen öfters sehr irritierend, den Vorschlag, farbige Profile z.B. auf dem Karton abzubilden unterstütze ich.

Bei 1:144 Flugzeugmodellen sind die Fahrwerke tatsächlich öfters allzu fragil.
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